Posts mit dem Label Probefahrt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Probefahrt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 28. Juli 2014

BMW Exklusiv Coaching, Maserati Quattroporte und Lincoln Mark V

Ein Drittel der Auffahrt des "The Charles Hotel" in München war überdeckt mit hellblauem Metall. Alfred Gesierich, Steuerberater-Partner unseres revisionssicheren Fahrtenbuches, war mit seinem 1979er Lincoln Mark V erschienen. Der Portier, der kurz vorher noch nach einem eventuellen Taxibedarf gefragt hatte, bekam das breite Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und wirbelte aufgeregt um den amerikanischen Wagen herum.

Steuerberater Starnberg Alfred Gesierich Lincoln Mark V
Steuerberater Alfred Gesierich mit 1979er Lincoln Mark V vor dem "The Charles Hotel" in München (Foto A. Gesierich)
Steuerberater Gesierich aus Gilching im Landkreis Starnberg kennt sich in München bestens aus und lud mich zu einer ausgedehnten Stadtrundfahrt ein. Er kannte zu sämtlichen Gebäuden die relevanten Jahreszahlen und wer dort welche geschichtsträchtigen Dinge getan hatte. Auch an Orten des aktuellen Zeitgeschehens fuhren wir vorbei und besuchten als krönenden Abschluss den Englischen Garten, in dessen reißendem "Eisbach" Surfer ihr Können demonstrierten.

Nach der Stadtrundfahrt trafen wir uns mit einem langjährigen Mandanten und Freund von Alfred Gesierich. Dieser ist ebenfalls Autoliebhaber und fährt neben einem Maserati Gran Turismo auch noch BMW M5 und BMW 730d. Jaguar war einmal, und da er sich gerne nach spannenden neuen Fahrzeugen umschaut, hatte er sich für diesen Abend einen Maserati Quattroporte ausgeliehen. Er gab uns den Schlüssel, so dass wir noch einen weiteren Teil der Stadtrundfahrt absolvieren konnten.

Trotz des deutlich höheren Aufmerksamkeitsgrades liegt der Quattroporte preislich im Segment eines gut ausgestatteten BMW 6er oder 7er. Die Optik des Innenraumes ähnelt ein wenig dem Jaguar XJ und auch die Technik scheint auf Jaguar-Niveau stehen geblieben zu sein. Allerdings klapperte der Maserati im Innenraum. Dieses Klappern wurde jedoch vom aggressiven Sound der 530-PS-V8-Maschine überlagert. Eine Leistung, deren Entfaltung man beim Tritt aufs Gaspedal erwartet und erst nach einer Gedenksekunde zu spüren bekommt. Auch die Beschleunigung in der Linkskurve war eher mäßig, so dass sich unsere Begeisterung in Grenzen hielt. Beim Umgreifen traf mein Finger die Rückseite der unteren Lenkradspeiche. Billiges auf Chrom getrimmtes Plastik. Gut, dass wir das mal getestet hatten und uns darüber freuen konnten, am nächsten Tag in deutscher Qualitätsarbeit made by BMW ein Fahrertraining erleben zu dürfen.

Ein interessanter Abend ging zu Ende.

Am nächsten Morgen flog die Zeit davon. Frühstück, Checkout und Fahrt zur BMW Driving Academy. Das ausgedehnte Testgelände befindet sich auf dem ehemaligen Flughafen in Fürstenfeldbruck, wo 1972 der palästinensische Geiselterror im Rahmen der Olympischen Spiele ihr blutiges Ende gefunden hatte.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW M4 - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Brütende Hitze lag über dem Areal. Zunächst trafen wir uns zu einem Theorieteil, wo uns die technische Entwicklung der BMW-Modelle erläutert wurde. Es ging um Über- und Untersteuern und die Wirkungsweise der standardmäßig zugeschalteten Assistenzsysteme sowie die passende Sitzhaltung, mit der auch Extremsituationen souverän gemeistert werden können.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW M4 - BMW Exklusiv Coaching in Fürstenfeldbruck
Danach ging es hinaus. Es standen sechs BMW 7er mit Motorisierungen von 730d bis 750i, mit und ohne xDrive (Allradantrieb) und verschiedenen Schwarzlackierungen zur Verfügung. Daneben waren fünf BMW M4 aufgereiht. Die Gruppe verteilte sich paarweise auf die Fahrzeuge und der Spaß konnte beginnen.

