Donnerstag, 20. Dezember 2018

Botschafter von Kolumbien, Italien, dem Tschad und der Dominikanischen Republik akkreditiert

Gerade noch geschafft! Wenige Tage vor dem Neujahrsempfang des Diplomatischen Korps wurden gestern schnell noch vier Botschafter akkreditiert: Kolumbien, Italien, Tschad und Dominikanische Republik. Auch der Bundespräsident hatte sich heute beeilen müssen, da er sich beim vorausgegangenen Termin in der Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche so lange mit den Obdachlosen an seinem Tisch unterhalten hatte, dass das protokollarische Timing um 20 Minuten überzogen worden war. Um 14:00 Uhr war aber wieder alles im geplanten Takt.

Botschafter akkreditiert Kolumbien Italien Tschad Dominikanische Republik
Botschafter im Schloss Bellevue akkreditiert - Kolumbien, Italien, Tschad und Dominikanische Republik (Foto: Matthias Baumann)
Apropos Takt: Die Botschafter fuhren wie üblich im Halbstundentakt vor und genossen jeder für sich den immer gleichen Ablauf. Einen Trost für die winterliche Witterung konnten die Delegationen aus Zentralamerika und aus dem Tschad wohl nur aus dem gut beheizte Schloss und den illuminierten Weihnachtsbäumen ziehen. Die Reihenfolge der Botschafter sah folgendermaßen aus:

Republik Kolumbien - Hans Peter Knudsen Quevedo
Republik Italien - Luigi Mattiolo
Republik Tschad - Mariam Ali Moussa
Dominikanische Republik - Maibe Altagracia Sánchez Caminero de Calventi

Botschafter Akkreditierung Republik Kolumbien Hans Peter Knudsen Quevedo
Botschafter akkreditiert - Republik Kolumbien - Hans Peter Knudsen Quevedo (Foto: Malte Koch)
Diese Reihenfolge wird auch beim Neujahrsempfang eine Rolle spielen. Die Dominikanische Republik macht dann das Schlusslicht vor den Sondervertretungen und Organisationen.

Kolumbien hatte im Dezember letzten Jahres eine Botschafterin akkreditieren lassen. Dass nach einem Jahr schon wieder ein neuer Botschafter erscheint, ist symptomatisch für die Verweildauer von Diplomaten. Wer Diplomat werden möchte, sollte diese ständigen Wechsel mögen. Offizieren der Bundeswehr geht es ähnlich. Im Sommer hatte Frank-Walter Steinmeier den Präsidenten Kolumbiens empfangen.

Botschafter Akkreditierung Republik Kolumbien Hans Peter Knudsen Quevedo
Botschafter akkreditiert - Republik Kolumbien - Niederholen der Flagge (Foto: Malte Koch)
Wie der Name schon sagt, hat Botschafter Hans Peter Knudsen Quevedo deutsche Wurzeln. Er zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Intelligenz aus. Sein kaufmännisches Studium hatte er mit Auszeichnung abgeschlossen und wirkte danach an mehreren Universitäten als Dozent oder Rektor: Bogotá, Santiago de Chile, Harvard University in Boston, São Paulo, San Diego in Kalifornien und sogar am MIT Massachussets Institute of Technology in Boston. Sein Berufsleben war eine fortlaufende Kombination aus Management und Rektorat. Einer der wenigen Theoretiker, die auch die Praxis kennen. Hans Peter Knudsen Quevedo spricht neben Englisch und Spanisch auch Deutsch.

Botschafter akkreditiert Italien Luigi Mattiolo
Botschafter akkreditiert - Republik Italien - Luigi Mattiolo ruft seine Frau zum Gruppenfoto mit dem Bundespräsidenten. (Foto: Malte Koch)
Von Botschafter zu Botschafter wurden die begleitenden Delegationen immer größer. Als nächstes war Italien an der Reihe. Der neue Botschafter Luigi Mattiolo ist ein echter Römer. Er wurde 1957 geboren und ist seit den 1980er Jahren im diplomatischen Dienst unterwegs. Zunächst in Moskau, dann in Bern und anschließend in Belgrad.

Botschafter akkreditiert Italien Luigi Mattiolo
Botschafter akkreditiert - Republik Italien - Niederholen der Flagge (Foto: Malte Koch)
Seine Erfahrungen mit der Vertretung Italiens bei der EU in Brüssel reichen bis in das Jahr 1995 zurück. Der Wechsel ging dann munter weiter: Vereinte Nationen in New York, Gesandter beim Nordatlantikrat, Botschafter in Israel und danach noch Botschafter in der Türkei. Jetzt sitzt der 62-Jährige in der stilechten Botschaft zu Berlin.

