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Samstag, 23. Mai 2015

Jaguar XE - XF und XJ bekommen ein Brüderchen

Der ab Juni zum Verkauf stehende kleine Bruder der Jaguar-Limousinen XF und XJ wird seit Mitte Mai in verschiedenen deutschen Städten präsentiert. Ein sehr gut geschultes Promotion-Team reist fast einen Monat lang mit zwanzig XE-Vorführwagen durch das Land und bietet halbstündige Probefahrten an.

Jaguar XE
Jaguar XE 20d mit 8-Gang-Automatik und 180 PS
Dresden und Potsdam sind dabei die einzigen Stationen in der Nähe Berlins, so dass wir uns kurzerhand für eine Probefahrt in Potsdam entschieden hatten. Direkt vor dem Brandenburger Tor ist ein Infostand aufgebaut und ringsherum die fünf Modellvarianten in verschiedenen Lackierungen abgestellt. Senioren, Jugendliche, Familien mit Kinderwagen fluten um die Fahrzeuge, verweilen kurz und stürzen sich dann in das lebhafte Treiben der Brandenburger Straße. Eine Volltreffer-Location für die Präsentation des Jaguar XE.

Fast überfahren wir einen Familienvater, der mit verklärtem Blick zum Objekt seiner Probefahrt schreitet und jeglichen Bezug zur ihn umgebenden Verkehrslage verloren zu haben scheint.

Jaguar XE
Jaguar XE 20d
Jaguar XE
Jaguar XE 20d - die Endrohre geben Auskunft über die Motorisierung
"Schade, dass man den Jaguar gar nicht mehr sofort als solchen erkennt", sagt meine Frau als wir uns auf die Heckpartien mehrerer Jaguar XE zubewegen. Wir werden das Gefühl nicht los, dass der Rücklichtbereich sehr viel von Audi A5 oder A7 hat. "Aber sieh mal vorne", sage ich und zeige ihr den markanten Grill mit der an zentraler Stelle herausschauender Raubkatze. Ganz abgesehen von der eleganten Chromleiste um die Seitenfenster.

Am Infostand nimmt uns eine junge Dame in ihre Obhut und fragt, welches Modell wir denn gerne fahren möchten. Benziner mit 200 PS oder Diesel mit 180 PS. Bei 20 PS Unterschied wählen wir den Diesel und sie führt uns zu einem schneeweißen XE mit schwarzem Kühlergrill. Beeindruckend!

Beim Öffnen der Fondtür fällt sofort das schwarze Leder mit weißer Kontrastnaht auf. Die Rücksitze seien umlegbar, um das Kofferraumvolumen von 415 auf 830 Liter zu erweitern. Auch die Kofferraumklappe macht im Vergleich zum XF einen überzeugenden Eindruck. Die Beinfreiheit im Fond ist für mitreisende Kinder ausreichend, für die Nutzung im diplomatischen Umfeld kommt jedoch eher der XF oder XJ in Frage.

Unsere Begleiterin verfügt über ein fundiertes Detailwissen. Nur die Fahrzeuglänge von 4,672 m muss sie nachschlagen, ansonsten kann sie ohne Zögern alle Fragen zu Zylinderanzahl, 8-Gang-Getriebe, Fahrassistenten, Sportmodi oder Heckantrieb beantworten. Auch beeindruckend!

Jaguar XE
Jaguar XE - Multifunktionslenkrad mit Schaltwippen, Meridian-Soundsystem, Leder mit Kontrastnaht
Kaum haben wir uns in die Sportsitze fallen lassen und die Tür geschlossen, fühlen wir uns wie in einem klassischen Sportwagen. Der Blick schweift über die Armaturen und sondiert die Bedienelemente. Der Wagen hat vieles von dem, was aktueller technischer Standard ist. Selbst die von BMW bekannten Annehmlichkeiten wie Head Up Display oder Surround View lassen sich konfigurieren. Der Touchscreen überzeugt durch eine hohe Auflösung bei Einstellungsseiten und Rückfahrkamera. Viele der Funktionen lassen sich auch per Schalter am Lenkrad oder über Spracheingabe steuern.

Wie auch bei den großen Brüdern XF und XJ wird das Getriebe per Drehknopf geschaltet. Beim XE ist dieser ebenfalls in der Mittelkonsole versenkt und fährt beim Anlassen des Wagens nach oben. Ein verspieltes Detail, das so manch ein Männerherz höher schlagen lässt. Die Getriebemodi lassen sich bemerkenswert leicht und präzise schalten. Hinzu kommen noch die Gangschaltungswippen am Lenkrad und verschiedene separate Knöpfe für sparsames oder sportliches Fahren.

Die Fahrt beginnen wir mit Getriebestellung "S" wie sportlich. Diese Einstellung demonstriert uns das hervorragende Potenzial für den innerstädtischen Ampelstart. Zwischen den ersten Ampeln schalten wir die Getriebemöglichkeiten durch und testen deren Wirkung. Der ECO-Modus reagiert ähnlich entschleunigt wie bei BMW. Aber auch im Jaguar XE lassen sich Kombinationen schalten, so dass man letztlich den für den Fahrzweck richtigen Modus erhält.

Jaguar XE
Jaguar XE - Designelemente der Sportlichkeit
Beim Test des Heckantriebes lässt sich der XE allerdings gar nicht aus der Ruhe bringen. "Drücken Sie doch mal den Knopf ganz rechts", meint unsere Begleiterin und verweist damit auf die Möglichkeit, die Traktionskontrolle abzuschalten. Da wir uns mitten im Kreisverkehr befinden ist mir das zu riskant.

Das Fahrgeräusch ist sehr angenehm. Nur das Abrollen der Räder ist zu hören. Der typische Dieselklang scheint völlig gedämmt. Auch bei 220 kmh solle man sich noch gut unterhalten können. Auf der kurzen Fahrt können wir das leider nicht ausprobieren. Was allerdings mehrfach auffällt, ist die Verzögerung zwischen Gasgeben und Reaktion des Fahrzeuges. Man hat das Gefühl, das Fahrzeug möchte, darf aber nicht. Fehlen die Leistungsreserven oder werden sie künstlich an der Entfaltung gehindert? Unserer Begleiterin schien das noch nicht aufgefallen zu sein. Sie empfiehlt uns deshalb eine weitere Probefahrt mit einem der drei Benziner.

Bis auf den Jaguar XE S mit 340 PS sind alle XE mit einem Zwei-Liter-Vier-Zylinder-Motor ausgestattet und entsprechend per Turbo auf 163, 180, 200 bzw. 240 PS aufgeladen. Die Benziner gibt es ausschließlich mit 8-Gang-Automatikgetriebe und die Diesel wahlweise als 6-Gang-Schalter. Die Energieeffizienz der Diesel ist bei A angesiedelt und der Verbrauch entspricht ebenfalls den aktuellen Richtwerten. Begünstigt wird letzteres noch durch den Trend zur Leichtbauweise, die die XE-Modelle durchschnittlich 1,5 Tonnen auf die Waage bringen lässt.

Die vorgesehene halbe Stunde wird nun doch deutlich überschritten, was jedoch bei zwanzig verfügbaren Jaguar XE gut kompensierbar ist. Wir bedanken uns und schlendern nun selbst noch durch die Brandenburger Straße. Wo kommen nur die vielen Menschen her? Das Wetter oder Interesse am neuen Jaguar XE?

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 7. November 2014

Ernst & Young verleiht im Deutschen Historischen Museum den Award "Entrepreneur Of The Year"

"Spät berufen, unterschätzt und zäh", waren die Attribute, mit denen Finalist Stefan Messer von der Messer Group angekündigt wurde. Neben ihm durften Uwe Ahrendt von NOMOS Glashütte, Amir Roughani von der VISPIRON Group, Dr. Heinrich und Dorothee Strunz von LAMILUX sowie Jan Beckers von HitFox die begehrte gläserne Trophäe entgegennehmen.

Die prämierten Unternehmer hatten sich in den Kategorien Industrie, IT/Dienstleistung und Handel gemessen und waren durch besonders kreative Konzepte, soziales Engagement oder überdurchschnittliches Wachstum in Erscheinung getreten. Die Entrepreneure stellten sich und ihre Firmen vor und wurden im Rahmen der Preisübergabe von unterschiedlichen Laudatoren gewürdigt.