Wir fuhren zunächst mit dem M4 zu einer Wasserfläche, wo das Über- und Untersteuern mit und ohne Traktionshilfe trainiert werden sollte. Die Übung stellte sich schnell als Driftspaß um ein Pylonenrondell heraus. Begleitet wurde dieses von einem sagenhaften Sound der hoch gezüchteten M4-Motoren. Das maximale Drehmoment dieser 431-PS-Maschinen wird gar nicht mehr für eine bestimmte Drehzahl angegeben, sondern erstreckt sich auf einen ganzen Bereich von 1.850 bis 5.500 U/min. Das Wasser spritzte. Jeweils zwei Fahrzeuge drifteten um den Kreis. Fahrspaß pur.

Dann wechselten wir auf die BMW 7er und es wurde das Ausweichen mit Vollbremsung geübt. Erstaunlich, wie das Anfahrverhalten in den unterschiedlichen Fahrerlebnismodi wirkte. Wir testeten ECO PRO mit Automatikschaltung "S" bis hin zu Sport+ und erreichten das Hindernis mit 80 bis 100 kmh. Der Coach war per Funk mit jedem Fahrzeug verbunden und konnte simultan entsprechende Hinweise geben. Die Reaktionen der Fahrer konnte er jedoch nur an den Lippen und Gesichtsausdrücken ablesen.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er beim Slalom - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er beim Slalom - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Es folgten weitere Parcours mit unterschiedlichen Hindernissen wie enge Kurven, Tore oder Slaloms. Teilweise wurden diese Strecken in Kolonne gefahren und es erfolgte nach einer festgelegten Anzahl von Runden ein Wechsel auf eine andere Motorisierung der verfügbaren BMW 7er.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er auf dem Langstreckenparcours - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Zum Schluss stieg unsere Gruppe wieder in den BMW M4 um und raste auf Zeit einen Slalom ab. So manch ein Teilnehmer nutzte dabei erstmalig die Option des manuellen Schaltens eines Automatikgetriebes. Dieser Sound beim Anfahren, die quietschenden Reifen beim Drift durch den Slalom und die Warnblinkanlage bei der Vollbremsung im "Boxenstop" ließen die Begeisterung für dieses M4 Coupé weiter steigen. Während mein Trainings-Beifahrer seine Bestzeit fuhr, stieg ich in den Fond eines der abgestellten M4 Coupés und war erstaunt, dass dort offensichtlich mehr Platz ist als im BMW 6er Coupé. Thomas Meier, Verkaufsberater unseres Passauer Leasingspartners Autohaus Leebmann, erklärte das später mit den anderen Sitzen. Im M4 waren Sportsitze verbaut und im 6er die deutlich breiteren Komfortsitze.

Nach einer Abschlussrunde mit Urkundenausgabe konnten wir die Heimreise antreten. Einige Teilnehmer waren über 700 km unterwegs. Gelohnt hatte es sich jedenfalls. Deshalb noch einmal herzlichen Dank an den BMW Excellence Club.

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 27. Juli 2014

Skoda Octavia G-Tec und Spritsparen mit Gerhard Plattner

Wie fährt eine vierköpfige Familie aus Berlin für knapp 50 Euro an die Adria?

Begleitet von einem Redakteur der BILD am Sonntag und einem Fotografen traten wir Anfang Juli gegen den Spritsparweltmeister Gerhard Plattner aus Innsbruck an. Die Aufgabe bestand darin, eine vierköpfige Familie mit üblichem Gepäckvolumen und normaler Fahrweise bei möglichst wenig Kraftstoffverbrauch an den Adriastrand zu bringen. Der Zielort war Jesolo in der Nähe von Venedig, welches knapp 1.200 km von Berlin entfernt liegt.

Unser Kontrahent verfügt über einschlägige Erfahrungen beim Spritsparen. Anfänglich war er für Porsche unterwegs und hatte Weltumrundungen und andere interessante Testfahrten absolviert. Als der Sportwagenhersteller irgendwann in den Verruf der Spritverschwendung gekommen war, sollte Gerhard Plattner den Gegenbeweis im Porsche antreten. Das weckte seinen Jagdinstinkt, so dass er in Folge diverse Fahrzeugtypen spritsparend durch Europa und die ganze Welt bewegte.

