Dienstag, 18. Februar 2014

Helena Kolb sucht ihre Heimat

"Ja, Helena, Musikalischer Dnevnik", ein exemplarisches Telefonat mit der Babuschka in Kasachstan zeigt schon allein die sprachliche Spannung, in der sich Russlanddeutsche, Spätaussiedler oder Krimdeutsche befinden. Die nationalen Identitäten vermischen sich zu einem Gebilde aus "russischem Blut und deutschem Senf".

Die Familie von Sopranistin Helena Kolb lebte lange Zeit in der Ukraine, wurde dann nach Sibirien deportiert und kam anschließend nach Kasachstan. Von dort aus ging es zurück in die uralte Heimat Deutschland.

Helena Kolb Muventa International Salonkonzert
Sopranistin Helena Kolb beim Salonkonzert der Künstlerschmiede muventa international network
Das gestrige Salonkonzert in den Räumen von muventa international network wurde begleitet von Timofey Sattarov (Akkordeon) und Bernd Gesell (Kontrabass). Das Konzert zeigte nur einen kleinen Ausschnitt aus dem künstlerischen Repertoire der Sopranistin. Auch diesmal flossen Gesang und schauspielerische Fähigkeit zu einer gelungenen Komposition zusammen.

Helena Kolb Muventa International Salonkonzert
Salonkonzert bei muventa international network
Zur Abrundung des optischen Ambientes waren die Wände mit Fotos aus Kasachstan dekoriert. Im Salon scharten sich Schauspieler, Radiomoderatoren, Synchronsprecher und Kinder um die kleine Bühne und gaben dem Ganzen einen gemütlichen Rahmen. Bei nordrhein-westfälischen Häppchen kam das Publikum mit den Künstlern ins Gespräch und konnte so manch ein Autogramm ergattern.

Das Programm von Helena Kolb ist eine Empfehlung nicht nur an jeden Spätaussiedler, der sich mit seiner nationalen Identität auseinandersetzt und im Rahmen der Darbietung feststellen kann: "traurig, aber nie allein damit".

Michael Dauskardt von muventa international network präsentiert neben Helena Kolb auch weitere Künstler wie die Schauspielerin Nadja Reichardt, die aus Wien stammende Schauspielerin Martha Pfaffeneder, die Sopranistin Yvonne (Sophie) Zeuge und weitere, die er gerne auch in gemeinsamen Projekten zusammenstellt. Eines dieser Projekte kann beim Tag der offenen Tür des Bundesrates im Mai wieder bewundert werden.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 17. Februar 2014

Belgisches Königspaar in Berlin

Dass Politiker aus Brüssel nicht immer blass und unbekannt sein müssen, zeigte der heutige Antrittsbesuch des belgischen Königspaares in Berlin.

Gut ein halbes Jahr nach der Thronbesteigung nahmen sich König Philippe und Königin Mathilde die Zeit für eine Visite in Berlin. Als erste Station stand ein Empfang durch Bundespräsident Gauck im Schloss Bellevue auf dem Programm.

Belgischer König Philippe Königin Mathilde Bundespräsident Gauck Schloss Bellevue
Belgisches Königspaar in Berlin - Begrüßung durch Bundespräsident Gauck im Schloss Bellevue
Dabei schrieb das Königspaar eine Widmung ins Gästebuch des Schlosses und begrüßte anschließend die Teilnehmer des geplanten festlichen Mittagessens.

Belgischer König Philippe Königin Mathilde Bundespräsident Gauck Schloss Bellevue
Belgisches Königspaar trägt sich ins Gästebuch ein
Die militärischen Ehren mit Nationalhymne und Abschreiten der Ehrenformation waren nicht nur auf die royale Herkunft Philippes zugeschnitten, sondern passten auch zu dessen Vergangenheit als Kampfpilot.

So waren am Sitz des Bundespräsidenten unter anderem hochrangige Offiziere erschienen. Auch der belgische Außenminister Didier Reynders war zugegen und erläuterte gegenüber der ausländischen Presse einige Dinge zu den Deutsch-Belgischen-Beziehungen.

König Philippe und seine Gattin treffen heute noch weitere  Politiker.

Nach einem Gang durchs Brandenburger Tor mit dem Regierenden Bürgermeister Wowereit kommen sie zu einem Austausch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen.

Autoren: Matthias Baumann

Sonntag, 16. Februar 2014

Berlinale Talents bei Glashütte Original

"Je später der Abend, desto schöner die Gäste". Beides traf zu, als wir am späten Freitagabend die Glashütte Original Lounge betraten. Der Abend war ganz auf die cineastischen Nachwuchstalente abgestimmt, die sich nach dem Veranstaltungsmarathon der Berlinale-Woche endlich mal so richtig entspannen konnten.

Berlinale Talents Glashütte Original Lounge
Berlinale - Glashütte Original Lounge
Der demographische Wandel, den wir fast täglich bei Verbänden, Unternehmen und Plakatwerbungen beobachten können, hat auch die Filmindustrie erreicht. Überall wird um Nachwuchs geworben und talentierte junge Menschen haben Aussicht auf eine attraktive berufliche Zukunft.

In der Glashütte Original Lounge trafen wir jedoch neben der neuen Generation Filmschaffender auch eine talentierte Generation aufmerksamer Mitarbeiter, die professionell auf die Wünsche der Gäste eingingen.

Berlinale Talents Glashütte Original Lounge
Berlinale Talents in der Glashütte Original Lounge
"Talent vor Diplom" ist auch ein Teil unserer Unternehmensphilosophie. Der ehemalige Bundesminister Norbert Blüm hatte es kürzlich so auf den Punkt gebracht: "früher zählte die Leistung, heute reicht ein Diplom". Der Engpass an Fachkräften wird jedoch bald wieder für eine Korrektur der Verhältnisse in Richtung Leistungsbereitschaft und Können sorgen.

Der Abend inmitten der vielen attraktiven jungen Menschen war sehr angenehm, so dass wir bis weit nach Mittenacht blieben und zu später Stunde noch Beratungsgespräche über die raffinierte Technik der Automatic-Uhren von Glashütte Original führten.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 15. Februar 2014

Klare Worte in der Deutschen Bank

Als wir gestern mit Peer Steinbrück in den Fahrstuhl des Hauses der Deutschen Bank in der Charlottenstraße 36 stiegen, lag bereits ein prominentes Ereignis in der Luft. "Klare Worte" wurden erwartet. "Klare Worte" des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der sein gleichnamiges Buch im Atrium der Deutschen Bank vorstellte.

