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Dienstag, 24. März 2015

Pakistanischer Nationalfeiertag - Diplomatie und Folklore im Atrium der Deutschen Bank

Norbert Lammert wippte im Takt als Fusion Music seine Mischung aus pakistanischen Folk-Klängen und westlichen Bassgitarren-Rhythmen präsentierte. Neben ihm stand der pakistanische Botschafter Hasan Yaved, der gestern anlässlich seines Nationalfeiertages zu einem Empfang ins Atrium der Deutschen Bank eingeladen hatte.

Pakistanischer Nationalfeiertag Deutsche Bank
Bundestagspräsident Norbert Lammert und Botschafter Hasan Yaved beim Empfang zum Nationalfeiertag Pakistans
Viele der anwesenden Botschafter sind hier schon fast zu Hause, da die Deutschen Bank gerne für diplomatische Empfänge genutzt wird. Ein klarer Wettbewerb zur Commerzbank am Pariser Platz, die eher die gemütliche Alternative für derartige Zusammenkünfte darstellt.

Gemütlichkeit kam diesmal auch in der sonst so nüchternen Deutschen Bank auf. Die Pakistanis hatten die Wände und den Saal liebevoll mit folkloristischen Elementen dekoriert. An den Wänden standen Staffeleien mit Bildern des pakistanischen Künstlers Jimmy Engineer. Ein ungewöhnlicher Name für einen ungewöhnlichen Mann, der aus einer Parsi-Familie stammt und sämtliche Barrieren der Kasten und Glaubensbekenntnisse durchbrach. Ein Freiheit liebender Künstler, der sich in seinen Werken auch intensiv mit der Unabhängigkeit Pakistans beschäftigte.

Pakistanischer Nationalfeiertag Deutsche Bank
Pakistanischer Nationalfeiertag - Fusion Music
Einige Bekannte aus China, der iranische Botschafter, diverse Diplomaten aus dem mittleren Osten und ungewöhnlich viele hoch dekorierte Militärattachés waren zu Gast. Dazwischen immer wieder ein Bundestagsabgeordneter oder ein deutscher Manager. Farbenfroh verschleierte Frauen begleiteten ihre diplomatischen Gatten. Ohnehin war es sehr spannend zu erfahren, was die einzelnen Gäste mit Pakistan verbindet. Das ging von "ich war mal eine Weile dort" über "ich kenne den Botschafter" bis "ich bin im Ministerium für dieses Land zuständig".

Die landestypischen Fleisch- und Fischgerichte schmeckten wieder sehr gut. Botschafter Hasan Yaved bestätigte auf Nachfrage, dass seine Frau diesmal nicht gekocht habe. Das wäre doch etwas zu viel geworden. Ein Dinner in der Residenz ist da schon etwas überschaubarer.

Pakistanischer Nationalfeiertag Deutsche Bank
Pakistanischer Nationalfeiertag - Botschafter Hasan Yaved bei seiner Rede im Atrium der Deutschen Bank
Pakistan wirbt um ausländische Investoren. Eine leistungsfähige Agrarwirtschaft und interessante energietechnische Gegebenheiten sollen als Magnet für Geldgeber dienen. Zudem wurde auf die reizvolle Natur von Meer über Wüste bis Hochgebirge verwiesen und eine Reise in dieses Land schmackhaft gemacht. Botschafter Hasan Yaved engagiert sich hier in Deutschland sehr stark bei der Erschließung wirtschaftlicher Quellen.

Vielen Dank für die Einladung!

Video: Fusion Music beim Empfang anlässlich des pakistanischen Nationalfeiertages

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 13. Januar 2015

25 Jahre Deutsche Gesellschaft e.V.

"Lieber Lothar", begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Nachwende-Ministerpräsidenten der DDR zu Beginn ihrer Festrede anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft.

Lothar de Maizière trat bei der heutigen Festveranstaltung im Atrium der Deutschen Bank als Multitalent auf. Er wechselte zwischen Rednerpult und Notenständer, hielt eine warmherzige Begrüßungsrede und begleitete auf der Viola mehrere Klassikstücke.

Deutsche Gesellschaft 25 Jahre Angela Merkel
25 Jahre Deutsche Gesellschaft - Angela Merkel
Angela Merkel fragte lieber noch einmal nach, warum der im Programm angekündigte Haydn so anders klang. Das Streicher-Quartett hatte spontan auf Beethoven gewechselt. Die Kanzlerin freute sich.

In einem kurzen Film sahen wir die Zeitzeugen der Wende, das Volk, Eberhard Diepgen, die jugendliche Angela Merkel und andere. Acht Wochen nach dem Mauerfall wurde die Deutsche Gesellschaft bereits gegründet und weitere acht Wochen später fanden die ersten freien Wahlen statt. Seitdem setzt sich die Gesellschaft für die Wiedervereinigung in den Köpfen, die politische Bildung Jugendlicher und die Bewahrung und Pflege architektonischer Kulturgüter ein.