Botschafterin akkreditiert Tschad Mariam Ali Moussa
Botschafterin akkreditiert - Republik Tschad - Mariam Ali Moussa beim Foto mit dem Bundespräsidenten (Foto: Malte Koch)
Nur gut, dass die Flaggen im Flaggenkeller des Schlosses mit Edding beschriftet sind. Die Flagge des Tschad unterscheidet sich nur leicht im Farbton von der Flagge Rumäniens: Blau, Gelb, Rot. Die Republik Tschad hat 15 Millionen Einwohner und liegt auf derselben geografischen Höhe wie Mali und Niger. Der Tschad gehört zur sicherheitspolitisch brisanten Sahelzone.

Botschafterin akkreditiert Tschad Mariam Ali Moussa
Botschafterin akkreditiert - Republik Tschad - Die Flagge des Tschad könnte mit der von Rumänien verwechselt werden. (Foto: Malte Koch)
Knapp 60% der Bevölkerung gehören dem sunnitischen Islam an. Ein Drittel sind Christen und der Rest beschäftigt sich mit afrikanischen Naturreligionen. Man spricht französisch und arabisch. 1960 wurde das Land unabhängig von Frankreich. Die neue Botschafterin Mariam Ali Moussa brachte neben ihrem Ehemann auch eine umfangreiche Delegation mit. Die Fotografen freuten sich über die regionale Amtstracht.

Botschafterin akkreditiert Dominikanische Republik Maibe Altagracia Sánchez Caminero de Calventi
Botschafterin akkreditiert - Dominikanische Republik - Maibe Altagracia Sánchez Caminero de Calventi beim Foto mit dem Bundespräsidenten (Foto: Malte Koch)
Mit Einbruch der Dunkelheit rollte die Botschafterin der Dominikanischen Republik auf den Hof vor dem Schloss. Die dritte Botschafterin aus der Äquator-Gegend. Die Dominikanische Republik hat 10 Millionen Einwohner und ist wohl hauptsächlich durch ihre All-Inclusive-Reisen bekannt. 80% der Bevölkerung bezeichnet sich als römisch-katholisch. Ein Viertel der Bevölkerung leidet an Unterernährung. Die Armut auf dem Inselstaat erlebte durch die Rezession von 2003 einen deutlichen Anstieg. 10% der dominikanischen Männer besitzt eine Schusswaffe.

Botschafterin akkreditiert Dominikanische Republik Maibe Altagracia Sánchez Caminero de Calventi
Botschafterin akkreditiert - Dominikanische Republik - Flaggenparade während der winterlichen Dämmerung (Foto: Malte Koch)
Frauen und Kinder werden in der Waffen-Statistik nicht geführt. Botschafterin Maibe Altagracia Sánchez Caminero de Calventi hatte offensichtlich keine Schusswaffe dabei. Ihr Vorgänger in Berlin war am 19. August 2018 vermutlich an einem Herzinfarkt verstorben und wurde wenige Tage später in sein Heimatland überführt.

Video:
Botschafter-Akkreditierung im Schloss Bellevue: Kolumbien, Italien und Tschad

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg: Der "Präsi" teilt die Suppe aus.

"Bürger ohne Obdach" lautet der Titel der Doktorarbeit von Frank-Walter Steinmeier. Sobald er ein Projekt für Obdachlose und Bedürftige betritt, wird er mit großem Hallo empfangen. Die Kittelschürze wird über den Anzug gebunden. Der Präsident lässt von einer Mitarbeiterin die Träger ordnen und seine Gattin, Elke Büdenbender, gibt noch schnell ihre Brille an die Damen vom Protokoll weiter. Dann Gummihandschuhe an und los geht es: Brote schmieren.

Wärmestube Heilig-Kreuz-Kirche Bundespräsident Steinmeier Elke Büdenbender
Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender schmieren zusammen mit ehrenamtlichen Helfern die Brote für obdachlose Gäste.
Der heutige Termin in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg wurde relativ kurzfristig vereinbart. Im letzten Jahr hatte das Präsidentenpaar die Bahnhofsmission am Zoo besucht. Heute die Wärmestube. Beide Projekte engagieren sich für Obdachlose. Sie vermitteln Wärme, Essen und Gemeinschaft. Pfarrer Storck betonte die Würde jedes Menschen. Deshalb halte man auch Bücher bereit und nehme sich viel Zeit für Gespräche.

Das Wärme-Projekt verfügt über viele ehrenamtliche Helfer. So war es der Wunsch von Frank-Walter Steinmeier, inmitten der Ehrenamtlichen die Brote zu schmieren. Es durfte alles gefragt werden. Die erste Frage bezog sich auf das Existieren mit Hartz IV. Während die Margarine über das Brot glitt, erklärte er, dass Hartz IV eine erhebliche Herausforderung sei, dass es Ersatzleistungen gäbe und dass er sich über die schrittweise Anhebung des Mindestlohnes freue. Nicht alle Fragen waren verständlich.

