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Montag, 26. September 2016

BMW 740Le - 7er voll elektrisch

Ist er an? Nach dem Druck auf den Start-Knopf passierte nichts, zumindest rein akustisch. Vorsichtig löste ich den Fuß vom Bremspedal und gab etwas Gas. Der Wagen reagierte prompt und rollte zügig aus der Parklücke. Die Lenkung fühlte sich erstaunlich leicht an. Die Ausfahrt der BMW Niederlassung Berlin (Kaiserdamm) wurde gerade von einer Motorradstaffel der Feldjäger blockiert, die noch an ihren schweren BMW-Maschinen hantierten. Dann setzte sich der Konvoi mit Blaulicht in Bewegung und ich konnte stilecht die Probefahrt mit dem neuen BMW 740Le beginnen.

BMW 740Le G11
BMW 740Le
Der 740Le ist erst seit wenigen Wochen auf dem Markt und für Probefahrten extrem schwer zu beschaffen. Zu groß ist die Nachfrage nach diesem Hybrid, der auch über dreißig Kilometer rein elektrisch fahren kann. Da ich wegen mehrerer Termine unter Zeitdruck war, stand eine Teststrecke mit langen Autobahnanteilen und einem kurzen Stadtverkehr-Abstecher auf dem Programm.

BMW 740Le G11
BMW 740Le - Kombiinstrument im Fahrerlebnismodus ECO PRO - rechts die reine Elektroreichweite
So ging es zunächst auf die Avus: 80, 100, 80, 120. Die Bedienung war intuitiv und stark an die Gewohnheiten des Vorgängermodells F01 angelehnt. Die wichtige LIMIT-Taste befand sich unten rechts im linken Bedienfeld des Lenkrades. Neben den üblichen Fahrerlebnisschaltern COMFORT, SPORT und ECO PRO gab es im 740Le noch einen eDrive-Modus. Im Kombiinstrument, welches je Modus seine Farbgebung und Anzeigeinstrumente ändert, war rechts die Anzeige für die elektrische Reichweite und links die Tankanzeige. Da ich bis zum Berliner Ring ECO PRO fuhr, ließen sich die Benzin-Kilometer auf knapp 400 steigern, während die Elektro-Kilometer langsam aber sicher unter die 30 absanken.

Letzteres wurde dann noch forciert, als auf dem Ring endlich die lästigen 120 km/h aufgehoben waren und die Beschleunigung oberhalb dieses Bereiches getestet werden konnte. Trotz seiner homöopathischen vier Zylinder zog der Wagen problemlos über die 200 und beschleunigte weiter. Bei 260km/h  reagierte der elektronische Begrenzer. Die Vorgängermodelle F01 und E65 riegelten bereits bei 256 km/h ab. Mit Lichteinstellung "A" wie Automatik wurde auch das für diese Geschwindigkeiten notwendige Überholprestige hergestellt. Es muss entweder am Luftdruck der großen M-Felgen oder der Fahrwerkseinstellung des COMFORT+ gelegen haben, dass die Straßenlage bei 220 km/h in Kurven etwas schwammig war. Das stellte ich per Touch-Controller um, konnte danach aber verkehrsbedingt nur noch um die 200 km/h fahren. Erstaunlich, welche Performance der Wagen entfaltet. Bis auf die geringe Reichweite von vierhundert Kilometern, eignet sich das Fahrzeug auch gut für Langstrecken.

BMW 740Le G11
BMW 740Le mit M-Paket in Carbonschwarz
Beim Sinnieren über die möglichen Tests im Stadtverkehr, hätte ich beinahe die Abfahrt am Kreuz Schönefeld verpasst. Sehr selten war ein aggressives Motorgeräusch zu hören. Ein Geräusch, wie es der V8-Fahrer mag. Nur dass der Fahrer eines älteren V8-Siebeners wohl nicht hätte dranbleiben können. Die Ingenieursleistung bei der Motorisierung des 740Le ist schon enorm.

Entschleunigt und fast lautlos rollte ich die Stadtautobahn im Süden Berlins entlang und machte dann einen kleinen Abstecher nach Baumschulenweg. Kleine Straßen, Kopfsteinpflaster, Ampeln, Foto-Session und Sackgassen.

BMW 740Le G11
BMW 740Le - Surround View
Beim Rangieren fiel die gut aufgelöste und innovative Optik des Surround View auf. Die Gestensteuerung hatte ich diesmal nicht getestet, da der Hauptfokus auf die eigentliche Fahrleistung gerichtet war. Beim Sound war noch interessant, dass sich dieser den Umgebungsgeräuschen anpasste und auf der Autobahn entsprechend lauter wurde.