Wie ein Buch des Sozialdemokraten Gerhard Schröder zwischen Papst Franziskus und Seelsorgerin Monika Rudolph passt, wurde damit aufgelöst, dass die Gründungsurkunde des Herder-Verlages vor etwa 200 Jahren auch von einem Kanzler unterschrieben wurde.

Deutsche Bank Gerhard Schröder Klare Worte
Gerhard Schröder bei der Buchvorstellung "Klare Worte" auf dem Podium mit Europaparlaments-Präsident Martin Schulz
Auch die Wahl der Deutschen Bank als Vorstellungsort für das Buch passt. War doch die Euro-Umstellung genau in die Mitte seiner Amtszeit gefallen. Gerhard Schröder hatte laut David Marsh bereits im Vorfeld gewisse Entwicklungen abgesehen und war im Bewusstsein der für Deutschland positiven Eckdaten recht zuversichtlich auf den Euro zugegangen.

Deutsche Bank Gerhard Schröder Klare Worte
Gerhard Schröder und das Medieninteresse
Apropos Euro: wegen des besonderen Anlasses war auch Schröders Parteifreund Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, angereist und nahm nach einer kurzen Rede zusammen mit Gerhard Schröder auf dem Podium Platz.

Das Medieninteresse war groß. Über einhundert Journalisten lauschten gespannt den "klaren Worten" und versuchten die begleitende Körpersprache mit ihren Kameras festzuhalten.

Dass Gerhard Schröder die "klaren Worte" nicht nur in seinem Buch formuliert, sondern auch gegenüber seinen Gesprächspartnern, zeigte sich, als ihm während der Moderation immer wieder Meinungen und Zitate in den Mund gelegt wurden. Der Exkanzler weiß, was er will und sagt, was er denkt.

Auf das Buch selbst wurde kaum eingegangen, so dass die Publikumsfrage nach Inhalt und Zweck des Buches humorvoll von Gerhard Schröder mit: "ich habe mir ein Geburtstagsgeschenk gemacht", beantwortet wurde.

Anschließend gab es Gelegenheit für kurze Gespräche und Begegnungen mit Anshu Jain (Vorstand der Deutschen Bank), David Marsh (OMFIF), dem ehemaligen US-Botschafter Kornblum und KPM-Chef Jörg Woltmann.

Gerhard Schröder erlebte eine starke Nachfrage an Buchwidmungen und verließ letztlich das Geschehen mit demselben Fahrstuhl, in dem wir eingangs Peer Steinbrück begegnet waren.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 14. Februar 2014

Senator Müller und die Mietpreisbremse

"Die Mietpreisbremse ist kein Insekt. Die ist noch viel schlimmer", waren die einleitenden Worte von Detlev Stoecker (Luther Rechtsanwaltgesellschaft) für den offiziellen Teil des Business Frühstücks in Zusammenarbeit mit der BCCG British Chamber of Commerce in Germany.

Mit der "Mietpreisbremse"  zielte er klar auf die anwesenden Politiker Dr. Jan-Marco Luczak, MdB und zuständiger Berichterstatter der CDU-Fraktion, sowie auf den ebenfalls am Nachbartisch sitzenden Bausenator Michael Müller.

Senator Müller BCCG Luther BFW
Matthias Klussmann (BFW) beim Business Frühstück
In die gleiche Kerbe schlug auch der Vorsitzende des BFW-Landesverbandes Matthias Klussmann in seiner Keynote. Kollegiale Divergenz zwischen Bundes- und Regionalpolitik trat in der Rede von MdB Luczak zum Vorschein. Er plädierte grundsätzlich für eine Priorisierung des Neubaus vor der Modernisierung. Zudem forderte er eine Sunset-Regelung für die Mietpreisgrenze, die fünf Jahre nicht überschreiten solle.

Anschließend ging es in die Podiumsdiskussion mit Michael Zahn, CEO der Deutsche Wohnen AG und der GSW Immobilien AG, und Bausenator Müller, die von Dr. Manuel Heide (Luther Rechtsanwaltsgesellschaft) moderiert wurde. Sehr zur Verblüffung des Publikums sprach sich Michael Zahn für eine Mietpreisbremse aus. In den letzten vier Jahren sei die Miete in Berlin um 12% gestiegen, was eine jährliche Steigerung von gerade mal 3% bedeute.

Kritisch sei allerdings die Schere zwischen Mieteinnahmen und Immobilienkauf zu betrachten. So seien die Renditen beim Handel mit Immobilien deutlich weggebrochen, so dass eine Finanzierung mit Mieten für Neubauobjekte besser zu kalkulieren sei. Weiterhin sei zu spüren, dass der Berliner nicht mehr alle zwei Jahre umziehe, sondern sich ein klarer Trend zur längerfristigen Anmietung abzeichne.

Mehrfach wurde erwähnt, dass der landeseigene Wohnungsbestand plus des von Michael Zahn verwalteten Bestandes mit 400.000 Wohnungen bei einem Viertel des Gesamtbestandes Berlins liege. Überhaupt war zu erkennen, dass die Chemie zwischen Senat und GSW stimmt und Kooperationen daher einen fruchtbaren Boden haben.

Senator Müller sprach über die Herausforderungen in seinem Arbeitsbereich. So müsse er in den nächsten Jahren 13% der Mitarbeiterkosten reduzieren. Dem gegenüber fehlen jedoch Fachkräfte für dringend notwendige Sanierungsaufgaben. Die Sprinterprämie für besonders pünktlich fertiggestellte Bauprojekte kann dabei nur eine marginale Abhilfe schaffen.

Das Business Frühstück wurde relativ pünktlich beendet, so dass genügend Zeit zur Wahrnehmung des Anschlusstermins bei der Deutschen Bank blieb.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 13. Februar 2014

Mit Ken Loach in der Glashütte Original Lounge

Strahlender Sonnenschein über Berlin. Die goldenen Zinnen des Kollhoff-Towers am Potsdamer Platz 1 reflektieren den Glanz der frühlingshaften Lichtverhältnisse.