Angela Merkel sprach über die "friedliche Revolution" und das "Glück der Einheit" sowie darüber, dass es inzwischen größere Befindlichkeiten zwischen Nord und Süd gebe als zwischen West und Ost. Ihre Rede wurde mehrfach von spontanem Applaus unterbrochen. Insbesondere als es um die Flüchtlingsthematik und die Grundwerte des europäischen Demokratieverständnisses ging. "Unsere Werte sind nicht verhandelbar. Sie sind unser Kompass".

Deutsche Gesellschaft 25 Jahre Lothar de Maizière
25 Jahre Deutsche Gesellschaft - Lothar de Maizière mit Viola im Streichquartett
Nachdem wir der Kanzlerin persönlich die besten Wünsche zum Neuen Jahr übermittelt hatten, gab es einen Empfang für die Gäste der Festveranstaltung.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 15. Februar 2014

Klare Worte in der Deutschen Bank

Als wir gestern mit Peer Steinbrück in den Fahrstuhl des Hauses der Deutschen Bank in der Charlottenstraße 36 stiegen, lag bereits ein prominentes Ereignis in der Luft. "Klare Worte" wurden erwartet. "Klare Worte" des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der sein gleichnamiges Buch im Atrium der Deutschen Bank vorstellte.

Wie ein Buch des Sozialdemokraten Gerhard Schröder zwischen Papst Franziskus und Seelsorgerin Monika Rudolph passt, wurde damit aufgelöst, dass die Gründungsurkunde des Herder-Verlages vor etwa 200 Jahren auch von einem Kanzler unterschrieben wurde.

Deutsche Bank Gerhard Schröder Klare Worte
Gerhard Schröder bei der Buchvorstellung "Klare Worte" auf dem Podium mit Europaparlaments-Präsident Martin Schulz
Auch die Wahl der Deutschen Bank als Vorstellungsort für das Buch passt. War doch die Euro-Umstellung genau in die Mitte seiner Amtszeit gefallen. Gerhard Schröder hatte laut David Marsh bereits im Vorfeld gewisse Entwicklungen abgesehen und war im Bewusstsein der für Deutschland positiven Eckdaten recht zuversichtlich auf den Euro zugegangen.

Deutsche Bank Gerhard Schröder Klare Worte
Gerhard Schröder und das Medieninteresse
Apropos Euro: wegen des besonderen Anlasses war auch Schröders Parteifreund Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, angereist und nahm nach einer kurzen Rede zusammen mit Gerhard Schröder auf dem Podium Platz.

Das Medieninteresse war groß. Über einhundert Journalisten lauschten gespannt den "klaren Worten" und versuchten die begleitende Körpersprache mit ihren Kameras festzuhalten.

Dass Gerhard Schröder die "klaren Worte" nicht nur in seinem Buch formuliert, sondern auch gegenüber seinen Gesprächspartnern, zeigte sich, als ihm während der Moderation immer wieder Meinungen und Zitate in den Mund gelegt wurden. Der Exkanzler weiß, was er will und sagt, was er denkt.

Auf das Buch selbst wurde kaum eingegangen, so dass die Publikumsfrage nach Inhalt und Zweck des Buches humorvoll von Gerhard Schröder mit: "ich habe mir ein Geburtstagsgeschenk gemacht", beantwortet wurde.

Anschließend gab es Gelegenheit für kurze Gespräche und Begegnungen mit Anshu Jain (Vorstand der Deutschen Bank), David Marsh (OMFIF), dem ehemaligen US-Botschafter Kornblum und KPM-Chef Jörg Woltmann.

Gerhard Schröder erlebte eine starke Nachfrage an Buchwidmungen und verließ letztlich das Geschehen mit demselben Fahrstuhl, in dem wir eingangs Peer Steinbrück begegnet waren.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 13. November 2013

Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz 2013

23 Jahre ist es nun her, dass ich das letzte Mal das Eingangsportal der Charlottenstraße 36 durchschritten hatte. Der damalige Lückenbau des ZOD Zentrum für Organisation und Datenverarbeitung, Rechenzentrum des Berliner Bauwesens, welches Standort der ersten acht Jahre meines Berufslebens als Informatiker war, ist nun einem stilecht den klassizistischen Nachbargebäuden nachempfundenen Haus gewichen.

Hauptstadtpreis Deutsche Bank Norbert Lammert Bundestagspräsident
Hauptstadtpreis 2013 im Atrium der Deutschen Bank
Der Blick in den Hinterhof aus dem einzigen Fenster des Großrechnerraumes war noch gut in Erinnerung. Diesen Hof gibt es immer noch: das Atrium der Deutschen Bank mit einer Glasüberdachung, die den Bereich auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen nutzbar macht.

