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Dienstag, 26. August 2025

Kanadas Premierminister, Mark Carney, besucht Bundeskanzler Friedrich Merz

Heute war der Premierminister von Kanada, Mark Carney, bei Bundeskanzler Friedrich Merz zu Gast. Er wurde mit militärischen Ehren empfangen.

Die Hauptstadtpresse war überrascht, dass der Kanzler schon um acht Uhr einen Termin ansetzt: Angela Merkels Termine fanden in der Regel nach 10 Uhr statt, und Olaf Scholz hatte seine Gäste gerne abends empfangen. Friedrich Merz hatte aber ein straffes Pensum für diesen Dienstag nach seinem Urlaub, weil für Mittags noch der Premierminister von Belgien im Kalender stand.


Die Beziehungen zu Kanada sind in den Bereichen Wirtschaft und Sicherheit sehr gut. So wurde heute eine Absichtserklärung zur Kooperation bei der Rohstoffgewinnung unterzeichnet. Ferner hat Premierminister Carney Interesse an deutschen Ubooten signalisiert und war deshalb anschließend nach Kiel zu TKMS gereist. Dort trifft er Verteidigungsminister Boris Pistorious und den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther.

Kanada hat trotz seiner Größe nur knapp 40 Millionen Einwohner und erwirtschaftet etwa die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes von Deutschland. Die sicherheitspolitischen Schwerpunkte liegen in der Arktis, dem Indo-Pazifik und der Euro-Atlantik-Region. Das abschmelzende Eis im Nordpolarmeer öffnet neue Schiffswege und potenzielle Angriffsrouten. Auch Rohstoffquellen werden dadurch freigelegt. Kanada engagiert sich in Lettland und war auch an den jüngsten Hilfsgüter-Flügennach Gaza beteiligt.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 1. August 2025

Militärattachés besuchen die Luftwaffe in Jagel

Kürzlich nahm eine größere Gruppe von in Deutschland akkreditierten Verteidigungsattachés an einer Informationsreise zur Luftwaffe in Jagel teil.

Jagel liegt wenige Kilometer südlich von Flensburg. Dort ist das Taktische Luftwaffengeschwader 51 "Immelmann" (TaktLwG 51) stationiert. Dieses bündelt verschiedene Fähigkeiten wie die luftgestützte Aufklärung, die Niederhaltung gegnerischer Luftverteidigung,die  Seekriegführung aus der Luft und die verlegefähige Auswertung. Besonders bekannt ist das Taktische Luftwaffengeschwader 51 für seine allwetter-flugfähigen Tornados und die jährliche Teilnahmen oder Ausgestaltung der "Tiger Meets".


Aus Termingründen hatten wir nur den ersten Tag dieser Reise mit der Kamera begleitet. Dieser Tag enthielt aber schon alles, was bei einer zünftigen Informationsreise dazugehört. Der Tag begann mit einem stilechten A400M-Flug und der Ankunft der Militärattachés und ihrer Partnerinnen auf dem Flugplatz Jagel bei Schleswig. Direkt danach ging es zum Vortrag über das Taktische Luftwaffengeschwader und die Luftwaffe. Ein vorgeschalteter Theorieteil ist üblich, um spätere Exponate und Erfahrungen besser einordnen zu können.

Nach Gruppenfoto, Mittagessen und viel Zeit zum Networking ging es endlich zum echten Tornado. Mehr als die Hälfte der Militärattachés verstehen Deutsch. Deshalb wurden zwei Gruppen gebildet und die umfangreichen Erklärungen zum Tornado in Englisch und in Deutsch geliefert. Es reisen auch immer zwei Dolmetscherinnen aus dem BMVg mit. Während der Programmpausen sind sie mit der Vorbereitung auf den spezifischen Fachjargon beschäftigt. Präzision ist hier gefragt, da die Militärattachés ausführliche Berichte über die Reise an ihre Ministerien senden müssen und dann möglichst keine Missverständnisse in der Wortwahl aufgetreten sein sollten.

Besonders begeistert waren die Attachés und ihre Partnerinnen vom Probesitzen im Cockpit. Auch alle Tasten durften ausprobiert werden. Verteidigungsattachés mit Luftwaffenerfahrung waren schnell untereinander in Fachgespräche vertieft. Der spanische Verteidigungsattaché durfte selbst einmal für 3 Jahre in Deutschland Tornado fliegen.

Jede Pause oder Fahrt zum nächsten Programmpunkt wird zum Austausch zwischen den Attachés genutzt. Es könnte fast mit einer Klassenfahrt verglichen werden. Am Abend steht normalerweise ein regional typisches Essen in einem regional typischen Ambiente auf der Agenda. In diesem Fall hatte sich ein Restaurant unterhalb der Eisenbahnbrücke von Rensburg angeboten. An den folgenden beiden Tagen konnten sich die Militärattachés die Drohnen der Bundeswehr anschauen und trafen sich mit Vertretern der schleswig-holsteinischen Wirtschaft und Politik.

Ausführliche Infos zu Aufgaben, Alltag und Familienleben eines Militärattachés finden Sie in dieser Doku. Sie wird inzwischen auch international zur Schulung von Militärattachés genutzt: https://youtu.be/18n1ZImeBA0

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 31. Juli 2025

Marsch zum Gedenken 2025

Seit dem 28. Juli 2025 findet der 8. Marsch zum Gedenken statt. Dabei marschieren Reservisten und aktive Soldaten gegen das Vergessen ihrer im Kampf gefallenen Kameraden, aber auch der im Dienst verstorbenen militärischen und zivilen Angehörigen der Bundeswehr.

