Montag, 28. Juli 2014

BMW Exklusiv Coaching, Maserati Quattroporte und Lincoln Mark V

Ein Drittel der Auffahrt des "The Charles Hotel" in München war überdeckt mit hellblauem Metall. Alfred Gesierich, Steuerberater-Partner unseres revisionssicheren Fahrtenbuches, war mit seinem 1979er Lincoln Mark V erschienen. Der Portier, der kurz vorher noch nach einem eventuellen Taxibedarf gefragt hatte, bekam das breite Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und wirbelte aufgeregt um den amerikanischen Wagen herum.

Steuerberater Starnberg Alfred Gesierich Lincoln Mark V
Steuerberater Alfred Gesierich mit 1979er Lincoln Mark V vor dem "The Charles Hotel" in München (Foto A. Gesierich)
Steuerberater Gesierich aus Gilching im Landkreis Starnberg kennt sich in München bestens aus und lud mich zu einer ausgedehnten Stadtrundfahrt ein. Er kannte zu sämtlichen Gebäuden die relevanten Jahreszahlen und wer dort welche geschichtsträchtigen Dinge getan hatte. Auch an Orten des aktuellen Zeitgeschehens fuhren wir vorbei und besuchten als krönenden Abschluss den Englischen Garten, in dessen reißendem "Eisbach" Surfer ihr Können demonstrierten.

Nach der Stadtrundfahrt trafen wir uns mit einem langjährigen Mandanten und Freund von Alfred Gesierich. Dieser ist ebenfalls Autoliebhaber und fährt neben einem Maserati Gran Turismo auch noch BMW M5 und BMW 730d. Jaguar war einmal, und da er sich gerne nach spannenden neuen Fahrzeugen umschaut, hatte er sich für diesen Abend einen Maserati Quattroporte ausgeliehen. Er gab uns den Schlüssel, so dass wir noch einen weiteren Teil der Stadtrundfahrt absolvieren konnten.

Trotz des deutlich höheren Aufmerksamkeitsgrades liegt der Quattroporte preislich im Segment eines gut ausgestatteten BMW 6er oder 7er. Die Optik des Innenraumes ähnelt ein wenig dem Jaguar XJ und auch die Technik scheint auf Jaguar-Niveau stehen geblieben zu sein. Allerdings klapperte der Maserati im Innenraum. Dieses Klappern wurde jedoch vom aggressiven Sound der 530-PS-V8-Maschine überlagert. Eine Leistung, deren Entfaltung man beim Tritt aufs Gaspedal erwartet und erst nach einer Gedenksekunde zu spüren bekommt. Auch die Beschleunigung in der Linkskurve war eher mäßig, so dass sich unsere Begeisterung in Grenzen hielt. Beim Umgreifen traf mein Finger die Rückseite der unteren Lenkradspeiche. Billiges auf Chrom getrimmtes Plastik. Gut, dass wir das mal getestet hatten und uns darüber freuen konnten, am nächsten Tag in deutscher Qualitätsarbeit made by BMW ein Fahrertraining erleben zu dürfen.

Ein interessanter Abend ging zu Ende.

Am nächsten Morgen flog die Zeit davon. Frühstück, Checkout und Fahrt zur BMW Driving Academy. Das ausgedehnte Testgelände befindet sich auf dem ehemaligen Flughafen in Fürstenfeldbruck, wo 1972 der palästinensische Geiselterror im Rahmen der Olympischen Spiele ihr blutiges Ende gefunden hatte.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW M4 - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Brütende Hitze lag über dem Areal. Zunächst trafen wir uns zu einem Theorieteil, wo uns die technische Entwicklung der BMW-Modelle erläutert wurde. Es ging um Über- und Untersteuern und die Wirkungsweise der standardmäßig zugeschalteten Assistenzsysteme sowie die passende Sitzhaltung, mit der auch Extremsituationen souverän gemeistert werden können.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW M4 - BMW Exklusiv Coaching in Fürstenfeldbruck
Danach ging es hinaus. Es standen sechs BMW 7er mit Motorisierungen von 730d bis 750i, mit und ohne xDrive (Allradantrieb) und verschiedenen Schwarzlackierungen zur Verfügung. Daneben waren fünf BMW M4 aufgereiht. Die Gruppe verteilte sich paarweise auf die Fahrzeuge und der Spaß konnte beginnen.

Wir fuhren zunächst mit dem M4 zu einer Wasserfläche, wo das Über- und Untersteuern mit und ohne Traktionshilfe trainiert werden sollte. Die Übung stellte sich schnell als Driftspaß um ein Pylonenrondell heraus. Begleitet wurde dieses von einem sagenhaften Sound der hoch gezüchteten M4-Motoren. Das maximale Drehmoment dieser 431-PS-Maschinen wird gar nicht mehr für eine bestimmte Drehzahl angegeben, sondern erstreckt sich auf einen ganzen Bereich von 1.850 bis 5.500 U/min. Das Wasser spritzte. Jeweils zwei Fahrzeuge drifteten um den Kreis. Fahrspaß pur.

Dann wechselten wir auf die BMW 7er und es wurde das Ausweichen mit Vollbremsung geübt. Erstaunlich, wie das Anfahrverhalten in den unterschiedlichen Fahrerlebnismodi wirkte. Wir testeten ECO PRO mit Automatikschaltung "S" bis hin zu Sport+ und erreichten das Hindernis mit 80 bis 100 kmh. Der Coach war per Funk mit jedem Fahrzeug verbunden und konnte simultan entsprechende Hinweise geben. Die Reaktionen der Fahrer konnte er jedoch nur an den Lippen und Gesichtsausdrücken ablesen.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er beim Slalom - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er beim Slalom - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Es folgten weitere Parcours mit unterschiedlichen Hindernissen wie enge Kurven, Tore oder Slaloms. Teilweise wurden diese Strecken in Kolonne gefahren und es erfolgte nach einer festgelegten Anzahl von Runden ein Wechsel auf eine andere Motorisierung der verfügbaren BMW 7er.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er auf dem Langstreckenparcours - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Zum Schluss stieg unsere Gruppe wieder in den BMW M4 um und raste auf Zeit einen Slalom ab. So manch ein Teilnehmer nutzte dabei erstmalig die Option des manuellen Schaltens eines Automatikgetriebes. Dieser Sound beim Anfahren, die quietschenden Reifen beim Drift durch den Slalom und die Warnblinkanlage bei der Vollbremsung im "Boxenstop" ließen die Begeisterung für dieses M4 Coupé weiter steigen. Während mein Trainings-Beifahrer seine Bestzeit fuhr, stieg ich in den Fond eines der abgestellten M4 Coupés und war erstaunt, dass dort offensichtlich mehr Platz ist als im BMW 6er Coupé. Thomas Meier, Verkaufsberater unseres Passauer Leasingspartners Autohaus Leebmann, erklärte das später mit den anderen Sitzen. Im M4 waren Sportsitze verbaut und im 6er die deutlich breiteren Komfortsitze.

Nach einer Abschlussrunde mit Urkundenausgabe konnten wir die Heimreise antreten. Einige Teilnehmer waren über 700 km unterwegs. Gelohnt hatte es sich jedenfalls. Deshalb noch einmal herzlichen Dank an den BMW Excellence Club.

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 27. Juli 2014

Skoda Octavia G-Tec und Spritsparen mit Gerhard Plattner

Wie fährt eine vierköpfige Familie aus Berlin für knapp 50 Euro an die Adria?

Begleitet von einem Redakteur der BILD am Sonntag und einem Fotografen traten wir Anfang Juli gegen den Spritsparweltmeister Gerhard Plattner aus Innsbruck an. Die Aufgabe bestand darin, eine vierköpfige Familie mit üblichem Gepäckvolumen und normaler Fahrweise bei möglichst wenig Kraftstoffverbrauch an den Adriastrand zu bringen. Der Zielort war Jesolo in der Nähe von Venedig, welches knapp 1.200 km von Berlin entfernt liegt.

