Donnerstag, 24. März 2016

Empfang zum Nationalfeiertag Pakistans

Wenn Pakistan zu einem Empfang einlädt, gibt es mehrere Konstanten: Bildende Kunst, Kulturprogramm mit orientalischer Musik, pakistanisches Essen, Informationen über das Land, ein Goody Bag, Militärattachés und keinen Alkohol.

Gestern wurde der pakistanische Nationalfeiertag im Hotel Maritim gegenüber des Bendlerblocks zelebriert. Entsprechend viele deutsche Offiziere aus der Silberstern-Fraktion waren anwesend. Eine sehr lange Reihe hatte sich am Eingang zum Saal Maritim gebildet, um den erst kürzlich akkreditierten Botschafter Jauhar Saleem und dessen Gattin Zara Jauhar zu begrüßen. Mit Jauhar Saleem hat die Botschaft Pakistans eine deutliche Verjüngung erfahren.

Die vordere Hälfte des Saales war mit Stuhlreihen versehen, was auf eine Teilnehmerzahl von etwa fünfhundert Gästen schließen ließ. Unter den Gästen waren auch Volker Tschapke, der britische Militärattaché Rob Rider CBE, Messerepräsentant Gross, Dr. Sabarini von der Avicenna-Klinik und viele farbenfroh bis golden dekorierte Offiziere. Auch die Botschafter von Jordanien und den Philippinen folgten dem Programm.

Pakistan Nationalfeiertag
Ausgelassene Stimmung beim Empfang zum Nationalfeiertag Pakistans
Das Programm wurde durch zwei Reden eingeleitet und ging dann in einen musikalischen Teil über. Vier Musiker aus Pakistan spielten etwa eine Stunde auf klassischen Instrumenten und sangen dazu. Die Stimmung heizte sich so auf, dass mehrere Landsleute nach vorne kamen und zur Musik tanzten. Männer mit Krawatte und Anzug bewegten sich ausgelassen zu heimatlichen Klängen. Ein deutscher Gast erzählte anschließend, dass auch er fast nach vorne gegangen wäre, da er diese Tanzfreude aus seinem Arbeitsalltag in Pakistan kenne.

Nachdem der bildende Künstler, dessen Werke überall im Saal aufgestellt waren, mit einem großen Blumenstrauß gewürdigt worden war, wurde das Buffet eröffnet. Es gab pakistanische Spezialitäten mit viel Reis, Fleisch und Fisch. Auch für ein großes Dessertangebot war gesorgt.

An den Tischen wurden neue Kontakte geknüpft und festgestellt, dass die Lebensqualität trotz gewisser Herausforderungen in Pakistan sehr hoch sei, so dass sich einige Deutsche lieber dort als hier aufhalten.

Es wurden auch viele Fotos gemacht. Überhaupt scheint Pakistan die Nation zu sein, die am meisten von der Disruption der analogen zur digitalen Fotografie profitiert. Schon während des Programms spielte sich ein ungezwungenes Engagement der Filmschaffenden mit Smartphone, Camcorder, Spiegelreflex oder großer Stativkamera vor und auf der Bühne ab. Nahaufnahmen im Makromodus wurden der Nahaufnahme per Zoomobjektiv bevorzugt.

Die Location, die Raumgestaltung, die wenig aufdringliche Präsentation der Angebote Pakistans und das gesamte Drumherum zeigen einen guten Trend zu professioneller und effektiver Ansprache deutscher Investoren. Pakistan hat einigen infrastrukturellen Bedarf, den deutsche Firmen durchaus decken können.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 22. März 2016

Angela Merkel besucht Don Bosco in Marzahn

"Schön, dass du da bist", begrüßt der grüne Bus die Besucher und Projektteilnehmer der Manege gGmbH im Don-Bosco-Zentrum Berlin-Marzahn. Über der Silhouette des nordöstlichen Stadtteils ist ein weiterer Slogan angebracht: "Ich arbeite an der Zukunft". Ein Satz, der im Don-Bosco-Zentrum praktiziert und erlebt wird.

"Manege" ist ein Pilotprojekt für schwer erreichbare Jugendliche. Jugendliche, die aufgrund von Behinderungen oder ihrer sozialen Herkunft kaum Chancen auf dem allgemeinen Ausbildungsmarkt hätten. Der Bund unterstützt achtzehn solcher Projekte als Arbeitsmarktinstrument.

Don Bosco Angela Merkel Marzahn
Jugendliche des Manege-Projektes im Don-Bosco-Zentrum bereiten sich auf den Besuch der Bundeskanzlerin vor
Manege-Geschäftsführerin Schwester Margareta läuft eifrig die Reihen der Jugendlichen und Betreuer ab, gibt letzte Anweisungen zum protokollarischen Ablauf und begrüßt dann Petra Pau, die als erste der erwarteten Spitzenpolitikerinnen vorfährt. Die Begegnung wirkt herzlich.

Don Bosco Angela Merkel Marzahn
Kulturstaatsministerin Monika Grütters wird von Alex aus dem Don-Bosco-Zentrum begrüßt
Dann erscheint ein schwarzer Audi und Kulturstaatsministerin Grütters steigt aus. Sofort wird sie von Alex begrüßt und dabei freudig umarmt. Das ist Bürgernähe im Wahlkreis. Bei Don Bosco geht es deutlich ungezwungener ab als bei den sonstigen Anlassen, wo wir Monika Grütters begegnen.

Die Kanzlerin lässt sich Zeit. Als sie eintrifft haben die Jugendlichen bereits diverse Selfies geschossen und sind aufgeregt, dass sie vermutlich das erste und einzige Mal im Leben einer Bundeskanzlerin ganz nah sein dürfen. Applaus - Applaus - Applaus - Angela Merkel schreitet die Reihe der jungen Leute ab und schüttelt viele Hände. Dann gibt es ein Gruppenfoto vor dem grünen Bus: "Schön, dass du da bist".

Don Bosco Angela Merkel Marzahn
Gruppenfoto mit Angela Merkel vor dem grünen Manege-Bus
Während die Kanzlerin, Frau Grütters, Petra Pau, die Poolfotografen und Schwester Margareta durch die Werkstätten laufen, stehen für die Pressevertreter Kekse und Getränke bereit. "Heute ist alles kostenlos", sagt die Dame hinter dem Tresen und löst eine Welle der Getränkebestellungen bei Jugendlichen und Kameramännern aus. Einige verdrücken sich in die Nachbarräume und essen Kekse. Unter den Anwesenden ist auch Pater Albert von der benachbarten katholischen Kirche.