So erfuhren wir, dass Auszubildende bei LAMILUX eine Stunde in der Woche bewusst für soziale Dienste freigestellt werden, der zähe Stefan Messer das Familiengeschäft zurückerobern konnte, sich Uwe Ahrendt durch Entwicklung einer eigenen Antriebsfeder für seine NOMOS-Chronographen vom Zuliefermonopol unabhängig machen konnte, der Iraner Amir Roughani so wie wir erfolgreich im Fahrtenbuch- und Flottenmanagement unterwegs ist und dass Jan Beckers sein Führerscheingeld lieber in Aktien von Electronic Arts angelegt hatte.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
HitFox-Chef Jan Beckers (mitte) für den Ernst & Young Award "World Entrepreneur Of The Year 2015" nominiert
HitFox-Chef Jan Beckers hat sein Hobby zur Geschäftsidee gemacht. Das bei Strategiespielen übliche Prinzip von "irgendetwas ist knapp - erschließe Ressourcen" hat ihn so motiviert, dass er mit einem bemerkenswerten Ressourcen-Management vier bis sechs neue Firmen auf dem IT- und Spielesektor jährlich gründet.

Dieses Engagement spielte ihm dann auch die Nominierung für den "World Entrepreneur Of The Year 2015" ein.

Betrachtet man alle Unternehmen, die sich um den Award "Entrepreneur Of The Year" beworben hatten, so kommt man auf einen Durchschnittsumsatz von 110 Mio. Euro, ein durchschnittliches Unternehmensalter von 30 Jahren, ein Inhaberalter von 37 Jahren und eine Anzahl von durchschnittlich 336 Mitarbeitern.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Peter Altmaier beim EY Award "Entrepreneur Of The Year"
Deshalb wurde Kanzleramtsminister Peter Altmaier auch sehr emotional in seinem weitestgehend frei gesprochenen Festvortrag. Als "patriotischen Beitrag" bezeichnete er den Einsatz des Mittelstandes. Immerhin habe ein Unternehmer deutlich mehr Risiko zu tragen als ein Politiker. Letzterer könne durch Fehlentscheidungen das nächste Wahlergebnis um vielleicht 12% nach unten korrigieren. Die Fehlinvestition eines Managers hingegen könne ganze Wirtschaftssegmente nachhaltig stören. Es könne zu Situationen kommen, die bei zu spätem Eingreifen nicht mehr korrigierbar seien.

Laut Altmaier gebe es jedoch in den USA eine besser Kultur, mit dem Scheitern junger Unternehmungen umzugehen. Dort lerne man aus Fehlern und stehe anschließend wieder auf. In Deutschland seien gescheiterte Startups oft so stigmatisiert, dass sie keinen weiteren Anlauf wagten.

Interessant war auch ein längeres Zitat von 1906, welches technologische Prognosen für 2006 abgab. Der belesene Bundesminister für besondere Aufgaben präsentierte uns detaillierte Beschreibungen des Umgangs mit Mobiltelefonen, die nahezu prophetisch klangen.

Um auf das Dinner überzuleiten, sprach Peter Altmaier über seine Erfolge als Hobbykoch. Mit charmanter Selbstironie ging er auf ein Foto ein, welches seit der #cnight durch die sozialen Netzwerke gereicht werde. Darauf sitze er zwischen seinen deutlich schlankeren Ministerkollegen Thomas de Maizière, Alexander Dobrindt und CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Er trug es mit Fassung und kommentierte lächelnd, dass er aussehe, als habe er das Internet verschluckt. Pragmatisch schloss er seine Rede mit, "nun wollen wir uns erst mal am Abendessen stärken und dann die Ärmel hochkrempeln".

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Dinner zum EY Award "Entrepreneur Of The Year"
An 58 Tischen hatten etwa 600 geladene Gäste Platz genommen. Die Tischnummern waren bereits am Empfang bekannt gegeben worden. In einer gigantischen Fleißarbeit waren für jeden Gast handbeschriftete Kästchen vorbereitet worden, die die genauen Sitzplätze markierten.

Wir saßen direkt neben der Bühne mit direktem Blick auf Ernst & Young Geschäftsführer Georg Graf Waldersee, Dr. Patrick Adenauer und Peter Altmaier. Am Nachbartisch waren die Moderatoren und Dr. Florian Langenscheidt von den gleichnamigen gelben Wörterbüchern platziert. Mit Gertrud R. Bergmann hatten wir noch eine bekannte Gesprächspartnerin von der BCCG British Chamber of Commerce in unserer Nähe.

Konferenzen und Galaveranstaltungen in Museen erfreuen sich in Berlin großer Beliebtheit. Deshalb hatte sich Ernst & Young für die 18. Verleihung des Awards "Entrepreneur Of The Year" das Deutsche Historische Museum als Location ausgesucht. Das Deutsche Historische Museum bietet mit seinem Pei-Bau, dem Schlüterhof und dem Foyer Unter den Linden hervorragende Möglichkeiten für solch ein Event. Moderne, Historie und festliche Stimmung verschmelzen zu einer Einheit.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Jaguar als Partner des Ernst & Young Award "Entrepreneur Of The Year"
Zur Abrundung des Programms hatte Jaguar Land Rover einen umfangreichen Fuhrpark an modernen Geländewagen und Luxuslimousinen als Shuttle zur Verfügung gestellt. Diese fuhren die Gäste spät in der Nacht noch nach Hause.

Vielen Dank für diesen interessanten Abend.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 24. Oktober 2014

UK Trade & Investment on the road to UK

Botschafter Sir Simon McDonald KCMG hatte einen großen Bildband über Led Zeppelin unter dem Arm als er die Teilnehmer der heutigen Informationsveranstaltung über "Essentials for a Successful Expansion" in der Britischen Botschaft begrüßte. Wir fühlten uns durch sein Grußwort geehrt, zumal er neben Led Zeppelin auch noch den British Chancellor zu betreuen hatte.

Umso mehr Zeit bleib daher für die Ausführungen über die Vorteile eines Investments in London. Immer wieder wurden Eckdaten der Metropolen Berlin und London verglichen und aus der Sicht hilfreicher Migrationsagenturen, Rechtsanwälte und Venture-Capital-Geber betrachtet.

UK Trade & Investment on the road to UK UKTI
UK Trade & Investment on the road to UK
Deutschland habe von Hause aus einen Imagevorsprung. Der Slogan "Vorsprung durch Technik" wurde 1:1 ins Englische übernommen. Das ermöglicht eine schnelle Marktakzeptanz. Die Statistiken untermauern das. 40% der Investments sind bereits nach einem Jahr profitabel, weitere 30% nach drei Jahren. Nach fünf Jahren haben sich 92% der Investments rentiert. Das ist eine beachtliche Quote.

Neben dem Aufkauf bestehender britischer Firmen mit etablierten Vermarktungsstrukturen gründet ein Großteil deutscher Investoren in London auch neue Unternehmen. Das reduziert die riskanten Fallen bestehender Verträge mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern. Allerdings müsse dann die passende Rechtsform gefunden und der Markt neu erschlossen werden. Die Wahl der Rechtsform habe einen entscheidenden Einfluss auf die Besteuerung. Am einfachsten sei die Gründung einer Niederlassung (branch). Desweiteren stehen noch die Ltd (limited company), die PLC (public limited company) und die LLP (limited partnership), ähnlich der deutschen GbR, als Gründungsformen zur Verfügung.

Es gibt jedoch Agenturen wie London & Partners oder UKTI, die eine recht umfassende Hilfe bei der Ansiedlung bieten. Damit werden die notwendigen Ansprechpartner für die vielen Themen einer Gründung und Fortführung auf ein sinnvolles Minimum reduziert.

Immer wieder wurde auf die hohen Lebenshaltungskosten und Mietpreise in London hingewiesen und mit den Einkommen spezialisierter Fachkräfte verglichen. In Korrelation dieses Kosten-Einnahmeverhältnisses kam bei den nachfolgenden Gesprächen im Foyer die Frage auf, ob der Standort heute nicht eigentlich egal sei. Das Internet überwinde doch die klassischen Standortpräferenzen. Eine Teilnehmerin erzählte, dass sie teilweise gar nicht weiß, aus welcher Ecke der Welt ein Anruf eingehe. Nur die ungewohnte Uhrzeit verrät, dass er nicht aus Europa gekommen sein kann.