Als uns der schnellste Fahrstuhl Europas nach einer 20-Sekunden-Auffahrt direkt in die Glashütte Original Lounge in der 24. Etage entlässt, herrscht dort bereits eine äußerst kreative Atmosphäre. Filmschaffende aus aller Welt haben sich um die Tische geschart, reden, lachen und genießen den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt.

Berlinale Glashütte Original Lounge
Berlinale - Glashütte Original Lounge mit Blick auf das Stage Theater am Potsdamer Platz (Berlinale Palast)
Die Lounge bietet einen direkten Blick auf das Stage Theater am Potsdamer Platz, wo der rote Teppich für die Gäste der Berlinale ausgerollt ist. Glashütte Original ist ein wichtiger Sponsor der Berlinale und hat dieses hochgelegene Café als Rückzugsort aus dem Trubel des Events vorgesehen.

Berlinale Glashütte Original Lounge
Nachdem wir durch eine kleine Ausstellung von Präzisionsuhren aus dem Osterzgebirge geschlendert waren, trafen wir den britischen Filmemacher Ken Loach. Eingerahmt von Glashütte-Uhren gab der bescheidene und äußerst sympathische Künstler ein Interview.

Wir setzten uns an einen Tisch und beobachteten die Szene und ließen unseren Blick zwischendurch immer wieder über die Dächer der Stadt und zum Stage Theater am Potsdamer Platz schweifen. Neben der gemütlichen Sitzgruppe mit den Interviewpartnern war ein besonderer Stand aufgebaut, wo die Einzelteile einer Glashütte-Uhr bestaunt werden konnten. Werkzeuge, eine Lupe und unzählige Zahnräder umrahmten den zerlegten Chronographen.

Die Berlinale hielt auch Marketing-Chefin Christina Hentschel in Atem. Dennoch fand sie einige Minuten Zeit für ein Gespräch im dunkel belederten Interviewbereich. Wie Glashütte und Berlinale zusammenpassen, durften wir ja bereits am Dienstag in der Landesvertretung Sachsen erleben, wo die Uraufführung des Filmes "Faszination Zeit - Zeit erleben" stattfand.

Die aus Wien stammende Christina Hentschel, Glashütte Original und die Berlinale sind ein gutes Beispiel dafür, wie menschliches Miteinander auch über Dialekt- und Regionsgrenzen hinaus funktionieren kann.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 11. Februar 2014

Glashütte in der Landesvertretung Sachsen

Die Landesvertretung Sachsen übertraf heute ihren Ruf als kunst- und kulturaffine Einrichtung, indem sie nicht nur einen Mix aus Kunst und handwerklichem Geschick made in Sachsen präsentierte, sondern auch noch diverse Filmschaffende von der Berlinale abzog.

Es wurde der Film "Faszination Zeit - Zeit erleben" gezeigt. Zu dieser Uraufführung waren neben den Mitwirkenden und Machern des Films auch viele interessierte Gäste aus der Uhrenherstellung, der Politik und der Diplomatie angereist.

Glashütte Landesvertretung Sachsen
Tischuhr - Glashütte in der Landesvertretung Sachsen
Der Film berichtet über die Geschichte des kleinen Ortes Glashütte, welcher liebevoll als "die Perle des Osterzgebirges" bezeichnet wird. Vor etwa 500 Jahren bekam Glashütte das Stadtrecht und die dortigen Einwohner beschäftigten sich zunächst mit Bergbau und anderen groben Handwerken. Filigran wurde es ab dem 19. Jahrhundert, als viele ortsansässige Firmen Einzelteile für Uhren produzierten. Ähnlich werden auch Lehrlinge an das Thema herangeführt: großes Metall feilen, kleines Metall feilen, kleinstes Metall mit geringsten Toleranzen feilen und zum Abschluss ein mechanisches Kunstwerk erstellen.

Im Film kommen Mitarbeiter der Uhrenproduktion, des Uhrenmuseums und der kommunalen Verwaltung zu Wort. Die innige Beziehung zu Glashütte ist jedem von ihnen anzumerken. Abwechselnd dazu schwenkt die Kamera über die verträumte Erzgebirgslandschaft oder zeigt tänzerische Zeitinterpretationen im Uhrenmuseum.

Glashütte Landesvertretung Sachsen
Glashütte in der Landesvertretung Sachsen
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion kamen Dr. Mathias Ullmann, Geschäftsführer der Stiftung "Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Nicolas G. Hayek", Bürgermeister Markus Dreßler, Klaus Brähmig MdB vom Tourismusverband und Christina Hentschel, Marketing-Chefin von Glashütte Original, zu Wort. Christina Hentschel ist eine österreichische Wahlsächsin, die ganz begeistert ist von den Menschen in ihrer erzgebirglichen Umgebung. Die Menschen in Glashütte leben in einem Mikrokosmos, in dem die digitale Zeit stehen geblieben zu sein scheint und immer noch die Faszination des Mechanischen vorherrscht. "Präzision" ist wohl das Wort, das den zentralen Mehrwert von Glashütte-Uhren beschreiben kann.

Glashütte Landesvertretung Sachsen
Damenuhr um 1930 und Glashütte-Uhr aus der DDR-Zeit
Bürgermeister Markus Dreßler freute sich darüber, dass sein 2000-Einwohner-Ort solch ein wichtiger Produktionsstandort ist und dass im Rahmen von Public Private Partnership das Uhrenmuseum Glashütte aufgebaut werden konnte. Dieses wird gerne auch von ausländischen Touristen besucht, die dann wahlweise in sächsisch, französisch oder englisch durch die Ausstellung geführt werden. Damit es auch den Dauergästen nicht langweilig wird, gibt es wechselnde Sonderausstellungen.

Bemerkt wurde, dass das Museum nicht auf die Marke "Glashütte Original" festgelegt sei, sondern das breite Spektrum des Uhrenhandwerks darstelle, welches unterschiedlichste Kundenzielgruppen anspreche.