Don Bosco Angela Merkel Marzahn
Angela Merkel informiert sich über das Manege-Projekt im Don-Bosco-Zentrum Marzahn
Nach einem ausgedehnten Rundgang gibt Angela Merkel ein Pressestatement ab, in dem sie das Engagement der Mitarbeiter des Projektes würdigt und sich darüber freut, dass auf diesem Wege benachteiligten Jugendlichen der Weg in die Arbeitswelt gebahnt wird. Sie wechselt noch einige Worte mit Bezirksstadträtin Dagmar Pohle und verlässt Marzahn durch eine Menge applaudierender Jugendlicher. Jemand hat eine Deutschlandfahne mitgebracht.

"Wir denken an Sie", verabschiedet Schwester Margareta die Kanzlerin.

Video:
Angela Merkel besucht das Don-Bosco-Zentrum in Marzahn

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 20. März 2016

YouTube-Kanal überschreitet die 200.000er-Marke

Sieben Monate nach Überschreiten der 100.000er-Marke wurde in der heutigen Nacht die Zahl der Videoaufrufe verdoppelt.

Während sich die Statistik des Blogs sehr linear bewegt, ist beim YouTube-Kanal eine aufwärts gewandte Kurve zu verzeichnen. Eine Kurve, die bei der aktuellen Niedrigzinspolitik so manch einem Banker die Tränen in die Augen treten lässt. Erinnert ihn das doch an die damals so anschaulich im Verkaufsgespräch gemalte Zinseszinskurve zur Sicherung der Einkünfte im Alter von 87 Jahren.

Mit 87 Videos und knapp 100 Abonnenten ist der Kanal zwar noch weit von den Protagonisten des YouTube-Marktes entfernt, aber wir lernen und etablieren uns stetig. Die Videos beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Bundespolitik und stellen gerne auch einmal Blickwinkel dar, die man aus dem Fernsehen sonst nicht kennt. Da sieht man beispielsweise, wie beim Besuch der norwegischen Verteidigungsministerin am Kofferraum ihrer S-Klasse hantiert wird, der Rhythmus des Blitzlichtgewitters wird eingefangen oder das Abschreiten der Ehrenformation im Kanzleramt von oben gefilmt.

Vor einem Monat sind wir auch dem penetrant durch YouTube vorgetragenen Wunsch eines Kanal-Trailers nachgekommen. Hier ist er:



Wir sind gespannt wie sich Blog und YouTube weiter entwickeln. Übrigens lohnt sich auch das konsequente Befüllen neuer Blogs zum Erreichen guter Ergebnisse bei der Platzierung in Google. Wenn Sie wissen möchten wie das geht, nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 16. März 2016

Großer Zapfenstreich für General Domröse

"Jetzt ist Zapfenstreich", sagt die Mutter und schaltet das Licht aus. Das Kind weiß nun, dass nach einem langen Tag im Kindergarten, nach Abendbrot und Gutenachtgeschichte sein Tag vorbei ist. Es schlummert ein und träumt vom Großwerden und den Erlebnissen auf dem Spielplatz.

Zapfenstreich General Domröse
Viersternegeneral Hans-Lothar Domröse
Der heutige Große Zapfenstreich diente der Verabschiedung von General Hans-Lothar Domröse in den Ruhestand. 1973 war er in die Bundeswehr eingetreten und zum Panzergrenadieroffizier ausgebildet worden. 2003 wurde er zum Brigadegeneral ernannt, genau drei Jahre später zum Generalmajor und weitere dreieinhalb Jahre später zum Generalleutnant. Im Dezember 2012 wurde die Schulterklappe Domröses mit dem vierten goldenen Stern dekoriert. Somit ging er heute als einer der ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr in den Ruhestand.

Seine Führungsqualitäten hatten sich nicht nur während des Elbhochwassers 2002 bewährt, sondern kamen auch kontinuierlich bei internationalen Herausforderungen zum Einsatz. So war er während seiner Laufbahn als kommandierender General des Eurokorps, als Stabschef im ISAF-Hauptquartier in Kabul und als Deutscher Militärischer Vertreter im NATO-Hauptquartier in Belgien tätig. In seiner letzten "Verwendung" war er von Dezember 2012 bis März 2016 Oberbefehlshaber des Allied Joint Force Command Brunssum in den Niederlanden.

Mit Domröse scheidet einer von vier deutschen Viersternegenerälen aus dem Amt. Es verbleiben damit Volker Wieker als Generalinspekteur der Bundeswehr, Werner Freers als Chef des Stabes SHAPE (NATO-Hauptquartier) und Manfred Nielson als designierter Admiral und stellvertretender Oberbefehlshaber Allied Command Transformation, Norfolk (NATO). Der Nachfolger von General Domröse ist der italienische General Salvatore Farina.

Zapfenstreich General Domröse
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von General Domröse
Der Große Zapfenstreich hat eine lange Tradition in Deutschland. Der "teutsche Soldat" wurde bereits kurz nach Luther mit dem Zapfenstreich konfrontiert. Damals ging ein Offizier mit Militärmusikern durch die Gasthäuser und schlug auf den Zapfhahn der Bierfässer. Dann war Schluss mit lustig und die Soldaten mussten sich zurück ins Lager begeben. 1726 wurde der Zapfenstreich erstmals ausführlich als Zeremonie beschrieben. Eine Renaissance erlebte der Zapfenstreich 1813 unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm III, der einige Elemente wie stilles Gebet, Präsentieren des Gewehrs und das Blasen eines Militärliedes ergänzte.

Zapfenstreich General Domröse
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von General Domröse
Auch heute noch wird der Zapfenstreich ohne technische Hilfsmittel wie Scheinwerfer oder Mikrophone durchgeführt. Diverse Fackelträger flankieren die Soldaten des Wachbataillons und erleuchten auf diese Weise den Innenhof des Bendlerblocks. Die Ministerin und General Domröse standen deshalb fast im Dunkeln und wurden nur durch den Schein von vier Fackeln illuminiert.

Vor über fünfhundert Gästen aus Politik, Bundeswehr und Diplomatie wurden Militärmärsche und weitere klassische Stücke gespielt. Zum Programm gehörten ferner die üblichen Meldungen, ein Choral mit abgesetztem Gefechtshelm, die Nationalhymne und eine eskortierte Abfahrt des Generals.

Laut Presseabteilung des Verteidigungsministeriums habe man bisher immer gutes Wetter beim Zapfenstreich gehabt. Das sei nichts Besonderes. Verwundert zeigte man sich jedoch über die rege Teilnahme an der Zeremonie. Lag das vielleicht an der Sympathie gegenüber einem Mann, der als Stratege seine eigene Meinung hatte und diese auch gegenüber der Bundesregierung vertrat?

Zapfenstreich General Domröse
Gäste beim Großen Zapfenstreich für General Domröse
Nach über zweiundvierzig interessanten und oftmals turbulenten Dienstjahren geht General Hans-Lothar Domröse im Alter von dreiundsechzig Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.

"Jetzt ist Zapfenstreich", sagt die Mutter zu ihrem Kind und denkt vielleicht gar nicht daran, dass neben Vattenfall auch die Bundeswehr dafür Sorge trägt, dass sie am nächsten Tag wieder das Licht im Kinderzimmer einschalten kann.