Skoda Octavia G-Tec Spritsparweltmeister Gerhard Plattner Jesolo Adria
Gerhard Plattner (links)  und die beiden Skoda Octavia G-Tec (mitte und rechts), vorne das Begleitfahrzeug
Gerhard Plattner und wir waren jeweils in einem identisch ausgestatteten Skoda Octavia G-Tec unterwegs, der per Erdgas und Benzin gefahren werden kann und im September auf den deutschen Markt kommt. Wegen des Gewichtsausgleichs hatte Titelverteidiger Plattner zwei Wasserdummys und Sandsäcke an Bord. Wir waren gespannt auf das Ergebnis und entwickelten das Bedürfnis, eigene Akzente zu setzen. Da mir die Freude am Fahren bisher wichtiger war als die ständige Beobachtung der Tankanzeige, ließ ich zunächst meine Frau fahren und beobachtete die Zahlen im Bordcomputer. Ich war beeindruckt. Konsequent setzten wir die Tipps des Weltmeisters um und sahen streckenweise einen Bestverbrauch von 3,4 kg Erdgas. Das relativierte sich jedoch entsprechend der Verkehrssituation. Staus, Kolonnenfahrten mit Bremsvorgängen und Steigungen erhöhten den Verbrauch. Dann ließen wir den Wagen im Verkehr mitschwimmen und konnten durch Abstand zum Vordermann und vorausschauendes Fahren wieder Punkte sammeln. Letztendlich lagen wir immer etwa 0,5 kg über dem erfahrenen Österreicher.

Skoda Octavia G-Tec Spritsparweltmeister Gerhard Plattner Jesolo Adria
Adriastrand in Jesolo bei Venedig, Ziel der Spritsparwettfahrt versus Gerhard Plattner mit Skoda Octavia G-Tec
Die Fahrt verlief über drei Etappen, die in Bayreuth und Innsbruck familienfreundliche Pausen einräumten. Nach etwa 1.200 km erreichten wir die Adriaküste und tankten ein letztes Mal. Das Ergebnis war, dass unser Fahrzeug mit vierköpfiger Familie und Gepäck etwa 50 Euro für Kraftstoff aufgewendet hatte. Gerhard Plattner lag mit seinen Kraftstoffkosten sogar unter den knapp 36 Euro für die Maut.

Skoda Octavia G-Tec Spritsparweltmeister Gerhard Plattner Jesolo Adria
Skoda Octavia G-Tec mit traumhaften Verbrauchswerten und modernster Technik
Faszinierend, wie sparsam man heutzutage ohne Komforteinbußen als Familie unterwegs sein kann. Interessant war auch die technische Ausstattung des Skoda Octavia, die nur noch bei Head Up Display und Surround View einem aktuellen Fahrzeug der Oberklasse nachsteht und das zu einem moderaten Neupreis. Selbst präzise Schildererkennung, Spurwechselwarnung und schlüssellosen Zugang hatte der Kombi aus dem Hause Skoda.

ECO PRO BMW 740d
Spritspartest mit aktuellem BMW 740d im ECO-PRO-Modus - mit 5,5 l/100km von Berlin nach München
Durch diese Reise angeregt probierte ich kurz danach die Erfahrungen am aktuellen BMW 740d aus. Dieser konnte tatsächlich mit 5,5 l/100km Diesel die 600 km von Berlin nach München bewegt werden. Das hatte zwar nichts mit Fahrspaß zu tun, zeigte aber das Spritsparpotenzial bei bewusster und vorausschauender Fahrweise. 

Weitere Links zu Pressemitteilungen über die Spritsparwettfahrt vs. Gerhard Plattner:

Video auf BILD.de

Volkswagen AG

Skoda Presse

Prague Post

Skoda Octavia.cz

Oto Teknik Veri - türkisches Autoportal

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 2. Juli 2014

BMW 640d Coupé mit xDrive

Kontrastnähte, Bang & Olufsen, Keramikapplikationen, M-Paket, Allradantrieb und 313 PS standen uns heute für eine Probefahrt zur Verfügung.

