Montag, 29. Juli 2013

german telematics und andere Mehrwerte

Beim Neujahrsempfang der IHK Berlin waren wir Sandeep S. Jolly zum ersten Mal begegnet. Im Gespräch fanden wir schnell heraus, dass auch er im weiten IT-Umfeld zu Hause ist und seine Firma Lesegeräte für Krankenkassen-Karten vertreibt.

German Telematics Sandeep S. Jolly
german telematics - Sandeep S. Jolly
Sandeep S. Jolly ist Inder und lebt seit 1982 in Berlin. Den Kiez in der City West hat er bis heute nicht verlassen und erfreut sich an seinem Büro in der Rankestraße, von wo aus er einen weiten Blick über das Grün des Los-Angeles-Platzes bishin zu den markanten Bauwerken des Breitscheidplatzes genießen kann.

In diesem Büro besuchten wir ihn vor einigen Tagen und waren erstaunt, als wir erfuhren, dass Kartenlesegeräte nur eines der vielen geschäftlichen Standbeine des intelligenten und sympathischen Inders sind.

Sein Unternehmen german telematics vertreibt die besagten international zertifizierten Karten-Lesegeräte.

Firmen, die ihre Kosten für Internet und Telefonie senken und dabei sogar noch schnellere Datenraten bekommen möchten, werden ebenfalls von ihm versorgt. Bei unserem Gespräch spielten wir das Szenario mit einem zehngeschossigen Bürogebäude aus unserem Kundenkreis durch und waren beeindruckt von seiner schnellen und konkreten Konzeption der notwendigen Maßnahmen.


German Telematics Sandeep S. Jolly
german telematics - die Aussicht
Mit IT-India bietet Sandeep S. Jolly Beratung und Kooperation zwischen Deutschland und Indien an. Das geschieht in einem engen Schulterschluss mit der IHK Berlin, wo vor einiger Zeit noch sein Firmensitz angesiedelt war. Gerne begleitet er auch Wirtschaftsdelegationen mit dem Regierenden Bürgermeister ins Ausland.

Eher nebenbei erfuhren wir, dass er auch Dialer und andere interessante Produkte für Callcenter liefern kann und diese mit einer kompletten Controlling-Software ausstattet. Letztere zeigt dem Nutzer beispielsweise auf, wie gut das Unternehmen für den Endkunden verfügbar ist.

Wir fanden einige Schnittmengen zur Kooperation und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 19. Juli 2013

David Marsh über Zusammenhänge und Pattsituationen der Eurokrise

David Marsh, Kolumnist des Handelsblattes und Autor zahlreicher Bücher, ist Mitbegründer und Chairman des OMFIF und hat Wissen und Erfahrung auf dem Finanzsektor unter anderem durch seine journalistische Tätigkeit für die Financial Times erworben. Er gilt als Kenner und kritischer Beobachter der Szene und war in historischen Momenten monetärer Weichenstellungen dabei.

David Marsh Beim Geld hört der Spaß auf Eurokrise
David Marsh - Beim Geld hört der Spaß auf
Die Anregung zu seinem Buch "Beim Geld hört der Spaß auf - Warum die Eurokrise nicht mehr lösbar ist" bekam er Anfang Mai bei einem Treffen mit dem Berliner Europa Verlag. Knapp zwei Monate später, nämlich zum vorgestrigen BCCG-Kurzseminar, lag es bereits in gedruckter Form vor.

In zwanzig Kapiteln vermittelt David Marsh seine Thesen zur aktuellen Situation des Euro und geht dabei auf die unterschiedlichsten Akteure und geschichtlichen Entwicklungen ein.

Ein Hauptfokus liegt auf dem Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich, die die beiden Hauptsäulen des Euro-Raumes darstellen. Neben sämtlichen Versäumnissen auf Seiten der EZB, der Technokraten und Lücken des Maastricht-Vertrages kommt er doch immer wieder auf das problematische Beziehungsgefüge zwischen Deutschland und Frankreich zu sprechen. Frankreich habe eine erhebliche Angst vor seinem erstarkenden Nachbarn und wollte - mit diversen Zitaten untermauert - Deutschland durch den Euro schwächen. Diese Berechnung ging jedoch nicht auf, da die Mentalität und die Wirtschaftskraft der Deutschen falsch kalkuliert worden war. Passend dazu nehmen wohl die Kapitel 10 bis 12 eine zentrale Stellung im Buch ein.

Wenn man die Ausführungen über die Bundesbank und das Ausharren der Bundesregierung liest, kommt man zu dem Schluss, dass die in Deutschland gefahrene Linie genau die richtige zur passenden Zeit ist. Das beruhigt.

Allerdings befänden wir uns laut David Marsh gerade in der sechsten Phase der Krise (gegenseitige Schuldzuweisung), die irgendwann in die siebte und letzte Phase übergehen könne: "die Schreckensphase der Euro-Abwicklung". Deshalb führt er im letzten Kapitel aus: "Wir erleben weder ein Ende mit Schrecken noch einen Schrecken ohne Ende, sondern eine schreckensvolle Endzeitstimmung, die nie zu Ende geht: kein Ende der Krise, sondern unvergängliche Krisenendlosigkeit."