Videos:
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von General Domröse
Nationalhymne
Helm ab zum Gebet!

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 10. März 2016

13. Deutscher Insolvenzrechtstag mit Heiko Maas

Insolvenz hat in Deutschland einen Makel. Darüber spricht man nicht, man hat es nicht und man meidet Personen, die so etwas haben - oder eben nichts haben und deshalb in Insolvenz gehen. In Amerika haben Unternehmer eine ganz andere Einstellung zu diesem Thema, gehen in Insolvenz und fangen dann mit einem anderen Geschäft wieder neu an.

13. Deutscher Insolvenzrechtstag
13. Deutscher Insolvenzrechtstag - Fallen und Risiken beim Insolvenzrecht
Dass sich mit Insolvenz ein durchaus gutes Geschäft machen lässt, zeigt der 13. Deutsche Insolvenzrechtstag. Juristen, Softwareanbieter, Fachliteraten, Banken, Inkassounternehmen, Beratungsgesellschaften und Versicherungen treffen sich seit gestern zu einem dreitägigen Austausch und verschiedenen Workshops im Hotel Maritim gegenüber des Verteidigungsministeriums.

Verteidigen müssen sich im Falle einer Insolvenz viele mehr oder weniger stark involvierte Personen. Zunächst verteidigt sich der Insolvente gegenüber seiner Familie, seinen Bekannten und den Gläubigern. Es kann ein Spannungsverhältnis zum Insolvenzverwalter entstehen, wenn dieser "Gegenstände verwertet" oder "sichergestellte Vermögenswerte" an Gläubiger verteilt. Justizminister Heiko Maas gebrauchte noch weitere kriminell klingende Begriffe wie Täter, Opfer, Geschädigter oder gar Verletzter.

13. Deutscher Insolvenzrechtstag Justizminister Heiko Maas
Welches Maß der Verteilung? Heiko Maas plädiert für quotenmäßige und gerechte Opferentschädigung.
Laut Heiko Maas gebe es einigen gestzlichen Handlungsbedarf, da die Opferentschädigung bisher nicht nach Quoten, sondern dem Wer-zuerst-kommt-Prinzip geregelt werde. Gläubiger, die im Umgang mit insolventen Schuldnern geübt seien, stünden demnach auch sofort auf der Matte und könnten sich mit den zu verwertenden Vermögensbestandteilen bedienen lassen. Das sei ungerecht gegenüber den ungeübten Gläubigern, die etwas später erscheinen und dann oftmals leer ausgehen.

13. Deutscher Insolvenzrechtstag Justizminister Heiko Maas
13. Deutscher Insolvenzrechtstag - Justizminister Heiko Maas
Heiko Maas ging sehr ausführlich auf kriminell motivierte Insolvenzen ein, die letztlich auch den Insolvenzverwalter in die Falle einer Geldwäsche bringen können. Deshalb gab es im Foyer auch diverse Stände, wo Versicherer und Finanzierer um die Insolvenzverwalter warben. Ob Strafrechtsschutz ab 332,14 Euro, Prozessfinanzierung, Immobilienverwertung oder Software zur Visualisierung von betrügerischen Kapitalflüssen, Insolvenz ist eben nur für den Betroffenen ein Problem, für viele auf Insolvenz spezialisierte Verwerter aber ein profitables Einsatzfeld für ihre Lösungen.

13. Deutscher Insolvenzrechtstag
13. Deutscher Insolvenzrechtstag - Anbieter präsentieren ihre Lösungen
Immobilien zum Schnäppchenpreis, Auf- und Weiterverkauf geplatzter Kredite oder Beratungshonorare sind nur einige der Mehrwerte, die sich aus einer Insolvenzsituation ziehen lassen.

Warum also sollte Insolvenz als Makel gelten?

Laut Teilnehmerliste waren etwa eintausend Fachleute angemeldet. Der Saal Maritim war im Plenum und auf den Rängen fast vollständig besetzt.

13. Deutscher Insolvenzrechtstag Justizminister Heiko Maas
13. Deutscher Insolvenzrechtstag - voll besetzter Saal Maritim
Allein zur Presse scheint die ertragreiche Verwertbarkeit von Insolvenzen noch nicht vorgedrungen zu sein. Das Medieninteresse war trotz der Rede des Justizministers deutlich geringer als bei der Akkreditierung eines zentralafrikanischen Botschafters im Schloss Bellevue. 

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 9. März 2016

Sachsen macht Ballett

Wenn der Freistaat Sachsen feiert, geschieht das auf hohem kulturellen Niveau. Das gehört auch zum guten Ton der Abende in der Landesvertretung.

Sachsen Bundesrat Palucca
Sächsische Einladung direkt aus dem Bundesrat
Diesmal kam die Einladung direkt aus dem Bundesrat. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich war am 16.10.2015 in der 937. Sitzung einstimmig zum Präsidenten des Bundesrates gewählt worden. Dieses Amt rotiert jährlich nach einer festgelegten Reihenfolge, die auch Bundesländern mit geringerer Einwohnerzahl eine Präsidentschaft ermöglicht. Stanislaw Tillich amtiert von November 2015 bis einschließlich Oktober 2016.

Sachsen Bundesrat Palucca
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Deutschen Historischen Museum
Auf dem Programm stand ein Tanzabend der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Beim Begriff "Tanzabend" ratterten sofort die unzähligen eigenen Tanzschulstunden und Videoaufnahmen von Hochzeiten mit peinlichen Tanzszenen durch die Gedanken. Offensichtlich ging es aber um eine Vorführung durch die Ballettschüler und nicht um proaktive Tanzbeteiligung. Von den zweihundert Studierenden waren zehn Tänzer nach Berlin gekommen. Die meisten von ihnen waren neunzehn und kamen aus verschiedenen Teilen der Welt.

Sachsen Bundesrat Palucca
Palucca-Tänzer in Berlin
Hauptfokus der Ausbildung liegt auf improvisiertem Tanz. Das Können auf diesem Gebiet führten sie sehr anschaulich vor. Dazu wurde moderne Musik gespielt. Klassik gab es selten. Die Stücke waren sehr kurz, so dass der offizielle Teil mit Rede des Ministerpräsidenten, Vorstellung der Schüler und diversen Tänzen nicht länger als eine Stunde dauerte.

Die Bühne für die Palucca-Absolventen war im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums aufgebaut. Ein ehrwürdiges Haus, das sich in Berlin als Eventlocation etabliert hat. Im Foyer gab es einen Empfang, bei dem die Gäste mit den jungen Künstlern in Kontakt treten konnten. Das war bewusst so vorgesehen.

Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte an deutschen Ballettschulen sind Wechsel während der Studienzeit nicht immer einfach. Die neunjährige Ausbildung zum Bühnentänzer beginnt bei Palucca mit der fünften Klasse. Es ist aber auch ein späterer Einstieg in die Hochschulausbildung möglich wie zwei junge Damen aus Dallas Texas und New York zeigten. Die Palucca Hochschule hat sich in den 90 Jahren ihres Bestehens einen weltweiten Namen gemacht. Es wird deutsch, englisch und französisch gesprochen.

Und was war jetzt noch mal der Anlass? Die Bundesratspräsidentschaft Sachsens und die 90 Jahre Palucca Hochschule. Grund genug, auf hohem kulturellen Niveau zu feiern.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 19. Februar 2016

The Sound of Audi Q7

Da sitzen wir nun mit unseren schwarzen Audi-Bändchen am Handgelenk im BMW und fahren nach Hause. Was für ein Stilbruch...

Der VW-Konzern ist erstaunlich breit aufgestellt: Porsche, Lamborghini, Skoda, SEAT, Bentley, Bugatti und der klassische VW gehören zur divergenten Produktpalette. Ein Audi R8 in der Preisklasse eines Ferrari unterbricht den Gang über den roten Teppich. Mit tiefem LED-Blick lauert er auf den herannahenden Interessenten. Eine Dame hält uns den Schlüssel hin und fordert uns zum Probesitzen auf. So viele Knöpfe am Lenkrad. "Nur nicht den Roten drücken", bittet sie uns. Wie wird er wohl durch die mit etwa 400 Besuchern gefüllten Hallen des Audi City Lab Berlin klingen?

Audi Spark Nights
VW-Konzern mit breiter Markenpalette - Bentley
Das hören wir wohl ein anderes Mal. Heute soll es um den Sound im neuen Audi Q7 gehen. Sound-Master Peter Blum aus der Audi-Entwicklungsabteilung kommt mit solch einem Geländewagen auf die Bühne gerollt. Schmale Scheinwerfer, wuchtiger Grill, Überholprestige und eine 3D-Klanganlage von Bang & Olufsen gibt es für knapp 80.000 Euro. Der Sound des Q7 beginnt beim satten Klappgeräusch der Tür und endet beim Zerlegen der gewählten Musik in Einzelinstrumente, Höhen und Tiefen und das perfekte Justieren innerhalb des Raumes. Der Q7 als Konzertsaal, Wohnzimmer oder Kneipe mit Livemusik.

Klang im Fahrzeug ist eine Wissenschaft für sich. Auch bei längeren Fahrten darf die Musik nicht störend wirken oder im Unterbewusstsein verschwinden. Es müssen die relevanten Tonbereiche hörbar bleiben und das bei jedem möglichen Genre. "Forever young" mit dem plötzlichen Schlag nach einer Pause hatte mir damals die besondere Qualität eines Volvo S80-Soundsystems demonstriert. Peter Blum hat ebenfalls eine Auswahl an Klassik und Pop, die den umfangreichen Härtetest der Anlage gewährleisten. Diesem Härtetest ist er als erfolgreicher Vater nun selbst ausgesetzt, da sein Sohn nun bei jeder Fahrt Heavy Metal hören möchte.

Audi Spark Nights
Audi Spark Nights - Sound im neuen Audi Q7
Über musikalische Vorlieben spricht Moderator Jörg Thadeusz mit der Wissenschaftlerin Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann. Der Doppelname passt ja zum Q7. Sie mag Klassik und Alpenfolklore. Als weitere Frau tritt Farrah El Dibany auf. Die Mezzosopranistin wird mit einem sehr anschaulichen Drum-Computer begleitet, den Moritz Simon Geist zusammengebaut hatte. Er ist Musiker und Elektroniker und strahlt den Spaß beim Tüfteln und Musizieren buchstäblich aus.

Ein weiterer Tüftler bringt seine fahrende Lausch-Drohne mit, die sich selbst einen Gast der Abendveranstaltung aussucht und das Mikrofon auf ihn richtet. Der Bildhauer Nik Nowak hat aber auch einen Sound-Panzer im Einsatz, mit dem er Straßen- und Bühneneinsätze fährt. Laut eigener Aussage sei der Panzer entmilitarisiert. Heute Abend ist er nicht dabei. Panzer, Q7 und selbst entscheidende Drohne sind wohl eine zu explosive auditive Mischung.

Maurice Mersinger von Klingklangklong baut Klanginstallationen, die auf Bewegungen reagieren. Das wirkt besonders gut in Räumen mit hoher Besucherfrequenz. Jörg Thadeusz darf auch einmal probieren.

Was man mit und aus Sound alles machen kann? Wir waren beeindruckt!

Beim anschließenden Get-together schauen wir uns die potenziellen Audi-Kunden an: jung, dynamisch, kreativ, technisch versiert, innovativ - der typische Start-up - eine Klientel, die man bei BMW oder Mercedes eher weniger trifft. So hat wohl jede Marke ihre Community. Apropos Community: Im BMW 7er-Forum hatte sich einst eine Frau mit "Lambo" verirrt. Ihre Eingangsbemerkung war: "Ihr fahrt noch Siebener? Wie uncool".

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 16. Februar 2016

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen

Völlig überrascht stürzten die Fotografen an ihre Plätze. Es hatte wohl niemand damit gerechnet, dass die Pressekonferenz zu den 6. Deutsch-Israelischen Regierungskonsultationen pünktlich beginnen werde.

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen Benjamin Netanjahu Angela Merkel
Hand drauf! Jetzt geht es um die Zukunft - 6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen
Benjamin Netanjahu und Angela Merkel wirkten entspannt und mit den Ergebnissen der Unterredungen zufrieden. Das Wort "Schoah" fiel nur einmal kurz zur Einleitung und ansonsten ging es um Themen der Gegenwart und Zukunft.

An den Konsultationen hatten die jeweiligen Minister für Inneres, Wirtschaft und Justiz sowie der israelische Minister für Einwanderung, Bauministerin Hendricks, Kanzleramtsminister Altmaier und einige israelische Ministerialdirektoren teilgenommen.

Benjamin Netanjahu hatte einen scheinbar nicht endenden Stapel Papier vor sich, den er während seiner Rede umschichtete. Kein Wunder, denn auch die ausgegebene Presseerklärung der Bundesregierung umfasste acht komplett bedruckte Seiten.

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen Benjamin Netanjahu Angela Merkel
Umfangreiche Agenda - 6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen
Die 4.0-Verantwortliche Dorothee Bär war ebenfalls dabei. Klar, dass es dann auch um die Digitale Agenda, die seit letztem Jahr bestehende Partnerschaft "EXIST Start-up Germany", die Intensivierung von Forschungsprogrammen und den Technologietransfer ging.

Das tangierte auch die Spezialthemen von Sigmar Gabriel und Barbara Hendricks. eMobility, erneuerbare Energien und Klimawandel wurden beredet. Letzterer wird inzwischen als "Bedrohung" bezeichnet. Bedrohung gibt es für die einzige Demokratie im Nahen Osten auch durch Terror und Nichtanerkennung. Angela Merkel sprach sich für eine Zweistaatenlösung aus und lobte die Vorbildwirkung Israels bei der Integration von Zuwanderern.