Unser Kontrahent verfügt über einschlägige Erfahrungen beim Spritsparen. Anfänglich war er für Porsche unterwegs und hatte Weltumrundungen und andere interessante Testfahrten absolviert. Als der Sportwagenhersteller irgendwann in den Verruf der Spritverschwendung gekommen war, sollte Gerhard Plattner den Gegenbeweis im Porsche antreten. Das weckte seinen Jagdinstinkt, so dass er in Folge diverse Fahrzeugtypen spritsparend durch Europa und die ganze Welt bewegte.

Skoda Octavia G-Tec Spritsparweltmeister Gerhard Plattner Jesolo Adria
Gerhard Plattner (links)  und die beiden Skoda Octavia G-Tec (mitte und rechts), vorne das Begleitfahrzeug
Gerhard Plattner und wir waren jeweils in einem identisch ausgestatteten Skoda Octavia G-Tec unterwegs, der per Erdgas und Benzin gefahren werden kann und im September auf den deutschen Markt kommt. Wegen des Gewichtsausgleichs hatte Titelverteidiger Plattner zwei Wasserdummys und Sandsäcke an Bord. Wir waren gespannt auf das Ergebnis und entwickelten das Bedürfnis, eigene Akzente zu setzen. Da mir die Freude am Fahren bisher wichtiger war als die ständige Beobachtung der Tankanzeige, ließ ich zunächst meine Frau fahren und beobachtete die Zahlen im Bordcomputer. Ich war beeindruckt. Konsequent setzten wir die Tipps des Weltmeisters um und sahen streckenweise einen Bestverbrauch von 3,4 kg Erdgas. Das relativierte sich jedoch entsprechend der Verkehrssituation. Staus, Kolonnenfahrten mit Bremsvorgängen und Steigungen erhöhten den Verbrauch. Dann ließen wir den Wagen im Verkehr mitschwimmen und konnten durch Abstand zum Vordermann und vorausschauendes Fahren wieder Punkte sammeln. Letztendlich lagen wir immer etwa 0,5 kg über dem erfahrenen Österreicher.

Skoda Octavia G-Tec Spritsparweltmeister Gerhard Plattner Jesolo Adria
Adriastrand in Jesolo bei Venedig, Ziel der Spritsparwettfahrt versus Gerhard Plattner mit Skoda Octavia G-Tec
Die Fahrt verlief über drei Etappen, die in Bayreuth und Innsbruck familienfreundliche Pausen einräumten. Nach etwa 1.200 km erreichten wir die Adriaküste und tankten ein letztes Mal. Das Ergebnis war, dass unser Fahrzeug mit vierköpfiger Familie und Gepäck etwa 50 Euro für Kraftstoff aufgewendet hatte. Gerhard Plattner lag mit seinen Kraftstoffkosten sogar unter den knapp 36 Euro für die Maut.

Skoda Octavia G-Tec Spritsparweltmeister Gerhard Plattner Jesolo Adria
Skoda Octavia G-Tec mit traumhaften Verbrauchswerten und modernster Technik
Faszinierend, wie sparsam man heutzutage ohne Komforteinbußen als Familie unterwegs sein kann. Interessant war auch die technische Ausstattung des Skoda Octavia, die nur noch bei Head Up Display und Surround View einem aktuellen Fahrzeug der Oberklasse nachsteht und das zu einem moderaten Neupreis. Selbst präzise Schildererkennung, Spurwechselwarnung und schlüssellosen Zugang hatte der Kombi aus dem Hause Skoda.

ECO PRO BMW 740d
Spritspartest mit aktuellem BMW 740d im ECO-PRO-Modus - mit 5,5 l/100km von Berlin nach München
Durch diese Reise angeregt probierte ich kurz danach die Erfahrungen am aktuellen BMW 740d aus. Dieser konnte tatsächlich mit 5,5 l/100km Diesel die 600 km von Berlin nach München bewegt werden. Das hatte zwar nichts mit Fahrspaß zu tun, zeigte aber das Spritsparpotenzial bei bewusster und vorausschauender Fahrweise. 

Weitere Links zu Pressemitteilungen über die Spritsparwettfahrt vs. Gerhard Plattner:

Video auf BILD.de

Volkswagen AG

Skoda Presse

Prague Post

Skoda Octavia.cz

Oto Teknik Veri - türkisches Autoportal

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 16. Juli 2014

Botschafter Neuseelands akkreditiert

Heute wurden mit militärischen Ehren vier Flaggen vor dem Schloss Bellevue gehisst. Bundespräsident Gauck begrüßte neue Botschafter und nahm deren Beglaubigungsschreiben entgegen.

Als Mitglied der BCCG British Chamber of Commerce in Germany interessierte uns besonders der Wechsel im Commonwealth. Peter Rider, dem bisherigen Botschafter Neuseelands, waren wir mehrfach bei den Commonwealth Dialogues begegnet und erwarteten nun gespannt seinen Nachfolger Peter Rodney Harris.

Botschafter Neuseeland Peter Rodney Harris
Botschafter Neuseelands Peter Rodney Harris im Schloss Bellevue
Mit protokollarischer Pünktlichkeit fuhr die eskortierte S-Klasse-Limousine mit der Standarte des Bundespräsidenten am Eingangsportal des Schlosses vor. Begrüßung durch Jürgen Mertens, dann schnellen Schrittes ins Schloss und Eintrag in das Gästebuch. Danach ging es direkt zu Bundespräsident Gauck, wo das Beglaubigungsschreiben übergeben wurde.

Botschafter Neuseeland Peter Rodney Harris
Botschafter Neuseelands Peter Rodney Harris bei Bundespräsident Gauck
Auch die anwesenden Botschaftsangehörigen durften unterschreiben, aber erst nach der Übergabe des Schreibens. So sieht es das Protokoll vor. Während die Diplomaten in ein Nebenzimmer entschwanden, fragte mich einer der Bildredakteure, ob ich zur Botschaft gehöre und erzählte mir dann von seinen äußerst positiven Erfahrungen mit dem bisherigen Botschafter Peter Rider und neuseeländischen Spitzenpolitikern.

So verging die Zeit im Fluge bis der sympathische frisch akkreditierte Peter Rodney Harris zum Gruppenfoto erschien. "Rod" Harris blickt auf eine interessante diplomatische Vergangenheit in Saudi Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman und Katar zurück.

Als die Fahne Neuseelands gehisst wurde, war es an der Zeit Seine Exzellenz mit militärischen Ehren zu verabschieden. Der erste Arbeitstag des neuen Botschafters in Deutschland hatte begonnen.

Autoren: Matthias Baumann

Freitag, 4. Juli 2014

Invest in Austria - Wie sagt man in Österreich?

Der Ort war treffsicher ausgewählt. Im Restaurant Nußbaumerin in der Leibnizstraße fühlt sich der Gast sofort ins schöne Tirol versetzt. Auf dem Tresen steht ein Berliner Bär mit rot-weißem Hemd und Lederhosen.

Am Eingang wurden wir von Friedrich Schmidl, ABA Austrian Business Agency, begrüßt und gleich mit einem Tiroler Unternehmer bekannt gemacht. Es gesellten sich weitere Entscheidungsträger hinzu. Die Visitenkarten gingen bei diesem Veranstaltungsformat um die Mittagszeit so schnell weg wie die kühlen Getränke, die uns die umsichtigen Mitarbeiter der Nußbaumerin reichten.

ABA Austrian Business Agency Standortagentur Tirol
ABA Austrian Business Agency und Standortagentur Tirol im Restaurant Nußbaumerin
Thematisch ging es in der folgenden Stunde um verschiedene Aspekte der Zusammenarbeit und mögliche Investitionen in Tirol. Österreich steht bei den deutschen Außenhandelspartner auf Platz 6, kauft etwa für 50 Mrd. Euro in Deutschland ein und verkauft Produkte und Leistungen für ca. 40 Mrd. Euro an Deutschland. Österreich ist für seinen ausgeprägten "Fremdenverkehr" bekannt, bestreitet damit jedoch keine 10% seines Bruttoinlandsproduktes mit diesem Wirtschaftszweig. 89% der Wirtschaft wird durch das produzierende Gewerbe bestimmt. In Tirol gibt es so manch einen Hidden Champion. Auch das Lohnniveau ist deutlich interessanter als in Deutschland, wie wir von Dr. Christian Märk, Standortagentur Tirol, erfuhren.