Das Display zeigte noch sieben Kilometer Strom. Ich schaltete auf reinen Elektrobetrieb um. Interessant war die TESLA-gerechte Beschleunigung. Wenn man allerdings den Fuß vom Pedal nahm, rollte der Wagen ganz normal aus und bremste nicht scharf ab. Während des Ausrollens wurde der Akku nachgeladen. Der leere Akku war völlig unspektakulär. Es wurde unmerklich auf Benzin umgeschaltet und der Wagen rollte lautlos weiter.

BMW 740Le G11
BMW 740Le - Ladesteckdose
Nach neunzig Minuten und 108 Kilometern war ich wieder am Kaiserdamm angekommen und tankte etwa zehn Liter E95 nach. Die Tankklappe musste im Gegensatz zum Vorgängermodell von innen geöffnet werden. Die Komfortschließung funktionierte wie gehabt über einen geriffelten Bereich der Türklinken. Türklinken übrigens in Wagenfarbe Carbonschwarz. Eine Lackierung, die nur zusammen mit einem M-Paket konfigurierbar ist.

BMW 740Le G11
BMW 740Le mit M-Paket in Carbonschwarz
Überhaupt war der Vorführwagen mit sämtlichen Extras zusammengestellt worden. Er hatte eine üppige Fondausstattung inklusive abgedunkelter Scheiben und Rollos. Der Bruttolistenpreis für diese Langversion des Elektro-Siebeners muss bei um die 150.000 Euro gelegen haben. Der Wagen eignet sich hervorragend als Chauffeurs-Limousine aber auch für Selbstfahrer, die bisher die "kurzen" BMW 740er-Derivate bevorzugt hatten. Gerade wegen der niedrigen Schadstoffwerte ist der 740Le auch für Behörden interessant. Diese diskutieren ja in letzter Zeit regelmäßig über eMobility und sollten dann auch mit gutem Beispiel vorangehen.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 16. Februar 2016

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen

Völlig überrascht stürzten die Fotografen an ihre Plätze. Es hatte wohl niemand damit gerechnet, dass die Pressekonferenz zu den 6. Deutsch-Israelischen Regierungskonsultationen pünktlich beginnen werde.

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen Benjamin Netanjahu Angela Merkel
Hand drauf! Jetzt geht es um die Zukunft - 6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen
Benjamin Netanjahu und Angela Merkel wirkten entspannt und mit den Ergebnissen der Unterredungen zufrieden. Das Wort "Schoah" fiel nur einmal kurz zur Einleitung und ansonsten ging es um Themen der Gegenwart und Zukunft.

An den Konsultationen hatten die jeweiligen Minister für Inneres, Wirtschaft und Justiz sowie der israelische Minister für Einwanderung, Bauministerin Hendricks, Kanzleramtsminister Altmaier und einige israelische Ministerialdirektoren teilgenommen.

Benjamin Netanjahu hatte einen scheinbar nicht endenden Stapel Papier vor sich, den er während seiner Rede umschichtete. Kein Wunder, denn auch die ausgegebene Presseerklärung der Bundesregierung umfasste acht komplett bedruckte Seiten.

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen Benjamin Netanjahu Angela Merkel
Umfangreiche Agenda - 6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen
Die 4.0-Verantwortliche Dorothee Bär war ebenfalls dabei. Klar, dass es dann auch um die Digitale Agenda, die seit letztem Jahr bestehende Partnerschaft "EXIST Start-up Germany", die Intensivierung von Forschungsprogrammen und den Technologietransfer ging.

Das tangierte auch die Spezialthemen von Sigmar Gabriel und Barbara Hendricks. eMobility, erneuerbare Energien und Klimawandel wurden beredet. Letzterer wird inzwischen als "Bedrohung" bezeichnet. Bedrohung gibt es für die einzige Demokratie im Nahen Osten auch durch Terror und Nichtanerkennung. Angela Merkel sprach sich für eine Zweistaatenlösung aus und lobte die Vorbildwirkung Israels bei der Integration von Zuwanderern.

Bedrohungen bringen auch Cybertechnologien mit sich. Deshalb wird eine Intensivierung des Austausches bei der Cybersicherheit angestrebt und ein entsprechendes Papier unterzeichnet. Es ging ferner um Sport, Kultur, Literatur, Wissenstransfer, Denkmalschutz und vieles mehr.

6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen Benjamin Netanjahu Angela Merkel
6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen - Angela Merkel und Benjamin Netanjahu
Wegen dieser gut gefüllten Agenda gingen auch nach der Pressekonferenz die Diskussionen der Spitzenpolitiker weiter, so dass sich die Abfahrt der Delegation verzögerte und selbst Journalisten ihre Fahrzeuge nicht aus dem weiträumig abgesperrten Areal herausbewegen konnten.

Die nächsten Konsultationen dieser Art sind für 2017 in Jerusalem geplant.