Bedrohungen bringen auch Cybertechnologien mit sich. Deshalb wird eine Intensivierung des Austausches bei der Cybersicherheit angestrebt und ein entsprechendes Papier unterzeichnet. Es ging ferner um Sport, Kultur, Literatur, Wissenstransfer, Denkmalschutz und vieles mehr.

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen Benjamin Netanjahu Angela Merkel
6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen - Angela Merkel und Benjamin Netanjahu
Wegen dieser gut gefüllten Agenda gingen auch nach der Pressekonferenz die Diskussionen der Spitzenpolitiker weiter, so dass sich die Abfahrt der Delegation verzögerte und selbst Journalisten ihre Fahrzeuge nicht aus dem weiträumig abgesperrten Areal herausbewegen konnten.

Die nächsten Konsultationen dieser Art sind für 2017 in Jerusalem geplant.

Video:
Pressekonferenz 6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen

Autor: Matthias Baumann

Montag, 15. Februar 2016

#BVMW Jahresempfang

Über 3.000 Gäste hatten sich zum heutigen Jahresempfang des BVMW Bundesverband mittelständische Wirtschaft angemeldet. Ein Grund, das Hotel Maritim in der Stauffenbergstraße zu wählen. Obwohl wir sehr pünktlich eintrafen, gab es vor dem Hotel keinen freien Parkplatz mehr und an mehreren Anmeldecountern hatten sich lange - sehr lange - Schlangen gebildet. Wir gestalteten die Anmeldezeremonie antizyklisch, bekamen die Ehrengastbändchen und begaben uns in ein gut bewachtes Séparée.

#BVMW Jahresempfang
Günther Oettinger spricht beim BVMW Jahresempfang über Buchdruck, Dampfmaschine und 4.0
Nach einem Glas Sekt und einigen Smalltalks war es Zeit für den offiziellen Teil im Saal Maritim, der bis zu 3.200 Personen Platz bietet. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Immerhin fuhr der BVMW jede Menge Promis auf. Es begann mit Günther Oettinger, der sich zunächst über die überproportionale Schwabenpräsenz freute. Dann begann er beim Buchdruck, hangelte sich an der Dampfmaschine entlang und endete schließlich bei seinem Lieblingsthema Netzausbau.

Kommissar 4.0 gestand vor über 6.000 Ohren, dass er auf dem Flughafen von Brüssel der einzige Leser einer Papierzeitung sei. Kein Wunder also, dass ihn seine Oma als "Lausbub in Brüssel" bezeichnet. Immer noch beeindruckt von der Grünen Woche und Food 4.0 meinte er, dass man auf dem Lande eher Schlaglöcher als Funklöcher verkraften könne. Wenn der Traktor oder die sensorische Kuh kein Netz habe, geht da gar nichts mehr. Passend zu Food 4.0 ging er auch auf die Markenkenntnis des angebissenen Apfels ein, die inzwischen höher sei als die des Sterns oder des blau-weißen Propellers von BMW. Man müsse sich auch darauf einstellen, dass nicht mehr die Idylle eines Grundstücks dessen Wert ausmache, sondern dessen Netzanbindung.

#BVMW Jahresempfang
BVMW-Präsident Mario Ohoven fordert Fairness von der Politik
Dann zog Mario Ohoven ins Feld und holte zu einem Rundumschlag gegen die Politik aus. "Fair" war sein Schlagwort, mit dem er sich gegen unfaire Steuergesetzgebung, unfaire Flüchtlingspolitik und unfaire Entlohnung aussprach. Hellhörig wurden wir bei seiner Forderung nach Förderung von Wagniskapital, welches ja zurzeit noch aus der privaten Schatulle erbracht und damit voll versteuert werden muss.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgte der jüngste Ministerpräsident Europas, Taavi Röivas aus Estland. Er zeigte in seiner ebenfalls sehr ausführlichen Rede, wie eGovernment in der Praxis aussehen kann. Im Gegensatz zu Deutschland, wo zum großen Leidwesen des Innenministeriums noch jeder sein eigenes digitales Süppchen kocht, disruptiert Estland den digitalen Behördenmarkt. Es gibt dort keine Steuerberater mehr, da jeder bereits vorausgefüllte Steuererklärungen vom Finanzamt bekomme, die er nur noch validieren und signieren muss. Die Signatur erfolgt fast flächendeckend über den gechipten Personalausweis. Stolz präsentierte uns Taavi Röivas seine Chipkarte, mit der er auf dem Weg von Tegel zum Maritim mehrere Regierungsdokumente online unterzeichnet hatte.

#BVMW Jahresempfang
Estlands Ministerpräsident Taavi Röivas spricht beim BVMW Jahresempfang über Digitalisierung
In Estland werden auf diese Weise 2% des Bruttoinlandsproduktes eingespart. Diese 2% stehen dem Verteidigungshaushalt zur Verfügung. Das Steuersystem und die Behördenwege sind so einfach gestrickt, dass 97% der Bevölkerung ihre Steuererklärung online abgeben, Firmen innerhalb weniger Stunden ihren Start-up hinlegen und bei verdienstrelevanten Anfragen per Knopfdruck überall alle Daten zur Verfügung stehen. Es gibt etwa 1,3 Millionen gläserne Bürger in Estland und täglich werden es mehr, da man nämlich auch als Ausländer online die Staatsbürgerschaft inklusive Chipkarte beantragen kann. 8.000 Deutsche seien inzwischen im Besitz solch einer Karte.

Eigentlich hätten wir gerne noch Bundesminister Müller gehört, aber die drei Impulsvorträge hatten bereits zwei Stunden in Anspruch genommen. Nach einem ausgedehnten Genuss der Leckereien des Buffets in Kombination mit Wasser und Rotwein stellten wir fest, dass der BMZ-Minister gerade am Ende seiner Rede angelangt war und nun der Schwabe Cem Özdemir von den Grünen auf die Bühne trat. Da es schon recht spät war, holten wir unsere Mäntel und begaben uns auf den Heimweg.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 12. Februar 2016

Polnische Ministerpräsidentin Beata Szydło bei Angela Merkel

Beata Szydło hatte ihre Fans mitgebracht. Die Schlange der zur Pressekonferenz erschienenen Journalisten vor dem Kanzleramt muss eine gewisse Anziehungskraft auf die polnischen Bürger gehabt haben. Eine Sonderaufgabe für die Bundespolizei.