Auch wenn im von Karl Otto Pöhl, Präsident der Deutschen Bundesbank 1980-1991, verfassten Vorwort zu lesen ist, dass David Marsh "keine überzeugende Antwort" geben kann, so lässt sich doch bei all der trostlosen Stimmung ein Hoffnungsschimmer für den Leser (nicht für den Euro) in den fernöstlichen Märkten und deren erstarkenden Währungen erkennen. Ein rechtzeitiger Einstieg könnte sich in vielleicht fünf Jahren durchaus bezahlt machen.

Das Buch vermittelt anhand der Zustände in der "großen Politik" interessante Parallelen zum privaten Mikrokosmos, in welchem man ebenfalls immer wieder mit überzogenen Begehrlichkeiten, Sozialneid und mangelnder Selbstreflektion konfrontiert wird.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 17. Juli 2013

BCCG - Kurzseminar zur Rettung des Euro

Als sich die Fahrstuhltür in der neunten Etage des Ernst & Young Hauses an der Friedrichstr. 140 öffnete, liefen gerade Hans-Olaf Henkel und Thilo Sarrazin vorbei. Auch sie waren der Einladung der BCCG British Chamber of Commerce zum Kurzseminar "Eurorettungsansätze - wie geht es weiter?" gefolgt. Hans-Olaf Henkel trug seinen Sommerhut und signalisierte damit, dass es nach dem Seminar gleich in den wohlverdienten Urlaub gehe.

BCCG Ernst & Young Eurorettung
BCCG bei Ernst & Young in der neunten Etage
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Hausherrn Ulrich Plett eröffnete Torsten Riecke vom Handelsblatt die Podiumsdiskussion und übergab das Wort an Hans-Olaf Henkel.

Dieser nutzte unseren Standort in der neunten Etage und erklärte seine Sicht auf die Entwicklung des Euro so, dass wir uns im freien Fall befänden und gerade bei der sechsten Etage angelangt seien, wo noch alles wie gewohnt aussehe. Der Fall gehe also noch weiter bis zum finalen Aufschlag, der in zwei Szenarien auslaufen könne, nämlich entweder im Chaos oder indem "es einfach so weiter geht". Letzteres hält er für sehr wahrscheinlich.

Ein Hauptproblem sieht Prof. Henkel in Frankreich. Frankreich habe übermäßigen Druck auf Deutschland ausgeübt. Allein 45% griechischer Verbindlichen haben bei französischen Banken bestanden. Das erklärt auch, warum Frankreich drei Hauptziele in folgender Reihenfolge anstrebt:

BCCG Ernst & Young Eurorettung
Hans-Olaf Henkel und Frank Schäffler MdB (FDP)
1) Banken-Union
2) Fiskal-Union
3) administrative Union

Henkels Empfehlung wäre deshalb eine temporäre Verstaatlichung der französischen Banken, was zunächst zwar eine erhebliche Belastung wäre, aber langfristig gesehen Stabilität bringe. Auch seien in Frankreich dringend Reformen nötig, die man dort aber erklärtermaßen nicht angehen wolle. Stattdessen solle Deutschland seine Produktivität senken, damit die Kluft nicht so groß bleibe. Ein Ansinnen, für das im Raum wenig Verständnis aufkam.

"Rettungsaktionen re-nationalisieren!" war eine seiner abschließenden Forderungen, mit der es in die Kaffee-Pause ging.

Frank Schäffler, FDP-MdB, sprach sich ebenfalls für einen "Non-Zentralismus" aus und sagte dem Euro eine Zukunft als Sekundärwährung voraus. Spareinlagen und Renten seien dann weg. Es sei auch schade, dass durch den Euro ehemals "gute Nachbarn nun zu Schuldnern und Gläubigern" geworden seien.

BCCG Ernst & Young Eurorettung
US-Botschafter a.D. John Kornblum und David Marsh CBE
Der ehemalige US-Botschafter John Kornblum beleuchtete das Thema aus Sicht der USA. Mit einer gewissen Distanziertheit konnte er Europa bescheinigen, dass der Euro genau so sei, wie man ihn haben wollte. Auch Europa sei so, wie man es haben wollte. In diesem Kontext sei alles richtig gemacht worden. Allerdings sei mit der "Befriedung" Europas auch schon alles erreicht worden. Weitere Ziele oder zu erreichende Ergebnisse seien nicht definiert. Auch habe man sich gewundert, dass sich Europa für die EU entschieden habe, da doch solche Einheiten ein weltpolitisches Auslaufmodell seien, in dem Vielfältigkeit unterdrückt werde.

David Marsh CBE, Chairman OMFIF, hatte sein Buch "Beim Geld hört der Spaß auf" mitgebracht. Er berichtete von der besorgniserregenden Entwicklung, dass die Deutschen ihre Ersparnisse zunehmend im Ausland anlegten und bestätigte die Vermutung von Frank Schäffler MdB, dass der Euro zu einer Sekundärwährung abgewertet werde. Da sich Gläubiger wie Schuldner als Opfer sähen, hätten sie zumindest darin eine gewisse Einheit gewonnen. Auch David Marsh schätzt die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich als sehr fragil ein. Deutschland sei zudem wegen seiner durchaus wertvollen Tugenden auch erpressbar.