Wir lernten, dass Forschung und Entwicklung in Österreich ganz klar Produktion heißt. Deshalb werden Forschungsprojekte seitens der Regierung mit 10% Cash aufs Konto gefördert. Verträge werden zumeist in der Manier des ehrbaren Kaufmannes per Handschlag abgeschlossen: "Man kennt sich". Schriftlich klappe laut Friedrich Schmidl ohnehin nichts.

Bereits während der Anmoderation wurde ein Duden mit dem Titel "Wie sagt man in Österreich" gezeigt. Im internationalen Verkehr ist es wichtig, die Feinheiten in den Formulierungen korrekt interpretieren zu können. So rede der deutsche normalerweise im Imperativ, während der Österreicher eher im Konjunktiv unterwegs ist. Eine Art der Kommunikation, die weltweit wohl die größte Verbreitung hat. "Schicken Sie mir Unterlagen" heißt übersetzt "Lass mich in Ruhe", die "eigene Tasche" ist die "private Schatulle" und das "dramatische Defizit" ist "nicht mehr so grandios, wie es mal war".

ABA Austrian Business Agency Standortagentur Tirol
ABA Austrian Business Agency und Standortagentur Tirol im Restaurant Nußbaumerin
Neben den sprachlichen Herausforderungen gibt es eine verkehrstechnische Hemmschwelle. Ein deutscher Unternehmer habe ein wichtiges Meeting mit folgender Begründung abgesagt: "Ich bin es gewohnt, schnell von Kunde zu Kunde zu fahren. Aber mit dem 100er funktioniert das nicht". Der ADAC berichtet regelmäßig über die Leidensgeschichten deutscher Autofahrer in diesem sonst so erholsamen Land.

Österreich hat etwa 8,5 Mio. Einwohner, was der Population von Manhattan entspricht. Ein gewisser Prozentsatz stammt aus Deutschland, aber auch aus den anderen Ländern der Österreichischen Krone.

Interessant war auch ein Vortrag über Steuern sowie Arbeits- und Gesellschaftsrecht in Österreich. Dabei erfuhren wir, dass es in Österreich 14 Gehälter pro Jahr gibt, dass Kündigungen nicht begründet aber fristgerecht erteilt werden müssen und dass es statt der bei uns üblichen Abfindungen einen globalen Topf mit der wohlklingenden Bezeichnung "Mitarbeiter-Vorsorge Neu" gibt.

Das Stammkapital einer GmbH beträgt 35.000 Euro, von denen idealerweise 10.000 Euro bei Gründung einzuzahlen sind. Niederlassungen werden nicht als eigenständige Einheiten betrachtet, sondern immer als elementarer Bestandteil des Hauptunternehmens. Das ist ein wichtiger Aspekt für ausländische Investoren, die Niederlassungen in Österreich planen.

Nachdem sich auch die Teilnehmer einzeln vorgestellt hatten, konnten wir die Tiroler Spezialitäten verzehren, die auf den Tafeln bereit standen.

Vielen Dank an die ABA Austrian Business Agency und die Standortagentur Tirol!

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 3. Juli 2014

Berlin Maximal Club und der Druck im Sport

Tagesspiegel und Druck ist klar. Aber was hat der im Tagesspiegel ansässige Berlin Maximal Club mit Sport zu tun?

Das heutige Sommerfest des Berlin Maximal Clubs fand im Tennisclub LTTC Rot-Weiss statt. Die im Grunewald gelegene Tennisanlage wurde einst von Steffi Graf genutzt und diente nun als Austragungsort eines Showkampfes zwischen Thomas Stannebein vom Tagesspiegel und Ex-Tennisprofi Markus Zoecke. Den Kontrahenten standen noch zwei junge talentierte Tennisspielerinnen zur Seite.

Berlin Maximal Club Tagesspiegel Tennisclub LTTC Rot-Weiss
Berlin Maximal Club - Sommerfest beim Tennisclub LTTC Rot-Weiss
15, 30, 40 - die Logik der Zählung konnten mir auch erfahrene Tenniszuschauer nicht erklären. Markus Zoecke hatte kurz vorher mit Thomas Stannebein geübt, um diesen nach einigen Jahren Abstinenz wieder etwas in Tennisschwung zu bringen. Umso erstaunter war der ehemalige Weltranglistenspieler als sein Tagesspiegel-Gegner kräftig gegenhielt und letztlich nur knapp am Sieg vorbeischlitterte.

Berlin Maximal Club Tagesspiegel Tennisclub LTTC Rot-Weiss
Berlin Maximal Club - Sommerfest beim Tennisclub LTTC Rot-Weiss
Nachdem sich die Sportler wieder etwas erholt hatten, ging es zu einer Diskussionsrunde über "Druck im Sport und was Unternehmer daraus lernen können". Es wurde deutlich, dass die Psyche eine sehr wichtige Rolle für die Entfaltung sportlicher Leistungsfähigkeit spielt. Vor einigen Jahren wurde das noch recht leichtfertig abgetan. Inzwischen jedoch erzielen mental trainierte Sportler deutlich bessere Ergebnisse.

Berlin Maximal Club Tagesspiegel Tennisclub LTTC Rot-Weiss
Berlin Maximal Club - Sommerfest beim Tennisclub LTTC Rot-Weiss
Ein besonderer Druck besteht auch in der Anlauffinanzierung. Viele gute Sportler kommen nie an die Öffentlichkeit, weil ihnen einfach die Mittel für die notwendige Qualifikationsveranstaltung oder die entsprechende Flugreise zum Austragungsort fehlen. Wenn der Durchbruch geschafft ist, gibt es die nächste Hürde zu nehmen: der verantwortungsvolle Umgang mit dem "gewonnenen" Geld.

Sportler brauchen auch die passende Nahrung, insbesondere wenn schon seit geraumer Zeit der Grillduft durch den Garten des LTTC Rot-Weiss zieht. Deshalb wurde anschließend das Buffet eröffnet und das bereits begonnene Networking konnte fortgesetzt werden.

Vielen Dank für diese gelungene Veranstaltung!

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 2. Juli 2014

BMW 640d Coupé mit xDrive

Kontrastnähte, Bang & Olufsen, Keramikapplikationen, M-Paket, Allradantrieb und 313 PS standen uns heute für eine Probefahrt zur Verfügung.

Global Sourcing ist gut, wenn es auch vor Ort einen Ansprechpartner gibt. Deshalb hatte unser Passauer Vertragsautohaus Leebmann zusammen mit dem Berliner Autohaus Graubaum ein citrinschwarzes 640d Coupé mit xDrive organisiert.

BMW 6er Coupé Autohaus Leebmann Autohaus Graubaum
BMW 6er Coupé - sportlich eleganter Innenraum
Sportlich und elegant zugleich glänzt der knapp fünf Meter lange Wagen in der Mittagssonne. Abgedunkelte Heckscheiben, schwarz beledertes Armaturenbrett und helle Ledersitze geben dem Fahrzeug eine besondere Note. LED-Scheinwerfer, Surround View, Head Up Display und ein auf den Fahrerlebnisschalter reagierendes Instrumentenkombi sind ebenfalls verbaut.

Der Allradantrieb ist für ländliche oder schneesichere Regionen durchaus sinnvoll. Bewegt man sich vorrangig in der Stadt, mindert xDrive durch die schwergängigere Lenkung jedoch den Fahrspaß. Die fortgeschrittene Technik und die Assistenzsysteme reagieren wie gewohnt.

BMW 6er Coupé Autohaus Leebmann Autohaus Graubaum
BMW 6er Coupé in citrinschwarz mit M-Paket und LED-Scheinwerfern
Auf dem Berliner Ring schalte ich auf Fahrerlebnis "Sport" und bekomme ein knallrotes Display mit großen weißen Zahlen präsentiert. Man soll sich wohl auf das Wesentliche konzentrieren. Der Wagen beschleunigt gut und liegt auch bei 220 kmh sicher auf der Straße. Auch das Kurvenverhalten macht einen passablen Eindruck.