Polnische Ministerpräsidentin Beata Szydło wird mit V12-Limousine zu Angela Merkel gefahren
In der Presse-Ecke debattierten einige Text-Redakteure über Beata Szydłos Aussage, dass die Flüchtlingskrise außer Kontrolle sei. Andere witzelten über die neuesten Peinlichkeiten eines "Horst". Es war wohl der bayerische Ministerpräsident gemeint. Bildredakteure tauschten sich über ihre Ansichten zum Thema Flüchtlinge und die Verkaufspreise ihrer Fotos aus.

Die Kanzlerin hatte offensichtlich auch viel zu bereden mit der frisch gebackenen polnischen Ministerpräsidentin, so dass die Pressekonferenz mit zwanzig Minuten Verspätung begann.

Polnische Ministerpräsidentin Beata Szydło bei Bundeskanzlerin Angela Merkel
Es ging unter anderem um die Umsiedlung von 160.000 Flüchtlingen nach Polen, um die Grenzsicherung, den Jugendaustausch, die Sprachförderung von Polen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die gemeinsame Linie bei der Einbeziehung Griechenlands und der Türkei in die Lösung der Herausforderungen der EU sowie um humanitäre Hilfe in Syrien vor Ort. Bei dieser umfangreichen Agenda spielte das 25. Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages nur noch eine untergeordnete Rolle, rundete aber das gut inszenierte Miteinander ab.

Um ihre Prioritäten in Europa klar zu machen, zog Beata Szydło in ihrer dreimonatigen Amtszeit den Antrittsbesuch in Ungarn einer Visite ihres westlichen Nachbarns vor. Vielleicht waren auch deshalb so viele polnische Presseagenturen erschienen, weil Meinungsfreiheit im eigenen Land nicht mehr so gern gesehen wird.

Polnische Ministerpräsidentin Beata Szydło
Angela Merkel und Beata Szydło waren sich bereits zweimal auf europäischer Ebene begegnet und hatten nun die Gelegenheit zum direkten Austausch im Rahmen des offiziellen Antrittsbesuches. Die polnische Ministerpräsidentin war heute mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt empfangen worden und machte einen selbstbewussten und zielstrebigen Eindruck.

Ganz im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Ewa Kopacz, die während ihres Antrittsbesuches im Oktober 2014 über den roten Teppich hinauslaufen wollte und nur durch einen beherzten Griff der Kanzlerin auf den Weg des Protokolls zurückgebracht werden konnte. Wegen ihres besonderen Auftretens wurde sie auch mit rüder Kritik aus der eigenen Bevölkerung bedacht.

Frau Szydło und Angela Merkel sprachen ferner über die Folgen eines möglichen Brexits und beschlossen ein verstärktes Umwerben des EU-Partners Großbritannien. Das passt, denn immerhin trifft die Bundeskanzlerin den britischen Premierminister David Cameron heute Abend in Hamburg.

Videos:
Pressekonferenz mit Beata Szydło und Angela Merkel

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 3. Februar 2016

Dschihad 4.0 - Disruption per YouTube & Co.

Schnell und abwechslungsreich wie ein Besuch bei YouTube gestaltet sich der Arbeitsalltag eines Bundesministers. Thomas de Maizière hatte noch am Morgen Gesetzesvorhaben über sichere Herkunftsländer im Bundeskabinett auf den Weg gebracht, war dann zur bpb Bundeszentrale für politische Bildung gekommen und anschließend zum nächsten Termin geeilt.

In Zeiten digitaler Umwälzungen haben sich auch die Formen der Kriegsführung gewandelt. Längst geht es nicht mehr nur um klassischen Nahkampf oder regional verbrannte Erde, sondern um einen globalen Einfluss auf Denkstrukturen. Der IS macht es vor, wie moderne Media-Kanäle zur Rekrutierung, Abschreckung, Selbstdarstellung und Gehirnwäsche genutzt werden. Der IS verfolgt ein ganzheitliches Konzept unter Einsatz rustikaler Grausamkeit, aktueller Waffentechnik, manipulativer Berichterstattung sowie der Bedienung musikalischer und visueller Vorlieben von Minderjährigen. Man analysiere gerade Methoden und Wirkungsweisen, um dem effektiv begegnen zu können. "Unwissenheit schafft Angst und Angst wiederum schafft Hass", erklärte der YouTuber und Journalist Drotschmann die Abfolge fehlenden Wissens.

bpb de Maizière YouTuber
Innenminister de Maizière trifft YouTuber in der Bundeszentrale für politische Bildung
Die Bundeszentrale für politische Bildung hatte einige bekannte Akteure der YouTube-Szene angesprochen und für Erklärfilme gewinnen können. Zwei davon waren zur heutigen Pressekonferenz eingeladen: Nemi El-Hassan von "Datteltäter" und "Mr.Wissen2Go" Mirko Drotschmann.

In kurzen Filmen, wie man sie auch aus "Wissen macht A" oder "pur+" kennt, erklären sie Begriffe und Grundlagen des Islams. Am Ende der Filme bitten sie um Feedback. Die Reaktionen zeigen, dass die Filme durchaus positive Wirkung bei Suchenden und Unentschlossenen zeigen. Sie wurden etwa 500.000 Mal angesehen und kontrovers diskutiert. Wer in seiner Meinung bereits festgelegt sei, diskutiere deutlich unsachlicher. Zu platte oder beleidigende Kommentare werden regelmäßig gelöscht.

bpb de Maizière YouTuber
Mirko Drotschmann (Mr.Wissen2Go) mit Thomas de Maizière in der Bundeszentrale für politische Bildung
Thomas de Maizière moderierte die Diskussionsrunde und fragte nach dem Umgang mit persönlichen Angriffen. Damit habe man sich abgefunden, wobei die Attacken inzwischen bis hin zum Vorschlag, sich endlich selbst umzubringen, gehen. Der Ton sei in den letzten zwölf Monaten deutlich "robuster" geworden. Der Innenminister wollte das nicht komplett der Flüchtlingsthematik zuschreiben, hält es jedoch für einen Trendverstärker.

Generell seien im Internet zunehmend selbstbestätigende Kreise zu finden, die sich durch Nutzer mit anderer Meinung gestört fühlen. Das widerspreche dem ursprünglichen Sinn des Internets und erstaune somit die Wissenschaft, die eine diametrale Entwicklung prognostiziert hatte. Laut Mirko Drotschmann haben sich inzwischen vierzig YouTuber zu "YouTuber gegen Hass" zusammengeschlossen. Thomas de Maizière gab zu bedenken, dass Prävention nicht bei der Polizei beginne, sondern bei Elternhäusern, Freunden, Vereinen und Schulen. Es müsse wieder authentische Vorbilder geben und eine fundierte theologische Aufklärung. Ein beachtenswerter Indikator seien die Gespräche am Küchentisch.

bpb de Maizière YouTuber
YouTuber Nemi El-Hassan (Datteltäter) und Mirko Drotschmann (Mr.Wissen2Go) mit Innenminister de Maizière
bpb-Präsident Thomas Krüger fasste es so zusammen, dass politische Bildung ein Schlüssel ist. Es bedürfe jedoch eines Schlüsselbundes aus gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen.