Um Glashütte über die Länder- und Kontinentgrenzen hinaus eine ähnliche Bekanntheit wie beispielsweise Oberammergau zu verleihen, werden immer mehr Tagestouren in Kooperation mit nahegelegenen Besuchermagneten wie Dresden angeboten.

Auf jeden Fall hatte der Film und die begleitende Begeisterung der Podiumsteilnehmer den Wunsch geweckt, demnächst einmal einen Abstecher nach Glashütte zu unternehmen.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 30. Januar 2014

Europa und der Luxus

Der Luxusbegriff ist in Europa sehr unterschiedlich belegt. Während man in Frankreich ein edles Getränk sofort kühl stellt und zeitnah genießt, wird in Deutschland die Flasche so lange an einem sicheren Platz aufbewahrt, bis das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Überhaupt ist Luxus in der deutschen Neidgesellschaft etwas, wofür Bekannte, Verwandte und Nachbarn immer wieder eine Rechtfertigung einfordern.

Meisterkreis beim DFWK
Clemens Pflanz - Meisterkreis beim DFWK
Deshalb spricht der 2011 gegründete Meisterkreis nicht von "Luxus", sondern von einer "Kultur der Exzellenz". Diese "Exzellenz" verbindet Qualität und Perfektion. Hinzu kommen Kreativität, kulturelle Identität und Nachhaltigkeit. Letzteres ist zwar ein aktuell stark beanspruchtes Wort, gewinnt jedoch Gestalt, wenn der Berufssohn die Früchte der vorherigen Generationen nicht in der Karibik ausgibt, sondern das Unternehmen weiterführt und somit die Produkte und den Wirtschaftsstandort sichert.

Von diesen exzellenten Luxusartikeln geht eine gewisse Aura aus. Das Auto mit dem sechsstelligen Neupreis bringt von A nach B, der Chronograph aus dem fünfstelligen Preissegment zeigt die gleiche Uhrzeit wie die Plastikuhr aus dem Kaugummiautomaten. Dennoch liegt der entscheidende Unterschied in der Markenidentifikation, der Verarbeitung, der Ingenieurskunst sowie in der selektiven Distribution. Obwohl Maserati, Porsche und Rolex inzwischen auch über Onlineportale angeboten werden, ist davon auszugehen, dass die Zielgruppe vor dem Kauf doch lieber noch einmal die Echtheit in direkten Augenschein nimmt.

Während es in vielen Ländern konsequent luxuriös zugehen muss, hat sich in Deutschland eher eine Kultur des Smart Shoppens herausgebildet, wo der Manager auf seiner Rolex schaut, ob er es denn noch vor Ladenschluss in den Discounter an der Ecke schafft. Dieser Trend wurde auch beim aktuellen Handelsimmobilien-Kongress analysiert.

Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert führte in einer per Video eingespielten Rede aus, dass diese Exzellenz eine europäische Besonderheit sei, die es zu erhalten gelte. Europa sei angesichts des schwächer werdenden Anteils an der Weltbevölkerung nicht mehr nur ein Wirtschaftsraum, sondern eine "Schicksalsgemeinschaft". Clemens Pflanz, Gründer und CEO des Meisterkreises, sagte in Sicht auf den chinesischen Wettbewerb, dass man heute noch gar nicht abschätzen könne, was da auf uns Europäer zukomme. Immerhin habe China ein gigantisches Potenzial an intelligenten und motivierten Nachwuchskräften. In Deutschland fehlen jedoch inzwischen die Grundkenntnisse der Ästhetik. Das gehe bei Stoffen los und ende beim guten Essen.

Der Meisterkreis hat es sich zur Aufgabe gestellt, sämtliche Top-Manager der Luxushersteller zusammenzubringen. Viele dieser Firmen haben französische Wurzeln. In Frankreich sind 130.000 Mitarbeiter in diesem Segment beschäftigt, die 31 Mrd. Euro Umsatz produzieren und 84% exportieren. In Deutschland wird an 160.000 Arbeitsplätzen etwa doppelt so viel Umsatz bei 80% Export erwirtschaftet.

Clemens Pflanz zeigte sich gerührt, als er davon berichtete, wie im Juni letzten Jahres etwa achtzig exzellente CEOs auf dem Pariser Platz in Berlin zusammentrafen und sofort ein harmonisches Miteinander auf Augenhöhe begann. Der Pariser Platz war für diese Begegnung ideal, da er das Adlon mit der Französischen Botschaft verbindet.

Der heutige Abend in den Räumen des DFWK klang mit einem Get Together aus, bei dem es unter anderem um Luxus, Sozialneid und Gebrauchtwagenpreise für Ferrari & Co. ging.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 28. Januar 2014

Handelsimmobilien-Kongress im Zeitalter des Onlinehandels

Einer der spannendsten Immobilien-Kongresse findet zur Zeit im Swissôtel am Kurfürstendamm statt. Spannend nicht nur deswegen, weil für die morgige Keynote REWE-Chef Alain Caparros erwartet wird, sondern weil die Themenblöcke insgesamt sehr vielschichtig und mit hochkarätigen Rednern besetzt sind.

Handelsimmobilien-Kongress
Handelsimmobilien-Kongress mit Blick auf das Kranzler-Eck
Der vom Management Forum (Verlagsgruppe Handelsblatt) veranstaltete 10. Deutsche Handelsimmobilien-Kongress wurde gestern mit einer Jubiläumsparty im Alexa begonnen. Das zehnte Jahr in Folge erfreut sich dieser Kongress zunehmender Beliebtheit.

Die Erfahrungen der letzten Jahre wurden zur stetigen Optimierung des Themenangebotes und des Durchführungsformates genutzt. Auch diesmal lag den Teilnehmern ein umfangreicher Feedbackbogen vor.

Passend zum Anlass blickten die Gäste durch die Fenster hinter dem Podium auf das pulsierende Leben des Ku'damms und die Handelsimmobilien am Kranzler-Eck. Welch eine Location hätte sich in Berlin besser eignen können?

