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Montag, 27. Oktober 2025

Großherzog Guillaume von Luxemburg zum Antrittsbesuch in Berlin empfangen

Heute absolvierte Großherzog Guillaume von Luxemburg seinen Antrittsbesuch in Deutschland und wurde von Bundespräsident Steinmeier mit militärischen Ehren am Schloss Bellevue empfangen.


Luxemburg hat etwas 670.000 Einwohner und 900 aktive Soldaten. Für 2025 wird ein Bruttoinlandsprodukt von 97 Milliarden USD erwartet. Das Verteidigungsbudget liegt unter einem Prozent. Dennoch leistet Luxemburg wichtige Beiträge für die NATO: Es stellt seinen A400M für gemeinsame Missionen zur Verfügung, Fördert die Innovationen bei Drohnen und betreibt einen eigenen Satelliten. Bezüglich der Fähigkeiten im Weltraum besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Herzog – wie der Begriff vermuten lässt – ein Heerführer ist. Herzoge sind dem König direkt untergeordnet und stehen höher als Grafen. Ein Herzogtum kann aus mehreren Grafschaften bestehen. Luxemburg wurde 1354 durch Karl IV. zum Herzogtum erklärt. Heute hat Luxemburg keine Grafschaften mehr, sondern ist in 12 Kantone und 100 Gemeinden unterteilt.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 17. Oktober 2025

Bundeswehr entsendet 3 Offiziere an das Civil Military Coordination Centre (CMCC)

Das BMVg hat soeben in seiner Pressemitteilung 30/2025 bekanntgegeben, dass der Friedensplan für Gaza von zwei Stabsoffizieren und einem Brigadegeneral von Süd-Israel aus überwacht werden soll. Hier der genaue Wortlaut:

Gaza Airdrop 06.08.2025

Deutschland unterstützt den Friedensprozess für Gaza
Die Bundeswehr entsendet drei Soldaten an das Civil Military Coordination Centre (CMCC) in Süd-Israel
 

Die Bundesregierung unterstützt den 20-Punkte-Plan und den Friedensprozess für Gaza mit einem Beitrag zur Stabilisierung des Waffenstillstandes und zur Umsetzung der im Plan vereinbarten Maßnahmen.

Dafür wird die Bundeswehr in der kommenden Woche zwei Stabsoffiziere sowie zusätzlich in der Anfangsphase einen Brigadegeneral des Operativen Führungskommandos an das US-geführte Civil Military Coordination Centre (CMCC) entsenden. Sie werden uniformiert aber unbewaffnet im CMCC im Süden Israels eingesetzt.

Zu den Aufträgen des CMCC zählen die Überwachung des Waffenstillstands sowie die Beseitigung von Kriegslasten und die Koordinierung von humanitären Hilfeleistungen. Darüber hinaus soll die Integration, Ausbildung und logistische Unterstützung der International Stabilisation Force koordiniert werden. Das CMCC hat bereits die Arbeit aufgenommen, beinhaltet rund 200 Soldatinnen und Soldaten und wird durch einen amerikanischen 3-Sternegeneral geführt.

Die Entsendung der deutschen Soldaten bedarf keiner gesonderten Mandatierung, da keine Einbeziehung in eine bewaffnete Unternehmung zu erwarten ist. Auch unsere Partner haben Beteiligungen am CMCC zugesagt.

Donnerstag, 2. Oktober 2025

Antrittsbesuch des schweizerischen Verteidigungsministers Martin Pfister in Berlin

Heute Mittag wurde der schweizerische Verteidigungsminister, Bundesrat Martin Pfister, mit militärischen Ehren im Bendlerblock empfangen.


Martin Pfister steht seit April 2025 dem Department für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport vor. Er war Oberst der Schweizer Armee und leitete die Katastrophenhilfe einer schweizerischen Territorialregion.

Die Schweiz hat knapp neun Millionen Einwohner und nur die Teilstreitkraft Heer mit 21.300 aktiven Soldaten. Hinzu kommt eine Reserve von 123.450 Personen und einem Zivilschutz mit 73.000 Aktiven und 51.000 Reservisten. Zivil-militärische Zusammenarbeit ist in der Schweiz selbstverständlich. Trotz ihrer Neutralität frischt die Schweiz von Zeit zu Zeit ihre Schutzmaßnahmen auf. Beispielsweise hat sie viele Krankenhäuser unter Tage verlegt. Die Sinnhaftigkeit dessen hat sich auch im Ukrainekrieg bestätigt. Hier kann Deutschland noch viel lernen.