BCCG Ernst & Young Eurorettung
Michael Stürmer (Die Welt) und Frank Schäffler MdB
Der Platz von Hans-Olaf Henkel wurde nach der Pause von Prof. Dr. Michael Stürmer, Chefkorrespondent Die Welt, eingenommen. Er bestätigte viele der in seiner Abwesenheit getätigten Aussagen und setzte thematisch an einer Beobachtung John Kornblums an, der meinte, dass die Deutschen keine Experimente mögen und eine Wahl sehr gut zu gewinnen sei, wenn der Kandidat sagt: "Ich ändere nichts." Frau Merkel habe diese Befindlichkeiten sehr gut verstanden und ändere nun ordentlich "unter der Hand". Dr. Stürmer warnte vor den "rot-grünen Steuerphantasien", die eine europaweite Umverteilung in eine interne Umverteilung verlagern und Deutschland damit von seiner Führungsposition in der EU stoßen würden.

Dass der deutsche Export in den Nicht-Euro-Bereich überproportional zugenommen habe, thematisierten wir abschließend noch einmal mit Thilo Sarrazin im Fahrstuhl auf dem Weg in die Tiefgarage.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 10. Juli 2013

MAC - 40 Jahre Mid-Atlantic Clubs

Das Zitat von John F. Kennedy: "Democracy and defence are not substitutes for one another. Either alone will fail." drückt wohl am besten aus, welches die grundlegenden Werte und Anliegen der seit über 40 Jahren bestehenden MAC Mid-Atlantic Clubs sind.

Der erste MAC wurde 1971 in London gegründet. Weitere Mid-Atlantic Clubs folgten.

Das Format der Zusammenkünfte kommt den hochkarätigen Mitgliedern und Referenten sehr entgegen. Etwa sechs Mal im Jahr trifft man sich zu einem gemeinsamen Lunch, bei dem ein kompetenter Redner sein Schwerpunktthema darlegt und anschließend Raum zur Diskussion mit den Teilnehmern gibt.

In den Reihen der Mid-Atlantic Clubs findet man zumeist Diplomaten, Politiker, Wissenschaftler, Sicherheitsexperten und Banker, denen es um Demokratie und Sicherheit insbesondere in der Kooperation zwischen Europa und den USA geht.

Die über 40 Jahre der MAC Mid-Adlantic Clubs waren von mindestens drei entscheidenden weltpolitischen Wenden gekennzeichnet:

1) Rüstungspolitik in den 1980er Jahren
2) Deutsche Einheit ab 1989
3) Asymmetrische Konflikte und Terrorismus ab 2001

Dr. Martina Timmermann, Secretary des Mid-Atlantic Club Bonn e.V. und VP International Affairs der TIMA GmbH, ist es in der von ihr herausgegebenen Festschrift "Wirken in Wendezeiten - 40 Jahre Mid-Atlantic Clubs" (ISBN 978-3-8300-6936-2) gelungen, den Leser durch eine gut strukturierte Sammlung von MAC-Referaten in die bewegte und brisante Geschichte Eurpoas und der Welt ab den 1970er Jahren hineinzunehmen.

Die Beiträge lesen sich angesichts der eigenen Wahrnehmung weltpolitischer Ereignisse sehr spannend, zumal Sachverstand und Weitblick der zitierten Experten (u.a. Minister, Journalisten, Botschafter oder Schlüsselpersonen aus NATO und Nachrichtendiensten) klar zum Ausdruck kommen. Besonderen Genuss bereiteten die spitzfindigen und deutlichen Formulierungen von Staatssekretär a.D. Friedhelm Ost und Botschafter a.D. Dr. Hans-Georg Wieck.

Interessant ist auch ein Vergleich der chronologisch aufeinander abgestimmten Kapitel miteinander, da sich daraus sehr aufschlussreiche Bilder der Entwicklungen ableiten lassen. Während Kenner der Szene die nächste Wende bereits vorhersagen konnten, entwickelten andere Geschehnisse jedoch eine ungeplante Eigendynamik, wie es beispielsweise bei der Auflösung der Sowjetunion der Fall war.

Dieses Buch führt sehr plastisch vor Augen, in welch brisanter Lage sich Mitteleuropa noch vor 30 Jahren befunden hatte und wie die "plötzlich" entdeckte Verknappung von Rohstoffen einen ganz anderen Fokus in das Agieren der polarisierten Machtsysteme gebracht hatte.

Die Treffen der MAC Mid-Atlantic Clubs werden oft unter den Chatham House Rules durchgeführt, so dass Teilnehmer mit einem Höchstmaß an Offenheit über ihre Thesen, Ideen und Erkenntnisse diskutieren können. Das ermöglicht ganz neue Sichtweisen über den bisherigen Tellerrand hinaus.

Dass bei den "luncheons" nicht theoretisiert wird, zeigt auch der traditionelle Verabschiedungssatz von Gründungsvater Heinz Walter Lessing: "Now, what needs to be done?"

Nach 40 Jahren MAC Mid-Atlantic Clubs steht nun ein Generationenwechsel bevor. Dieser geht mit weiteren Herausforderungen einher, da sich die USA zunehmend auf den Pazifik-Raum konzentrieren und sich Europa zwischenzeitlich zu einer weltpolitisch relevanten Größe entwickelt hat.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 8. Juli 2013

Rezension - Der Fluthelfer von Gunnar Klehm

„Der Fluthelfer“ beschreibt auf packende Weise die Ereignisse der „Jahrhundertflut“ von 2002. Autor Gunnar Klehm, der selbst Helfer bei der damaligen Flut war und Journalist ist, suchte sich drei spektakuläre Rettungsaktionen heraus, redete mit den Betroffenen und stellte aus den wahren Begebenheiten einen Roman zusammen.