Thematisch ging es zunächst um die Entwicklung des klassischen Einzelhandels angesichts des Wachstumsmarktes Onlinehandel. Stefan Genth vom HDE Handelsverband Deutschland e.V. zeigte auf, dass man sich 2011 mit Politik und Unsicherheit, 2012 vorwiegend mit der Eurokrise und seit 2013 vorwiegend mit Onlinehandel beschäftige. Auch auf SEPA ging er ein, was unter dem Strich eher eine Kostensteigerung wegen teurerer Bezahlsysteme mit sich bringe. Zudem gehe die Politik mit realitätsfremden Forderungen auf den Handel zu, der an problematischen Standorten unbedingt als Nahversorger auftreten solle, jedoch bezüglich der Rahmenbedingungen im Regen stehen gelassen werde.

Handelsimmobilien-Kongress
REWE-Group auf dem Handelsimmobilien-Kongress
Prof. Dr. Ulrich Reinhardt von der Stiftung für Zukunftsfragen ergänzte diesen Vortrag überaus anschaulich mit Zahlen zur Demographie, den Trends bei der Zeiteinteilung und dem Phänomen, dass mittlere Preissegmente zunehmend vom Markt verschwinden. Letzteres wird dadurch hervorgerufen, dass der mündige Kunde billig fliegt und dann teuer international shoppen geht oder im Discounter einkauft und dann mehr freies Kapital für Wellness zur Verfügung hat. Dafür gibt es auch einen Fachbegriff: "Luxese", ein Wortspiel aus Luxus und Askese. Die Bedürfnisse und Ausgabeprioritäten der unterschiedlichen Altersgruppen sind jedoch unbedingt zu berücksichtigen. Denn je jünger der Kunde, umso elektronischer seine Orientierung. Je älter der Kunde, umso mehr Wert legt er auf die Steigerung der Lebensqualität beispielsweise durch Wellness und Reisen.

Einen starken Fokus auf Lebensqualität legt IKEA. "Wohnst du noch, oder lebst du schon?" zieht deutschlandweit viele Käufer in die 46 gelb-blauen Häuser des schwedischen Möbelgiganten. Und es werden immer mehr Märkte. Johannes Ferber, Geschäftsführer der IKEA Verwaltungs-GmbH, berichtete von der weltweit konsequent gelebten Nachhaltigkeit und der cleveren Kostenpolitik. IKEA mietet sich in eigene Immobilien ein und hält den Anteil nicht kommerziell genutzter Flächen sehr niedrig. Bauvorhaben werden in der Regel im Zeitplan und im Budget realisiert.

Handelsimmobilien-Kongress
Networking auf dem Handelsimmobilien-Kongress
Aktuell testet IKEA in Hamburg-Altona ein Inner-City-Konzept. IKEA wird ständig mit ambivalenten politischen Entscheidungen konfrontiert und kann deshalb bestimmte Regionen nicht mit Märkten versorgen. Dabei zeigt gerade das Beispiel Hamburg-Altona wie das Siechtum einer innerstädtischen Handelslandschaft durch Ansiedlung eines Kundenmagneten wieder gesunden kann.

Inner-City-Konzepte folgen der Entwicklung von der Sub-Urbanisierung zur Re-Urbanisierung. Vor einigen Jahren zogen viele junge Familien in grüne Randbezirke und ins Umland. Inzwischen müssen auch die Herausgeber von entsprechenden Prognosen feststellen, dass sie vom tatsächlichen Rückzug in die Städte überholt wurden. Aus Sicht des Einzelhandels sind die Lebensmittelketten Hauptprofiteure dieser Entwicklung.

Eine Vielzahl von weltweit realisierten Projekten stellte uns Derek Barker von Haskoll Architects and Designers vor. Die gezeigten Shopping-Malls setzten auf genau dieser Re-Urbanisierung auf. Zentraler Punkt an diesen Einkaufszentren sei der Wohlfühleffekt, der die Besucher auch außerhalb eines Kaufwunsches zum verweilen einlädt. Erlebnis, Spaß und Service stellten mehrere der Referenten als wichtige Säulen zukünftigen Verkaufens heraus.

Immer wieder kam der Spagat zwischen Ladengeschäft und Onlinehandel zur Sprache. An einem Beispiel vom Ku'damm wurde verdeutlicht, dass das kein Widerspruch sein muss. In einem Ladengeschäft kann der Kunde die Artikel anfassen und testen und direkt vor Ort bestellen. Die Lieferung erfolgt innerhalb eines Tages. Auch Johannes Ferber fand den Gedanken des Showroows charmant und sah in diesem Segment ein ausbaufähiges Potenzial.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 23. Januar 2014

BCCG Neujahrsempfang in der Britischen Botschaft

"Danke, Wilfried", der Schwarzafrikaner aus Namibia freute sich, wenn wir uns bei ihm für die Häppchen bedankten und dabei seinen recht ungewöhnlichen Vornamen nannten. Die Britische Botschaft wartete beim heutigen Neujahrsempfang der BCCG British Chamber of Commerce in Germany wieder mit sehr interessanten Kreationen unter anderem aus Hühnchenfleisch, Quiche, Lachs und Tomatencreme auf.

BCCG Britische Botschaft Simon McDonald Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Simon McDonald und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer
Dem Neujahrsempfang war die traditionelle 10. Berlin Konferenz im Haus der Commerzbank am Pariser Platz vorausgegangen, bei der Lord Owen, ehemaliger Britischer Außenminister, Botschafter Simon McDonald CMG, David Marsh und weitere Experten über die Zukunft des Euro diskutierten. Kerstin von Schnakenburg, Kuratoriumsvorsitzende der Academia Colombia, fasste die Konferenz kurz und knapp mit einer Aussage von Lord Owen zusammen, der dazu aufgerufen hatte, endlich die ersten Schritte in Richtung Problemlösung zu gehen.

Die Konferenz hatte etwas länger gedauert, so dass die Gäste die wenigen Meter von der Commerzbank in die benachbarte Botschaft recht eilig zurücklegten. Die ungemütlichen Minusgrade hatten dabei so manch einem Gast eine gesunde rote Gesichtsfärbung verliehen.

BCCG Britische Botschaft Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Andreas Eichler, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und Matthias Baumann in der Britischen Botschaft
Botschafter Simon McDonald CMG war heute im Dauereinsatz. "Two things", leitete der Hausherr seine Begrüßung ein und berichtete mit einem gewissen Stolz, dass sich im letzten Jahr Deutschland und Großbritannien wechselseitig zu den wichtigsten Handelspartnern entwickelt hatten, noch weit vor anderen Staaten Europas und der Welt. Die Rede war sehr kurz und als Teaser für das Grußwort der Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gedacht.