Video:
Pressekonferenz 6. Deutsch-Israelische Regierungskonsultationen

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tesla Model S 85 - Elektroauto mit 378 PS

"Warum würden Sie den Tesla nicht kaufen?" Diese Frage bei der Vereinbarung der Probefahrt hatte mich etwas verwundert. Nachdenklich gehe ich nun zu meinem Wagen mit der Überlegung: "Warum fahre ich eigentlich noch Verbrennungsmotor?" Ich steige ein, drücke den Knopf und: "Brumm!"

"Brumm" macht beim Tesla nichts. "Ist er schon an", frage ich den neben mir sitzenden Verkäufer. "Sobald Sie die Bremse treten, ist er an". Ich suche den Ganghebel. Im Innenraum sind fast keine Knöpfe oder Hebel zu sehen, nur ein großes Display in der Mittelkonsole, über welches man alle Funktionen zu steuern scheint. Der Sales Advisor deutet auf einen kleinen Hebel rechts am Lenkrad: "Das ist so wie damals beim E65" (ein Vorgängermodell des aktuellen BMW 7er). Stimmt, nur dass der Hebel nicht verchromt ist.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - funktionaler Innenraum mit Touchscreen in der Mittelkonsole
Eigentlich hatte das Verkaufsteam den Allrad-Wagen mit 772 PS für diese Probefahrt vorgesehen. Das war mir doch etwas zu üppig, so dass ich mich spontan für einen Model S 85 mit alltagstauglichen 378 PS und Heckantrieb entschieden hatte.

Sehr, sehr vorsichtig gebe ich Gas - öhm - Strom. Die Entfaltung der Energie auf das Rad soll ja gigantisch sein. Der Wagen rollt geschmeidig an. Keine Schaltgeräusche. Am Ende der Straße will ich bremsen, stelle jedoch fest, dass der Wagen bereits erheblich an Fahrt verliert, sobald ich vom Beschleunigungspedal - so die offizielle Bezeichnung des Gaspedals im Tesla - gehe. Das scheint etwas gewöhnungsbedürftig. Nach der dritten Ampel ist diese besondere Art des Bremsens per Elektromotor statt mit Bremspedal bereits ins Fahrgefühl übergegangen. Bei Annäherung an weitere Hindernisse wie Kreisverkehre oder Ortseingangsschilder fließt es nun automatisch in die unterbewusste Tesla-Bedienung ein.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - souveräner Fahrbahnkontakt auch bei strömendem Regen - wo sind die Endrohre?
In einem Kreisverkehr versuche ich das heckgetriebene Fahrzeug in einen Drift zu lenken. Es klappt nicht. Das Fahrwerk und dessen elektronische Regelsysteme sind so ausgewogen, dass sich der Wagen zwar agil fahren lässt, aber dennoch souverän auf die Herausforderungen der Traktion reagiert. Es folgen einige Tests mit Anfahrt und Beschleunigung aus dem Stand. Von Null auf Hundert in weniger als sechs Sekunden soll es bereits das Einsteigermodell von Tesla schaffen. Bei tief durchgedrücktem Gaspedal fährt der Tesla seicht an und beschleunigt dann erheblich. Wir werden in die Sitze gedrückt und haben schnell die 100 km/h überschritten. Die Intelligenz in diesem Fahrzeug beeindruckt. Ein Ampelstart mit durchdrehenden und qualmenden Reifen ist so gut wie ausgeschlossen. Dennoch hängt der Tesla nach wenigen Metern jeden Kontrahenten an der Kreuzung ab.

Auf der Landstraße ist nur das Abrollgeräusch der Reifen zu hören. Regen peitscht gegen die Windschutzscheibe. Da, wieder ein Geräusch: der Scheibenwischer. Und keine Schaltgeräusche des Getriebes. Der Tesla hat nur einen Gang.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - Ladekabel für Supercharger und andere Ladestationen
Auch wenn besonders ambitionierte Tesla-Fahrer gerne von ihren ladefreien Fahrten über 600 km berichten, so kann man realistisch von 450 km pro Vollaufladung ausgehen. Zudem kann der Tesla an sämtlichen in Deutschland installierten Ladesäulen mit frischem Saft versorgt werden, obwohl Wirtschaftsminister Gabriel über die angebliche Normüberschreitung beim Ladestandard klagt. Die "Betankung" an den Tesla eigenen Superchargern ist sogar kostenlos.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - Supercharger-Netz in Deutschland und weltweit
Überhaupt fallen beim Tesla einige Kosten gar nicht an oder relativieren den hohen Neupreis durch niedrigere Folgeausgaben. Kraftstoffkosten gibt es nicht, es sei denn man nutzt Ladesäulen von Drittanbietern oder den heimischen Starkstromanschluss. Steuern werden ebenfalls auf Null subventioniert. Die Versicherung kostet etwa nur die Hälfte bis 2/3 eines vergleichbaren Fahrzeuges der oberen Mittelklasse. Diese Kostenvorteile werden auch werbewirksam bei der Fahrzeugkonfiguration auf der Webseite dargestellt.