Der Fluthelfer Gunnar Klehm
Der Fluthelfer von Gunnar Klehm
So lernen wir ein betagtes Ehepaar kennen, dessen Haus bereits so manche Flut überstanden hat und nun droht, von den Fluten verschlungen zu werden. Auch werden wir Zeuge, wie ein junges Mädchen vollkommen unerwartet aus ihrem Lebensalltag herausgerissen und fast von den Fluten mitgerissen wird. Und wir bekommen ein lebendiges Bild vor die Augen gemalt, wie hunderte Freiwillige auch schon ohne „Facebook“ in der Lage waren, beim Deichbau an den Stellen zu helfen, an denen Not am Mann war.

Die Bilder der Flut von 2013 frisch vor Augen zeigt dieser Roman eine Aktualität, die in dem Ausmaß gern so manchem erspart geblieben wäre.

Der Wunsch des Autors, mit diesem Roman die Verantwortlichen wachzurütteln, um der Natur an den Stellen zu weichen, wo es unerlässlich und in den Bereichen zu trotzen, wo es technisch sinnvoll ist, ist glücklicherweise schon vielfach erfüllt worden. Nichtsdestotrotz können solche persönlichen Geschichten helfen, die Gewalt des Wassers ein wenig länger im kollektiven Gedächtnis aufbrausen zu lassen, als es die bereits verblassenden Fernsehbilder tun.

Der Begriff „Jahrhunderthochwasser“ hatte eine Halbwertzeit von nur 11 Jahren – es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus den beiden größten deutschen Flutereignissen dieses Jahrhunderts länger nachwirken.


"Der Fluthelfer" wurde gelesen und rezensiert von Martina Baumann.

Autorin: Martina Baumann

Donnerstag, 4. Juli 2013

Der Fluthelfer - Gunnar Klehm in der Landesvertretung Sachsen

Die kulturaffine Landesvertretung des Freistaates Sachsen hatte die Buchpräsentation "Der Fluthelfer" durch dessen Autor Gunnar Klehm bereits geplant, als sich die beschriebenen Geschehnisse des Jahres 2002 in ähnlicher Weise in derselben Gegend wiederholten.

Neben den damaligen Akteuren wie beispielsweise Prof. Dr. Georg Milbradt, Ministerpräsident a.D., war deshalb auch Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz angereist. Helma Orosz hatte den kurzfristig angefragten Termin sofort zugesagt, um dem Publikum aus erster Hand Informationen zur aktuellen Flutkatastrophe liefern zu können.

Der Fluthelfer Landesvertretung Sachsen
Der Fluthelfer - Gunnar Klehm
Staatssekretär Erhard Weimann zeigte sich in seiner Begrüßungsrede berührt von den Ereignissen der Flutkatastrophen 2002, 2006 und 2013. Er würdigte den Einsatz der Koordinatoren, Entscheider und Hilfskräfte und stellte bei Georg Milbradt fest, dass dieser über die Grenzen Sachsens hinaus als der Mann gehandelt werde, "der da war, als es Sachsen so dreckig ging."

Oberbürgermeisterin Orosz spannte eine Brücke zwischen den Ereignissen von 2002 und der aktuellen Situation und konnte eine erhebliche Verbesserung des Krisenmanagements feststellen. So habe man aus Fehlern der Vergangenheit gelernt und aktiv an der professionellen Vorbereitung auf wiederholte Flutkatastrophen gearbeitet.

Am Beispiel von Dresden wurde deutlich, dass die bereitgestellten Wände von etwa 2cm Dicke das Opernplatz-Drama von 2002 verhindern konnten. Dennoch sei der Schaden im Kommunalbereich von Dresden auf etwa 100 Mio. Euro zu beziffern. Intensiv arbeite man ferner an einer besseren Kommunikation zwischen den Behörden. Prioritär und auf kurzen Wegen sei zu entschieden, wo früher erst einmal über Befindlichkeiten zwischen Denkmalschutz und Umweltschutz debattiert wurde und die Flut davon unbeirrt Tatsachen schaffen konnte.


Der Fluthelfer Landesvertretung Sachsen
Der Fluthelfer  - Landesvertretung Sachsen
Diese Aussagen von Helma Orosz wurden in einer längeren Diskussionsrunde bestätigt, wo ebenfalls zum Ausdruck kam, dass in den letzten elf Jahren viel gelernt wurde, dass Evakuierung inzwischen schneller gehe und dass Demokratie im Notfall durchaus hinderlich sein könne, wenn nämlich Jeder bei jeder Entscheidung mitdiskutieren wolle. Die Behinderung sinnvoller Präventionsmaßnahmen gipfele dann in Befindlichkeiten wie: "Hier darf kein Damm hin, sonst ist die schöne Sicht weg."

Angesichts der enormen Summen, die die Versicherungen zu leisten haben, bekommen inzwischen nur noch wenige Hausbesitzer eine Absicherung für diese Art Elementarschäden. Es könne auch nicht angehen, dass wissentlich in Problemgebieten gebaut werde und anschließend der Steuerzahler um Hilfe gebeten werde. Ähnliche Szenarien ergeben sich auch bei Menschen, die sich der Evakuierung verweigern und damit Rettungsaktionen unter Einsatz des Lebens der Helfer provozieren.

Besonders wurden die neuen Möglichkeiten der Kommunikation über Social Media gelobt. Jugendliche Helfer zückten ihr Smartphone: "Ich poste mal kurz." Die Wirkung dieser Kommunikationskanäle war oft verblüffend.