BCCG Britische Botschaft
BCCG in der Britischen Botschaft
Cornelia Yzer stieg über die neue Schwelle zum neuen multimedialen Rednerpult. Die Schwelle erinnerte etwas an die Jagdtrophäe bei "Dinner for One". Auch die Wirtschaftssenatorin fasste sich sehr kurz und ging auf die Bereicherung des Wirtschaftsstandortes Berlin durch zugezogene Fachkräfte ein.

Abschließend sprach BCCG-Präsident Strohschen zu den Gästen und gab den Abend zur weiteren Beziehungspflege frei. Das wurde dann auch rege genutzt.

Wir unterhielten uns längere Zeit mit Simon McDonald und Cornelia Yzer, tauschten ad hoc ungewöhnlich viele Visitenkarten und hatten insgesamt einen sehr angenehmen Abend mit interessanten Gesprächen.

Vielen Dank an die Britische Botschaft und die BCCG für die wie immer professionelle Organisation.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 21. Januar 2014

23. B.Z.-Kulturpreis

Der 23. B.Z.-Kulturpreis war überschattet vom Ableben des Dirigenten Claudio Abbado, dem langjährigen Chef der Berliner Philharmoniker. Deshalb begann B.Z.-Chefredakteur Peter Huth seine Begrüßungsansprache mit einer Schweigeminute.

BZ Kulturpreis 2014
B.Z.-Kulturpreis - Bertan Canbeldek
Nachdem noch einmal erwähnt wurde, dass der Preis nach den Regeln der subjektiven Einschätzung der Fachjury verliehen wird, übergab er an Meret Becker, die auch in diesem Jahr wieder durch das Programm führte. Das Programm lief weit über zwei Stunden und wurde wegen seines Abwechslungsreichtums nicht im geringsten langweilig.

Zwischen den Preisverleihungen traten immer wieder Nachwuchskünstler auf, deren Professionalität das Publikum faszinierte. Bertan Canbeldek hat seine künstlerischen Wurzeln im Zirkus Cabuwazi und verbindet Jonglage mit Breakdance. Auch er erhielt einen der tanzenden Bären.

BZ Kulturpreis 2014 Manfred Krug Uschi Brüning
B.Z.-Kulturpreis - Manfred Krug und Uschi Brüning
Dennis Mac Dao ist ein aus der Staatlichen Ballettschule Berlin hervorgegangenes Talent und tanzte durch bunten Glitzerstaub. Die gebürtige Kasachin Katharina Lebedew berührte körperliche Grenzwerte bei ihrer schauspielerisch vorgetragenen Sportakrobatik.

Manfred Krug und Uschi Brüning traten als Jazz-Duo auf und sangen die Laudatio auf Preisträger Frank Castorf, dem Intendanten der Volksbühne. Dieser freute und wunderte sich über den Erhalt des B.Z.-Kulturpreises, war doch sein Verhältnis zur B.Z. nicht immer besonders harmonisch gewesen.

Die schrillen "Geschwister Pfister" wurden mit einer stilechten Alphorn-Laudatio erfreut, die ihnen in Berlin heimatliche Gefühle vermitteln sollte. In Berlin wird die Komische Oper die nächste Station ihres kabarettistischen Schaffens sein.

Schon vor der Veranstaltung konnten wir Katharina Schüttler gratulieren. Die Laudatio las Burghart Klaußner aus dem Buch "Der Bär auf dem Försterball" vor. Die Illustrationen liefen im Hintergrund über die Leinwand und erheiterten das Publikum.

In der natürlichen und überaus sympathischen Dankesrede von Katharina Schüttler spielten ihre Freunde und Verwandten eine große Rolle. Ihren Eltern dankte sie besonders für die frühe Förderung ihrer schauspielerischen Ambitionen. Die gezeigten Filmausschnitte mit Katharina Schüttler verdeutlichten ihre Vielseitigkeit.

BZ Kulturpreis 2014 Katharina Schüttler
B.Z.-Kulturpreis - Laudatio auf Katharina Schüttler
Dirigent Christian Thielemann war sichtlich betroffen vom Ableben seines Kollegen Claudio Abbado, auf den er in seiner Dankesrede für den B.Z.-Kulturpreis vielfach einging, sich aber auch immer wieder lobend über die Qualität der auf ihn durch Sopranistin Waltraud Meier gesungenen Laudatio äußerte.

BZ Kulturpreis 2014 Stolpersteine Gunter Demnig
B.Z.-Kulturpreis - Stolpersteine von Gunter Demnig
Standing Ovation und den längsten Applaus erhielt Stolperstein-Initiator Gunter Demnig. Als er endlich zu Wort kam, korrigierte er die zuvor genannten zahlen auf 17 Länder und 45.000 Stolpersteine. Durch einen Kölner Pfarrer war er bewegt worden, einfach mal damit anzufangen, auch wenn er die sechs Millionen Steine zu Lebzeiten nicht mehr verlegen werde.

Es sei inzwischen eine internationale Bewegung daraus entstanden, die als Nebeneffekt der Gedenkstein-Verlegungen Familien aus allen Teilen der Welt zusammenbringe. Menschen, die verwandtschaftlich verbunden sind, sich aber bisher noch nie persönlich begegnet waren. Die Laudatio spielte und sang Daniel Kahn und seine Klezmer-Band "The Painted Bird".

Bauchredner Michael Hatzius kam mit einem Zigarre rauchenden Frosch auf die Bühne und hielt eine äußerst witzige Laudatio auf Synchronsprecher Rainer Brandt. Der Sprachkünstler hielt eine rhetorisch gewandte und ebenfalls amüsante Dankesrede. Er hauchte Bud Spancer, Tony Curtis und anderen internationalen Schauspielern den gewissen sprachlichen Charme ein.