So verfolgen bereits einige Agenturen den Ansatz, nicht den Standort zu verlegen, sondern eine Brücke zwischen den Metropolen zu schaffen, die weitere Synergien freisetzt.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 11. Oktober 2014

6th Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse

Wo liegt nun schon wieder Singapur? Irgendwo zwischen Thailand und Australien, gleich unterhalb Malaysia, welches in den letzten Monaten immer wieder mit tragischen Flugzeugereignissen in die Schlagzeilen gekommen war.

Singapur hat eine Einwohnerzahl, die in der Mitte zwischen Manhattan und Berlin liegt. Amtssprache neben Tamil, Malaiisch und Chinesisch ist Englisch. Die Krone ist ganz schön weit in der Welt herumgekommen und hat ihre Spuren und wirtschaftlichen Abhängigkeiten auch in diesen südlichen Regionen hinterlassen. 54 Staaten auf fünf Kontinenten umfasst der Commonwealth und ist an etwa 20% des Welthandels beteiligt.

Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse
Am Donnerstag fanden im Châlet Suisse die 6th Commonwealth Dialogues statt. Gastgeber war diesmal Jai S Sohan, der Botschafter Singapurs. Das Format dieses Zusammentreffens von Wirtschaft und Diplomatie wird seit einigen Jahren in regelmäßigen Abständen durch Rödl & Partner und die BCCG British Chamber of Commerce in Germany organisiert.

Um eine möglichst hohe Meinungsfreiheit in den Gesprächen zu erzeugen, verlaufen die Commonwealth Dialogues unter den Chatham House Rules. Es treffen Repräsentanten unterschiedlicher politischer, wirtschaftlicher und religiöser Prägungen zusammen und führen einen offenen Dialog, den Commonwealth Dialogue.

"You can say Jai to me" war die Einladung zum Gespräch mit dem Gastgeber aus Singapur.

Der Respekt vor den Chatham House Rules verbietet allerdings weitere Ausführungen über den interessanten Abend und die äußerst vielseitigen und informativen Gespräche. Da hilft nur: beim nächsten Mal selbst dabei sein.

Autor: Matthias Baumann

P.S.: Offizielle Fotos (BCCG) zu den 6th Commonwealth Dialugues von Jürgen Sendel

Freitag, 29. August 2014

Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen

Es werden immer mehr beim Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen im Châlet Suisse:

Mehr Fahrzeuge, mehr Ehegatten, mehr Teilnehmer und mehr Kinder.

Gerade auf Kinder wirkt das Waldambiente des Châlet Suisse immer anziehender. Besonders gefördert wird das durch BCCG Regional Chairman Ilka Hartmann, die viele Jahre ihre Tochter Paula mitbrachte. Wir hatten diesmal drei Kinder dabei, die sich auf das Wiedersehen mit Paula freuten. Paula dreht jedoch zur Zeit mit Matthias Schweighöfer einen neuen Film. Ein Kino-Highlight, dass wir uns gleich für das nächste Jahr vorgemerkt haben.

Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen
Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen - Begrüßung und Vorstellungsrunde
Die offizielle Begrüßung der einzelnen Kammern und Clubs fiel diesmal recht kurz aus, so dass die engagierten Mitarbeiter des Châlet Suisse mit der rechtzeitigen Bereitstellung des Grillbuffets herausgefordert waren. Da das Châlet Suisse gerne für solche Veranstaltungen genutzt wird und dort zur Zeit ein regelrechter Sommerfest-Marathon stattfindet, lief alles routiniert ab.

Unter den Gästen entdeckten wir viele neue Gesichter. Beeindruckt waren wir auch über den offensichtlichen Mitgliederzuwachs der BCCG und anderer Kammern. Mehrere Herren mit Knopf im Ohr signalisierten uns das Erscheinen eines wichtigen Gastes. Es war John B. Emerson, der amerikanische Botschafter.

Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen
Adrian Baumann, Matthias Baumann, US-Botschafter John B. Emerson, Andreas Eichler (v.l.n.r.)
Tendenziell hatten wir auch einen Besuch unserer Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer erwartet, die im letzten Jahr zusammen mit ihrer Tochter erschienen war. Unsere Töchter hatten jede Menge Spaß. Sie machten Selfies, testeten die Geräte auf dem Spielplatz und beschäftigten zweijährige Mädchen, deren Eltern ins Networking vertieft waren. Stolz präsentierte mein Sohn eine Urkunde, die er beim Bogenschießen am Stand der Eventagentur Pfeilflug abgeschossen hatte.

Nach einem ausgiebigen Genuss des Desserts verließen wir das Sommerfest zu einer nicht mehr ganz so kinderfreundlichen Stunde. Ein angenehmer Abend zum Start in die Nachsommerzeit endete mit einem schlafenden Kind auf der Rücksitzbank.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 16. Juli 2014

Botschafter Neuseelands akkreditiert

Heute wurden mit militärischen Ehren vier Flaggen vor dem Schloss Bellevue gehisst. Bundespräsident Gauck begrüßte neue Botschafter und nahm deren Beglaubigungsschreiben entgegen.

Als Mitglied der BCCG British Chamber of Commerce in Germany interessierte uns besonders der Wechsel im Commonwealth. Peter Rider, dem bisherigen Botschafter Neuseelands, waren wir mehrfach bei den Commonwealth Dialogues begegnet und erwarteten nun gespannt seinen Nachfolger Peter Rodney Harris.

Botschafter Neuseeland Peter Rodney Harris
Botschafter Neuseelands Peter Rodney Harris im Schloss Bellevue
Mit protokollarischer Pünktlichkeit fuhr die eskortierte S-Klasse-Limousine mit der Standarte des Bundespräsidenten am Eingangsportal des Schlosses vor. Begrüßung durch Jürgen Mertens, dann schnellen Schrittes ins Schloss und Eintrag in das Gästebuch. Danach ging es direkt zu Bundespräsident Gauck, wo das Beglaubigungsschreiben übergeben wurde.

Botschafter Neuseeland Peter Rodney Harris
Botschafter Neuseelands Peter Rodney Harris bei Bundespräsident Gauck
Auch die anwesenden Botschaftsangehörigen durften unterschreiben, aber erst nach der Übergabe des Schreibens. So sieht es das Protokoll vor. Während die Diplomaten in ein Nebenzimmer entschwanden, fragte mich einer der Bildredakteure, ob ich zur Botschaft gehöre und erzählte mir dann von seinen äußerst positiven Erfahrungen mit dem bisherigen Botschafter Peter Rider und neuseeländischen Spitzenpolitikern.

So verging die Zeit im Fluge bis der sympathische frisch akkreditierte Peter Rodney Harris zum Gruppenfoto erschien. "Rod" Harris blickt auf eine interessante diplomatische Vergangenheit in Saudi Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman und Katar zurück.

Als die Fahne Neuseelands gehisst wurde, war es an der Zeit Seine Exzellenz mit militärischen Ehren zu verabschieden. Der erste Arbeitstag des neuen Botschafters in Deutschland hatte begonnen.

Autoren: Matthias Baumann

Dienstag, 27. Mai 2014

5th Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse

Es ist schon schade, dass die Commonwealth Dialogues immer unter den Chatham House Rules abgehalten werden.

Sonst könnte man heute wieder über eine äußerst gelungene Veranstaltung berichten, zu der Rödl & Partner, die BCCG British Chamber of Commerce in Germany und die Botschafterin der Republik Ruanda, Christine Nkulikiyinka, ins Châlet Suisse eingeladen hatten.

Man könnte außerdem berichten, dass trotz strömenden Regens bereits auf der gut beschirmten Terrasse vor dem Châlet eine so gute Stimmung herrschte, dass es kaum auffiel, dass der Beginn der Begrüßungsrede von Frau Nkulikiyinka in einem ausgewogenen Verhältnis von europäischer und afrikanischer Pünktlichkeit erfolgte.

Commonwealth Dialogues BCCG Rödl & Partner Chalet Suisse
Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse
Ohne Chatham House Rules ließe sich auch erwähnen, dass wir den frisch akkreditierten Botschafter Pakistans, Syed Hasan Javed, trafen und länger über seine Akkreditierung im Schloss Bellevue und die IT-Experten Pakistans plauderten.