Der Fluthelfer Landesvertretung Sachsen
Signaturen von Georg Milbradt und Gunnar Klehm
Dieses Programm rahmte die eigentliche Lesung des Buches "Der Fluthelfer - Nichts ist so spannend wie das wahre Leben" ein.

Der 1967 in Berlin geborene Gunnar Klehm arbeitet als Journalist für die Sächsische Zeitung und war 2002 und auch in diesem Jahr als Journalist und Helfer dabei.

Aus seinem Buch las er drei bewegende Abschnitte, die den Zuhörer sehr plastisch in die wahren Begebenheiten mit hineinnahmen. Selbstüberschätzung, Mut, Verzweiflung, Hilfsbereitschaft und Ohnmacht treffen hier auf engstem Raum zusammen. Der Autor schloss die Lesung an einem Punkt, der zum Weiterlesen animierte. Schließlich möchte man ja erfahren, wie "Anna" nun konkret gerettet wurde.

Anna ist eine reale Person, mit der Gunnar Klemm vier Jahre nach der Flutkatasthophe 2002 erstmalig gesprochen hatte. Anna ist nur ein Beispiel dafür, welche psychischen Folgen bei Betroffenen des Hochwassers bis heute nachwirken.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 3. Juli 2013

Akku leer durch Bluetooth

Als wir auf eine neue Fahrzeuggeneration mit Bluetooth-Anbindung für Mobiltelefone umgestiegen waren, ging die Ära meines geliebten Motorola-Razor-Klapphandys zu Ende. Es war zwar praktisch, dass sich das Telefon sofort beim Einsteigen mit dem Fahrzeug verband, jedoch hatte der Akku auch nach kurzen Fahrten schnell seine Ladung verloren.

Das Mobiltelefon wurde dann durch ein Samsung Wave 525 mit über 900 Stunden Standby-Zeit ersetzt. Damit war das Akkuproblem gelöst.

Akku Bluetooth
Akku leer durch Bluetooth
Da aktuelle Tablets dem herkömmlichen Netbook beim Handling im Kundengespräch weitestgehend überlegen sind, hatten wir uns solch ein Gerät zugelegt und haben es seitdem bei fast allen Terminen dabei. Doch leider verlor dieses Gerät relativ schnell an Akkuladung.

An die damalige Bluetooth-Thematik hatten wir zunächst gar nicht mehr gedacht und eher einen Garantiefall gesehen.

Allerdings versucht auch ein Tablet im Standy mit einem Auto zu kommunizieren, welches sich permanent mit Bluetooth-Geräten verbinden möchte. Die Lösung war demzufolge sehr einfach. Auf dem Tablet wurde Bluetooth abgeschaltet und der Akku hält nun wieder deutlich länger.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 29. Juni 2013

Gebrauchtwagenkauf für Anfänger und Fortgeschrittene

Was hat ein Buch mit dem Titel "Gebrauchtwagenkauf für Anfänger und Fortgeschrittene" mit BTB concept zu tun?

Der Autor Johannes Vorwerk ist in vielerlei Hinsicht privat und geschäftlich mit uns verbunden. Aus dem ursprünglichen Kontakt über ein fahrzeugspezifisches Internetforum sind wir auch über unsere beruflichen Aktivitäten ins Gespräch gekommen und haben einige Anknüpfungspunkte gefunden. Johannes Vorwerk fährt also nicht nur Porsche und BMW 7er, sondern bietet eine Internet-Plattform für Newsletter an. Besonders erfolgreich ist er damit in den USA, gewinnt aber inzwischen auch in Deutschland immer mehr Marktanteile.

Autos - insbesondere sehr sportliche - sind sein Hobby. Aus den ständigen Anfragen von Bekannten: "Du kennst dich doch mit Autos aus." erwuchs dann letztlich die Idee, einen Ratgeber zum "Gebrauchtwagenkauf für Anfänger und Fortgeschrittene" (ISBN: 978-3-7322-4213-9) zu schreiben.

Dieser Ratgeber umfasst knapp 100 Seiten und ist problemlos innerhalb von vier Stunden durchzulesen.

Johannes Vorwerk schreibt auch für den Laien leicht verständlich und untermalt die Hinweise mit Beispielen aus der Praxis und selbstredenden Fotos. Da der Autor gleichzeitig Softwareentwickler ist, sind eine gute Struktur und der rote Faden selbstverständlich.

Das Buch beginnt mit der Klärung, welches Auto für welchen Zweck und welche Befindlichkeiten am besten geeignet ist, wie man sich zielführend vorinformiert und wie der Termin beim Verkäufer praktisch ablaufen sollte. Dabei geht er immer wieder auf Tricks der Händler und Fallen bei optischen "Aufwertungen" ein.

Am Ende des Buches findet der Gebrauchtwagen-Interessent diverse Checklisten, die er vor Ort ausfüllen kann und dann auf einen Blick sieht, ob er kaufen oder lieber die Finger davon lassen soll.

Das Buch erscheint demnächst in einer zweiten überarbeiteten Auflage. Zudem ist Johannes Vorwerk dabei, ein Buch über "Porsche fahren als Normalverdiener" zu schreiben.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 28. Juni 2013

Philippines On The Rise

Um "The Philippines On The Rise" ging es in der Podiumsdiskussion, zu der wir am Donnerstag in die Philippinische Botschaft eingeladen worden waren.

