Botschafterin Karla Beteta - Nicaragua |
Oberbürgermeister Szymanski beeindruckte jedoch nicht nur mit seiner Sportlichkeit, sondern auch mit einem Film zum Standort Cottbus. Der gemeine Berliner kennt Cottbus gar nicht. Brandenburger wissen noch, dass dort die Braunkohle durch die Umwelt bläst. Der Imagefilm begann beim Cottbusser Postkutscher, thematisierte die sportlichen Erfolge, das vielschichtige Theaterleben, die Festspiele des osteuropäischen Films, die Textilindustrie und die Universität mit 1.500 Studenten aus 100 Nationen. Das Potenzial ist beachtlich.
Auch die wieder gewählte Bildungsministerin des Landes Brandenburg, Dr. Martina Münch, identifizierte sich so mit Cottbus, dass sie immer wieder von "unser Haus" und "unsere Stadt" sprach, obwohl sie aus Heidelberg stammt. Sie freute sich sehr über den Bildungstransfer zwischen Deutschland und Zentralamerika. Ein Vertreter der Universidad ISA war sogar aus der Dominikanischen Republik angereist.
Die Zusammenarbeit war auch das Thema der Reden von Thorsten Ladwig, Präsident Bundesforum Mittelstand, und Dr. Lutz-Peter Gollnisch von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Während Dr. Gollnisch einen besonderen Fokus auf die sozialen Entwicklungen in der Welt legte, betrachtete Thorsten Ladwig die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Immer wieder ließ er spanische Worte einfließen und ließ diese von Axel Hübner, Mitglied der Geschäftsführung des Bundesforums Mittelstand, validieren. Axel Hübner ist im Spanischen zu Hause, wobei das mehr die Sprache als den Lebensstil betrifft. So habe er immer noch mit dem "anachronistischen Zeitverständnis" zu kämpfen. Deutsche Unternehmer sollten zudem wissen, dass es in Zentralamerika andere Vorstellungen zur Fachkompetenz gebe, die sich jedoch in Kooperation mit Universitäten wie der ISA kompensieren ließen.
Karla Beteta, die Botschafterin Nicaraguas, hielt ihre Rede auf Deutsch. Andrés Lora Bastidas, Botschaftsrat der Dominikanischen Republik, ließ sich übersetzen, obwohl er schon einige Jahre in Berlin arbeitet. Seine Begründung war einleuchtend: Wann immer er mit Deutschen die Sprache praktizieren möchte, können die Englisch und dann wird Englisch geredet. Auch ich hatte sofort umgeschaltet.
2. Zentralamerikatage des Bundesforums Mittelstand und des DGVN - Gruppenfoto vor dem Stadthaus Cottbus |
Wir konzentrierten uns zunächst auf Mittelstandsberater Dr. Herrmann, der zurzeit stark frequentiert wird, wenn es um Fördergelder für Aktivitäten in Zentralamerika geht. Interessant war auch die persönliche Begegnung mit der Firma RCS, die in den letzten Wochen erfolgreich ihre Großküchen-Software auf den SICA-Markt gebracht hatte und zugleich ein Bildungsprogramm mit der Universidad ISA aufgelegt hat.
Damit genügend Zeit für das umfangreiche Programm und die Projektvorstellungen zur Verfügung steht, hatten die 2. Zentralamerikatage am Dienstag begonnen und finden nach den heutigen Unternehmensbesuchen ihren Abschluss.
Autor: Matthias Baumann