In diesem Atrium fand heute die Verleihung des Hauptstadtpreises für Integration und Toleranz 2013 statt. Dieser wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal vom Initiative Hauptstadt Berlin e.V. ausgeschrieben.

Vereine, Projekte und nichtstaatliche Institutionen aus Berlin konnten sich um diesen Preis bewerben. Die Jury bestand unter anderem aus Suat Bakir von der TD-IHK, dem ehemaligen Finanzsenator Peter Kurth und dem IHB-Vorsitzenden Christoph Wegener. Sponsoren wie Hochtief oder die COPRO-Gruppe hatten über die Jahre mehr als 100.000 Euro für den Hauptstadtpreis zusammengetragen.

Die Preisträger 2013 waren mit zahlreichen Projektbeteiligten anwesend, so dass das Publikum insgesamt sehr heterogen wirkte. Letztlich passte das aber auch zum Charakter dieser auf ethnische und religiöse Diversity zugeschnittenen Veranstaltung.

Hauptstadtpreis Deutsche Bank Norbert Lammert Bundestagspräsident
Hauptstadtpreis 2013 - Theaterprojekt SATOE
Der dritte Preis ging an den Street University City Berlin e.V., der sich um die Förderung junger Menschen im Kiez verdient gemacht hatte. So können Jugendliche für ein Jahr verschiedene Kurse belegen und anschließend einen Master of Street University erhalten. "Jeder Mensch hat Potenzial", ist der motivierende Tenor dieser Initiative, die die Identität ihrer oftmals orientierungslosen Zielgruppe stärkt.

Der mit 5.000 Euro dotierte zweite Preis ging an den Maler- und Lackierermeister Cemal Ates, der während seiner 25 Jahre unternehmerischer Tätigkeit  in Berlin bereits 150 Praktikanten mit Migrationshintergrund und teilweise körperlichen Behinderungen bei sich angestellt hatte. Auch vor schwer erziehbaren Jugendlichen scheut sich Malermeister Ates nicht. Er sieht sie als besondere Herausforderung an und freut sich über Erfolge in deren Sozialverhalten.

Der erste Preis wurde von Suat Bakir übergeben und ging an JUGA. JUGA steht für "jung - gläubig - aktiv". In diesem Projekt treffen sich Christen, Muslime, Bahai und Juden zum Austausch über Ihre religiösen Ansichten, ohne sich gegenseitig zu missionieren. Es werden gemeinsame Aktionen wie das Putzen der überall im Stadtgebiet verteilten "Stolpersteine" durchgeführt. JUGA hat einen Ethikcodex mit sieben Schwerpunkten aufgestellt: Verantwortung, Offenheit, Gerechtigkeit, Respekt, Vergebung, Empathie und Wissen.

Ein Sonderpreis ging an das ethnisch durchmischte Theaterprojekt "SATOE Gesegnete Heimat", welches sich mit der Thematik von Migranten in zweiter Generation auseinandersetzt, deren Identität zwischen der Zugehörigkeit zur alten und zur neuen Heimat schwankt.

Hauptstadtpreis Deutsche Bank Norbert Lammert Bundestagspräsident
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert - Hauptstadtpreis
Im Vorfeld hatten wir uns besonders auf das Grußwort von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert gefreut. Seine spitzfindigen und den Kern der Sache treffenden Reden ohne Ansehen der Person hatten uns schon immer begeistert. Auch seine heutigen Ausführungen waren ein Genuss an scharfsinniger Wortwahl und Inhalten.

So sei die Akzeptanz der Rechtsordnung "auf der Ebene normativer Sätze unangefochten, jedoch in der Praxis anders". Norbert Lammert ging insbesondere auf das Thema Integration durch Erlernen der deutschen Sprache ein. Eine Schule in Berlin habe das bemerkenswerte Projekt gestartet, Deutsch als Hauptkommunikationssprache im Unterricht und auf dem Schulhof einzuführen. Daraufhin habe man sich den Vorwurf der Zwangsgermanisierung gefallen lassen müssen.

Die Sprache sei jedoch einer der entscheidenden Faktoren einer erfolgreichen Integration. Allerdings gebe es noch erhebliche Mängel bei der Integrationsbereitschaft, da sich beide Seiten verweigern. Die Deutschen sollten doch bitte bei der Integration helfen.

Was das oft gebrauchte Schlagwort "Toleranz" betrifft, sei das ein rein humanes Thema, da die Natur per se keine Toleranz kenne. Toleranz sei der große Bruder der Freiheit. Eindringlich warnte er jedoch auch davor, Toleranz mit Dummheit zu verwechseln.

Abgerundet wurde der Abend durch die musikalische Begleitung des Upsala Quartetts und ein hervorragendes italienisches Catering.

Autor: Matthias Baumann