Bis zum Vortrag von Dr. Matschuck am letzten  Freitag im Berlin Capital Club war uns dieses Land nur wenig bekannt gewesen. Der Vortrag hatte in kurzer Zeit unser Interesse geweckt und eine Identifikation mit den Werten dieses Volkes erzeugt. Deshalb waren wir sehr gespannt auf die gutaussehenden Menschen in der Botschaft und auf die Vertiefung des Themas Korruptionsbekämpfung.

Philippinische Botschaft Philippines On The Rise
Marites Vitug, Maria Cleofe R. Natividad, Jules Maatan
Jules Maaten, Country Director FNF Philippines, brachte in seinen einleitenden Worten zum Ausdruck, dass es gut sei, genau jetzt in den Philippinen zu leben, denn man sehe überall positive Veränderungen.

Philippinische Botschaft Philippines On The Rise
Noel Cabangon
Wenn immer wieder über Korruption geredet wird, könnte der Eindruck entstehen, dass die Philippinen das einzige Land mit diesem Problem sind. Einige Nachbarn nutzen diese öffentliche Diskussion sogar, um von sich selbst abzulenken. Dadurch jedoch, dass die Philippinen offen darüber reden, zeigen sie, dass sie diesen Mangel ernsthaft angehen und abstellen wollen.

Die maßgeblich für diesen Werteverfall verantwortliche ehemalige Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo steht unter Hausarrest und hat einige Gerichtsverfahren zu überstehen, in denen es um die Veruntreuung von Steuergeldern geht.

Philippinische Botschaft Philippines On The Rise
Matthias Baumann und Botschafterin Natividad mit Tochter
Da die Medien sich so stark auf die Aufdeckung und Abschaffung der Korruption konzentrieren, wird es für die Risikogruppen immer schwerer, öffentliche Gelder in die eigenen Taschen fließen zu lassen. Das hat eine erhebliche Transparenz geschaffen, die nur durch eine kontinuierliche Stabilisierung der Pressefreiheit erhalten bleiben kann.

Neben der Rede von Botschafterin Maria Cleofe R. Natividad und den mitreißenden Liedern von Noel Cabangon war reichlich Gelegenheit für Fragen. Das Diskussionspanel wurde noch von Marites Vitug, Autorin und Redakteurin, ergänzt.

Nach dem oben erwähnten Vortrag von Dr. Matschuck hätte ich etwa 80% der Fragen nach Familienclans, Importhemmnissen, Bildung und Amtszeiten beantworten können, hatte aber nun die Möglichkeit das Gelernte mit den Antworten der Experten auf dem Podium zu korellieren. Eine Frau war besonders bewegt, als sie nach der praktischen Umsetzung der Korruptionsbekämpfung fragte und ließ damit erkennen, dass der "Heilungsprozess" nicht von heute auf morgen gehen werde.

Philippinische Botschaft Philippines On The Rise
Mitmachlied von Noel Cabangon
Der äußerst familiär gehaltene Abend klang mit weiteren Liedern von Noel Cabangon und einem kleinen Imbiss aus. Besonders erfreuten sich alle Anwesenden an einem Lied, wo alle Philippiner eine Hand heben sollten.

Es bleibt zu wünschen, dass diese Nation den guten Weg, der unter Präsident Aquino III eingeschlagen wurde, fortzusetzt und noch weitere positive Entwicklungen erlebt.

Vielen Dank für die Gastfreundschaft.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 27. Juni 2013

BTB concept in den aktuellen BCCG News

Die Erstellung der neuen Webpräsenz der BCCG British Chamber of Commerce in Germany durch BTB concept hatte durchweg positive Resonanz. Neben der neuen Optik bietet das dahinterliegende Redaktionssystem (CMS) einige Mehrwerte bei der täglichen Arbeit in der BCCG-Hauptgeschäftsstelle.

BCCG News BTB concept
Fachartikel von BTB concept in der BCCG News
Da sich auch die gedruckten Publikationen der BCCG einer großen Beliebtheit erfreuen, hatten wir in der aktuellen Ausgabe der BCCG News Summer/Autumn 2013 einen Fachartikel zum Thema Suchmaschinenmarketing geschrieben. Mit relativ moderaten Kosten für ganzseitige Werbungen bietet die halbjährlich erscheinende BCCG News ein interessantes Podium zur Darstellung des eigenen Unternehmens.

Manch ein Gespräch bei Veranstaltungen der BCCG konnten wir an die vorher gesehene Werbebotschaft anknüpfen und so unser Netzwerk weiter ausbauen. Besonders witzig fanden wir die Werbung von Ernst & Young im Yearbook 2013/2014.

Die BCCG bietet recht vielseitige Möglichkeiten deren Bekanntheitsgrad zur Platzierung eigener Produkte zu nutzen. So können im YouTube-Kanal der BCCG Videos angeboten werden oder man schreibt als Mitglied ein Testimonial und generiert damit automatisch einen Link auf die eigene Unternehmens-Webseite.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 26. Juni 2013

PKM Sommerfest 2013

Gestern fand bei strömendem Regen das 39. PKM-Sommerfest statt. Der Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Fraktion hatte wieder in den Garten des Kronprinzenpalais eingeladen. Trotz der suboptimalen Witterungsbedingungen waren Bundeskanzlerin Angela Merkel und vier Bundesminister erschienen.