Mehr dürfen wir hier gar nicht von den Inhalten unserer Gespräche preisgeben, da wir sonst ja gegen die Regeln des Chatham House verstoßen.

Nur soviel noch:

Hätten wir nicht bewusst einen großen Stapel Visitenkarten mitgenommen, wäre es uns wohl wie einigen Erstbesuchern der Commonwealth Dialogues ergangen, die nach kurzer Zeit schon ihren kartenmäßigen Engpass erklärten.

Vielen Dank an die Veranstalter und die umsichtigen Mitarbeiter des Châlet Suisse.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 23. Mai 2014

Eurojet auf der ILA und das Weißwurstfrühstück mit der British Chamber

Direkt aus München waren die Weißwürste eingeflogen worden, mit denen uns Clemens Linden, Geschäftsführer der EUROJET Turbo GmbH, heute im Eurojet Châlet auf der ILA begrüßte.

Damit die anwesenden Berliner und sonstigen Nordlichter die Wurst stilgerecht verzehren konnten, waren an den Plätzen Hefte mit dem ultimativen "Weißwurst Knigge" ausgelegt. Wir beobachteten die Experten und konnten dann den Genuss nachempfinden.

Eurojet ILA BCCG
Eurojet Châlet auf der ILA - Weißwurstfrühstück für die BCCG
Eurojet-Chef Clemens Linden berichtete kurz über sein Unternehmen, einer Kooperation vier namhafter Hersteller, zu denen auch Rolls Royce gehört. Eurojet wurde Ende der 1980er Jahre gegründet und hat etwas über sechzig Mitarbeiter. Damit ist diese Firma eine kleine aber schlagkräftige Unternehmenseinheit, die sämtliche Fachkompetenzen vereint.

Eurojet entwickelt und baut Triebwerke, die vorrangig im Eurofighter eingesetzt werden. Entfernt man den leistungsstarken Nachbrenner, steht das Triebwerk auch problemlos der zivilen Luftfahrt zur Verfügung. Überhaupt sei es inzwischen Praxis, zu militärischen Zwecken entwickelte Technik mit einem Zeitversatz von etwa zehn Jahren für den zivilien Bereich nutzbar zu machen.

2013 lieferte Eurojet etwa 1.000 Triebwerke aus und hat aktuell noch rund 1.500 Triebwerke im Auftragsbuch zu stehen. 500.000 erfolgreich absolvierte Flugstunden beweisen die Zuverlässigkeit der Technik. Deshalb scheute sich Eurojet auch nicht, Bundeswehrpiloten für Nachfragen am Stand zu haben.

Eurojet ILA BCCG
Eurojet auf der ILA - Matthias Baumann testet den Eurofighter
Nach einem erfrischenden Weißbier ging es dann zum Praxisteil über. Die Gäste konnten im Eurofighter Platz nehmen und an den Knöpfen drehen. Der rote Abschussknopf befand sich im Steuerknüppel hinter einer kleinen Sicherheitsklappe. Er funktionierte nicht.

Dafür funktionierte das Networking. Visitenkarten wurden getauscht und gegenseitig Fotos gemacht.

Für weitere Fotos zur Veranstaltung klicken Sie hier.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 23. Januar 2014

BCCG Neujahrsempfang in der Britischen Botschaft

"Danke, Wilfried", der Schwarzafrikaner aus Namibia freute sich, wenn wir uns bei ihm für die Häppchen bedankten und dabei seinen recht ungewöhnlichen Vornamen nannten. Die Britische Botschaft wartete beim heutigen Neujahrsempfang der BCCG British Chamber of Commerce in Germany wieder mit sehr interessanten Kreationen unter anderem aus Hühnchenfleisch, Quiche, Lachs und Tomatencreme auf.

BCCG Britische Botschaft Simon McDonald Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Simon McDonald und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer
Dem Neujahrsempfang war die traditionelle 10. Berlin Konferenz im Haus der Commerzbank am Pariser Platz vorausgegangen, bei der Lord Owen, ehemaliger Britischer Außenminister, Botschafter Simon McDonald CMG, David Marsh und weitere Experten über die Zukunft des Euro diskutierten. Kerstin von Schnakenburg, Kuratoriumsvorsitzende der Academia Colombia, fasste die Konferenz kurz und knapp mit einer Aussage von Lord Owen zusammen, der dazu aufgerufen hatte, endlich die ersten Schritte in Richtung Problemlösung zu gehen.

Die Konferenz hatte etwas länger gedauert, so dass die Gäste die wenigen Meter von der Commerzbank in die benachbarte Botschaft recht eilig zurücklegten. Die ungemütlichen Minusgrade hatten dabei so manch einem Gast eine gesunde rote Gesichtsfärbung verliehen.

BCCG Britische Botschaft Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Andreas Eichler, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und Matthias Baumann in der Britischen Botschaft
Botschafter Simon McDonald CMG war heute im Dauereinsatz. "Two things", leitete der Hausherr seine Begrüßung ein und berichtete mit einem gewissen Stolz, dass sich im letzten Jahr Deutschland und Großbritannien wechselseitig zu den wichtigsten Handelspartnern entwickelt hatten, noch weit vor anderen Staaten Europas und der Welt. Die Rede war sehr kurz und als Teaser für das Grußwort der Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gedacht.

BCCG Britische Botschaft
BCCG in der Britischen Botschaft
Cornelia Yzer stieg über die neue Schwelle zum neuen multimedialen Rednerpult. Die Schwelle erinnerte etwas an die Jagdtrophäe bei "Dinner for One". Auch die Wirtschaftssenatorin fasste sich sehr kurz und ging auf die Bereicherung des Wirtschaftsstandortes Berlin durch zugezogene Fachkräfte ein.

Abschließend sprach BCCG-Präsident Strohschen zu den Gästen und gab den Abend zur weiteren Beziehungspflege frei. Das wurde dann auch rege genutzt.

Wir unterhielten uns längere Zeit mit Simon McDonald und Cornelia Yzer, tauschten ad hoc ungewöhnlich viele Visitenkarten und hatten insgesamt einen sehr angenehmen Abend mit interessanten Gesprächen.

Vielen Dank an die Britische Botschaft und die BCCG für die wie immer professionelle Organisation.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 9. Dezember 2013

Justizsenator, Luther und die BCCG

Gerade in der Weihnachtszeit denkt man bei "Luther" eher an den gleichnamigen Martin als an die weltweit tätige Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Luther ist Fördermitglied der BCCG British Chamber of Commerce in Germany und hatte heute zu einem "Koalitionsfrühstück" mit Justizsenator Prof. Thomas Heilmann ins Hotel Esplanade eingeladen.

Luther BCCG Koalitionsfrühstück
Justizsenator Heilmann beim Koalitionsfrühstück - Luther und BCCG
Das Frühstück übertraf mit seinen etwa 130 Anmeldungen den sonstigen Rahmen dieses unternehmerfreundlichen Veranstaltungsformates. Das lag wohl an den Keynote-Rednern und den Teilnehmern an der Podiumsdiskussion.

Justizsenator Heilmann fühlte sich unter den vielen Luther-Anwälten sehr heimisch und hielt eine interessante und humorvolle Eingangsrede. Er berichtete von den Gepflogenheiten bei der Aushandlung von Koalitionsverträgen, die dem Außenstehenden normalerweise verborgen bleiben. Die personelle Größe der beteiligten Gremien stehe dabei im diametralen Verhältnis zu den Ergebnissen.

Während der erste bundesdeutsche Koaltionsvertrag noch zehn handschriftliche Zeilen umfasste, seien das nun weit über 100 Seiten geworden, die in der Endfassung sogar noch deutlich zusammengekürzt wurden. Der Koalitionsvertrag beginne mit allgemein akzeptierten Aussagen und gehe dann "unter Umgehung einer Strategie" direkt in die Details über. Und wenn ein Detail dort stehe, werde das Thema auch tatsächlich in der aktuellen Legislaturperiode angegangen. Nicht formulierte Details werden auch nicht weiter verfolgt.

Der Rede von Justizsenator Heilmann folgte ein Koreferat zum Thema Mindestlohn, welches allgemeine Zustimmung im Saal fand, zumal darin deutlich wurde, dass eine Lohnsteigerung eher den Steuereinnahmen aus dem Bruttogehalt nütze und der Effekt auf das Nettogehalt fast zu vernachlässigen sei.