Das Überholprestige ist sagenhaft. Ob das am LED-Paket liegt? Eine Analyse hatte ergeben, dass es bei der Überholspurfahrt auf flach, breit, schwarz und weit außen liegendes Xenonlicht im Rückspiegel des vorausfahrenden Verkehrsteilnehmers ankomme. Mit einer Höhe von weniger als 1,40 m und einer Breite von knapp zwei Metern sind einige dieser Voraussetzungen erfüllt.

Der verbaute Reihen-6-Zylinder-Diesel ist leider etwas zu laut für ein Fahrzeug dieser Klasse. Immerhin erreicht die Konfiguration eines normal ausgestatteten 6er Coupés schnell mal die 100.000 Euro-Marke.

BMW 6er Coupé Autohaus Leebmann Autohaus Graubaum
BMW 6er Coupé - Fondsitze
Bei einer kurzen Pause klappe ich den Fahrersitz nach vorne und fädele mich in den Fond ein. Der Begriff "Notsitz" ist hier deplatziert. Diesen Sitzplatz sollte man nur Leuten anbieten, die man davon überzeugen möchte, dass sie nie wieder nach einer Mitfahrgelegenheit fragen oder die besonders stilvoll aus dem Bekanntenkreis entfernt werden sollen. Damit erweist sich das 6er Coupé als ideales Fahrzeug für nicht mehr als zwei Personen.

Der Kofferraum ist allerdings überraschend groß. Mit einem Skisack versehen lassen sich sogar sperrige Bretter aus dem Baumarkt transportieren und verschwinden ggf. komplett im Fahrzeug.

Schade, solch ein schönes Coupé, aber höchstens als Zweit- oder Drittwagen für Familien mit Kindern geeignet. Betrachtet man den Aufmerksamkeitseffekt, ist der Wagen doppelt interessant für Singlehaushalte. Bekommt man neben dem Fahrspaß damit doch auch eventuell den passenden partnerschaftlichen Anschluss und kann eine Familie gründen.

Vielleicht kommen wir in zehn Jahren mal wieder auf diesen Traum vom BMW 6er Coupé zurück.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 1. Juli 2014

PKM Sommerfest 2014

"Eins zu Null für Argentinien", flüstert mein Nachbar mit Blick auf sein Smartphone. Während der energiegeladenen Rede von Volker Kauder zu Steuerpolitik, Mittelstand und Koalition auf dem PKM Sommerfest 2014, dem inzwischen 40. Sommerfest des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Fraktion, halten sich die Fußballfans über den aktuellen Spielstand auf dem Laufenden.

PKM Sommerfest 2014 CDU/CSU Kronprinzenpalais
PKM Sommerfest 2014 der CDU/CSU-Fraktion im Kronprinzenpalais - Rede Christian von Stetten
PKM Sommerfest 2014 CDU/CSU Kronprinzenpalais
PKM Sommerfest 2014 der CDU/CSU-Fraktion im Kronprinzenpalais - Public Viewing
Die Kanzlerin auf der Bühne bemerkt die Unruhe und versucht irgendwo einen der Flatscreens mit der Übertragung zu sichten. Die Übertragung ist jedoch während der Reden abgeschaltet. PKM-Chef Christian von Stetten verlässt die Bühne. Wird es sich nach dem Spielstand erkundigen? Nein, er holt einen Blumenstrauß. Eine Geste des schweizerischen Botschafters auf der Treppe des Kronprinzenpalais signalisiert, dass ein Tor gefallen ist. Angela Merkel vermutet deshalb, dass die Schweiz in Führung gegangen ist. Nun melden sich die Zuhörer und bestätigen das 1:0 für Argentinien.

PKM Sommerfest 2014 CDU/CSU Kronprinzenpalais
PKM Sommerfest 2014 der CDU/CSU-Fraktion
Nach dem offiziellen Teil auf der Bühne wird die Fußballübertragung wieder eingeschaltet und die Bundeskanzlerin begibt sich auf direktem Weg zu ihrem Lieblingsstand: Aydin Döner Produktion.

Gefühlt sind heute deutlich mehr Gäste in den Garten des Kronprinzenpalais gekommen. Aus Insiderquellen wissen wir, dass die Teilnehmer diesmal nach neuen Kriterien ausgewählt wurden. Deshalb treffen wir diesmal ganz andere Bekannte, insbesondere aus Verbänden, mit denen wir in engem Kontakt stehen.

Am Stand der Deutschen Post lassen wir uns wieder fotografieren. Daneben entdecken wir einen neuen Stand mit McCafé-Neuheiten. Essen, Trinken, Zigarren genießen und immer wieder die Fußball-WM begleiten den Abend.

PKM Sommerfest 2014 CDU/CSU Kronprinzenpalais
PKM Sommerfest 2014 der CDU/CSU-Fraktion im Kronprinzenpalais - Angela Merkel und Andreas Eichler (rechts)
An der Treppe treffen wir den braun gebrannten Norbert Blüm und reden mit ihm über seine spitzfindigen Vorträge und ein Zitat, dass uns schon seit über einem Jahr immer wieder einfällt: "Früher zählte noch Leistung, heute reicht ein Diplom". Wir begrüßen den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, unterhalten uns mit dem ehemaligen Landwirtschafts- und Innenminister Hans-Peter Friedrich und tauchen in das Blitzlichtgewitter um den Tisch der Kanzlerin ein.

PKM Sommerfest 2014 CDU/CSU Kronprinzenpalais
PKM Sommerfest 2014 der CDU/CSU-Fraktion im Kronprinzenpalais - Andreas Eichler und Hans-Peter Friedrich
Immer wieder begegnen wir einem Filmteam, welches die Szenerie des PKM Sommerfestes einfängt.

Der wie gewohnt gut organisierte und spannende Abend geht erst mit Ausgang der Partie Belgien versus USA zu Ende.

Vielen Dank an die Organisatoren, Sponsoren und Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB für die Einladung.

Autor: Matthias Baumann

PKM Sommerfest 2014 CDU/CSU Kronprinzenpalais
PKM Sommerfest 2014 der CDU/CSU-Fraktion im Kronprinzenpalais - Andreas Eichler und Julia Klöckner

Montag, 30. Juni 2014

Jaguar XJ - der Wagen Seiner Exzellenz

In "Skyfall" wird "M" in einem Jaguar XJ chauffiert. Für His Excellency Simon McDonald CMG steht ein Jaguar XJ im Innenhof der britischen Botschaft bereit.

Der Jaguar XJ übertrifft seinen kleinen Bruder XF deutlich an Luxus. Das Material des Innenraumes wirkt bis ins Detail edel und sehr gut verarbeitet. Und auch das per Touchscreen bedienbare Navi sowie das Instrumentenkombi erscheinen nicht so bunt und unruhig wie im XF.

Jaguar XF
Der Verkaufsberater von Riller & Schnauck - BritCars in Teltow erklärt mir die Tasten und gibt mir wertvolle Insider-Tipps zu Funktionen, die mir bei der Probefahrt sonst gar nicht aufgefallen wären. Während meine Frau zuerst den Knopf für die Sitzheizung findet, finde ich diesmal sofort die Taste ECO, die den Start-Stopp-Modus abschaltet. Der Wagen ist vollgetankt und darf 150 km ohne Zusatzkosten zum Test bewegt werden.

Jaguar XJ
Als der Wagen vom Hof rollt, macht die Raubkatze bereits einen kleinen Satz und zeigt damit den unbändigen Willen zu adrenalinfördernder Leistung. Behutsam dosiere ich das Gas und versuche das wilde Tier zu bändigen. Es faucht - V6 Diesel mit 275 PS. Dann passt es sich geschmeidig meinen Fahrwünschen an.

Es geht zunächst durch einige kleine 30er-Straßen Teltows. Leise gleitet der Wagen dahin. An einer Linksabbiegerampel gebe ich dem Wagen etwas mehr Spielraum zur Entfaltung seiner Talente und bin fasziniert. Der Heckantrieb tut sein Übriges. Bald ist die Autobahn erreicht und bremst uns mit einem Tempolimit von 120 aus. Nun zeigen sich die Vorzüge des Tote-Winkel-Spiegels und die schnelle Reaktionszeit bei Fahrt in Kolonne. Wegen der eingeschränkten Rundumsicht durch die hohe Heckpartie, wären die von BMW gewohnten Assistenzsysteme jetzt besonders nützlich.

