In der stilechten Kneipenatmosphäre des "en passant" tummelten sich bereits einige Interessenten und Diskutanten des Abends. Mit Rotwein, Bier und Salzstangen versorgt gingen wir in einen Nebenraum mit großem Schaufenster. Dr. Robbin Juhnke von der CDU, Sabine Schumann von der Polizeigewerkschaft und Robert Ide vom Tagesspiegel setzten sich auf die Stühle in der Mitte. Rechts und links war jeweils ein leerer Stuhl für Koreferenten und Fragesteller aus dem Publikum aufgestellt.
Im Prenzlauer Berg sind zur Zeit die Themen Wohnungseinbrüche, Kellereinbrüche und Fahrraddiebstähle virulent. Nur etwa 50% der Einbrüche werden vollendet. Die Beute ist oft homöopathisch im Gegensatz zum Flurschaden. Im Publikum saßen einige Betroffene aus der Region und selbst CDU-Mann Juhnke hatte solch ein Erlebnis schon hinter sich. Deshalb konnte er sich auch gut in die psychologischen Nachwirkungen bei den Opfern hineinversetzen.
#pubtalk - Innere Sicherheit in Berlin |
Da sie sehr aufgeregt war, musste sie von der Moderation gebremst werden, so dass ihre wertvollen Gedankenansätze nur marginal zur Geltung kamen. In diesem Zusammenhang erfuhren wir, dass die vermeintlich offiziellen Vertreter der Moslems in Deutschland oftmals gar nicht von den eigenen Leuten anerkannt seien und es zudem viel zu wenig klare Distanzierung von terroristischen Aktionen gebe. Diesen Eindruck hatten wir bereits vor eineinhalb Jahren bei der Islam-Konferenz in Berlin gewonnen.
Am Schaufenster spazierten viele Prenzlberger vorbei und schauten interessiert in das Innere des #pubtalk-Raumes. Einige verhielten sich verdächtig, holten ihr Handy heraus und telefonierten vor dem Schaufenster. Planten sie den nächsten Einbruch? Beobachteten sie die Fahrräder vor der Kneipe? Einige junge Leute waren so fasziniert von der Szene im "en passant", dass ich auf deren Kollision mit dem Parkscheinautomaten gefasst war.
Ein interessanter Aspekt für die innere Sicherheit war noch die intelligente Stadtplanung. Parks sollten nicht zu allen Seiten hin offen sein, da sie dadurch schwer kontrollierbar seien. Auch der Alexanderplatz und andere Problemstellen sollten durch Licht und die Vermeidung langer Gänge sicherer gemacht werden. Es wurde auch über Kameras diskutiert, mit denen die CDU zurzeit in den Wahlkampf geht.
Im Anschluss führte ich der Polizeivertreterin noch die Alarmanlage mit Anruffunktion und die Präventionsmaßnahmen gegen den Teilediebstahl am Auto vor und erfuhr dabei, dass mein Parkplatz nicht ganz regelkonform sei. Eine Besucherin berichtete dann noch von ihrem Kollegen aus dem Grunewald, dem der BMW bereits sieben Mal ausgeräumt worden war, was inzwischen zu einer suboptimalen Position gegenüber der Versicherung geführt habe.
Autor: Matthias Baumann