Luther BCCG Koalitionsfrühstück
Dr. Geilfuß (Löbbecke), Prof. Dr. von Steinau-Steinrück (Luther), Rasch (BFW)
Die anschließende Podiumsdiskussion war in drei Bereiche unterteilt, zu denen jeweils prominente Teilnehmer eingeladen waren. Es ging um die Auswirkung des Koalitionsvertrages auf die Immobilienwirtschaft, auf den Bankensektor und auf das Arbeitsrecht.

Walter Rasch, Senator a.D. und Präsident des BFW, forderte die Politik zur Schaffung von Rahmenbedingungen auf, die eine Revitalisierung der Innenstädte ermögliche und den Neubau von Wohnraum fördere. Letzteres thematisiert Bausenator Müller auch immer wieder.

Dr. Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke las eine Passage aus dem Koalitionsvertrag vor, wo es darum ging, dass es keinen Finanzmarkt und keinen Finanzakteur mehr ohne Regulierung geben dürfe. Es wäre nach seiner Meinung besser für die Wirtschaft gewesen, wenn gar nichts zu Banken und Finanzmärkten im Koalitionsvertrag gestanden hätte. Es gehe schließlich auch um internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück, der sympathische Arbeitsrechtsexperte und Luther-Partner am Standort Berlin, betrachtete den Koalitionsvertrag aus arbeitsrechtlicher Sicht. Auch wenn der Mindestlohn immer wieder im Fokus stehe, sei dieser doch nur ein Teil der arbeitsrechtlichen Konsequenzen des Koalitionsvertrages. Man müsse sich auch mit der Quotenregelung bei der Besetzung von Vorstandsposten, dem Trend zur Teilzeit und mit dem Thema Zeitarbeit beschäftigen.

Pünktlich vor 11:00 Uhr war dann das "Koalitionsfrühstück" beendet und die Gäste konnten den Weg in ihre Büros antreten. Vielen Dank an Luther und die BCCG.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 12. November 2013

BCCG und OMFIF in der Britischen Botschaft

Als wir heute am Auswärtigen Amt vorbeifuhren, sahen wir dort bereits einen schwarzen Jaguar mit 0-49er-Kennzeichen stehen. Das stimmte uns auf den bevorstehenden Besuch in der Britischen Botschaft ein. OMFIF Official Monetary and Financial Institutions Forum und die BCCG British Chamber of Commerce in Germany hatten zu einer spannenden Veranstaltung über die Entwicklung der Finanzmärkte und des Euro eingeladen.

Die Besetzung des Panels war hochkarätig und so waren auch Besucher aus München, Frankfurt und Köln angereist. Ein Teilnehmer trug die Poppy, eine Mohnblume zur Erinnerung an die Gefallenen der Kriege und im besonderen Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

"No event without a speach", der Leitsatz von Botschafter Simon McDonald kam auch heute wieder zur Geltung. In einer sehr kurzen aber äußerst humorvollen Rede stimmte er die Gäste auf das ernste Thema Euro, Europa und das Verhältnis zu Großbritannien ein. "Zeitgemäß" sei das Wort, welches in der Diplomatie ständig gebraucht werde und bei dieser Veranstaltung treffe es endlich mal ins Schwarze.

BCCG Britische Botschaft Bundesbank
Bundesbank-Vorstand Dr. Nagel und Prof. Dr. Stürmer
Auch Dr. Joachim Nagel, Vorstand der Deutschen Bundesbank, war von der Einleitung des Botschafters so beeindruckt, dass er sein Keynote-Script unter das Pult legte und frei referierte. Und zwar so frei, dass die Charts von hinten begonnen und dann je nach Bedarf eingeblendet wurden. Bemerkenswert war dabei der unterrepräsentierte Stellenwert europäischer Finanzzentren, die mit Luxemburg erst hinter sechs asiatischen Metropolen auftauchten.

Dem deutschen Sparer gab er die Information mit, dass es die risikolose Anlageform auch bei bisher sicher geglaubten Staatsanleihen nicht gebe. Wie bereits dem Buch von David Marsh "Beim Geld hört der Spaß auf" zu entnehmen war, ist es ein wichtiges Anliegen der Bundesbank, den Finanzbereich so stabil zu halten, dass nicht letztlich der Steuerzahler für eventuelle Schieflagen zur Kasse gebeten wird. Die Damen und Herren von der Bundesbank leisten nach unserer Auffassung Großartiges auch in Hinsicht auf die gesellschaftliche Stabilität in Deutschland.

BCCG Britische Botschaft Bundesbank
Podiumsdiskussion in der Britischen Botschaft - Köhler, Dr. Nagel, Prof. Dr. Stürmer, Kornblum, Heilmann, Marsh

Dr. Nagel zeigte Zahlen, die deutlich machten, dass Deutschland der wichtigste Handelspartner Großbritanniens ist. Das war vielen der Zuhörer bereits bekannt.

Nicht bekannt werden jedoch die Inhalte der folgenden Podiumsdiskussion. Diese verlief unter den Chatham House Rules.

Wir wissen nur noch, dass daran DZ-Bank-Vorstand Wolfgang Köhler, Bundesbank-Vorstand Dr. Joachim Nagel, der ehemalige US-Botschafter John C. Kornblum, Handelsblatt-Direktor Dirk Heilmann und David Marsh von OMFIF teilnahmen und die Diskussion von Prof. Dr. Michael Stürmer (Chef-Korrespondent, Die Welt) moderiert wurde.

Anschließend gab es Gelegeneheit zum Austausch mit den Referenten und Gästen.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 5. November 2013

8. Immobilienkonferenz der BCCG

Heute fand im Atrium am Potsdamer Platz 1 die 8. Immobilienkonferenz statt. Eingeladen hatten die BCCG British Chamber of Commerce in Germany, Olswang, IMMOEBS und der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. Olswang sitzt in der 14. Etage des markanten Hochhauses mit dem schnellsten Fahrstuhl Europas. Da das Atrium von der Sydbank flankiert wird, fühlten wir uns schon fast wie zu Hause.

Die äußerst umsichtigen Mitarbeiter von Olswang leisteten einen guten Beitrag für eine angenehme Atmosphäre. Gegen 17:00 Uhr füllte sich der Saal zusehends mit Unternehmern aus der Immobilienbranche. Direkt vor uns nahmen die Redner und Teilnehmer der Podiumsdiskussion Platz.

BCCG Olswang Sydbank Immobilienkonferenz
Podiumsdiskussion auf der 8. Immobilienkonferenz

Nach der Begrüßung durch Thilo von Stechow, GSW Immobilien AG, und dem Hausherrn von Olswang  Dr. Christian Schede, gab es einen Impulsvortrag von Dr. Peter Matuschek von forsa. Anhand vieler Diagramme führte er uns gut nachvollziehbar das Wählerverhalten bei der letzten Bundestagswahl vor Augen. Er zeigte Trends auf und ging auf die Fehlpriorisierung bestimmter Reizthemen im Wahlkampf ein. So sei beispielsweise die Angst um den Arbeitsplatz dem Wunsch nach einer stabilen Wirtschaft gewichen. Interessant waren auch die Auswertungen bezüglich des Wunsches nach einer großen Koalition unter den SPD-Wählern. Während die etwa 11 Millionen Wähler der SPD zu 2/3 für eine solche Koalition stimmten, sind die deutlich wenigeren Mitglieder der SPD zu 2/3 dagegen. Die Situation der FDP formulierte Dr. Matuschek sehr trefflich, indem er sagte, "Rösler konnte keinerlei Bindewirkung zum bürgerlichen Lager aufbauen".

Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA, ging auf die Herausforderungen bei der Lobbyarbeit zugunsten der Immobilienbranche ein. Er sprach von verschiedenen Treffen mit Spitzenpolitikern und einem zielführenden Arbeitskreis unter Leitung von Bundesminister Ramsauer. Der ZIA vertritt über 20 Immobilien-Verbände und etwa 37.000 Unternehmen. Sein Appell an die Koalition war: "Keine Steuererhöhungen". Diese würden für Abwanderung sorgen und Abwanderung schade insbesondere der Immobilienbranche.