BZ Kulturpreis 2014 Preisträger
B.Z.-Kulturpreis - Preisträger
Unter den geladenen Gästen dieses B.Z.-Kulturpreises fanden sich viele wirtschaftspolitisch und kulturell aktive Personen der Hauptstadt wie Finanzsenator Ulrich Nußbaum, Klaus-Rüdiger Landowski, KPM-Chef Jörg Woltmann, Eberhard Diepgen, Bausenator Michael Müller, Star-Friseur Udo Walz und Prof. Ralf Stabel von der Staatlichen Ballettschule Berlin.

BZ Kulturpreis 2014 Kempinski Bristol
B.Z.-Kulturpreis - Aftershowparty im Kempinski Bristol
"Voll, voll, voll", wird wohl in zehn Jahren bei mobile.de zu lesen sein, wenn die schwarzen Shuttle-Limousinen als Gebrauchtwagen angeboten werden. Die BMW 7er in Kurz- und Langversion waren mit LED-Scheinwerfer, Nappaleder und Individual-Dachhimmel Anthrazit ausgestattet. Fondentertainment, Soundsystem von Bang & Olufsen und Touchpad im iDrive rundeten das edle Ambiente ab, in welchem die Gäste ins nahegelegene Kempenski Hotel Bristol chauffiert wurden.

Im Kempinski Hotel Bristol fand die Aftershowparty statt, die bis weit nach Mitternacht ging. Sekt, Wein, Lachs und andere Leckereien untermalten die gute Stimmung und führten an den Stehtischen viele interessante Menschen zusammen.

Vielen Dank an die B.Z. für diesen gelungenen und perfekt organisierten Abend am Kurfürstendamm.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 20. Januar 2014

Landwirtschaftsminister Friedrich auf der Grünen Woche

Die vom 17. bis 26.01.2014 in Berlin stattfindende Grüne Woche stellt einen Magneten für Berliner und Gäste der Hauptstadt dar. Über 1500 Aussteller, von denen 1/3 aus dem Ausland kommen, präsentieren Produkte und Angebote aus den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau.

Bei unserem Besuch am Sonntag waren vorwiegend Familien mit Kindern anzutreffen, die den freien Tag für einen gemeinsamen Ausflug nutzten. Saure Gurken, sprudelndes Mineralwasser, kleine Süppchenproben und Salamis wurden durch die Gänge getragen und genüsslich verzehrt. Alles Bio!

Die Hallen waren dorfgerecht dekoriert und man fühlte sich wie in der freien Natur. Dabei war es von Vorteil, dass die Messehallen einen gewissen Schutz vor der freien Natur boten, denn draußen klirrten frische 0,5°C.

In Halle 23, der Halle des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher, tauchte man in eine Landschaft ein, die an Windows 7 erinnerte.

Landwirtschaftsminister Friedrich Grüne Woche Sambia
Bundesminister Hans-Peter Freidrich - Vertrag mit Sambia
Der aus Oberfranken stammende Bundesminister Dr. Hans-Peter Friedrich hat einen starken Bezug zu ländlichen Regionen und kann in seiner neuen Position die auf kommunaler Ebene begonnene Förderung von Lebens- und Freizeitqualität auf Bundesebene fortsetzen.

Da Ernährung kein nationales Thema ist, wird die Grüne Woche auch gerne zur Unterzeichnung von Verträgen mit anderen Staaten genutzt. Am Sonntag wurde in Halle 23 beispielsweise ein Vertrag mit Sambia abgeschlossen.

Anschließend gab es noch die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit dem CSU-Minister über seine interessanten Erfahrungen mit Berliner Wählern im letzten Wahlkampf.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 18. Januar 2014

Bundesrat - 110 Jahre Herrenhausgebäude

Dr. Harald Grüning kennt sie alle, die Ereignisse, die an einem 18. Januar stattfanden und Einfluss auf die deutsche Geschichte hatten. Der freie Journalist und Moderator brachte immer wieder fachlich fundierte Berichte und Zwischenrufe in das genau 90-minütige Programm zum 110. Jahrestag des Herrenhausgebäudes ein.

Bundesrat 110 Jahre Herrenhausgebäude
Bundesrat - 110 Jahre Herrenhausgebäude
Dieses Haus in direkter Nachbarschaft des Potsdamer Platzes wurde damals von Felix Mendelssohn-Bartholdy gekauft und überlebte in unterschiedlichster Funktion vier konträre Epochen der Zeitgeschichte.

Der "Fahrplan" der mit dem Bundesrats-Gong eingeleiteten Zeitreise war maßgeblich durch Dr. Michael Dauskardt von muventa international network zusammengestellt und inszeniert worden. Er führte auch Regie und brachte die Akteure zusammen. Michael Dauskardt ist hervorragend im klassischen Musikbereich vernetzt und war eher zufällig mit Antje Lorenz vom Bundesrat zusammengetroffen. Die Chemie stimmte sofort und so entstand ein exzellentes Projekt aus Geschichtsinformationen, erstklassiger Klaviermusik und professionellen Gesangsdarbietungen. Bemerkenswert war der rote Faden, an dem sich die "Fahrt" durch das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das Dritte Reich und das geteilte Deutschland bis in die Gegenwart zog.

Bundesrat 110 Jahre Herrenhausgebäude
Bundesrat - 110 Jahre Herrenhausgebäude
Am schwarzen Flügel überzeugte die aus Moskau stammende Pianistin Vera Claus, die in der Nacht zuvor erst eine Beziehung zu diesem Instrument aus dem Schatz der Bundestagsverwaltung aufgebaut hatte. Vera Claus hat heute Geburtstag.

Über Helena Kolb war im Programmheft zu lesen, dass sie ein "wandlunsfähiger Sopran" sei. Das bestätigte sich bei den vielen sehr unterschiedlichen Gesangsdarbietungen. Wandlungsfähig war auch die zur jeweiligen Epoche passende Kleidung und ihre schauspielerische Ausdrucksstärke während des Gesangs.

Bundesrat 110 Jahre Herrenhausgebäude
Bundesrat - Helena Kolb
Ergänzt wurde Helena Kolb durch die gebürtige Berlinerin Yvonne Zeuge. Beide wechselten sich ab oder traten gemeinsam auf. Die Sopranistin Yvonne Zeuge ist eine vielseitig talentierte Sängerin, die bisher vorwiegend im Operettenbereich unterwegs war, aber das Zeug für mehr hat. In ihrem neuen Soloprogramm ist sie zusammen mit ihrem Pianisten auf dem Balkon oder im Salon zu erleben.