Der Marsch beginnt in der Fläming-Kaserne südlich von Berlin und endet nach 120 Kilometern und 3.429 Metern im Bendlerblock. Die Wegstrecke steht symbolisch für die 120 Gefallenen und die 3.429 im Dienst Verstorbenen. Letztere können auch durch Herzinfarkt oder Unfall ums Leben gekommen sein. Ihre Namen werden in dauerhafter Schleife in die Cella (Raum der Stille) des Ehrenmals der Bundeswehr projiziert.

Der erste Marsch dieser Art wurde 2018 von der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft Military Brotherhood Germany (RAG MBG) und dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. initiiert. Unterstützt wird er von den Angehörigen der Gefallenen und Verstorbenen und von der Bundeswehr. Dass das BMVg hatte mit dem Thema Veteranen und Gedenkkultur bislang sehr gefremdelt. Das ändert sich aber langsam – nicht zuletzt durch den neu eingeführten Nationalen Veteranentag.

Generalleutnant André Bodemann nahm an diesem Marsch ebenfalls teil. Er zeigte sich betroffen vom jüngsten Hubschrauberabsturz in Holzdorf, bei dem zwei Soldaten ums Leben gekommen waren und einer noch vermisst wird. Update 31.07.2025: Das dritte Besatzungsmitglied wurde tot ausgefunden. 

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 29. Juli 2025

Keine Zeit für Urlaub: Bundeskanzler empfängt den König von Jordanien.

Heute hat Bundeskanzler Friedrich Merz den König des Haschemitischen Königreichs Jordanien, Abdullah II. bin al-Hussein, mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt in Berlin empfangen.


Abdullah II. bin al-Hussein war in den letzten Jahren oft in Berlin. Dann aber zu reinen Arbeitsbesuchen. Vor vierMonaten hatte er noch den scheidenden Kanzler Olaf Scholz und denBundespräsidenten getroffen. Angesichts der sicherheitspolitischen Weltlage ist die neue Bundesregierung noch nicht in die Sommerpause gegangen und steht in der Versuchung, diese komplett ausfallen zu lassen. Zu viele Baustellen sind zu bearbeiten. Nur eine davon ist die Situation in Gaza und die immer noch festgehaltenen Geiseln mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Beim heutigen Besuch von Abdullah II. bin al-Hussein ging es vorrangig um die mögliche Linderung der Not der Teile der Zivilbevölkerung von Gaza, die nicht durch die korrupten Kanäle der Hamas versorgt werden. So äußerte der Bundeskanzler in seiner Eingangserklärung zur Pressekonferenz wiederholt klare Kritik an der Hamas und betonte, dass die Hamas die Ursache der Probleme in Gaza sei. An Israel appellierte er, weitere Hilfslieferungen vorzunehmen und Siedlungsbestrebungen im Westjordanland zu unterlassen.


Jordanien ist ein wichtiger Partner im Nahen Osten und ein gewisser Stabilitätsfaktor. Allerdings trägt es die Lasten der Konflikte in der Region und beherbergt etwa zwei Millionen Palästinenser und 700.000 Geflüchtete aus dem Irak. Insgesamt leben über 11 Millionen Menschen in Jordanien. Davon sind beachtliche 100.000 Personen im aktiven und 65.000 im Reservedienst tätig. Jordanische Soldaten gelten als gut ausgebildet und das Land bietet sogar Schulungen für Spezialkräfte an. Wegen der guten Beziehungen zum Westen hat die NATO 2024 ein Büro in Amman eröffnet.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 28. Juli 2025

Friedrich Merz: Hamas darf keine Rolle in der Zukunft Gazas haben.

Nach dem heutigen Sicherheitskabinett im Kanzleramt war kurzfristig eine Pressekonferenz anberaumt worden. Hauptthema war Gaza.

Der Bundeskanzler zeigte seine Besorgnis über die humanitäre Situation in Gaza, benannte aber auch die Ursachen und mögliche Auswege. Die Bundesregierung sei sich einig, dass die Situation durch den terroristischen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden sei. Zudem erkenne man, dass die Hamas einen Friedensprozess bewusst verzögere. Israel wurde zu weiteren Hilfen für Gaza aufgefordert und solle seine Annexionsbemühungen im Westjordanland unterlassen.

Das Sicherheitskabinett hat seine Forderungen in drei Punkte zusammengefasst:

  1. Israel müsse die humanitäre Situation in Gaza verbessern.
  2. Waffenstillstand – Hamas müsse dazu den Weg freimachen und die Geiseln freigeben. Hamas müsse in diesem Zuge entwaffnet werden.
  3. Israel solle seine Annexion im Westjordanland beenden.

In den nächsten Tagen werde es weitere Sitzungen zum Thema geben. Auch werden hochrangige Abordnungen in die Region reisen und versuchen, über Ägypten und Katar Druck auf Hamas auszuüben. Diese dürften nicht mehr auf Zeit spielen und sollten endlich einem Waffenstillstand zustimmen. Die eigene Positionierung und das weitere Vorgehen sind nicht in Stein gemeißelt und werden laufend der Lage angepasst.


Autor: Matthias Baumann