Besonders freuten wir uns, dass auch MdB Freiherr von Stetten, der Vorsitzende des PKM Parlamentskreises Mittelstand,  an der folgenden Podiumsdiskussion teilnahm. Er hatte sich kurz aus den aktuellen Koalitionsverhandlungen ausgeklinkt. Er begründete das damit, dass man Zusagen schon einhalten solle. Aber nicht nur mit dieser Einstellung sammelte er massive Sympathiepunkte, sondern auch mit seiner von unternehmerischem Denken geprägten Herangehensweise an Gesetzentwürfe und Steuerpläne.

Neben dem Thema "Mietpreisbremse" wurde auch immer wieder über PPP Public Private Partnership gesprochen. Christian von Stetten bezeichnete es als einen "Effizienzgewinn", über den am Donnerstag in den Koalitionsverhandlungen geredet werde.

An der Diskussion hatten auch Thomas Zinnöcker von der GAGFAH Group und Dr. Christian Glock von der Bilfiger Hochbau GmbH teilgenommen. Moderiert wurde sie von Dr. Christian Schede.

Im Anschluss gab es Gelegenheit zum Networking und ein Flying Buffet.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 7. September 2013

4th Commonwealth Dialogues mit dem Botschafter Pakistans

Am Donnerstag fanden im Châlet Suisse die "4th Commonwealth Dialogues" statt. Dieses interessante Format zur Verknüpfung von Wirtschaft und Diplomatie wird in regelmäßigen Abständen von der BCCG British Chamber of Commerce in Germany und Rödl & Partner organisiert.

Die Einladung selbst spricht immer einer der Botschafter des Commonwealth aus. Gastgeber war diesmal der Pakistanische Botschafter Abdul Basit. Pakistan war deshalb nicht nur personell, sondern auch kulinarisch gut vertreten.

Mit Botschafter Abdul Basit gab es bereits mehrere Berührungspunkte im Rahmen der Preußischen Gesellschaft. Zudem hatte er das zentrale Interview in der April-Ausgabe des Diplomatischen Magazins gegeben, in welchem er für Pakistan als regionales Wirtschaftszentrum warb.

Botschafter Abdul Basit repräsentiert ein 180-Millionen-Volk in Asien und ist dennoch sehr bodenständig und an Dingen des Alltags interessiert. Wir hatten mit ihm ein sehr gutes Gespräch und freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit.

Da die Commonwealth Dialogues den Chatham House Rules unterliegen, sei nur soviel bemerkt, dass wir viele neue Kontakte knüpfen oder bestehende Beziehungen intensivieren konnten. Auch diesmal wurden die Visitenkarten knapp, worauf wir jedoch gut vorbereitet waren.

Die Chatham House Rules machen bei einer Veranstaltung mit Besuchern sehr unterschiedlicher Couleur wirklich Sinn. Bieten doch die Nichtnennung von Namen (außer des offiziellen Gastgebers) und die Nichtpersonalisierung von Meinungen einen effektiven und geschützten Rahmen zum freien Austausch und dem Evaluieren der eigenen Position. Auch aus dem Buch von Frau Dr. Timmermann über die MAC Mid-Atlantic-Clubs geht sehr anschaulich hervor, wie gerade durch die Nutzung der Chatham House Rules existenzielle Weichen in Europa gestellt werden konnten, ohne dass die Gesprächspartner ihr offizielles Image zur Disposition stellten.

Vielen Dank an Botschafter Abdul Basit, die BCCG und Rödl & Partner.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 24. August 2013

BCCG Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen

Gestern fand im Châlet Suisse das Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen statt.

Neben der BCCG British Chamber of Commerce waren die AmCham, der Dänische Club, die Schwedische Handelskammer, der SDWC Schweizerisch-Deutsche-Wirtschaftsclub, der CWHR Club der Wirtschafts- und Handelsräte, die Italienische Handelskammer und der Deutsch-Französische Wirtschaftskreis mit ihren Vorständen, Mitarbeitern, Mitgliedern und Gästen vertreten. Die Spanische Handelskammer mit aktuellem Sitz in Frankfurt sondiert zur Zeit eine Beteiligung.

"No event without a speech" hatte UK-Botschafter Simon McDonald bei einer der letzten Veranstaltungen in der Botschaft festgestellt und dann eine sehr kurze Rede gehalten. Diesem Stil folgte auch Ilka Hartmann, BCCG-Chairman Berlin/Brandenburg, bei ihrer offiziellen Begrüßung. Dem schlossen sich die ebenfalls knappen Grußworte der anderen Wirtschaftsclubs an, so dass der entspannte Teil des Abends schnell fortgesetzt werden konnte.

Da Kinder ausdrücklich erwünscht waren, hatten wir auch in diesem Jahr wieder unsere Töchter mitgenommen.

Sie freuten sich schon darauf, mit den zu erwartenden Hunden und anderen Kindern durch den Wald toben zu können. Der Spielplatz des Châlet Suisse war sofort von Kindern sämtlicher Altergruppen eingenommen. Sogar Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer hatte ihre Tochter mitgebracht.

Wir hatten uns schon sehr auf diesen gemeinsamen Abend gefreut, ließen den Mädchen aber den Freiraum, einen Großteil der Zeit ihr eigenes Ding zu machen. Ab und zu tauchten sie auf, tranken zusammen mit uns Bionade und waren dann wieder unterwegs.

Diese Zeiten nutzten wir für die Intensivierung bestehender Kontakte und das Kennenlernen einiger interessanter Besucher aus Diplomatie und Wirtschaft. Das Châlet Suisse entwickelt sich immer mehr zu einem Ort, wo einem die Visitenkarten ausgehen. Nach den Erfahrungen bei den Commonwealth Dialogues lagen auch diesmal weitere Visitenkarten im Auto bereit und hätten beinahe geholt werden müssen.

Wir blieben bis nach 22:00 Uhr an diesem gemütlichen Ort und begeisterten uns für die Live Music von Ille & Sascha alias Zig Zag. Sehr angenehm fiel auf, dass sie äußerst vielseitig waren, flexibel auf aktuelle Situationen des Sommerfestes reagierten und so gut wie keine Pausen machten.

Vielen Dank an die Organisatoren des Sommerfestes!

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 19. Juli 2013

David Marsh über Zusammenhänge und Pattsituationen der Eurokrise

David Marsh, Kolumnist des Handelsblattes und Autor zahlreicher Bücher, ist Mitbegründer und Chairman des OMFIF und hat Wissen und Erfahrung auf dem Finanzsektor unter anderem durch seine journalistische Tätigkeit für die Financial Times erworben. Er gilt als Kenner und kritischer Beobachter der Szene und war in historischen Momenten monetärer Weichenstellungen dabei.

David Marsh Beim Geld hört der Spaß auf Eurokrise
David Marsh - Beim Geld hört der Spaß auf
Die Anregung zu seinem Buch "Beim Geld hört der Spaß auf - Warum die Eurokrise nicht mehr lösbar ist" bekam er Anfang Mai bei einem Treffen mit dem Berliner Europa Verlag. Knapp zwei Monate später, nämlich zum vorgestrigen BCCG-Kurzseminar, lag es bereits in gedruckter Form vor.

In zwanzig Kapiteln vermittelt David Marsh seine Thesen zur aktuellen Situation des Euro und geht dabei auf die unterschiedlichsten Akteure und geschichtlichen Entwicklungen ein.

Ein Hauptfokus liegt auf dem Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich, die die beiden Hauptsäulen des Euro-Raumes darstellen. Neben sämtlichen Versäumnissen auf Seiten der EZB, der Technokraten und Lücken des Maastricht-Vertrages kommt er doch immer wieder auf das problematische Beziehungsgefüge zwischen Deutschland und Frankreich zu sprechen. Frankreich habe eine erhebliche Angst vor seinem erstarkenden Nachbarn und wollte - mit diversen Zitaten untermauert - Deutschland durch den Euro schwächen. Diese Berechnung ging jedoch nicht auf, da die Mentalität und die Wirtschaftskraft der Deutschen falsch kalkuliert worden war. Passend dazu nehmen wohl die Kapitel 10 bis 12 eine zentrale Stellung im Buch ein.