Jaguar XJ
Endlich erscheint das weiße Schild, welches die freie Fahrt ankündigt. Hm, der XF hatte die 200 kmh schneller erreicht. 220, 230 und dann geht nicht mehr so viel. Ich beruhige mich damit, dass ich diese Geschwindigkeiten gar nicht mehr so oft fahre. Ach, da gibt es ja noch den Sportmodus. Leider lässt die Verkehrslage nur bedingt einen weiteren Test zu.

Dafür scheint das Überholprestige noch um einige Stufen wirkungsvoller zu sein, als beim BMW 7er mit seinen Nachdruck verleihenden Standlichtringen. Die dadurch reduzierten Brems- und Beschleunigungsvorgänge helfen beim vorausschauenden und spritsparenden Fahren. Die Kurvenlage und die Bremswirkung sind erwartungsgemäß gut und auch die Bedienung des Tempomaten ist schnell verinnerlicht.

Jaguar XF
Bei einem Zwischenstopp schaue ich mir den Wagen genauer an und begutachte auch den Kofferraum. Die Heckklappe ist größer als gedacht und schließt per Knopfdruck. Der Kofferraum wirkt etwas kleiner als beim XF, ist aber völlig ausreichend. Trotzdem es sich bei diesem Jaguar XJ um eine Kurzversion handelt, sitzt man auch im Fond sehr bequem. Der XJ ist mit einer Sitzbelüftung ausgestattet, die gerade bei der aktuellen Hitze sehr gute Dienste leistet.

Nach etwa 100 Kilometern tanke ich um die 12 Liter Diesel nach und gebe den Wagen ab.

Jaguar XJ
Danach blättere ich noch durch die Konfigurationsbroschüren und bin erstaunt, welche Vielfalt an Interieurgestaltung möglich ist. Es werden unzählige Kombinationen mit verschiedensten Lederfärbungen, Holzmaserungen, Kontrastnähten und Dachverkleidungen dargestellt.

Dafür fällt die Sonderausstattung bei Multimedia und Technik etwas schmaler aus. Was Head Up, Surround View, Spurwechselwarnung und die Modernität des Navi betrifft, hat Jaguar gegenüber BMW einen Innovationsbedarf von geschätzten fünf Jahren. Dafür punktet Jaguar mit Fahrspaß sowie Verarbeitungsqualität und setzt im Stadtbild deutlichere Akzente.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 26. Juni 2014

BAP-Arbeitgebertag und Sommerfest mit Public Viewing

Flexibilität bei der Wahl des Einsatzortes ist ein Markenzeichen für Fußballer der deutschen Nationalmannschaft. Polen, Türken, Afrikaner spielen bei der Weltmeisterschaft für Deutschland und treffen teilweise auf Vereinskollegen oder gar Brüder, die wegen ihrer Nationalität in der gegnerischen Mannschaft antreten.

Flexibilität ist auch das Markenzeichen eines Zeitarbeiters. Heute fand in Berlin der BAP-Arbeitgebertag des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister statt. Wie gewohnt waren auch diesmal wieder sehr divergente Referenten eingeladen, die über die unterschiedlichsten Themen der Zeitarbeit redeten. Immer noch schwang der ehemals problematische Ruf der Personaldienstleistung mit. Aber es wird immer weniger, da diese Diensteleistung inzwischen ein fester Bestandteil der deutschen Wirtschaft geworden ist.

BAP Arbeitgebertag BAP Sommerfest
 BAP-Arbeitgebertag mit Vorträgen und Diskussionsrunden
Hauptschlagwort war der Mindestlohn, der allerdings höchstens in Ostdeutschland kritische Auswirkungen haben könne, im internationalen Wettbewerb hochqualifizierter Fachkräfte jedoch kaum eine Rolle spiele. Selbst der DGB plädierte dafür, die Zeitarbeit aus der "tariflichen Schmuddelecke" zu holen. Es komme auf eine Sozialpartnerschaft aller Beteiligten an.

BAP Arbeitgebertag BAP Sommerfest
BAP-Sommerfest im Kronprinzenpalais
Flankiert wurde der BAP-Arbeitgebertag vom anschließenden Sommerfest des BAP im Kronprinzenpalais.

Wir waren recht früh dort und sicherten uns gute Plätze direkt vor der Leinwand, wo das Spiel Deutschland gegen USA übertragen werden sollte. Nach dem gestrigen Unwettertag strahlte heute der blaue Himmel über uns. Zur kulturellen Abrundung erschien noch ein brasilianisches Tanzensemble mit Percussionunterstützung. Zwei Damen im Federgewand tanzten durch das Trainerinterview und die KIA-Werbung.

BAP Arbeitgebertag BAP Sommerfest
BAP-Sommerfest im Kronprinzenpalais
Bei leckerem Essen und einem einstimmenden Bier wurde das Spiel angepfiffen. In Brasilien regenete es in Strömen und Spieler wie Trainer waren nach wenigen Minuten völlig durchgeweicht.

BAP Arbeitgebertag BAP Sommerfest
Vor und nach dem Spiel Deutschland gegen USA
Obwohl wir nur mit einem 2D-Kino gerechnet hatten, wurden wir noch in der ersten Halbzeit plötzlich in ein 4D-Kinoerlebnis einbezogen.

Es blitzte, donnerte und dann entlud sich der Regen über dem Garten des Kronprinzenpalais.

BAP Arbeitgebertag BAP Sommerfest
Während des Spiels Deutschland gegen USA
Wir flüchteten unter die Sonnenschirme und Bäume, was noch einmal das Teamgefühl anheizte.

Nach dem 1:0 gegen die USA hörte auch der Regen wieder auf und wir konnten uns dem Nachtisch zuwenden.

Ein gelungener Tag mit dem BAP. Vielen Dank!

Autor: Matthias Baumann


Montag, 23. Juni 2014

Jaguar XF - BTB concept auf der Jagd

Ein Berliner denkt bei Dinnebier sofort an Ford. Dinnebier kann aber auch Premium-Cars wie Range Rover und Jaguar.

Schon bei der Fahrt auf den Dinnebier-Parkplatz am Ende des Ku'damms taucht man in eine Erlebniswelt der Extraklasse ein. Schwarz, weiß, schwarz stehen Jaguar und Range nebeneinander und bieten ein imposantes Bild für den Liebhaber gut motorisierter Fahrzeuge. Auf dem Weg zum Eingang des Showrooms überwindet der Kunde einen Offroad-Parcours, der stilecht mit mehreren SUV garniert ist.

Hm, doch lieber einen Range fahren? Nein, für heute ist ein Jaguar XF gebucht.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF und Range Rover bei Dinnebier
Nach einer kurzen Einweisung zum Komfortzugang, dem Start-Stop-Knopf und der Tankklappe geht es los. Erster Stopp ist die Tankstelle. Die Fahrt Richtung Hamburg soll ja möglichst ohne Tankpause absolviert werden.

Stopp, Start, Stopp, Start - irgendwie ist diese ökologisch verordnete Motorabschaltung bei jedem Halt lästig, auch wenn der Motor schnell wieder zur Verfügung steht, sobald der Fuß von der Bremse des Automatik-Wagens genommen wird. Ich suche den Knopf zum Abschalten und finde ihn nicht.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF Innenraum mit versenkbaren Elementen
Mein Blick schweift über die Fettflecken auf der hochglänzenden Mittelkonsole. Eine reinigungstechnische Herausforderung, die sich auch auf den per Touch bedienbaren Monitor mit Navi, Radio und weiteren interessanten Funktionen übertragen lässt. Die Menüführung erschließt sich dem Nutzer recht schnell, hat jedoch eine Optik, wie wir sie von BMWs der Jahrtausendwende kennen. Ebenso langsam ist das Navi bei der Nachberechnung eigenwillig geänderter Routen. Überhaupt sind die Monitoranzeigen ungewöhnlich bunt im Vergleich zum sonst so eleganten Fahrzeug.