In den Gesprächen zwischen den Ministern ging es um die Lieferung von Patriot-Systemen an die Schweiz, gemeinsame Übungen und die schwierige Rechtslage bei Rüstungsexporten. Zudem gebe die Schweiz weniger als ein Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung aus, wodurch sie auch langfristig von externer Unterstützung und der Akzeptanz ihrer Neutralität abhängig sein wird. Das Land ist „NATO-Partner für den Frieden“ und beteiligt sich an einigen internationalen Einsätzen. Zudem ist es Teil der European Sky Shield Initiative.

In einem Interview betont der ehemaligeschweizerische Verteidigungsattachè, Oberst Markus Widmer, dass die Schweiz sehr gerne mit Deutschland zusammenarbeite, weil Deutschland auch mit kleineren Partnern auf Augenhöhe kommuniziere.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 30. September 2025

General Badia mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet

Am späten Abend wurde General Christian Badia im Bendlerblock mit einem Großen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet.


Er war einer der wenigen Generale der Bundeswehr, die es zum vierten Stern geschafft haben. Diesen bekommen nur Generalinspekteure oder Generale in hohen NATO-Positionen. General Badia war zuletzt Stellvertreter des Supreme Allied Commander Transformation (SACT) der NATO in Norfolk, Virginia (USA). Er blickt auf einen über 40-jährigen Dienst bei der Bundeswehr zurück. Besondere Wegmarken waren die Verwendung als Kommodore des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen", als Kommandeur des European Air Transport Command und eben als Stellvertreter des SACT. Deshalb wurde er nach dem Großen Zapfenstreich stilecht in einem Chevrolet Suburban vom Paradeplatz chauffiert.

Auch die Musikauswahl zur Serenade passte. Er hatte sich den „Jagdgeschwader Richthofen-Marsch“, „Great Balls of Fire“ von Jerry Lee Lewis und „May Way“ von Paul Anka gewünscht.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 27. September 2025

Bundeswehr unterstützt informelle Tagung der Staats- und Regierungschefs der EU in Dänemark

Nachfolgend zitieren wir die Pressemitteilung 27/2025 des BMVg vom 27.09.2025:

Symboldbild: mit Netz abgefangene Drohne - Quadriga 2025

 

Bundeswehr unterstützt bei der informellen Tagung der Staats- und Regierungschefs der EU in Dänemark mit Counter- small Unmanned Aircraft Systems (C-sUAS) Fähigkeiten

Dänemark hat verschiedene Nationen, darunter auch Deutschland, um Unterstützung bei der Absicherung des informellen Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs am 1. und 2. Oktober 2025 in Kopenhagen gebeten. Hintergrund sind in der vergangenen Woche massiv aufgetretene, flächendeckende Vorfälle mit nicht identifizierten unbemannten Luftfahrzeugen, insbesondere im Umfeld ziviler und militärischer Infrastruktur in Dänemark.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, haben heute entschieden, dem dänischen Unterstützungsersuchen nachzukommen und einen Beitrag im Bereich C-sUAS zu leisten.

Die Bundeswehr wird vor Ort unterstützen. Vorauskräfte verlegen in Kürze nach Dänemark, um gemeinsam mit der dänischen Seite den genauen Einsatzort und Ablauf abzustimmen. Die Hauptkräfte folgen dann zeitnah.

Unabhängig davon plant die NATO im Rahmen der Mission BALTRIC SENTRY den Einsatz der Fregatte HAMBURG sowie gegebenenfalls weiterer Einheiten.

 Mit dieser Unterstützungsleistung leistet die Bundeswehr einen sichtbaren Beitrag zur Sicherheit eines bedeutenden europäischen Gipfeltreffens. Das informelle Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen dient in einer geopolitisch herausfordernden Lage der strategischen Koordinierung auf höchster Ebene. Der Einsatz unterstreicht die enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Dänemark sowie die Handlungsfähigkeit und Solidarität europäischer Partner im Umgang mit hybriden Bedrohungen.