PKM Sommerfest 2013
PKM Sommerfest 2013 im Regen
Die Veranstalter waren jedoch gut auf die Situation vorbereitet und hatten jede Menge Zelte und große Partyschirme aufgestellt und für die trockene Mobilität wurden am Eingang Regenschirme ausgegeben.

Mit letzteren fühlte man sich gelegentlich wie bei der Koordination von Flugkorridoren, da sich oftmals mehrere Etagen von mobilen Schirmen aneinander vorbeibewegten.

PKM Sommerfest 2013
Angela Merkel beim PKM Sommerfest 2013
Auf diese Weise war leider die Sicht auf die Redner verstellt, die sich bereits in Wahlkampfstimmung zeigten und die besonderen Mehrwerte ihrer Politik für den Mittelstand darlegten. Die Wirtschaft solle durch geringe Steuerbelastungen für Unternehmen und Beschäftigte in Schwung gehalten werden.

Angela Merkel hatte leider einen Anschlusstermin, so dass sie nur ganz kurz an einigen Ständen vorbeigehen konnte. Da sie jedoch bei ihrer Ankunft direkt bei der Deutschen Post Halt machte, wo wir uns untergestellt hatten, konnten wir sie noch begrüßen. Wir sind ohnehin immer wieder erstaunt, woher die Kanzlerin die Energie für solch einen aktiven Berufsalltag nimmt.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 24. Juni 2013

BER - Mehdorn in der IHK Berlin

Der Andrang beim heutigen "Wirtschaftspolitischen Frühstück in der IHK Berlin" war groß, denn Dr. Hartmut Mehdorn, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, war als Gast und Redner gewonnen worden. Über BER wird seit einiger Zeit diskutiert und mehr oder weniger qualifiziert der Baufortschritt kommentiert.

BER Mehdorn IHK Berlin
BER - Dr. Hartmut Mehdorn bei der IHK Berlin
Wir sind inzwischen dankbar für jede wirtschaftspolitische Veranstaltung, bei der kein sarkastischer Spruch über BER erfolgt. So wies Hartmut Mehdorn in seiner Rede darauf hin, dass wir uns in Deutschland eine Demokratie leisten und genau diese Demokratie in Bezug auf BER ihren Preis verlangt. In Ländern wie China oder im Nahen Osten gehen solche Bauvorhaben deutlich schneller, jedoch redet da auch niemand mit oder rein.

Seine einleitende Frage: "Kann Deutschland Großprojekte?" beantwortete er mit einem klaren "Ja" und nahm Bezug auf den Kölner Dom, der auch seine Zeit zum Bau gebraucht habe.

Wenn Mehdorn durch den Flughafen gehe, kochen in ihm die Emotionen hoch, da BER eigentlich fertig sei und nur noch einige kleine Details zur Inbetriebnahme fehlten.

Fertigstellen! Fertigstellen! Fertigstellen!

Das waren die drei Schlagworte, die immer wieder in seinen Sätzen auftauchten und deutlich machten, dass zumindest eine Teileröffnung mit höchster Priorität angegangen wird. BER sei aber so komplex, dass bestimmte Teilkomponenten, die bereits problemlos funktionierten dennoch auf ihr Zusammenspiel mit anderen Teilbereichen getestet werden müssten. Das gehe jedoch nur in der Praxis.

BER Mehdorn IHK Berlin
BER - Dr. Hartmut Mehdorn bei der IHK Berlin
Zur Lärmthematik sagte er, dass Mobilität ein Motor unseres Wohlstandes sei und Mobilität nicht ohne Lärm zu haben sei. Mehdorn dankte der IHK Berlin für ihr Engagement zur Verbesserung der verkehrstechnischen Infrastruktur in Berlin.

Seine Entschlossenheit zu lösungsorientierter Forcierung der Fertigstellung von BER kam auch darin zum Ausdruck, dass er sagte, man müsse von dem Slogan wegkommen "Das können wir nicht!" und lieber in Richtung "So machen wir das!" gehen.

Im Publikum saßen auch einige Betroffene des verzögerten Eröffnungstermins, wie beispielsweise Leonhard R. Müller von der Uhrenmanufaktur Askania.

Da die Rede von Mehdorn in die traditionelle Fragerunde mit Jan Eder von der IHK Berlin überging, konnte das Publikum nun seine kritischen oder ergänzenden Anliegen formulieren. Jan Eder gelang es dabei hervorragend, Koreferate von tatsächlichen Fragen zu selektieren und damit Rücksicht auf die gut durchgeplanten Terminkalender der Anwesenden zu nehmen.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 22. Juni 2013

MINI is GREAT - Empfang in der Britischen Botschaft

Das Image von MINI ist inzwischen so GREAT, dass es sich hervorragend in die Werbekampagne "BRITAIN IS GREAT" einfügt. Dass Britain noch weitere großartige Dinge zu bieten hat, wurde beim gestrigen Empfang in der Britischen Botschaft deutlich, zu dem uns Simon McDonald CMG eingeladen hatte.

Simon McDonald CMG
Simon McDonald CMG - Britischer Botschafter
"Keine Veranstaltung ohne Rede" waren seine Worte, als er uns freundlich in den runden Konferenzraum bat. Schon beim Dresden Symposium hatten wir ihn als guten und strukturierten Redner kennengelernt, der auch spontane Antworten gerne in Punkte einteilt. Diesmal gab es "four points".

