Donnerstag, 24. Oktober 2013

GASAG-Vorstand Stefan Grützmacher beim mpw

"Der Kümmerer aus Kiel" steht seit einem Jahr an der Spitze der GASAG. Gestern leitete er den Energie-Talk im Berlin Capital Club. Eingeladen hatte der mpw Märkische Presse- und Wirtschaftsclub.

GASAG Stefan Grützmacher mpw Berlin Capital Club
GASAG-Vorstand Stefan Grützmacher im Berlin Capital Club
Stefan Grützmacher ist ein Manager in unserem Alter und ein interessanter Kopf der Berliner Wirtschaftsszene. Was er sagt vermittelt Kompetenz und Authentizität. Allein die übernommene Gesprächsführung zeigt, dass er die geborene Führungskraft ist. Besonders sympathisch macht ihn, dass er offen zugibt, wenn ihm in bestimmten Bereichen das Fachwissen fehlt. In diesen Fällen hat er dennoch schnell die passenden Lösungsansätze parat. Mit Stefan Grützmacher hat die GASAG einen flexiblen und erfahrenen Vorstandsvorsitzenden mit fundierter Branchenkenntnis gewonnen.

Meine Frau bemerkte, dass es gar nicht so einfach sei, ein Auditorium so lange an ein Thema zu fesseln. Stefan Grützmacher war das gelungen.

Uns war bisher gar nicht bewusst, dass Energie nicht nur etwas mit Steckdose und Licht zu tun hat, sondern auch mit Wärme. Wärme mache in der Energiewirtschaft etwa 45% aus. In Berlin sei dieser Anteil noch höher. Die Nutzung von Gas verzeichne zur Zeit wieder Wachstumsraten. Auch seien ein Großteil der Ölheizungen inzwischen so veraltet, dass viele Haushalte kurz- und mittelfristig auf andere Wärmequellen umsteigen müssten und Gas das beste Preis-Leistungsverhältnis biete. Überhaupt machen in der Energiewirtschaft schon halbe Centwerte je Verbrauchseinheit in der Summe erhebliche Ertragssteigerungen aus, die jedoch zu Lasten der Mieter in Berlin gingen, die 80% der Einwohner ausmachen.

Ein oft zitiertes Wort des Abends lautete "Energiewende". Dieses Wort sei so neu und exklusiv, dass es 1:1 in andere Sprachen übernommen wurde, ähnlich wie "Kindergarten" oder "Autobahn". Stefan Grützmacher ging darauf ein, dass die Energiewende ein Generationenwerk sei, welches nicht von heute auf morgen zu realisieren wäre. Vieles hänge auch von Emotionen ab.

Auf die Energiewende stellt sich die GASAG mit einem Umbau vom Gasanbieter zum Energiemanager ein. Das Kerngeschäft biete eine solide finanzielle Grundlage für "Experimente" am Energiemarkt. So werde die Netzbetreibung als Basis angesehen, auf der ein neues Gebäude entsteht, dessen Dach das Energiemanagement bildet.

Autor: Matthias Baumann