Die weiteren Bedienelemente erscheinen funktional gut durchdacht und aufgeräumt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Knopf für die Gangschaltung. Dort wo bei BMW das iDrive sitzt, fährt bei Betätigung der Zündung ein optisch fast identischer Knopf heraus mit dem die Gänge gewählt werden. Als ich das Radio lauter stellen möchte, greife ich intuitiv zur Gangschaltung. Mit getretener Bremse wäre das Getriebe jetzt in den Sport-Modus gegangen. Die Lautstärke ließ sich am Multifunktions-Lenkrad einstellen.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF Innenraum
Wo ist der Tempomat? Zwei Hebel hinter dem Lenkrad bieten unzählige Funktionen, deren piktografische Erläuterungen nur bei längerem Ampelhalt zu ermitteln sind. Reset-Knopf und Lichtschaltungen sind schnell klar, dann schaltet die Ampel wieder auf Grün und der nächste flotte Ampelstart wird initiiert.

Der Drei-Liter-Dieselmotor mit 275 PS erfreut mit Laufruhe, aber auch mit einem durchaus aggressiven Sound beim Beschleunigen. Als das durchgestrichene 60er-Schild am Ortsrand Tegel hinter uns liegt, wird die Katze losgelassen. Ohne die geringsten Ermüdungserscheinungen erreicht sie die 200 kmh. 220, 230, da ist ja noch richtig Spiel unter dem Pedal. Breites Grinsen. 240 kmh und ein Kleinwagen zieht auf die linke Spur. Schade, die Bremse wird leicht getreten und reagiert wie erwartet. Entspannt pegelt sich der Wagen auf die Geschwindigkeit des Vorausfahrenden ein.

Der Kleinwagen bleibt links. Scheinbar muss hier noch etwas am Überholprestige nachgeregelt werden. Ich teste die unterschiedlichen Lichtmodi und - endlich fährt er nach rechts.

An einer der nächsten Ausfahrten trete ich die Rückfahrt an. Motorleistung und Beschleunigung waren überzeugend. Endlich entdecke ich auch den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik. "ECO" steht darauf.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF
Der Jaguar XF überrascht immer wieder mit kleinen Details. Die Türgriffe werden mit einem leichten blauen Licht illuminiert. Die Bedienelemente sind ebenfalls mit blauem Licht hinterlegt. Die Lüftungsklappen werden im Stand verdeckt und fahren beim Druck auf das Motor-Knöpfchen gut inszeniert wieder heraus.

Auch den Sitzkomfort und den Kofferraum teste ich. Der mit dem BMW 5er vergleichbare Jaguar XF bietet auch im Fond guten Platz für Mitreisende. Während der Kombi, auch Sportbrake genannt, gut zu beladen ist, muss man das Gepäck bei der Limousine eher von hinten einfädeln. Das war damals schon eine suboptimale Eigenschaft beim Test des Volvo S80. Auch der Jaguar XJ sei in diesem Punkt nicht handlicher. Allerdings gebe es laut Verkaufsberater Daniel Kantrowicz auch die Option des Skisacks und der umklappbaren Fondlehnen.

Insgesamt wurden die Erwartungen in den Jaguar XF bestätigt, so dass dieser oder der größere Jaguar XJ mit gleicher 275-PS-Motorisierung eine gute Ergänzung für unseren Fuhrpark darstellen könnte.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 17. Juni 2014

Cui bono? Diebstahlserien und ihre Wertschöpfungskette

Cui bono? Der Kommissar beugt sich über das Opfer und fragt sich: "Wem nützt diese Tat?"

Die Gedanken kreisen um in Jogginghosen durch die Straßen schlendernde Osteuropäer, die die nächsten Opfer ausspähen. Fahrzeuge, deren Einzelteile einen breiten Markt im Internet haben, oder die im Stück auf den optimierungsbedürftigen Straßen des Heimatlandes gut zurecht kommen. Menschen, die im eigenen Land keine wirtschaftliche Perspektive haben und sich aus ihrer Not heraus zum organisierten Autodiebstahl anheuern lassen.

Der Diebstahl kann sehr vielschichtig sein: hier ein Spiegelglas, dort die Airbags, noch ein Navi und zur Abwechslung mal das gesamte Fahrzeug. Gestohlen wird auf Bestellung und was gut an Nachrüster abzusetzen geht. Das zeigen die Tatortanalysen.

Die Wertschöpfungskette:

Dass der Dieb gar nicht den Hauptgewinn erzielt, erkennen wir bei einer genaueren Betrachtung der Wertschöpfungskette. Nehmen wir das Beispiel unseres BMW 7er, bei dem die Mittelkonsole mit einem Gesamtschaden von 7.500 Euro plus Mehrwertsteuer ausgeräumt wurde. Es ergibt sich folgendes Bild:

+ 2.000 Euro erlöst der Dieb für die Einzelteile über Ebay
+ 200 Euro bekommt Ebay als Verkaufsgebühr
+ Der Hehler freut sich über das Schnäppchen

Sucht man nach den gestohlenen Teilen im Internet, steht einem ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung, allerdings oft mit Artikelstandort Polen oder Litauen. Durch das jüngst unterzeichnete Polizeiabkommen mit Polen könnte sich zumindest am erstgenannten Artikelstandort mittelfristig etwas ändern.

Nun zu den weiteren Profiteuren dieser Diebstahlserien:

Für die BMW-Niederlassung war unser Schaden ein neuer Auftrag. Leicht verdientes und von der Versichertengemeinschaft gesponsortes Geld ohne lästige Rabattdiskussionen.

Legt man die knapp 10% operative Rendite des Konzerns aus 2013 zugrunde, erwirtschaftet BMW mit unserem Schaden

+ 750 Euro operative Rendite
+ 6.750 Euro Kostendeckung für Teile und Arbeitsleistung

Aus diesen 7.500 Euro gehen noch Lohnsteuer, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer in den Staatshaushalt. Und die bisher nur am Rande erwähnten zusätzlichen 1.425 Euro Umsatzsteuer fließen anteilig in die Bundesländer der BMW Niederlassung und deren Zulieferer.

Eine Statistik des GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. belegt, dass nicht nur in unserem Fall BMW der Hauptprofiteur dieser organisierten Diebstahlsituation ist. Die Top-16 ist zu 50% mit BMW-Fahrzeugen besetzt, angeführt von den geländetauglichen X6 und X5 über gut motorisierte BMW 3er bis hin zum 730d auf Platz 10 und einigen 5er-Modellen. Der ADAC hat sich ja bereits pauschal zum Fahrerprofil hochmotorisierter dunkler BMWs geäußert: aggressiv, kriminell und rücksichtslos. Das würde jedenfalls mit der Schadenstatistik harmonieren.

Sehr wenig harmonisch stimmt allerdings der Durchschnittsschaden, den die Versichertengemeinschaft bei den acht BMW-Favoriten der Top-16 zu erbringen hatte. Dieser liegt nämlich bei 33.171.25 Euro, was eine operative Rendite von etwa 3.300 Euro je Fahrzeug bedeutet.

Erfahrungsberichte aus BMW-Foren zeigen, dass sich auch die herstellereigenen Diebstahlwarnanlagen und Wegfahrsperren durch professionelle "Teilebeschaffer" austricksen lassen. Kreative Lösungsansätze von geschädigten Fahrzeughaltern werden mit Verweis auf EU-Richtlinien abgelehnt und ein erneuter Diebstahl billigend in Kauf genommen. Das ist durchaus verständlich. Schließlich winkt schon der nächste Umsatz.

BMW hat ein Alibi:

Die extrem langen Lieferzeiten für Ersatzteile. Unser BMW 7er steht nun schon die siebte Woche in der Werkstatt und wartet auf die Fertigstellung des Diebstahlschadens. Und die Leasinguhr tickt ...

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 13. Juni 2014

Grand Prix V.I.E und Kolloquium des CCEF in der Französischen Botschaft

"Meine deutschen Freunde", freute sich Maurice Gourdault-Montagne bei unserem heutigen Wiedersehen in der französischen Botschaft. Kurz darauf gesellte sich auch Volker Tschapke dazu. Er pflegt schon lange ein sehr gutes Verhältnis zum französischen Botschafter.