Wenn man die Ausführungen über die Bundesbank und das Ausharren der Bundesregierung liest, kommt man zu dem Schluss, dass die in Deutschland gefahrene Linie genau die richtige zur passenden Zeit ist. Das beruhigt.

Allerdings befänden wir uns laut David Marsh gerade in der sechsten Phase der Krise (gegenseitige Schuldzuweisung), die irgendwann in die siebte und letzte Phase übergehen könne: "die Schreckensphase der Euro-Abwicklung". Deshalb führt er im letzten Kapitel aus: "Wir erleben weder ein Ende mit Schrecken noch einen Schrecken ohne Ende, sondern eine schreckensvolle Endzeitstimmung, die nie zu Ende geht: kein Ende der Krise, sondern unvergängliche Krisenendlosigkeit."

Auch wenn im von Karl Otto Pöhl, Präsident der Deutschen Bundesbank 1980-1991, verfassten Vorwort zu lesen ist, dass David Marsh "keine überzeugende Antwort" geben kann, so lässt sich doch bei all der trostlosen Stimmung ein Hoffnungsschimmer für den Leser (nicht für den Euro) in den fernöstlichen Märkten und deren erstarkenden Währungen erkennen. Ein rechtzeitiger Einstieg könnte sich in vielleicht fünf Jahren durchaus bezahlt machen.

Das Buch vermittelt anhand der Zustände in der "großen Politik" interessante Parallelen zum privaten Mikrokosmos, in welchem man ebenfalls immer wieder mit überzogenen Begehrlichkeiten, Sozialneid und mangelnder Selbstreflektion konfrontiert wird.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 17. Juli 2013

BCCG - Kurzseminar zur Rettung des Euro

Als sich die Fahrstuhltür in der neunten Etage des Ernst & Young Hauses an der Friedrichstr. 140 öffnete, liefen gerade Hans-Olaf Henkel und Thilo Sarrazin vorbei. Auch sie waren der Einladung der BCCG British Chamber of Commerce zum Kurzseminar "Eurorettungsansätze - wie geht es weiter?" gefolgt. Hans-Olaf Henkel trug seinen Sommerhut und signalisierte damit, dass es nach dem Seminar gleich in den wohlverdienten Urlaub gehe.

BCCG Ernst & Young Eurorettung
BCCG bei Ernst & Young in der neunten Etage
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Hausherrn Ulrich Plett eröffnete Torsten Riecke vom Handelsblatt die Podiumsdiskussion und übergab das Wort an Hans-Olaf Henkel.

Dieser nutzte unseren Standort in der neunten Etage und erklärte seine Sicht auf die Entwicklung des Euro so, dass wir uns im freien Fall befänden und gerade bei der sechsten Etage angelangt seien, wo noch alles wie gewohnt aussehe. Der Fall gehe also noch weiter bis zum finalen Aufschlag, der in zwei Szenarien auslaufen könne, nämlich entweder im Chaos oder indem "es einfach so weiter geht". Letzteres hält er für sehr wahrscheinlich.

Ein Hauptproblem sieht Prof. Henkel in Frankreich. Frankreich habe übermäßigen Druck auf Deutschland ausgeübt. Allein 45% griechischer Verbindlichen haben bei französischen Banken bestanden. Das erklärt auch, warum Frankreich drei Hauptziele in folgender Reihenfolge anstrebt:

BCCG Ernst & Young Eurorettung
Hans-Olaf Henkel und Frank Schäffler MdB (FDP)
1) Banken-Union
2) Fiskal-Union
3) administrative Union

Henkels Empfehlung wäre deshalb eine temporäre Verstaatlichung der französischen Banken, was zunächst zwar eine erhebliche Belastung wäre, aber langfristig gesehen Stabilität bringe. Auch seien in Frankreich dringend Reformen nötig, die man dort aber erklärtermaßen nicht angehen wolle. Stattdessen solle Deutschland seine Produktivität senken, damit die Kluft nicht so groß bleibe. Ein Ansinnen, für das im Raum wenig Verständnis aufkam.

"Rettungsaktionen re-nationalisieren!" war eine seiner abschließenden Forderungen, mit der es in die Kaffee-Pause ging.

Frank Schäffler, FDP-MdB, sprach sich ebenfalls für einen "Non-Zentralismus" aus und sagte dem Euro eine Zukunft als Sekundärwährung voraus. Spareinlagen und Renten seien dann weg. Es sei auch schade, dass durch den Euro ehemals "gute Nachbarn nun zu Schuldnern und Gläubigern" geworden seien.

BCCG Ernst & Young Eurorettung
US-Botschafter a.D. John Kornblum und David Marsh CBE
Der ehemalige US-Botschafter John Kornblum beleuchtete das Thema aus Sicht der USA. Mit einer gewissen Distanziertheit konnte er Europa bescheinigen, dass der Euro genau so sei, wie man ihn haben wollte. Auch Europa sei so, wie man es haben wollte. In diesem Kontext sei alles richtig gemacht worden. Allerdings sei mit der "Befriedung" Europas auch schon alles erreicht worden. Weitere Ziele oder zu erreichende Ergebnisse seien nicht definiert. Auch habe man sich gewundert, dass sich Europa für die EU entschieden habe, da doch solche Einheiten ein weltpolitisches Auslaufmodell seien, in dem Vielfältigkeit unterdrückt werde.

David Marsh CBE, Chairman OMFIF, hatte sein Buch "Beim Geld hört der Spaß auf" mitgebracht. Er berichtete von der besorgniserregenden Entwicklung, dass die Deutschen ihre Ersparnisse zunehmend im Ausland anlegten und bestätigte die Vermutung von Frank Schäffler MdB, dass der Euro zu einer Sekundärwährung abgewertet werde. Da sich Gläubiger wie Schuldner als Opfer sähen, hätten sie zumindest darin eine gewisse Einheit gewonnen. Auch David Marsh schätzt die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich als sehr fragil ein. Deutschland sei zudem wegen seiner durchaus wertvollen Tugenden auch erpressbar.

BCCG Ernst & Young Eurorettung
Michael Stürmer (Die Welt) und Frank Schäffler MdB
Der Platz von Hans-Olaf Henkel wurde nach der Pause von Prof. Dr. Michael Stürmer, Chefkorrespondent Die Welt, eingenommen. Er bestätigte viele der in seiner Abwesenheit getätigten Aussagen und setzte thematisch an einer Beobachtung John Kornblums an, der meinte, dass die Deutschen keine Experimente mögen und eine Wahl sehr gut zu gewinnen sei, wenn der Kandidat sagt: "Ich ändere nichts." Frau Merkel habe diese Befindlichkeiten sehr gut verstanden und ändere nun ordentlich "unter der Hand". Dr. Stürmer warnte vor den "rot-grünen Steuerphantasien", die eine europaweite Umverteilung in eine interne Umverteilung verlagern und Deutschland damit von seiner Führungsposition in der EU stoßen würden.

Dass der deutsche Export in den Nicht-Euro-Bereich überproportional zugenommen habe, thematisierten wir abschließend noch einmal mit Thilo Sarrazin im Fahrstuhl auf dem Weg in die Tiefgarage.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 17. Mai 2013

Jahreskonferenz der BCCG in der Sachsen Bank Dresden

Gastgeber der gestrigen Jahreskonferenz 2013 der BCCG British Chamber of Commerce in Germany war die Sachsen Bank in Dresden. Im Seitenflügel des stilecht ins Gesamtensemble der Dresdener Neustadt eingepassten Gebäudes gab es die passenden Tagungsräume und im Innenhof die Gelegenheit zum Austausch mit den Teilnehmern bei herrlichem Sonnenschein und gutem Catering.

BCCG Sachsenbank Dresden
BCCG Jahreshauptversammlung
Der Zeitplan der nur für Mitglieder vorgesehenen Jahreshauptversammlung wurde sehr gut eingehalten. Die Beschlüsse wurden weitestgehend einstimmig gefasst. Das sympathische Präsidium wurde bestätigt und eine Anpassung der moderaten Beitragsstruktur diskutiert und abgestimmt.

Es erfolgte auch ein Austausch über Wege zur Gewinnung neuer Mitglieder. Während Studenten über die BCCG Foundation mit der British Chamber in Berührung kommen, finden Young Professionals (unter 40) in der Young BCCG eine Plattform für den Bau ihrer Karriere. Der Hauptzweig der BCCG erfasst Anwälte, Diplomaten, Banken, Fahrzeughersteller, Hotels und weitere heterogene Personen- und Unternehmensgruppen, die sich für die wirtschaftlichen Beziehungen zu Großbritannien interessieren.