Auf der IAA sollen sich über 5.000 Interessenten für Probefahrten angemeldet haben. Interessenten, die sich für die Technik dieses Autos begeistern lassen. Man könnte fast schon von einem Apple unter den Autos reden: innovativ, intuitiv, sportlich, trendy und mit runden Ecken. Die Bedienung erfolgt nach dem Ein-Button-Prinzip und ist damit für alle Fahrerprofile von der 17-Jährigen in Begleitung ihrer Mama, über den Ampelheizer vom Ku'damm, den sparsamen Familienvater bis zum Gelegenheitsfahrer aus dem Seniorenheim problemlos zu bewegen

Tesla Model S 85
Tesla - Kofferraum vorne und hinten - wo ist nur der Motor?
Im Fond ist genug Platz für Mitreisende. Ihnen stehen drei Buttons zur Verfügung: die Türöffnung, der elektronische Fensterheber und die Leselampe.

Beeindruckend, wie es der Tesla energietechnisch bewerkstelligt, Licht, Standheizung und ähnliche Stromfresser so zu managen, dass noch genügend Saft zum Fahren verfügbar ist.

Auf den Akku gebe es eine Garantie von acht Jahren. Deshalb sei die Kilometerleistung innerhalb eines Leasingzeitraums eher sekundär und fällt beim Spiel mit den Konfigurationseinstellungen tatsächlich kaum ins Gewicht.

Das große Interesse am Tesla wird leider etwas durch die hohen Anschaffungskosten gedämpft. So bleibt er mit einem Einstiegspreis von mehr als 75.000 Euro bzw. einer Einstiegsleasingrate von knapp 700 Euro einer Klientel vorbehalten, die ihre Mobilitätsausgaben oberhalb des normalen Konsumentensegmentes gestalten kann. Einen typischen Käufer gebe es jedoch nicht. Zu den "Happy Tesla Drivers" gehören gut verdienende Ökoaktivisten aus der 68er-Generation genauso wie Technik verliebte IT-Geschäftsführer aus der Startup-Szene.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - Schlüssel als Miniatur-Tesla
Tesla ist ein Auto, das begeistert. Mit Tesla kann man sich schmücken. Mit Tesla ist man im Gespräch. Mit Tesla kann man beim Kunden vorfahren und wirkt seriös, innovativ und nachhaltig.

Warum nur fahre ich noch einen Wagen mit Verbrennungsmotor?

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 24. September 2015

Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm

"I am a happy Tesla Driver"!

So leitete eine Dame mit großer Brille und orangenen Haaren ihre Frage an Tesla-CEO Elon Musk ein. In Tagen, wo ein deutscher Konzern im Verdacht der Abgaswertmanipulation steht, ist der Hersteller des weltweit innovativsten Elektroautos ein gefragter Mann. Die Schlange vor dem Bundeswirtschaftsministerium war heute gut 200 Meter lang, fast so als wäre ein Popstar oder der griechische Finanzminister zu Gast.

Tesla Elon Musk #wirtschaftfm
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm
Es outeten sich weitere Gäste als Tesla-Driver und stellten pfiffige Fragen zum Vertrieb und zur nächsten Tesla-Generation. Der typische Nutzer dieses Fahrzeuges ist jung, dynamisch, ökologisch interessiert, Technik begeistert, ein Freund des Car Sharing, trägt keine Krawatte und lässt gelegentlich das Hemd aus der Hose hängen.

eMobility ist in Deutschland eine Bekenntnisfrage. Sigmar Gabriel konnte viele der im Block gestellten Fragen wiederholen und hakte konsequent nach, wenn ihn die jeweilige Frage selbst interessierte.

Elon Musk wurde vom Wirtschaftsminister als "da Vinci der Moderne" angekündigt, dessen Besuch eine besondere Ehre sei. Der Tesla-Chef wirkte dennoch natürlich und bodenständig und lobte Deutschland für seine Vorreiterrolle bei der Solarenergie. Er selbst motiviere sich jeden Morgen damit, dass er gerne etwas Neues schaffen wolle. Sein Fernziel sei eine "self-sustaining civilization" auf dem Mars. Die dafür vorgesehenen Technologien wurden von Sigmar Gabriel jedoch etwas ambivalent bewertet.

Tesla Elon Musk #wirtschaftfm
Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm
Eine zentrale Frage war, wie man es in Deutschland schaffe, mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen. Die Regierung gehe mit gutem Beispiel voran und ordere bereits einen hohen Prozentsatz ihrer Fahrzeugflotte als eAutomobil. Wie wir auf der IAA erfahren hatten, geht BMW zur Zeit zielstrebig zum Bau von eDrive-Modellen quer durch die gesamte Fahrzeugpalette über.