Das heutige Kolloquium 2014 zum Thema "Welche Wirtschaftsstrategie für Frankreich in Deutschland?" fand auf Initiative des CCEF d'Allemagne in der französischen Botschaft statt.

Das Podium war sehr divergent besetzt, so dass verschiedene Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beleuchtet werden konnten.

Nathalie Martin-Sorvillo, Chefin von La Fabrique de la Cité, ging auf die Trends in der Organisation von Großstädten ein und zeigte uns eine Studie aus Rom, wo Bewegungsprofile der Städter anhand von Mobilfunksignalen erstellt wurden.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
Nathalie Martin-Sorvillo (La Fabrique de la Cité) und Michel Cunnac (Veolia Wasser) in der Französischen Botschaft
Michel Cunnac, Geschäftsführer der Veolia Wasser GmbH, zitierte Napoleon: "es stinkt". Damit war die optimierungsbedürftige Behandlung von Müll und Abwasser gemeint. In der Folge entstanden städtische Unternehmen, die sich um Abfall, Wasser und weitere dieser urbanen Herausforderungen kümmerten. Michel Cunnac sprach davon, dass sich die Metropolen zu Megapolen entwickeln und dass diese Entwicklung jeweils am Meer beginne.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
Eric Hanania von Capgemini in der Französischen Botschaft
Über Big Data, Social Networks, Zukunft des E-Mails und die Vertrauenskrise der Datensicherheit referierte Eric Hanania von Capgemini.

Einen ganz anderen Fokus hatte Mayouri Sengchanh von der Exalis GmbH. Sie beschäftigte sich mit Mode und Design. Fashion aus Frankreich ist begehrt, so dass der Hidden Champion viele namhafte deutsche Unternehmen wie beispielsweise BMW bedient. Mayouri warb um Kreativität in den Städten und ein Denken "out of the box". Auf der Leinwand erschienen Fotos von Städten und Wohnungen, wo Natur und Urbanität verschmolzen. Fließende Übergänge von Naturwerkstoff zu Alltagsgerät, so ganz im Duktus des Designs der neuen BMW i-Modelle. War das der Anknüpfungspunkt zu Exalis?

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
Mayouri Sengchanh von Exalis in der Französischen Botschaft
Anschließend sprach CCEF-Präsident Bruno Durieux über die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen und zeigte sich beunruhigt über die Energiewende. Deutschland sei bei der Umsetzung zu radikal, die Kosten seien zu hoch und die erheblichen Auswirkungen auf Frankreich noch gar nicht zu beziffern. Besorgt war er zudem über die französische Außenhandelsbilanz. Offensichtlich merkt Frankreich inzwischen, dass es ebenfalls zu den Verlierern des Euro-Pokers avanciert ist, ein Zustand übrigens, um den Altkanzler Gerhard Schröder bereits bei der Unterzeichnung der Verträge zum Euro wusste.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
CCEF-Präsident Bruno Durieux in der Französischen Botschaft
Da die gesamte Veranstaltung auf Französisch lief, profitierten wir von der per Kopfhörer eingespeisten Simultanübersetzung. Nach einem kurzen Frageteil ohne die erwarteten Koreferate ging es in das Obergeschoss der Botschaft, wo bereits ein Buffet aufgebaut war.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
CCEF - Grand Prix V.I.E - Innenhof der Französischen Botschaft
Zunächst wurden jedoch die gläsernen Trophäen des fünften Grand Prix V.I.E an Volontäre überreicht. Inzwischen haben über 1.000 junge engagierte Hochschulabsolventen diesen Preis entgegen nehmen können. Sie hatten Erfolgsgeschichte in der Stärkung der französischen Wirtschaft geschrieben und finden nun einen guten Berufseinstieg geebnet.

Vielen Dank für die Einladung und die angenehme Atmosphäre in der französischen Botschaft.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 7. Juni 2014

BMW i3 und i8 - Wir basteln uns ein Bio-Auto

Mit "Basteln" haben wohl nur die dreizehn Kilogramm Klebstoff etwas zu tun, mit denen die Carbonteile des BMW i3 zusammengefügt werden. Die extrem stabilen und zugleich sehr leichten Elemente des Grundgerippes werden nicht verschraubt, sondern verklebt.

Sofort tauchte die Frage auf, wie denn die alltäglichen Parkplatzrempler oder "Blechschäden" bei solch einem Fahrzeug repariert werden? Muss der Wagen dann dem Recyclingprozess zugeführt werden? Nein, die verblüffende Antwort inklusive Praxisteil wurde uns gegeben, jedoch erst am Ende der mehrstündigen Werksführung durch die i-Produktion in Leipzig.

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
BMW i8 auf der AMI Auto Mobil International
Gestern hatten sich auf Einladung des BMW Excellence Clubs etwa 100 Fahrer des aktuellen BMW 7er (F01) zu einem Erlebnistag in Leipzig eingefunden. Dieser begann mit einer Werksbesichtigung, wurde mit einem Besuch der AMI Auto Mobil International fortgesetzt und endete mit der Präsentation von drei Produktneuheiten.

Zur Werksbesichtigung teilten wir uns in kleinere Gruppen auf. Unsere Gruppe schaute sich zunächst den Karosseriebau an. War man von der Produktion der BMW 1er und 3er noch einen erheblichen Funkenflug gewohnt, ging es hier deutlich ungefährlicher zu. Große Industrieroboter drehten, säuberten und beklebten die schwarzen Fahrzeugteile und reichten Sie an die nächste Station weiter.

Dann sahen wir ein Montageband mit Holzfußboden. Daneben standen an mehreren Stationen echte Menschen. Diese wirkten in der Wahrnehmung des Laien recht entspannt und sahen aus, als würden sie neben dem Band Pause machen. Diese Pause dauert jedoch maximal 5,5 Minuten. Dann geht das Band weiter und plötzlich greifen die Mitarbeiter nach Gerätschaften oder Einbauteilen und gehen emsig ans Werk. Sollten die 5,5 Minuten an einer Station nicht ausreichen, kann die Reißleine gezogen werden und ein Universalmitarbeiter eilt als Helfer hinzu.

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
BMW i8 auf der AMI Auto Mobil International
Ein BMW i3 besteht aus etwa 2.000 Bauteilen und benötigt etwa 20 Stunden, bis er komplett zusammengeschraubt - pardon - geklebt ist.

Der BMW i8 wird noch eine Stufe effizienter produziert. Er benötigt nur eine Fertigungsstrecke. Eine Höchstleistung an Ingenieurswissen und Steuerungstalent. Präzise greift ein Prozess in den nächsten. Prüfroboter und tägliche Crashtests sorgen für eine zeitnahe Erkennung von Schwachstellen und ermöglichen somit eine reibungslose Nachjustierung bei Produktionsabläufen und Materialien.

Wo wir gerade bei Materialien sind: bei der Produktion der i-Modelle wird ein extrem hoher Wert auf Nachhaltigkeit und Innovation gelegt. So kommen schnell wachsende Pflanzen wie Eukalyptus oder Kenaf zum Einsatz. Im i3 sind 479 recycelte Getränkedosen verbaut. Diese untypischen Materialien verleihen den Fahrzeugen eine sehr individuelle Note.

Der erhebliche Entwicklungsaufwand wird jedoch durch ein reges Kundeninteresse belohnt. Insbesondere der rein elektrisch betreibbare BMW i3 folgt dem allseits thematisierten Urbanisierungstrend. Der BMW i8 dagegen hat aktuell eine rein elektrische Reichweite von etwa 30 Kilometern, weshalb er definitiv noch auf seinen 3-Liter-Diesel-Motor angewiesen ist. Den Hilfsmotor gibt es beim BMW i3 nur optional.

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
Probesitzen im BMW i8 auf der AMI in Leipzig
Zur Wartezeit nach Bestellung wollte sich BMW nicht äußern. Die Presse rede jedoch von einem halben Jahr.

