Mittwoch, 11. Dezember 2013

Georg Fahrenschon in der IHK Berlin

Als Hauptredner des Wirtschaftspolitischen Frühstücks war heute Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbades e.V., in der IHK Berlin zu Gast.

Bereits in seinen einleitenden Sätzen sagte der Wahlberliner aus München, dass er die allgemeinen Witzeleien über die nicht termingerechte Fertigstellung des Flughafens BER gar nicht nachvollziehen könne. Er hätte sich eher gewundert, wenn dieses Großprojekt tatsächlich zum geplanten Termin fertig geworden wäre. Das war eine erfrischend ambivalente Betrachtung dieses überstrapazierten Themas.

IHK Berlin Georg Fahrenschon
DSGV-Präsident Georg Fahrenschon (links) in der IHK Berlin
Überstrapaziert wird zur Zeit auch der Koalitionsvertrag, der bei diesem Wirtschaftspolitischen Frühstück aber kaum eine Rolle spielte. Viel mehr ging es um das Momentum undifferenzierter Bankenregelungen, welche die regionale Hausbank mit der börsennotierten Großbank in einen Topf werfe. Das schränke massiv die Handlungsfähigkeit der für den Mittelstand so wichtigen kleinen Banken "von nebenan" ein.

Die USA habe das deutlich besser gelöst und behandele die Groß- und Schattenbanken ganz anders als die Regionalbanken.

Die Frage, ob denn Landesbanken immer noch benötigt werden, beantwortete er mit einem klaren Ja. Die Begründung liege darin, dass die kleine regionale Sparkasse ab bestimmten Umsatzvolumina das Risiko nicht mehr alleine tragen könne und von daher einen starken Bankenverbund zur Kompensation benötige.

Auch für eine Beibehaltung des Filialnetzes sprach er sich aus. Der Kunde wolle nach wie vor mit einem "echten" Menschen sprechen, den er schon seit langem kenne und dem er bei Geldangelegenheiten vertraue. Bei Großbanken gehe der Trend eher in Richtung einer flexiblen Beraterzuweisung.

Die anschließende Fragerunde wurde von IHK-Geschäftsführer Jan Eder moderiert. Jan Eder ist einer der fähigsten Moderatoren, die wir in den letzten Jahren erlebt haben.

Gefreut hatte uns zusätzlich, dass wir bei diesem Wirtschaftspolitischen Frühstück auch gute Bekannte wie Volker Tschapke oder Sandeep Jolly wiedergetroffen hatten.

Autor: Matthias Baumann