Laut Elon Musk sei auch das Verhältnis von Preis und Leistung entscheidend. Null wäre unpassend und zu teuer gehe auch nicht. Der Preis müsse einfach stimmig sein. Zudem empfahl er eine weitere Verteuerung von CO2.

Unstimmigkeiten zwischen Tesla und der EU gebe es bei den Lademöglichkeiten. Die EU habe eine Norm entwickelt, an die sich alle Hersteller aus Europa halten sollen. Tesla hat eigene Adapter und lädt seine Fahrzeuge auch deutlich schneller nach als die (Kurzstrecken-)Fahrzeuge des alten Kontinentes. Die Begeisterung der Tesla-Driver ist wohl deshalb so nachhaltig, weil ein Tesla durchaus 600 Kilometer mit einer Ladung fahren kann. Da haben die Europäer noch etwas Nachholbedarf.

Videomitschnitt des BMWi

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 20. September 2015

BMW 7er auf der IAA vorgestellt

E23, E32, E38, E65 und F01 sind die Ahnen des G11, der zur Zeit auf der IAA in Frankfurt seine Weltpremiere feiert. Die sechste Generation BMW 7er setzt die Tradition eines Premiumsegmentes fort, welches 1977 am Markt eingeführt wurde. Die bisherigen Generationswechsel gingen mit spürbaren technischen Innovationen und optischen Experimenten einher. Der G11 kehrt nun zur zeitlosen Eleganz des E38 zurück, unterscheidet sich für das Auge des Laien nur unwesentlich vom aktuellen F01, ist bei der Gestaltung des Innenraums absolut wettbewerbsfähig und technisch auf dem allerneuesten Stand.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Antrieb mit eDrive
Für Ingenieure ist die Oberklasse eine hervorragende Spielwiese, da sie alles einbauen dürfen, was sie neu entwickelt haben. Die damit verbundenen Feldversuche ermöglichen dem geneigten Käufer das Kennenlernen weiterer Fahrzeuge der Modellpalette während der Diagnosezeiten in der regionalen BMW-Niederlassung.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Carbonteile (schwarz) in der Karosserie des neuen BMW 7er
Beim neuen 7er wurde ein zaghafter Vorstoß beim Einsatz von Carbon gewagt. An der B-Säule, an der C-Säule, in der Mittelkonsole und an den Schwellern wurden partiell Carbonteile eingebaut, die das Gewicht reduzieren und für mehr Stabilität sorgen sollen. Eine Voll-Carbon-Karosserie wie beim BMW i8 wäre für die nächste Generation wünschenswert, da das die Wirkung von Parkplatzremplern und ähnlichen Vandalismusschäden kompensieren könnte. Vielleicht würde sich der Bestseller 730d wegen des geringen Gewichtes dann auch weit unter 5 Litern Diesel bewegen lassen.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Aufladen eines 740e - 7er mit eDrive
Sparsamkeit und Effizienz stehen bei BMW ganz oben auf der Agenda. Nach xDrive (Allradantrieb) redet man dort aktuell nur noch über eDrive, einem Plugin-Hybrid-Konzept, das sich durch sämtliche Modelle durchziehen wird. Das soll dem sportlichen Charakter von BMW jedoch keinen Abbruch tun, sondern diesen durch die sofort anliegende Kraft sogar noch verstärken.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Ladestatus des neuen eDrive
Der 7er macht in dieser Hinsicht sogar einen dreifachen Spagat. Er muss sich wie ein Luxusauto bewegen lassen, in den Bergen auch mal sportlich um die Kurven driften und dazu noch ökologisch beispielhaft sein. Er kann das!