Hoch hinaus wollte Schauspieler Manfred Eisner, der oben im Plenarsaal des Bundesrates in einem geöffneten Fenster saß. Er war mit Seilen gesichert und sprach die Stimmen aus dem Off. Die Idee dazu stammte von Antje Lorenz, die liebevoll auch "Madame Bundesrat" genannt wird. Kein Wunder, denn die Leiterin des Besucherdienstes konnte ihre Begeisterung für das Herrenhaus in der Leipziger Straße nicht verbergen.

Bundesrat 110 Jahre Herrenhausgebäude
Manfred Eisner, Dr. Michael Dauskardt, Yvonne Zeuge, Helena Kolb, Dr. Harald Grüning, Antje Lorenz
Bei der anschließenden Premierenfeier im gegenüberliegenden Ristorante Peppone erzählten wir ihr, welch eine positive Atmosphäre dieses Haus bereits beim Betreten ausstrahle. Man fühle sich sofort wohl und genieße die - nicht immer in Regierungsgebäuden übliche - Bewegungsfreiheit. Antje Lorenz bestätigte daraufhin, dass sie sich über jeden Tag freue, an dem sie im Haus des Bundesrates sein könne.

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in die Geschichte und die erstklassige Präsentation musikalisch-schauspielerischen Könnens.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 17. Januar 2014

Bundesbankpräsident Weidmann bei der Deutschland Agora

Die Deutschland Agora ist ein Forum für Entscheider der Hauptstadtregion. Am Donnerstag hatte der Tagesspiegel in den Meistersaal zwischen Verlagshaus und Potsdamer Platz eingeladen. Begleitet wurde die Veranstaltung von der Deutschen Bank und Audi.

Die Keynote hielt Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann. Moritz Döbler, Chefredakteur beim Tagesspiegel, zeigte sich beeindruckt über die Offenheit, mit der sich Jens Weidmann dem Publikum stellte. Eine Eigenschaft, die wohl dem Denken einer neuen Generation von Bundesbankern entspricht. Auch David Marsh war in seinem Buch über die Eurokrise von der Standfestigkeit und dem Durchsetzungsvermögen Weidmanns beeindruckt.

So gab der Bundesbankpräsident seine Einschätzung ab, dass die Euro-Krise noch nicht überwunden sei, sondern noch vor uns liege.

Dr. Asoka Wöhrmann von der Deutschen Bank sah bei der anschließenden Podiumsdiskussion eher Chancen in der Krise und ermutigte Investoren, diese Chancen zu nutzen. Auch wenn es immer ein gewisses Risiko gebe, hätten doch die Chancen ein höheres Gewicht. Mit Chancen und Risiken kennt sich Dr. Wöhrmann gut aus. Immerhin verwaltet er 500 Mrd. Euro für die Kunden der Deutschen Bank.

Tagesspiegel Deutschland Agora
Tagesspiegel - Deutschland Agora - Dr. Eric Schweitzer, Moritz Döbler, Dr. Asoka Wöhrmann, Prof. Marcel Fratzscher
Auf die Frage, für wann er eine Zinssteigerung erwarte, sagte er, dass sich wohl in den nächsten drei Jahren nichts in dieser Hinsicht tun werde. Japan lebe seit vielen Jahren mit Nullzins, auch wenn es nicht zum Euroraum gehöre. Dr. Wöhrmann erwartet in 2014 eine moderate Erstarkung des Dollars. Auch der Euro werde erstarken, da seit Mitte 2013 internationale Investoren den Euroraum wiederentdeckt hätten. Anlegern gab er die Empfehlung, sich auf Produkte mit langfristigen Zinsgewinnen zu konzentrieren.

Kritisch blickte er auf die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Nutzung unkonventioneller Geldmarktmittel zur Linderung des Krisenschmerzes. Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des DIW Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, führte den Zuhörern die Auswirkungen des Deflationsdrucks vor Augen. Die Volkswirtschaften einiger Euroländer würden bereits erhebliche Umschichtungen der Arbeitnehmer durchführen, da ganze Branchen am Boden liegen.

Unisono mit DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer plädierte er für eine Stärkung des Mittelstandes in Deutschland. Diesen gebe es in vielen anderen Eurostaaten gar nicht. Die Rahmenbedingungen müssten nachhaltig gut sein, damit dieser Wirtschaftsmotor in Deutschland erhalten bleibe. Es fließe zu wenig Geld in die KMU und auch politische Kompetenzwechsel bergen immer wieder Grund zur Sorge.

Tagesspiegel Deutschland Agora
iPad-Nutzung bei der Deutschland Agora - Tagesspiegel
Für uns als IT-Unternehmen gab es ein weiteres interessantes Detail an dieser Veranstaltung. An jeden Gast war nämlich ein iPad ausgegeben worden über das simultane Abstimmungen durchgeführt werden konnten. Die Inhalte des iPads wurden zentral eingesteuert.

Tagesspiegel-Chefredakteur Moritz Döbler moderierte die Podiumsdiskussion und brachte Fragen aus dem Publikum ein, die über das iPad direkt ans Podium gesendet werden konnten. Auf diese Weise wurden sehr wirksam die üblichen Koreferate vermieden. Wir erlebten Moritz Döbler erstmalig und zugleich als einen der fähigsten Moderatoren neben Jan Eder von der IHK.

Die Abschlussfrage, die über das iPad gestellt wurde, war wohl eher rhetorischer Natur, da sehr provokant gefragt wurde, ob man nicht generell alle Kredite abschaffen könne. Die Antwort war, dass dadurch seit Tausenden von Jahren Wohlstand gesichert worden sei und man sich Volkswirtschaft ohne das Arbeitsmittel Geld gar nicht vorstellen könne. Es darf nur keine exzessive Fremdverwendung stattfinden. Asoka Wöhrmann berichtete von den freudigen Momenten, in denen Unternehmer sagen: "Das war die letzte Rate." Moritz Döbler griff das als gute Anregung für die nächste Gesprächsrunde mit dem Finanzminister auf: "Und wann bringen Sie die letzte Rate?"

Autor: Matthias Baumann