Wer sich nun fragt, wo die Antwort auf die Frage nach dem Unfall mit Carbonkarosserie bleibt, hier ist sie:

Gemäß Unfallstudien werde 90% der Schäden bereits von der sogenannten Außenhaut abgefangen. Sollte dann doch einmal etwas am Grundgerüst beschädigt worden sein, kann das Carbonteil an Sollschnittstellen aufgetrennt und partiell ersetzt werden. Die Fixierung der Teile erfolgt dann mit Alubrücken.

Wer die Außenhaut eines normalen Blechautos kennt, kann sich gar nicht vorstellen, dass 90% von diesen sichtbaren Teilen abgefangen werden. Parkrempler hinterlassen bekanntermaßen Dellen an der Tür, Kastanien hinterlassen Einschläge im Dach. Auf Hagelschäden wollen wir hier gar nicht weiter eingehen.

Bei einem Praxistest an der lackierten i3-Tür konnten wir uns jedoch von der Stabilität und Verformungsresistenz überzeugen. Auch harte Einschläge mit der Faust ließen die Tür an der Berührungsstelle nur minimal nachgeben und danach sofort wieder in der bisherigen Schönheit erstrahlen. Für gestresste Manager könnte sich die i-Karosse zu einem Punching-Ball-Ersatz entwickeln.

Parkrempler und Hagelschäden ade!

Auf den Fahrten über das Werksgelände konnten wir die vielen Grünflächen mit etwa 3.000 Bäumen und die werkseigenen Windräder sehen. Es soll auch eine Schafherde geben, die die Mäharbeiten ausführt. Wir erfuhren zudem, dass das Werksgelände doppelt so groß sei wie die Innenstadt von Leipzig und etwa 740 Fahrzeuge plus i3 und i8 täglich vom Band laufen.

BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
Rundgang auf der AMI Auto Mobil International in Leipzig
Anschließend wurden wir zur AMI Auto Mobil International auf dem Messegelände Leipzig gebracht. Nach einer Erfrischung in der BMW-Lounge schauten wir uns die Neuheiten am Fahrzeugmarkt an und saßen in einigen interessanten Autos zur Probe. Auf einer Freifläche konnten wir den Sound von 500-PS-Maschinen genießen.

Genießen konnten wir nach unserem Rundgang auch ein vom BMW Excellence Club organisiertes Flying Buffet, bei dem die 7er-Fahrer über ihre Fahrzeuge schwärmen und mit leitenden BMW-Mitarbeitern aus Kundendienst und Technik ins Gespräch kommen konnten.

Danach ging es wieder zum BMW-Stand, wo Tische, eine kleinen Bühne und die Neuvorstellungen aufgebaut waren. Das Licht war gedimmt, Livemusik klang durch die Halle und die AMI gehörte jetzt nur noch dem BMW Excellence Club. Wein, Sekt, Flying Buffet und ein gut gestaltetes Abendprogramm erfreuten die Gäste. Es wurden Produktvideos gezeigt und hochkarätige BMW-Manager zu den Neuheiten interviewt.

Den krönenden Abschluss bildete eine aus Sand entwickelte Story über die neuen BMW i3 und i8.

Ein sehr gelungener Abend, der uns fast vergessen ließ, dass wir nicht mit dem BMW 7er vor Ort waren, da dieser nun schon die fünfte Woche wegen Diebstahlreparatur in der BMW-Niederlassung steht.

Autor: Matthias Baumann

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
Abendveranstaltung des BMW Excellence Club auf der AMI Auto Mobil International in Leipzig

Dienstag, 3. Juni 2014

Tatsachen und Wahrnehmung - Norbert Lammert in der Konrad-Adenauer-Stiftung

"Nicht die Tatsachen bewegen die Welt, sondern deren Wahrnehmung". Mit diesem alten Zitat reagierte Bundestagspräsident Norbert Lammert auf den Impulsvortrag von Dr. Dr. h.c. Manfred Gentz, Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, beim heutigen Podiumsgespräch in der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Bundestagspräsident Norbert Lammert Konrad-Adenauer-Stiftung
Nico Lange, Prof. Dr. André Habisch und Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert in der Konrad-Adenauer-Stiftung

Manfred Gentz hatte zunächst den tendenziösen und an Sachverstand mangelnden Journalismus in Deutschland kritisiert, ging dann auf eine neue "Compliance-Hysterie" in Unternehmen ein, welche ein sinnvolles gesellschaftliches Engagement verhindere und schloss mit einem Appell an die Medien, mehr auf Persönlichkeiten als auf Einschaltquoten zu achten. So manch ein Hidden Champion falle durch das mediale Raster, da sich die dahinter stehende Persönlichkeit eher bescheiden gibt und deshalb nicht wahrgenommen werde.

Firmen, Verbände und Kirchen strahlen nicht durch sich selbst, sondern durch deren Persönlichkeiten. Diese Persönlichkeiten strahlen eine Symbiose aus Kompetenz und Charakter aus.

Bundestagspräsident Norbert Lammert Konrad-Adenauer-Stiftung
Norbert Lammert in der Konrad-Adenauer-Stiftung
"Wahrnehmung" war dann auch das Stichwort für Norbert Lammert, der die Differenz zwischen Tatsachen und individueller Betrachtung insbesondere in Sicht auf die deutsche Wirtschaft und die Politik als besorgniserregend empfand. Interessant sei dabei, dass Menschen das Vertrauensverhältnis zu ihrer direkten Umgebung wie Arbeitgeber oder Regionalpolitik nicht auf bundesweite Vorgänge zu adaptieren vermögen.

Die Diskussion über Firmen wie Siemens, Springer, Grundig und andere, die zwar ihre Namen von deren Gründer-Persönlichkeit herleiten, nun aber in einer anonymisierten Kapitalgesellschaftsstruktur aufgegangen seien, schweifte dann etwas vom eigentlichen Thema des Abends "Verantwortung als Rendite - Vom Glanz und Elend der öffentlichen Rede" ab und ging in Richtung Regulierung der Kapitalmärkte.

Auch wenn man sich einig war: "Regulierung tötet Verantwortungsgefühl", so war man sich ebenfalls einig, dass ein gewisses Maß an Regulierung ein gutes Instrument zum Selbstschutz sei. Wenn alle Unternehmer nach den Prinzipien des ehrbaren Kaufmannes arbeiten würden, bräuchte man gar keine Regulierung.

Norbert Lammert wurde sehr emotional, als er die Diskrepanzen zwischen realer und virtueller Wirtschaft aufzeichnete. Vor zwanzig Jahren stand das Umsatzverhältnis der Realwirtschaft zum Kapitalmarkt noch bei 20:3. Inzwischen habe es sich auf ein Verhältnis 60:600 zugunsten der "virtuellen" Wirtschaft verschoben. Auf den Einwand, dass die Abgeltungssteuer ja nur eine verkappte Mehrwertsteuer sei, gab der Bundestagspräsident zu bedenken, dass für sämtliche "reale" Waren wie Auto, Waschmaschine, Brötchen die Mehrwertsteuer fällig sei. Warum dann nicht erst recht für virtuelle Mehrwerte?

Um den Bogen zu Ethik und Verantwortung zu schließen, warf Manfred Gentz das Thema Derivate ein. Diese seien per se durchaus sinnvoll. Allerdings dürfe man diese nicht so weit mit anderen Derivaten vermengen, dass am Ende nicht mehr klar sei, wer eigentlich haftet. Norbert Lammert ging sogar soweit, dass er sagte, dass einige Finanzprodukte so offenkundig unseriös seien, dass man diese verbieten müsse. Letzteres klang sehr entschlossen und fand breite Zustimmung im Publikum.

Konrad-Adenauer-Stiftung
Die Diskussion über Verantwortung und den "Glanz der öffentlichen Rede" ging etwa zwei Stunden und nicht jeder Zuhörer hatte die entsprechende Ausdauer, der ausgezeichneten Rhetorik des Bundestagspräsidenten zu folgen.

Ausdauer wurde jedoch belohnt. Beim anschließenden Networking diskutierten Norbert Lammert und die anderen Podiumsteilnehmer noch eine ganze Weile bei Brezeln und Wein. Auch Wirtschaftssenatorin Yzer trafen wir nach der Veranstaltung im Foyer.

Autor: Matthias Baumann