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Langversion

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Bitte einsteigen zur Rundfahrt durch Halle 11!
Der BMW Excellence Club hatte für Samstag zu einer Abendveranstaltung eingeladen, die von Thomas Gottschalk moderiert wurde. Er selbst fährt in Kalifornien einen BMW X6 und überschreitet nach eigenen Angaben regelmäßig die Geschwindigkeit. Eine Herausforderung an die Selbstdisziplin. Überhaupt verkaufen sich die M-Modelle von BMW gerade in den USA sehr gut, was bei erlaubten Höchstgeschwindigkeiten von 55 Meilen pro Stunde kaum nachvollziehbar ist. Es geht dort wohl hauptsächlich um den Fahrspaß auf Kurzstrecken.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Thomas Gottschalk (rechts) im Gespräch über "elektrisiertes" Fahren
Thomas Gottschalk holte einige BMW-Manager auf die Bühne und stellte insbesondere die neue Elektroausrichtung des Konzerns und die Stärke des Buchstabens M heraus. Als krönender Abschluss fuhren die erwarteten neuen BMW 7er auf die Bühne. BMW nutzte die gesamte Halle 11. In einem kleineren Bereich des Ostflügels wurden die zum Unternehmen gehörenden Marken Rolls-Royce und MINI präsentiert. Der Rest der Halle 11 stand BMW inklusive M zur Verfügung. Über zwei Ebenen verlief eine Fahrbahn, die an die Produktionsstrecke im BMW-Werk Leipzig erinnerte.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Rundfahrt durch Halle 11
Nach der Show mit Thomas Gottschalk stand für die Gäste eine 7er-Flotte zur Testfahrt bereit. Das heißt, die anwesenden Bestandskunden durften mitfahren. Zunächst fand eine Belehrung über die Achterbahn-Strecke, die niedrigen Absturzkanten und das Verhalten im Notfall statt und dann verteilten sich die Excellence-Club-Mitglieder auf die Fahrzeuge.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Elektroharfe und eDrive
Da die Messe bereits für den Publikumsverkehr geschlossen war, konnten während und nach dem Flying Buffet in aller Ruhe die ausgestellten 5er, 3er, Xer, 7er und Ms begutachtet werden. Wobei, "in aller Ruhe" stimmte nicht ganz. Die Party wurde durch die Klänge von Elektrogeige und Elektroharfe untermalt. Ganz im Sinne der neuen Ausrichtung auf eDrive.

Vielen Dank an den BMW Excellence Club für dieses gelungene Wochenende auf der IAA in Frankfurt.

Videos:
Thomas Gottschalk moderiert die Vorstellung des neuen BMW 7er (G11)
Rundfahrt mit dem neuen BMW 7er (G11) durch Halle 11

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 19. September 2015

IAA 2015 und die Weltpremieren

Himmel und Menschen. Alle etwa 700.000 Einwohner Frankfurts müssen an diesem Wochenende die Internationale Automobil Ausstellung besucht haben. 700.000 Einwohner, von denen sich sonst 2792 auf einen Quadratkilometer verteilen, schoben sich langsam die Gänge entlang. Der immer wieder niederprasselnde Regen trieb auch die Off-Road-Begeisterten in die überdachten Hallen. Einige Hallen mussten vorübergehend wegen Überfüllung geschlossen werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Himmel und Menschen
Etwas begehbarer waren die Ausstellungsräume der Zulieferer. So fanden wir uns plötzlich bei BCCG-Mitglied Continental wieder. Erstaunlich, wie vielseitig die Produktpalette dieses sonst nur für Reifen bekannten Unternehmens ist. Bremsanlagen, Katalysatoren, aktive und passive Sicherheitssysteme, automatisiertes Fahren oder innovative Fahrwerkskonzepte sowie der super leise Reifen mit Schaumstoffeinlage runden das Portfolio ab.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Porsche und VW-Konzern in Halle 3
"Das Auto", SEAT, Porsche, Bentley, Bugatti, Skoda und Porsche teilen sich die Halle 3. An einem Porsche-Cabrio, in dem sich gerade Kinder mit Migrationshintergrund zu schaffen machten, fragte ich den daneben stehenden Verkäufer, wie lange er denn schon hier sei. "Seit heute früh" kam die Antwort mit einem authentischen breiten Lächeln. Die Frage, ob ihm das in dieser Form bespielte Auto nicht leid tue, verneinte er. Nach der Messe gebe man es kurz in die Aufbereitung und dann sei wieder alles schick. Das kann man sicher nicht mit jedem der ausgestellten Fahrzeuge machen. Rolls-Royce, Bugatti, Maserati und Bentley konnten nur einzeln und unter Aufsicht angefasst werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Alpha Romeo
Vor Halle 3 (VW-Konzern) war noch eine riesige Erlebnishalle von Audi aufgebaut. Zwei Stunden Anstehzeit, also nichts für uns. In Halle 6 fanden wir sämtliche italienische Hersteller von Ferrari über Maserati und Alpha Romeo bis hin zu Fiat.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Mansory
In der benachbarten Halle 5 stellten Land Rover, Jaguar, Brabus, Alpina, Infinity und weitere Premiumanbieter aus. Über den Ständen hatte fast jede Marke eine zweite Etage mit VIP-Lounges aufgebaut. Im Hintergrund flimmerten riesige LED-Bildwände.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt und Social Media
Immer wieder begegneten uns Sonderthemen wie Social Media, Spielzeugautos, Carrera-Rennbahn, das Fahren mit 16, Bassboxen im Auto, der ADAC oder Uhren mit Markenlogos.