Global Sourcing ist gut, wenn es auch vor Ort einen Ansprechpartner gibt. Deshalb hatte unser Passauer Vertragsautohaus Leebmann zusammen mit dem Berliner Autohaus Graubaum ein citrinschwarzes 640d Coupé mit xDrive organisiert.

BMW 6er Coupé Autohaus Leebmann Autohaus Graubaum
BMW 6er Coupé - sportlich eleganter Innenraum
Sportlich und elegant zugleich glänzt der knapp fünf Meter lange Wagen in der Mittagssonne. Abgedunkelte Heckscheiben, schwarz beledertes Armaturenbrett und helle Ledersitze geben dem Fahrzeug eine besondere Note. LED-Scheinwerfer, Surround View, Head Up Display und ein auf den Fahrerlebnisschalter reagierendes Instrumentenkombi sind ebenfalls verbaut.

Der Allradantrieb ist für ländliche oder schneesichere Regionen durchaus sinnvoll. Bewegt man sich vorrangig in der Stadt, mindert xDrive durch die schwergängigere Lenkung jedoch den Fahrspaß. Die fortgeschrittene Technik und die Assistenzsysteme reagieren wie gewohnt.

BMW 6er Coupé Autohaus Leebmann Autohaus Graubaum
BMW 6er Coupé in citrinschwarz mit M-Paket und LED-Scheinwerfern
Auf dem Berliner Ring schalte ich auf Fahrerlebnis "Sport" und bekomme ein knallrotes Display mit großen weißen Zahlen präsentiert. Man soll sich wohl auf das Wesentliche konzentrieren. Der Wagen beschleunigt gut und liegt auch bei 220 kmh sicher auf der Straße. Auch das Kurvenverhalten macht einen passablen Eindruck.

Das Überholprestige ist sagenhaft. Ob das am LED-Paket liegt? Eine Analyse hatte ergeben, dass es bei der Überholspurfahrt auf flach, breit, schwarz und weit außen liegendes Xenonlicht im Rückspiegel des vorausfahrenden Verkehrsteilnehmers ankomme. Mit einer Höhe von weniger als 1,40 m und einer Breite von knapp zwei Metern sind einige dieser Voraussetzungen erfüllt.

Der verbaute Reihen-6-Zylinder-Diesel ist leider etwas zu laut für ein Fahrzeug dieser Klasse. Immerhin erreicht die Konfiguration eines normal ausgestatteten 6er Coupés schnell mal die 100.000 Euro-Marke.

BMW 6er Coupé Autohaus Leebmann Autohaus Graubaum
BMW 6er Coupé - Fondsitze
Bei einer kurzen Pause klappe ich den Fahrersitz nach vorne und fädele mich in den Fond ein. Der Begriff "Notsitz" ist hier deplatziert. Diesen Sitzplatz sollte man nur Leuten anbieten, die man davon überzeugen möchte, dass sie nie wieder nach einer Mitfahrgelegenheit fragen oder die besonders stilvoll aus dem Bekanntenkreis entfernt werden sollen. Damit erweist sich das 6er Coupé als ideales Fahrzeug für nicht mehr als zwei Personen.

Der Kofferraum ist allerdings überraschend groß. Mit einem Skisack versehen lassen sich sogar sperrige Bretter aus dem Baumarkt transportieren und verschwinden ggf. komplett im Fahrzeug.

Schade, solch ein schönes Coupé, aber höchstens als Zweit- oder Drittwagen für Familien mit Kindern geeignet. Betrachtet man den Aufmerksamkeitseffekt, ist der Wagen doppelt interessant für Singlehaushalte. Bekommt man neben dem Fahrspaß damit doch auch eventuell den passenden partnerschaftlichen Anschluss und kann eine Familie gründen.

Vielleicht kommen wir in zehn Jahren mal wieder auf diesen Traum vom BMW 6er Coupé zurück.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 30. Juni 2014

Jaguar XJ - der Wagen Seiner Exzellenz

In "Skyfall" wird "M" in einem Jaguar XJ chauffiert. Für His Excellency Simon McDonald CMG steht ein Jaguar XJ im Innenhof der britischen Botschaft bereit.