Videos:
Innenminister de Maizière mit YouTubern Nemi El-Hassan und Mirko Drotschmann
Innenminister de Maizière zu Gesetzesvorhaben bezüglich sicherer Herkunftsländer

Autor: Matthias Baumann

Montag, 1. Februar 2016

Jaguar XF 30d - Mann fühlt Raubkatze

Das ist kein Facelifter. Das ist der Neue.

Während das Premiummodell XJ in vielen Bereichen überarbeitet wurde, aber die Zeit für einen Modellwechsel noch nicht reif ist, wurde sein kleinerer Bruder von einer neuen Generation abgelöst. Der Businesswagen XF ist vergleichbar mit dem BMW 5er und wird wohl deshalb auf der Jaguar-Webseite mit nächtlichen Fahrten durch die Stadt beworben. Situationen, die jeder Geschäftsmann kennt und deshalb sofort weiß: "Das ist mein Auto".

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Dabei steckt im neuen Jaguar XF deutlich mehr als ein reines Vertreterauto oder ein Fahrzeug für das mittlere Management. Der XF vereint Familienfreundlichkeit, Komfort und Fahrspaß, ohne dabei den im Geschäft geforderten repräsentativen Aspekt zu vernachlässigen.

Um ein möglichst alltagstaugliches Gefühl vom neuen XF zu bekommen, hatte Riller & Schnauck in Teltow einen Jaguar XF 30d R-SPORT zur Probefahrt reserviert. Der 30d ist neu im Programm und verfügt über einen Dieselmotor mit 300-PS. Übrigens noch ein echter 3-Liter-Motor im Gegensatz zu BMW, wo die Leistung über weniger Hubraum aber mehr Turbos erzielt wird. Eigentlich egal, so lange Fahrspaß und Kraftreserven vorhanden sind.

Die heutige Probefahrt sollte innerhalb kürzester Zeit auf einer möglichst überschaubaren Strecke einen möglichst umfassenden Eindruck des überarbeiteten XF vermitteln. Ferienbedingt konnte ich mit der Unterstützung meines Sohnes rechnen, was sich zur Evaluation des Fahrgefühls als recht praktisch herausstellte.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Wir verzichteten auf die Einweisung und setzten uns in das weiße Fahrzeug. Sitze und Spiegel ließen sich elektronisch und intuitiv einstellen. Dann das Start-Knöpfchen gedrückt und die Fahrt konnte beginnen. Besser gesagt das Rangieren vom dicht mit Land Rovern zugeparkten Hof. Dabei stellte ich begeistert fest, dass der Knopf für die Getriebemodi wie beim XE sehr treffsicher zu bedienen ist. D-R-D-R-D und wir hatten das Fahrzeug so positioniert, dass wir auf die Straße fahren konnten. Erste Prüfung bestanden. Die zweite ungeplante Prüfung bestand im Wenden auf enger Straße. Der Wendekreis überzeugte und war, wie wir später an gleicher Stelle erleben konnten, deutlich besser als beim BMW 7er.

Ein kurzer Tritt aufs Gas zeigte, dass da wirklich Leben im Raubtier ist. An der nächsten Ampel suchte ich den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik und reanimierte die Katze in einen dauerhaften Wachzustand. Währenddessen klickte mein Sohn auf dem Touchscreen herum, verstellte die Radiosender, suchte den CD-Einschub und stellte das Navi ein. Das Navi hatte eine deutliche Modernisierung erlebt, reagierte sehr schnell auf individuelle Routenänderungen und überzeugte mit einer ansprechenden Grafik.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Das Sitzgefühl im R-SPORT war sehr kompakt. Der Fahrer sollte wohl mit dem Fahrzeug verschmelzen und Teil eines jeden Fahrerlebnis-Modus werden. Die Standardeinstellung nennt sich "Normal" und ist für die meisten Verkehrssituationen völlig ausreichend. Wir fuhren also ganz normal durch die Straßen Teltows und gelangten irgendwann zur Autobahn. Mit ganz normalem Gas fädelten wir uns auf der Autobahn ein und mussten auch bald abfahren. In der Abfahrt wurden mal eben dreißig km/h weggebremst, ohne dass man das gespürt hätte. Nur der Tacho zeigte eine 86 an. Überhaupt hat man im neuen XF kaum ein Gefühl für Geschwindigkeit. Das 8-Gang-Automatikgetriebe schaltet in sämtlichen Fahrmodi so sanft, dass man wie in einer Rakete linear und ohne Rucken dahingleitet. So waren wir schon bei 207 ohne einen großen Unterschied zu den vorher erlaubten 120 zu spüren. Bei 223 schaltete der Wagen sanft und auch noch einmal bei 244. Bei 252 km/h mussten wir leider unsere sanfte Sportübung ausrollen lassen, da die linke Spur belegt war.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT im dynamischen Sportmodus
Auch wenn die Schaltung so unauffällig ist, spürt man die Unterschiede zwischen den Fahrmodi umso mehr. Im Sportmodus wird das Fahrwerk sehr straff und die Lenkung reagiert spürbar direkt. Im Normalmodus ist alles normal und man kann mit lockerer Hand oder zwei Fingern lenken. Es sei denn, der Spurwechsel-Assistent ist eingeschaltet. Dieser lässt nicht mehr nur das Lenkrad vibrieren, sondern lenkt auch aktiv gegen. Einschlafen ist im neuen XF also kein Problem mehr.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT im sparsamen ECO-Modus mit Optimierungshinweisen (unten rechts) an den Fahrer
Im ECO-Modus bekommt der geneigte Umweltfreund diverse Piktogramme gezeigt, die seine Fahrweise zu optimieren helfen. Die Fahrerlebnisschaltungen sind mit denen bei BMW zu vergleichen, obwohl ECO-PRO bei BMW etwas mehr Fahrspaß zulässt.

Mit sechsundsechzig Litern ist der Tank relativ klein. Dafür kann man den XF 30d jedoch sehr sparsam fahren, was wir aufgrund der seltsamen Zapfpistolen bei ESSO nicht final bestätigen können. Die versagten nach einhundert Kilometern und drei Litern bereits das Volltanken. Ein echtes 3-Liter-Auto? Der Kofferraum wirkt größer als beim Vorgänger-XF und auch die Klappe scheint deutlich ladefreundlicher geworden zu sein. Das Probesitzen im Fond überzeugte ebenfalls. Nur der oft genutzte Haken zum Anhängen von Jacken und Mänteln hinter dem Fahrersitz war nicht so gut zu bedienen.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Innerhalb von neunzig Minuten hatten wir ein umfassendes Bild vom neuen Jaguar XF gewonnen. Die Highlights waren die deutlich modernisierte Technik, die präzise Schaltung und die Abwesenheit jeglichen Geschwindigkeitsgefühls.