Gelegentlich trafen wir auch Exoten. Yanfeng? Nie gehört, sieht aber aus wie die Concept-Studie eines VW Golf. Borgward? Was es nicht alles gibt und gab. Borgward stellte neben seinen aktuellen SUVs auch ein nostalgisches Coupé aus. Neben Jaguar und Land Rover präsentierte eine Dame ein weißes rundliches Fahrzeug "thunder power". Die "thunder power" hatte wohl gerade den Baum gespalten, aus dem die elegante Mattholzverkleidung des Innenraumes gefertigt worden war. Besonders dreist fanden wir die Exponate von Hyundai, die mit reichhaltig abgekupferten Designelementen deutscher Premiumfahrzeuge ihren Genesis zusammengezimmert hatten.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - SUVs von Borgward
Auf dem Weg zu BMW in Halle 11 auf der Westseite der Messe kamen wir an der Geländewagen-Teststrecke von Land Rover vorbei. Da sich die 700.000 Frankfurter noch in den Hallen aufhielten, konnten wir nach nur 20 Minuten Wartezeit einen der Land Rover besteigen und über die Berglandschaft holpern.

Was siehst du im normalen Auto? Straße!

Was siehst du im Land Rover? Na? Himmel!

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Was siehst du im Land Rover? Himmel!
Der Blick in den Himmel hatte seinen Preis. Die Tankanzeige fiel sofort in den Reservebereich ab. Nach Himmel kam Erde und der Tank zeigte sich wieder als gut gefüllt. Vor uns rutschte ein Wagen quer den Hang herunter und kam problemlos zum Stehen. Diesen Test machten wir auch. Der Neigungswinkel war enorm, aber man hatte keine Angst, dass der Wagen kippen würde. Offensichtlich hat der Rover eine sehr geländetaugliche Federung und einen niedrigen Schwerpunkt. Anders als beispielsweise der Chevy Tahoe, wo leichte Kurvenneigungen schon ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend produzieren.

IAA 2015 Frankfurt
Land Rover Teststrecke auf der IAA 2015 Frankfurt
Video: Land Rover auf der Geländewagen-Teststrecke

Zum Abschluss besuchten wir die Halle 11, wo die BMW-Unternehmensgruppe MINI, Rolls-Royce, M und BMW-Modelle ausgestellt hatte. Darunter waren jede Menge Neuvorstellungen wie der MINI Clubman, der neue X1 und der neue BMW 7er.

IAA 2015 Frankfurt
Neuvorstellungen auf der IAA 2015 Frankfurt
Am Ende der Wanderung über die IAA zeigte der Cardio-Tracker eine Laufstrecke von sechs Kilometern an.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 5. Mai 2015

eMobility - Wo bleibt der Anschluss?

Lautlos gleiten die S-Klassen am Haus des Tagesspiegels vorbei. Ein Shuttle-Service in Schwarz und in Weiß. In den Luxuslimousinen werkeln Verbrennungsmotoren mit 333 PS und ein Elektromotor mit über 100 PS. Zusammen eine beachtliche Leistungsentfaltung und fast lautlos.

Schwarz und weiß, fossil oder elektrisch, Autohochburg Deutschland versus weltweiter Wettbewerb um die mobile Vormachtstellung der Zukunft und noch viele weitere Themen beschäftigen seit gestern die Experten und politisch Verantwortlichen beim 5. Elektromobilitäts-Gipfel beim Tagesspiegel - neudeutsch "eMobility Summit".

eMobility Summit 2015 Tagesspiegel
eMobility Summit 2015 im Tagesspiegel - grün und elektrisiert
So sind auch in diesem Jahr wieder hochkarätige Redner und Diskussionspartner wie Daimler-Chef Dieter Zetsche, Matthias Wissman vom Verband der Automobilindustrie (VDA), Norbert Barthle aus dem Verkehrsministerium oder Henning Kagermann von der Plattform Elektromobilität angereist. Reisen ist ja mit eMobility bisher nur im Tesla möglich. Alle anderen Hersteller möchten bis 2025 die Reichweite verdoppeln, was beim BMW i8 beispielsweise siebzig Kilometer wären und bei nicht ganz so sportlichen Wagen etwas mehr. Ob die zehn Jahre für den Erhalt eines Wettbewerbsvorsprungs zu entspannt bemessen sind wird die Praxis zeigen.

China drängt bereits in den eMobility-Markt und fördert überproportional die inländischen Projekte, da sich mit dem Elektrofahrzeug auch eine intensive Vernetzung der Verkehrsteilnehmer begründen lässt. Google auf der Straße, das "Internet der Autos" und Überwachung kinderleicht gemacht. China setze zudem eigene Trends bei der Normung und Standardisierung. Bleibt zu hoffen, dass es nicht noch mehr Ladestecker geben wird, als die drei der internationalen ISO 15118 entsprechenden Varianten.

eMobility Summit 2015 Tagesspiegel
eMobility Summit 2015 im Tagesspiegel - der Elektro-Daimler mit Effizienzklasse A+
Die im Zelt vor dem Verlagshaus ausgestellten Mercedes-Modelle punkteten alle mit der Effizienzklasse A+. Das ist besser als unser Drei-Liter-Auto aus dem Hause BMW, welches mit Effizienzklasse A angegeben ist. Dafür hat es aber keinen Elektromotor für den Antrieb.