Der Jaguar XJ übertrifft seinen kleinen Bruder XF deutlich an Luxus. Das Material des Innenraumes wirkt bis ins Detail edel und sehr gut verarbeitet. Und auch das per Touchscreen bedienbare Navi sowie das Instrumentenkombi erscheinen nicht so bunt und unruhig wie im XF.

Jaguar XF
Der Verkaufsberater von Riller & Schnauck - BritCars in Teltow erklärt mir die Tasten und gibt mir wertvolle Insider-Tipps zu Funktionen, die mir bei der Probefahrt sonst gar nicht aufgefallen wären. Während meine Frau zuerst den Knopf für die Sitzheizung findet, finde ich diesmal sofort die Taste ECO, die den Start-Stopp-Modus abschaltet. Der Wagen ist vollgetankt und darf 150 km ohne Zusatzkosten zum Test bewegt werden.

Jaguar XJ
Als der Wagen vom Hof rollt, macht die Raubkatze bereits einen kleinen Satz und zeigt damit den unbändigen Willen zu adrenalinfördernder Leistung. Behutsam dosiere ich das Gas und versuche das wilde Tier zu bändigen. Es faucht - V6 Diesel mit 275 PS. Dann passt es sich geschmeidig meinen Fahrwünschen an.

Es geht zunächst durch einige kleine 30er-Straßen Teltows. Leise gleitet der Wagen dahin. An einer Linksabbiegerampel gebe ich dem Wagen etwas mehr Spielraum zur Entfaltung seiner Talente und bin fasziniert. Der Heckantrieb tut sein Übriges. Bald ist die Autobahn erreicht und bremst uns mit einem Tempolimit von 120 aus. Nun zeigen sich die Vorzüge des Tote-Winkel-Spiegels und die schnelle Reaktionszeit bei Fahrt in Kolonne. Wegen der eingeschränkten Rundumsicht durch die hohe Heckpartie, wären die von BMW gewohnten Assistenzsysteme jetzt besonders nützlich.

Jaguar XJ
Endlich erscheint das weiße Schild, welches die freie Fahrt ankündigt. Hm, der XF hatte die 200 kmh schneller erreicht. 220, 230 und dann geht nicht mehr so viel. Ich beruhige mich damit, dass ich diese Geschwindigkeiten gar nicht mehr so oft fahre. Ach, da gibt es ja noch den Sportmodus. Leider lässt die Verkehrslage nur bedingt einen weiteren Test zu.

Dafür scheint das Überholprestige noch um einige Stufen wirkungsvoller zu sein, als beim BMW 7er mit seinen Nachdruck verleihenden Standlichtringen. Die dadurch reduzierten Brems- und Beschleunigungsvorgänge helfen beim vorausschauenden und spritsparenden Fahren. Die Kurvenlage und die Bremswirkung sind erwartungsgemäß gut und auch die Bedienung des Tempomaten ist schnell verinnerlicht.

Jaguar XF
Bei einem Zwischenstopp schaue ich mir den Wagen genauer an und begutachte auch den Kofferraum. Die Heckklappe ist größer als gedacht und schließt per Knopfdruck. Der Kofferraum wirkt etwas kleiner als beim XF, ist aber völlig ausreichend. Trotzdem es sich bei diesem Jaguar XJ um eine Kurzversion handelt, sitzt man auch im Fond sehr bequem. Der XJ ist mit einer Sitzbelüftung ausgestattet, die gerade bei der aktuellen Hitze sehr gute Dienste leistet.

Nach etwa 100 Kilometern tanke ich um die 12 Liter Diesel nach und gebe den Wagen ab.

Jaguar XJ
Danach blättere ich noch durch die Konfigurationsbroschüren und bin erstaunt, welche Vielfalt an Interieurgestaltung möglich ist. Es werden unzählige Kombinationen mit verschiedensten Lederfärbungen, Holzmaserungen, Kontrastnähten und Dachverkleidungen dargestellt.