Dienstag, 23. September 2025

Schwedens Verteidigungsminister Dr. Pål Jonson zu Gast bei Boris Pistorius

Heute Nachmittag besuchte der schwedische Verteidigungsminister, Dr. Pål Jonson, seinen Amtskollegen Boris Pistorius im Bendlerblock in Berlin. Er wurde mit militärischen Ehren empfangen.


Die Minister hatten viel zu bereden: Es ging um die regelmäßigen Provokationen Russlands gegen NATO-Territorium und gemeinsame Rüstungsvorhaben. Die Stimmung war sehr gut und von freundschaftlicher Verbundenheit geprägt. Die einzelnen Gesprächsthemen wurden in der abschließenden Pressekonferenz dargelegt. Es konnten Fragen gestellt werden, in denen es auch um eine robustere Handhabung russischer Provokationen ging. Hier sehen Sie den kompletten Mitschnitt der Pressekonferenz im Originalton (Deutsch und Englisch):


In Sachen gesamtgesellschaftlicher Resilienz und Verteidigungsbereitschaft kann Deutschland noch viel von Schweden lernen. Die Schweden nennen es „Defense Concept“ (Gesamtverteidigung). Es beinhaltet verschiedene Maßnahmen wie ein Amt für Psychologische Verteidigung, die Broschüre „If Crisis Or War Comes“, einen Nationalen Sicherheitsrat und ein Konzept zur Gesamtverteidigung. Schweden entwickelt das stetig weiter, so dass inzwischen auch die Rolle der Hochschulen und die Verwundbarkeit im Weltraum in den Fokus genommen werden. Dazu mehr in unserem Interview mit dem ehemaligen schwedischen Verteidigungsattaché:


Autor: Matthias Baumann



Sonntag, 21. September 2025

100 Facetten der Bundeswehr und ihrer Geschichte

Wer die 1,4 Kilogramm Papier in der Hand hält und einen flüchtigen Blick auf das einspaltige Schriftbild wirft, ahnt noch nicht, dass er dieses Buch über die nächsten Tage nicht mehr weglegen wird. Schon die ersten Seiten fesseln den Leser so, dass er noch schnell das nächste und das nächste, ach und noch das nächste Kapitel weiterlesen möchte.



Die „Geschichte der Bundeswehr in100 Objekten“ hangelt sich an 100 sehr unterschiedlichen Objekten entlang. Das geht von der Fettpresse über Hartkekse bis zum Holzmodell eines Führungsfahrzeuges. Auch der Laie kann gut folgen. Geschichte und Facetten der Bundeswehr werden zum Greifen nahe. Wiederholungen bestätigen dem Leser, dass bereits einiges hängengeblieben ist.

Der Mix der Themen und die wenig vorhersehbare Reihenfolge erzeugen ein ständiges Aha-Erlebnis: „Stimmt, das gibt es ja auch noch.“ Besprechungsplan, Musik, Essen, Haarnetz, Kaserne, UN-Einsätze, Sturmgewehr, NATO, Sanitätsdienst, Skandale, Amt Blank, Unfälle, Flecktarn, Bürokratie, Beschaffung, Kalter Krieg, Luftballons, NVA-Auflösung, Feldpost, Katastrophenhilfe … Das Buch ist also ähnlich vielseitig wie der Jahresbericht der Wehrbeauftragten, nur dass es sich besser lesen lässt und über große Abbildungen verfügt. Die Kapitel bestehen aus vier Seiten, die mit einem Bild des Objektes beginnen und auf drei weiteren Seiten textlich das Thema ausrollen. Es kommen unterschiedliche Autoren zu Wort, die mal witzig, mal ernst über ihre Kompetenzfelder schreiben – immer kurz und auf den Punkt. Und dann das nächste spannende Thema.

Mitherausgeber und Mitautor ist Brigadegeneral Sven Lange, der viele Jahre das ZMSBw (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwesen der Bundeswehr) in Potsdam geleitet hatte. In Interviews betont er immer wieder, dass die Bundeswehr inzwischen fast so lange besteht wie die Armee des Kaiserreiches, die Reichswehr und die Wehrmacht zusammen. Von daher ist es nur folgerichtig, auch mal ein niederschwelliges, aber umfangreiches Werk zur durchaus traditionswürdigen Geschichte der Bundeswehr zu erstellen.

Autor: Matthias Baumann