Der größte Engpass der eMobility besteht zur Zeit bei den Akkus. Deutschland hat zwar allgemein bei Autos die Nase vorn, hinkt jedoch bei den Batterietechnologien der USA und Fernost hinterher. Kein Wunder also, dass auch namhafte Firmen wie RWE, BASF, Linde und Siemens beim eMobility Summit mitreden. Die Batterie macht beim Elektroauto etwa 40% der Wertschöpfung aus. Deshalb verkaufen sich diese Fahrzeuge hierzulande auch so schleppend. Die Angst vor einer teuren Ersatzbatterie ab 100.000 km und damit ausgerechnet nach der Garantiezeit ist berechtigt hoch. Dieser erhebliche Wertverlust schlägt sich auch auf Leasingraten nieder, die für ein kleines Elektroauto schnell einmal bei den Raten eines Oberklassewagens landen können.

Kosten versus Nutzen?

Das fragt sich der clevere Geschäftsmann und greift dann vielleicht nur aus Imagegründen zum eAuto.

eMobility leisten sich momentan zu 60% gewerbliche Abnehmer und schwemmen nach dem Neuwagenleasing die aus der Garantie gekommenen Kostenrisiken auf den Gebrauchtwagenmarkt.

Gemäß einer Statistik des KBA sollen rund 85% des privaten Ladebedarfs heute bereits abgedeckt sein. Im öffentlichen Bereich seien es nur 15%. Da eMobility wegen der noch zu verdoppelnden Reichweite weitestgehend für urbane Zwecke beworben wird, können wir uns die 85% Privatnutzer nur im Einfamilienhaus-Areal vorstellen. Ein auf Ökologie bedachter Autofahrer aus Prenzlauer Berg bräuchte ein recht langes Ladekabel von seinem vierten Stock zum zwei Straßen weiter geparkten eMobil.

Laut Henning Kagermann verschmelze zur Zeit die reale mit der digitalen Welt. Das mache auch vor der Mobilität keinen Halt. Gerade angesichts der Wettbewerbsverschiebungen bei Antriebstechniken und in Sicht auf die "Mobilitätswende" forderte er verbesserte Rahmenbedingungen zu Anschaffung und Unterhalt von Elektrofahrzeugen. Das beginne bei der Besteuerung und ende bei der Ladeinfrastruktur.

Insgesamt ein sehr vielschichtiges und interessantes Thema.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 16. Oktober 2014

belektro 2014 - Berlin unter Strom

Um den Strom von Besuchern gut bewältigen zu können, findet die am Mittwoch begonnene belektro 2014 an drei Tagen statt.

Erstaunlich, welch eine breite Industriepalette sich um das Thema Elektrizität und Strom im engeren und weiteren Sinne schart. In den vier Messehallen sahen wir Straßenbeleuchtungen, haushaltsübliche Energiesparlampen, Schaltkästen, elektronische Sicherheitstechnik, Abisolierzangen, Messgeräte und sogar knallrote Berufsbekleidung. Namhafte Firmen wie Siemens, Obeta oder ABB hatten ihre großen Stände am Wege des Besuchers platziert. Kaffeeduft und Obst lockten die Interessenten zum Gespräch mit den Vertriebsfachkräften.

belektro 2014 - Berlin unter Strom Tesla S
Tesla S präsentiert vom Ladestationsanbieter Mennekes auf der belektro 2014
Uns interessierte jedoch besonders das Segment eMobility. Hatte doch der Tagesspiegel in seinem Magazin "Berliner Köpfe" eine Testfahrt mit dem Tesla S avisiert. Das Auto, welches wegen seiner enormen Beschleunigung eher als Spielgerät für Männer in der Midlife Crisis zu werten ist, stand jedoch während unseres Besuches nicht zur Verfügung.

Deshalb mussten wir uns mit einem ausgedehnten Knöpfchentest im Tesla S des Ladestationsanbieters Mennekes begnügen. "Wenn Sie jetzt losfahren, donnern Sie durch die Wand", lautete die Warnung des Standbetreuers. Sicherheitshalber steckte er das Kabel in die fahrzeugeigene Ladedose. Die Sitze machten einen bequemen sportlichen Eindruck. Besonders auffällig war der Touchscreen im Format eines senkrecht gestellten Laptopbildschirms.

belektro 2014 - Berlin unter Strom
eMobility auf der belektro 2014
Energiegeladen ging es durch die nächsten Hallen. Zu Fuß.

Wir erspähten noch weitere Elektro-Fahrzeuge wie motorgetriebene Fahrräder, kleine Lieferwagen, BMW i3, Elektro-Smarts und sogar einen Nissan mit Ladeklappe unter dem vorderen Herstellerschild.


Autor: Matthias Baumann