BCCG Sachsenbank Staatsminister Finanzen Sachsen Georg Unland
Staatsminister Prof. Dr. Georg Unland bei der BCCG
Nach einer Pause ging es mit der Jahreskonferenz 2013 weiter. Zur Einleitung gab es ein unterhaltsames Grußwort des Staatsministers der Finanzen des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Georg Unland. Er nannte uns einige Zahlen zum Wirtschaftsstandort Sachsen mit den Hauptzentren Dresden, Leipzig und Chemnitz. Die Automobilindustrie hat einen Anteil von 25%. Als Zulieferer werden bevorzugt Unternehmen aus der Region gewählt.

Das facettenreiche Thema der Jahreskonferenz "Mobilitätskonzepten der Zukunft" sollte möglichst weiträumig beleuchtet werden. Deshalb waren drei sehr unterschiedliche Referenten geladen. Zu Beginn sprach Peter Fuß von Ernst & Young über demografische Entwicklungen und die zunehmende Urbanisierung. Er machte deutlich, dass es in Zukunft andere Player auf dem Mobilitätsmarkt geben wird, die sich in vier Bereiche kategorisieren lassen:

1) Telekommunikation und Netzbetreiber
2) Banken für flexible Zahlungsmodelle
3) Transportsystem-Management für die softwaretechnische Abwicklung
4) Öffentlicher Nahverkehr als Transportanbieter

BCCG Manfred Erlacher Werksleiter BMW
Manfred Erlacher - Werksleiter BMW AG Leipzig
Volker Steimle von der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft betrachtete die rechtlichen Konsequenzen dieses Wandels beginnend beim Datenschutz bis hin zur Haftung bei technisch bedingten Unfällen im Rahmen eines Carsharing-Vertrages.

Manfred Erlacher, Werksleiter der BMW AG in Leipzig, stellte die neuen i-Modelle von BMW vor und legte ein Hauptaugenmerk auf die Entwicklungen möglichst leichter Fahrzeuge mit einem hohen Grad an Connectivity. Da wir selbst begeisterte Nutzer des ConnectedDrive sind, konnten wir diesem zukunftsorientierten Vortrag gut nachgehen. Die neuen i-Modelle sind gut recyclebar und verursachen im Gesamtzyklus inklusive Betrieb und Herstellung weniger CO2-Emissionen als aktuelle Umweltpreisträger.

Fazit der Vorträge und der anschließenden Gesprächsrunde war ganz klar der Wandel in der Einstellung zur Mobilität vom "Ich besitze" zum "Ich bewege mich clever von A nach B."

BCCG Taschenbergpalais Dresden
BCCG im Taschenbergpalais
Dem Engagement des BCCG-Regionalleiters für Sachsen, Arnim Schiffmann von Ernst & Young, war es zu verdanken, dass wir anschließend eine kompetente Exklusivführung durch das Grüne Gewölbe bekamen und ohne touristischen Andrang die wichtigsten Exponate betrachten konnten.

Der Tag klang dann bei einem Dinner im Innenhof des Hotels Taschenbergpalais Kempinski aus. Es war so gemütlich, dass wir erst durch einige Regentropfen an die geplante Rückfahrt nach Berlin erinnert wurden.

Vielen Dank an die Organisatoren und Gastgeber dieses entspannten und gelungenen Tages!

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 30. November 2012

BCCG und Simon McDonald CMG in Dresden

Die BCCG hatte gestern zum 3rd Dresden Symposium anlässlich des 60. Jahrestages der Krönung der Queen ins Taschenbergpalais eingeladen.

BCCG Britischer Botschafter Simon McDonald CMG Dresden
BCCG Dresden Symposium
Das Taschenbergpalais Kempinski liegt direkt neben dem Dresdner Zwinger und der Semper Oper, so dass die wichtigsten Highlights der Elbstadt gut zu Fuß zu erreichen sind. Wir hatten bewusst etwas Zeit für die Stadtbesichtigung eingeplant.

Das Wetter spielte allerdings nicht mit, so dass wir uns zunächst per Auto einen ersten Überblick verschafften. Anschließend schlenderten wir dann doch zu Fuß noch einmal über die verschiedenen Weihnachtsmärkte und sahen uns die Frauenkirche und deren beeindruckende Unterkirche an.

Gegen 16:00 sollte dann der Britische Botschafter Simon McDonald CMG mit einem MINI vorfahren, um dann mit uns zusammen auf einem werbewirksamen Gruppenfoto zu erscheinen. Bis dahin konnten wir uns im Taschenbergpalais aufwärmen und die ersten Teilnehmer des 3rd Dresden Symposiums kennenlernen. Interessant war, dass doch einige Teilnehmer Dresden vorher noch nie besucht hatten und nun die Gelegenheit nutzten, noch einen Tag für die Stadterkundung anzuhängen. Frau Dr. Timmermann hatte bei Beginn der Veranstaltung bereits die wichtigsten Tickets in der Tasche.

BCCG Britischer Botschafter Simon McDonald CMG Dresden
MINI vor dem Taschenbergpalais
Nachdem der Fotograf startklar war und wir auch Greg Hands, Conservative Member of Parliament for Chelsea and Fulham, die Hand geschüttelt und ein paar Worte gewechselt hatten, gab es ein Novum:

ein Auto durfte den roten Teppich vor dem Taschenbergpalais befahren. Dem stilecht lackierten MINI entstieg Simon McDonald CMG mit den Hinweis, dass zumindest das Wetter "British" sei, und stellte sich erst einmal im Hoteleingang unter. Der sonore Klang des gut motorisierten MINI war beeindruckend und dem Botschafter war eine gewisse Sympatie für dieses trendige Fahrzeug anzumerken. Das Gruppenfoto wurde dann unter vielen Schirmen gemacht - auch stilecht.

BCCG Britischer Botschafter Simon McDonald CMG Dresden
BCCG 3rd Dresden Symposium
Der offizielle Teil des 3rd Dresden Symposiums wurde durch Norbert Strohschen, Präsident der BCCG, eingeleitet. Anschließend ergriff Prof. Dr. Michael Stürmer, Chefkorrespondent "Die Welt", das Wort und moderierte die Diskussionsrunde mit Thomas Kielinger, Buchautor und UK-Korrespondent "Die Welt", Bob Bischof, Chief Economic Advisor der GERMAN INDUSTRY UK (GIUK), Greg Hands und Simon McDonald CMG.

Es ging um den Euro, die Britische Europapolitik, die Befindlichkeiten gegenüber "die blöde Bürokratie" aus Brüssel, blasse und unbekannte Europapolitiker, die niemand in der Bevölkerung kennt oder beachtet. "Things have to be done as close at the people as possible" war ein wichtiger Satz, den Simon McDonald CMG in dieser Runde sagte. Ein weiteres wichtiges Schlagwort war "honest dialog" im Umgang der Länder Europas untereinander, wo Dinge offen, ehrlich und kritisch angesprochen werden können, ohne gleich eine Welle der Verurteilung loszutreten.

Zum krönenden Abschluss spielte Thomas Kielinger noch den Teil einer Rede der Queen vor, die sie mit 21 Jahren vor einem breiten Rundfunkpublikum gehalten hatte. Noch vor dem Eheversprechen gegenüber Ihrem Mann, hatte sie darin der Britischen Nation ihr Eheversprechen gegeben. Die Zuhörer waren gerührt.

Zwischen der Podiumsdiskussion und dem Abendessen gab es in entspannter Atmosphäre weitere interessante Gespräche unter den Teilnehmern. Mit Simon McDonald CMG plauderten wir über Social Media und Erhard Weimann, Staatssekretär und Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen beim Bund, erklärte uns den ursprünglichen Zweck des Taschenbergpalais unter August dem Starken.

Der Abend klang mit einem Mehrgängemenü aus.

An dieser Stelle bedanken wir uns für den angenehmen Abend, der in Kooperation der BCCG (British Chamber of Commerce in Germany), Ernst & Young, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, OMFIF  und der Sachsenbank organisiert worden war.

Autor: Matthias Baumann