Montag, 8. Juli 2013

Rezension - Der Fluthelfer von Gunnar Klehm

„Der Fluthelfer“ beschreibt auf packende Weise die Ereignisse der „Jahrhundertflut“ von 2002. Autor Gunnar Klehm, der selbst Helfer bei der damaligen Flut war und Journalist ist, suchte sich drei spektakuläre Rettungsaktionen heraus, redete mit den Betroffenen und stellte aus den wahren Begebenheiten einen Roman zusammen.

Der Fluthelfer Gunnar Klehm
Der Fluthelfer von Gunnar Klehm
So lernen wir ein betagtes Ehepaar kennen, dessen Haus bereits so manche Flut überstanden hat und nun droht, von den Fluten verschlungen zu werden. Auch werden wir Zeuge, wie ein junges Mädchen vollkommen unerwartet aus ihrem Lebensalltag herausgerissen und fast von den Fluten mitgerissen wird. Und wir bekommen ein lebendiges Bild vor die Augen gemalt, wie hunderte Freiwillige auch schon ohne „Facebook“ in der Lage waren, beim Deichbau an den Stellen zu helfen, an denen Not am Mann war.

Die Bilder der Flut von 2013 frisch vor Augen zeigt dieser Roman eine Aktualität, die in dem Ausmaß gern so manchem erspart geblieben wäre.

Der Wunsch des Autors, mit diesem Roman die Verantwortlichen wachzurütteln, um der Natur an den Stellen zu weichen, wo es unerlässlich und in den Bereichen zu trotzen, wo es technisch sinnvoll ist, ist glücklicherweise schon vielfach erfüllt worden. Nichtsdestotrotz können solche persönlichen Geschichten helfen, die Gewalt des Wassers ein wenig länger im kollektiven Gedächtnis aufbrausen zu lassen, als es die bereits verblassenden Fernsehbilder tun.

Der Begriff „Jahrhunderthochwasser“ hatte eine Halbwertzeit von nur 11 Jahren – es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus den beiden größten deutschen Flutereignissen dieses Jahrhunderts länger nachwirken.


"Der Fluthelfer" wurde gelesen und rezensiert von Martina Baumann.

Autorin: Martina Baumann