Anschließend stellte Ben Ford die besonderen Vorzüge heraus, die Gäste der Hotelgruppe Radisson Blu Edwardian genießen. Diese Mehrsterne-Hotels sind auch hierzulande gut bekannt. Hatte doch kürzlich im Radisson Blu neben dem Berliner Dom die "Traumhochzeit" der Fondsfinanz stattgefunden.

Danach gab uns Holger Lenz einen kurzen Einblick in den Service des Reisedienstleisters Visit Britain. Sein abschließender Satz: "Ich lade Sie ein nach Großbritannien" ließ einigen Interpretationsspielraum zu.

Simon McDonald schien etwas erstaunt, dass die drei Reden so schnell vorüber waren. Letztlich war aber alles gesagt und die Gespräche an den Tischen konnten fortgesetzt werden.

Sehr erfreut waren wir, als wir einige Mitglieder der BCCG British Chamber of Commerce in Germany wiedersahen und mit ihnen beim begleitenden Catering über Start-Ups, Venture Capital, Regional Committees oder die politische Entwicklung in Brasilien reden konnten.

Vielen Dank für die Gastfreundschaft.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 21. Juni 2013

GPCCI Deutsch-Philippinische IHK im Berlin Capital Club

Die Preußische Gesellschaft ist bekannt für ihre spannenden Vorträge zu wirtschaftlichen und politischen Themen, die in der Regel von hochkarätigen Insidern referiert werden.

Heute besuchten wir wieder ein Unternehmerfrühstück im Berlin Capital Club und wollten erfahren, was Dr. Ing. Günter G. Matschuk über "Geschäftsmöglichkeiten in den Philippinen" zu berichten hat.

GPCCI Deutsch-Philippinische IHK Berlin Capital Club
Dr. Ing. Matschuck - GPCCI Deutsch-Philippinischen IHK
Dem charmanten und agilen Mitsiebziger konnten wir gut folgen und waren erstaunt, welch umfangreiche Zusammenhänge es zwischen Deutschland und den Philippinen gibt.

"Wir haben ein gemeinsames Vater Unser."

Das war ein Schlüsselsatz, der die Wertestruktur dieses Landes und seiner optisch attraktiven Bevölkerung ausdrückt.

Die Philippinen haben etwa 110 Mio. Einwohnener, von denen 83% Katholiken und 8% Protestanten sind. Das Durchschnittsalter liegt bei 23,1 Jahren. Letzteres erklärt wohl auch, warum die Philippinen mit 450 Mio. SMS pro Tag als "Texting capital of the world" gehandelt werden.

Zwei Philippinerinnen wurden bereits zur Miss World gewählt. In diesem Zusammenhang erklärte uns Dr. Ing. Matschuck, dass die Hauptpriorität des echten Philippinen seinem Körper gilt. Das Wichtigste ist, was sich im, mit und um den Körper direkt abspielt. Das beginnt bei der Kleidung und endet bei einer erheblichen Geruchssensitivität, die darin gipfelt, dass auf den Philippinen Autos nach Geruch und nicht nach Leistung oder Ausstattung verkauft werden.

GPCCI Deutsch-Philippinische IHK Berlin Capital Club
GPCCI Deutsch-Philippinische IHK im Berlin Capital Club
Auch wenn bei diesem Vortrag für Investitionen in den Philippinen geworben wurde,  muss doch erwähnt werden, dass es noch erhebliche Hindernisse bei der freien Entfaltung internationaler Geschäftsideen gebe. Am besten wäre die Gründung einer Bank, wonach sich der Rest deutlich einfacher gestalte.

Etwa 10 Mio. Philippiner arbeiten in anderen Ländern und integrieren sich dort gerne in die entsprechenden Kulturen. Viele von ihnen sind mit Einheimischen verheiratet. Besonders konsequent unterstützen sie ihre Familien in der Heimat und haben damit auch einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass die Philippinen schon so einige regionale Krisen überstanden haben.

Besonders stark ist die philippinische Wirtschaft im Bereich Elektronik und bei Callcentern. Der Callcenter-Bereich erlebt eine solch starke Blüte, dass händeringend auch im Ausland nach englischsprachigen Fachkräften gesucht wird.

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Überhaupt wird schon etwas humorvoll gesagt, dass die Philippinen der nächste Bundesstaat der USA werden könnten, da es die drittgrößte Nation mit Englisch als Hauptsprache ist.

Politisch ging es in den letzten 50 Jahren immer wieder auf und ab. Nach Diktator Marcos folgten weitere fünf Präsidenten und Präsidentinnen, die entweder familiäre Bonuspunkte hatten, als Schauspieler sympathisch wirkten oder einfach clever die Gunst der Stunde nutzten.

Leider gab es zwischenzeitlich einen erheblichen Werteverfall in Richtung Korruption, der sich in neun Jahren Gloria Macapagal-Arroyo in sämtliche Gesellschaftsbereiche durchschleifen konnte. Beningo S. Aquino III (der dritte Aquino) ging deshalb mit einem Satz in den Wahlkampf: "Ich schaffe die Korruption ab." Und das sei ihm in seiner inzwischen dreijährigen Amtszeit bereits ganz gut gelungen.

Zu Beginn der anschließenden Fragerunde drückte einer der anwesenden Exzellenzen aus, dass er den Vortrag von Herrn Matschuck exzellent fand. Dr. Ing. Matschuk habe es verstanden, in nur einer Stunde so plastisch eine ganze Nation darzustellen.

Dem können wir uns uneingeschränkt anschließen. Vielen Dank.

Autor: Matthias Baumann