Video: Probefahrt mit dem neuen Jaguar XF 30d R-SPORT

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 28. Januar 2016

BFE+ Bundespräsident besucht die Bundespolizei

Wald, Feld, Landstraße - kommt hier noch was? Zehn Kilometer hinter der Stadtgrenze mitten im Wald taucht plötzlich ein Gebäudekomplex auf. Der Standort der Bundespolizei in Blumberg.

Die Bundespolizei war bei den Bundespräsidenten etwas aus dem Fokus geraten. Somit war Joachim Gauck seit über zehn Jahren der erste Amtsinhaber nach Johannes Rau, der die Bundespolizei mit seinem Besuch beehrte. Auf dem heutigen Programm stand neben diversen Gesprächen mit Bundespolizisten und dem Innenminister auch eine Einsatzübung der Spezialeinheit BFE+ und die Begutachtung technischer Hilfsmittel.

BFE+ Bundespräsident besucht die Bundespolizei
Bundespräsident Gauck besucht zusammen mit Innenminister de Maizière die Bundespolizei
Das Medieninteresse war trotz des dezentralen Standortes sehr groß. Die Kameras wurden an strategisch günstigen Plätzen aufgestellt und bei temporärem Nieselregen der Dinge geharrt, die präsentiert werden sollten. Zuerst kam der Innenminister, danach der Bundespräsident und dann die Einsatzübung der BFE+. Auch die "nicht reisewilligen" Straftäter am imaginären Bahnhof warteten auf den Startschuss bzw. gaben diesen selbst, nachdem die mehr oder weniger reisewilligen Passanten in ausreichender Menge zugegen waren. Anhand dieses Szenarios wurde das Vorgehen und die Möglichkeiten der Spezialeinheit BFE+ gezeigt und erläutert. Die BFE+ soll andere Spezialeinheiten wie die GSG 9 unterstützen. Sie wurde Ende 2015 gegründet und umfasst 250 Beamte.

BFE+ Bundespräsident besucht die Bundespolizei
Daniela Schadt begutachtet die Beamten der BFE+
Anschließend wurden Innenminister de Maizière und Bundespräsident Gauck in die Fahrzeugtechnik der Bundespolizei eingewiesen. Sie ließen sich Panzer, Boote, Hubschrauber, Reisebusse oder Gefängnisfahrzeuge erklären. Immer wieder sprachen der Innenminister und Joachim Gauck anhand der vorgestellten Gerätschaften über aktuelle Einsatzsituationen. Thomas de Maizière konnte auf alle Fragen eingehen und zeigte, dass er voll im Thema steht.

BFE+ Bundespräsident besucht die Bundespolizei
Gepanzerte Einsatztechnik der Bundespolizei
Die nicht presseöffentliche Unterredung mit Beamten der Bundespolizei dauerte deutlich länger als geplant. Inzwischen war der Wolkenhimmel wie eine Decke weggezogen und die Wintersonne wärmte die wartenden Journalisten. Eisiger Wind pfiff durch den Gebäudekomplex und spannte die roten Absperrbänder wie Segel.

BFE+ Bundespräsident besucht die Bundespolizei
Bundespräsident Gauck besucht zusammen mit Innenminister de Maizière die Bundespolizei
Dann erschien der Bundespräsident und versicherte, dass er sich von der Einsatzbereitschaft der Bundespolizei überzeugt habe und die Bevölkerung als geschützt ansehe. Joachim Gauck und Thomas de Maizière waren sich einig, dass die Bedrohungslage sehr hoch ist und die Bundespolizei an ihre Grenzen stößt. Deshalb sei die vorgesehene personelle Aufstockung um 3.000 Beamte der richtige Schritt.

Nach den Statements fuhr Joachim Gauck nach Treptow zum GTAZ, dem Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum.

Video: Bundespräsident Gauck besucht die Bundespolizei inklusive Einsatzübung der BFE+

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 26. Januar 2016

Kunst aus dem Holocaust

"Holocaust" wird in der lateinischen Bibel, der Vulgata, immer im Zusammenhang mit Brandopfer verwendet. Angela Merkel präferiert in ihren Reden den hebräischen Begriff "Schoah", der mit Katastrophe oder Untergang zu übersetzen wäre.

Am gestrigen Abend fand die Eröffnung der Ausstellung "Kunst aus dem Holocaust - 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem" im Deutschen Historischen Museum statt. Neben den Vorständen von Yad Vashem waren auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters, der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman und Bundeskanzlerin Angela Merkel erschienen. Angela Merkel eröffnete die Ausstellung und hielt anschließend im Schlüterhof eine Rede.

Kunst aus dem Holocaust DHM Yad Vashem
"Kunst aus dem Holocaust" - Ausstellungseröffnung durch Angela Merkel - Gruppenfoto vlnr. BILD-Herausgeber Kai Diekmann, Ausstellungs-Kuratorin Eliad Moreh-Rosenberg, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vorsitzender der Stiftung Kunst und Kultur Walter Smerling
Die Ausstellung umfasst gemäß ihrem Titel einhundert Werke von fünfzig teilweise unbekannten Künstlern. Vierundzwanzig dieser Künstler überlebten die Zeit in den Konzentrationslagern nur durch ihre Werke. Die übrigen Maler trugen die Erfahrungen dieser herausfordernden Zeit noch bis zum Lebensende in sich. Siebzig Jahre sind inzwischen vergangen und es gibt bei Opfern und Tätern nur noch wenige persönlich ansprechbare Zeitzeugen.

Kunst aus dem Holocaust DHM Yad Vashem
"Kunst aus dem Holocaust - 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem" im Deutschen Historischen Museum
Für die Kinder- und Enkelgeneration ist der Holocaust inzwischen so weit weg wie für den einheimischen Grundschüler das geteilte Deutschland. Bei einem Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem möchte der deutsche Besucher jedoch gerne im Boden versinken. Braucht er doch keine hebräischen oder englischen Untertitel zu den Exponaten übersetzen, sondern kann die Texte der Befehle, Anordnungen und Bescheide in stilechtem Amtsdeutsch lesen. Da werden 5.000 "Einheiten" zum Bau einer Fabrik bestellt oder als mangelhaft reklamiert.

Fünfzig solcher "Einheiten" hatten in verschiedenen Konzentrationslagern die oben erwähnten Bilder geschaffen. Bilder, die den Lageralltag darstellen, Mitmenschen porträtieren oder eine optimistische Gegenrealität zeichnen. Das Leitmotiv der Ausstellung ist daher auch ein Blick durch den Stacheldrahtzaun, auf dem ein Schmetterling sitzt. Ein Stacheldrahtzaun, der den Blick in die Weite nicht versperren kann. Hoffnung in einer Lebenssituation, deren Ausgang zu dem Zeitpunkt noch völlig offen war.

Link: Zum Bericht des Mitinitiators BILD ...

Autor: Matthias Baumann