Dafür fällt die Sonderausstattung bei Multimedia und Technik etwas schmaler aus. Was Head Up, Surround View, Spurwechselwarnung und die Modernität des Navi betrifft, hat Jaguar gegenüber BMW einen Innovationsbedarf von geschätzten fünf Jahren. Dafür punktet Jaguar mit Fahrspaß sowie Verarbeitungsqualität und setzt im Stadtbild deutlichere Akzente.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 23. Juni 2014

Jaguar XF - BTB concept auf der Jagd

Ein Berliner denkt bei Dinnebier sofort an Ford. Dinnebier kann aber auch Premium-Cars wie Range Rover und Jaguar.

Schon bei der Fahrt auf den Dinnebier-Parkplatz am Ende des Ku'damms taucht man in eine Erlebniswelt der Extraklasse ein. Schwarz, weiß, schwarz stehen Jaguar und Range nebeneinander und bieten ein imposantes Bild für den Liebhaber gut motorisierter Fahrzeuge. Auf dem Weg zum Eingang des Showrooms überwindet der Kunde einen Offroad-Parcours, der stilecht mit mehreren SUV garniert ist.

Hm, doch lieber einen Range fahren? Nein, für heute ist ein Jaguar XF gebucht.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF und Range Rover bei Dinnebier
Nach einer kurzen Einweisung zum Komfortzugang, dem Start-Stop-Knopf und der Tankklappe geht es los. Erster Stopp ist die Tankstelle. Die Fahrt Richtung Hamburg soll ja möglichst ohne Tankpause absolviert werden.

Stopp, Start, Stopp, Start - irgendwie ist diese ökologisch verordnete Motorabschaltung bei jedem Halt lästig, auch wenn der Motor schnell wieder zur Verfügung steht, sobald der Fuß von der Bremse des Automatik-Wagens genommen wird. Ich suche den Knopf zum Abschalten und finde ihn nicht.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF Innenraum mit versenkbaren Elementen
Mein Blick schweift über die Fettflecken auf der hochglänzenden Mittelkonsole. Eine reinigungstechnische Herausforderung, die sich auch auf den per Touch bedienbaren Monitor mit Navi, Radio und weiteren interessanten Funktionen übertragen lässt. Die Menüführung erschließt sich dem Nutzer recht schnell, hat jedoch eine Optik, wie wir sie von BMWs der Jahrtausendwende kennen. Ebenso langsam ist das Navi bei der Nachberechnung eigenwillig geänderter Routen. Überhaupt sind die Monitoranzeigen ungewöhnlich bunt im Vergleich zum sonst so eleganten Fahrzeug.

Die weiteren Bedienelemente erscheinen funktional gut durchdacht und aufgeräumt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Knopf für die Gangschaltung. Dort wo bei BMW das iDrive sitzt, fährt bei Betätigung der Zündung ein optisch fast identischer Knopf heraus mit dem die Gänge gewählt werden. Als ich das Radio lauter stellen möchte, greife ich intuitiv zur Gangschaltung. Mit getretener Bremse wäre das Getriebe jetzt in den Sport-Modus gegangen. Die Lautstärke ließ sich am Multifunktions-Lenkrad einstellen.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF Innenraum
Wo ist der Tempomat? Zwei Hebel hinter dem Lenkrad bieten unzählige Funktionen, deren piktografische Erläuterungen nur bei längerem Ampelhalt zu ermitteln sind. Reset-Knopf und Lichtschaltungen sind schnell klar, dann schaltet die Ampel wieder auf Grün und der nächste flotte Ampelstart wird initiiert.

Der Drei-Liter-Dieselmotor mit 275 PS erfreut mit Laufruhe, aber auch mit einem durchaus aggressiven Sound beim Beschleunigen. Als das durchgestrichene 60er-Schild am Ortsrand Tegel hinter uns liegt, wird die Katze losgelassen. Ohne die geringsten Ermüdungserscheinungen erreicht sie die 200 kmh. 220, 230, da ist ja noch richtig Spiel unter dem Pedal. Breites Grinsen. 240 kmh und ein Kleinwagen zieht auf die linke Spur. Schade, die Bremse wird leicht getreten und reagiert wie erwartet. Entspannt pegelt sich der Wagen auf die Geschwindigkeit des Vorausfahrenden ein.

Der Kleinwagen bleibt links. Scheinbar muss hier noch etwas am Überholprestige nachgeregelt werden. Ich teste die unterschiedlichen Lichtmodi und - endlich fährt er nach rechts.

An einer der nächsten Ausfahrten trete ich die Rückfahrt an. Motorleistung und Beschleunigung waren überzeugend. Endlich entdecke ich auch den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik. "ECO" steht darauf.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF
Der Jaguar XF überrascht immer wieder mit kleinen Details. Die Türgriffe werden mit einem leichten blauen Licht illuminiert. Die Bedienelemente sind ebenfalls mit blauem Licht hinterlegt. Die Lüftungsklappen werden im Stand verdeckt und fahren beim Druck auf das Motor-Knöpfchen gut inszeniert wieder heraus.

Auch den Sitzkomfort und den Kofferraum teste ich. Der mit dem BMW 5er vergleichbare Jaguar XF bietet auch im Fond guten Platz für Mitreisende. Während der Kombi, auch Sportbrake genannt, gut zu beladen ist, muss man das Gepäck bei der Limousine eher von hinten einfädeln. Das war damals schon eine suboptimale Eigenschaft beim Test des Volvo S80. Auch der Jaguar XJ sei in diesem Punkt nicht handlicher. Allerdings gebe es laut Verkaufsberater Daniel Kantrowicz auch die Option des Skisacks und der umklappbaren Fondlehnen.

Insgesamt wurden die Erwartungen in den Jaguar XF bestätigt, so dass dieser oder der größere Jaguar XJ mit gleicher 275-PS-Motorisierung eine gute Ergänzung für unseren Fuhrpark darstellen könnte.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 29. April 2013

Abgefahren - MINI Cooper S Cabrio

Servicetermine bei BMW sind ein willkommener Anlass für Probefahrten mit anderen Modellen. Nachdem der Britische Botschafter Simon McDonald CMG so vom MINI Cooper S beeindruckt war, wollte ich diesen nun auch einmal fahren. In einem MINI hatte ich bisher noch nie gesessen.

MINI Cooper S Cabrio
MINI Cooper S Cabrio
In der BMW-Niederlassung am Blumberger Damm setzte man einige Hebel in Bewegung und so stand heute ein schwarzes MINI Cooper S Cabrio zur Verfügung. Ein Blick - und die Vorfreude auf die Fahrt konnte kaum gezügelt werden. Nach einer kurzen Einweisung ging es los.

Die Reaktion des Kleinwagens auf die erste Berührung des Gaspedals machte mir augenblicklich zwei Dinge klar:

Dieses Auto will Bewegung und Spaß!

MINI Cooper S Cabrio
Die Fahrt zur Autobahn brachte so viel Freude, dass ich die gewöhnungsbedüftigen Anzeigen von Drehzahl und Geschwindigkeit nicht immer im Blick hatte und meine beflügelte Symbiose mit dem Fahrzeug gelegentlich etwas ausbremsen musste.

Der Sound beim Ampelstart war ein Genuss, die Beschleunigung ebenso.

Dann ging es auf die Autobahn. Der Tacho zeigte schon auf die 160 und es lag immer noch so viel Auffahrt vor mir. Ich ließ ihn rollen und beschleunigte wieder, als die Autobahn erreicht war. Bei 200kmh hatte der MINI immer noch eine sichere Straßenlage - schade nur, dass auf der linken Spur keiner so recht Platz machen wollte.

MINI Cooper S Cabrio
MINI Cooper S Cabrio
Eine angenehme Reisegeschwindigkeit mit dem MINI Cooper S Cabrio liegt zwischen 140 und 160kmh. Mit seinen 184 PS beschleunigt das MINI Cooper S Cabrio bei Bedarf schnell mal auf 220kmh, begleitet von einem traumhaften Sound.

Bemerkenswert war auch der geringe Verbrauch. Während bei Probefahrten mit C-Coupé, Phaeton und Volvo S80 eine merkliche Abwärtsbewegung des Kraftstoffvorrates zu verzeichnen war, ließ sich die Tankanzeige des MINI Cooper S nicht aus der Ruhe bringen.

Insgesamt würde ich das Fahrerlebnis mit folgenden drei Worten zusammenfassen:

klein - stark - schwarz 

Autor: Matthias Baumann