Wärmestube Heilig-Kreuz-Kirche Bundespräsident Steinmeier Elke Büdenbender
Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender teilen Suppe aus.
Der Bundespräsident nimmt sich - analog zu seinem Vorgänger Joachim Gauck - sehr viel Zeit beim Besuch sozialer Einrichtungen. Die Rede war kurz, dafür aber das persönliche Gespräch mit dem Volk entsprechend länger. Nachdem er einige Teller Suppe aufgetan hatte, setzte er sich mitten unter die Obdachlosen und löffelte mit ihnen zusammen den Teller leer. Einige Gäste holten sich nach. Ein Rollstuhlfahrer fand Platz am prominenten Tisch. Immer wieder bekam der Bundespräsident Zettel mit Anliegen gereicht.

Wärmestube Heilig-Kreuz-Kirche Bundespräsident Steinmeier Elke Büdenbender
Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nimmt inmitten der Stammgäste deren Anliegen entgegen.
Da für 14:00 Uhr eine Serie von Botschafter-Akkreditierungen angesetzt war, wurde die Zeit sehr knapp. Etwa um 20 Minuten wurde der minutiös getaktete Ablaufplan überzogen. Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender fühlten sich sichtlich wohl. Auch ein Gespräch mit den Mitarbeitern der Caritas am Arztmobil für Wohnungslose war noch drin plus des ersehnten Abschluss-Statements.

Video:
Bundespräsident besucht die Wärmestube der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Deutsche und Polen treffen sich zum Feiern und Schießen in Torgelow

Das gemeinsame Gefechtsschießen in Jägerbrück bei Torgelow hat Tradition. Schon zum vierten Mal treffen sich Panzerbrigaden um die Weihnachtszeit und üben den scharfen Schuss. Platz dafür gibt es auf dem Übungsplatz nahe der Oder genug. Das Gelände mit seinen 10.000 Hektar ist so groß, dass selbst die lauten Geschosse des Leopard 2 draußen kaum gehört werden.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword"
Die Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern" unterhält seit 2016 eine Patenschaft nach Polen. Heute stand die Übergabe der Patenschaft von der 34. an die 10. Panzerkavalleriebrigade auf dem Plan. So wurden zunächst unzählige Gegenstände und Urkunden ausgetauscht, Schultern geklopft oder Fäuste freundschaftlich aneinander geschlagen. Am Besten wirkte allerdings die Geste von Generalleutnant Johann Langenegger, dem stellvertretenden Inspekteur des Heeres. Er nahm das Klettsymbol des neuen "Griffin Sword 2018" (Greif Schwert) und pappte dieses mit einer kräftigen Armbewegung auf die Schulter seines polnischen Gegenübers.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - Oberst Andreas Durst (links) übernimmt das Brigadewappen von Oberst Artur Pikon (rechts).
Die Reden waren recht kurz, da sich die Anwesenden hauptsächlich wegen des Gefechtsschießens in den tiefen Schlamm Vorpommerns begeben hatten. Auch die Limousinen der Generalität mussten anschließend die nächste Waschanlage ansteuern. Es stand zwar diesmal nichts von wetterfester Kleidung im Presseprogramm, aber das versteht sich bei solchen Terminen von selbst.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - Wiesel
Dann wurden die beiden Nationalhymnen gespielt und die drei weihnachtlich dekorierten Panzer hinter dem Rednerpult fuhren davon. Wir sollten die Ohrstöpsel einsetzen. Kaum hatten wir das erledigt, kamen GTK Boxer angerollt und schossen unvermittelt los. So schnell konnten die Kameras gar nicht positioniert werden. Deutsche und polnische Bildreporter standen in einer Linie und verfolgten das Geschehen. Der Boxer wird vorrangig im Sanitätsdienst und zum Transport von Personen genutzt. Kämpfen soll er eigentlich nicht. Die Waffe ist für die Selbstverteidigung vorgesehen.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - polnische Leopard 2
Nach den Boxern wurden Marder, Wiesel und Dachs vorgestellt. Die so possierlich klingenden Tierchen hatten sich zwar optisch der Umgebung angepasst, waren aber im Inneren aus Stahl. Der kleine Wiesel wird auch als Waffenträger bezeichnet. Er ist kleiner als ein Mittelklassewagen, hat aber eine enorme Feuerkraft und ist sehr wendig. Er kann auch zur Unterstützung von Fallschirmjägern aus der Luft abgeworfen werden. Den Wiesel gibt es mit zwei unterschiedlichen Aufbauten: Der 1 MK hat eine 20mm-Maschinenkanone und der 1 TOW verfügt über ein Lenkflugkörpersystem sowie ein MG3.

Der Bergepanzer Büffel ähnelt dem Pionierpanzer Dachs, hat aber keinen Baggeraufsatz. Der Büffel wird zu Bergungsaufgaben inklusive Abschleppen eingesetzt.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - scharfer Schuss und Nebelgranaten - im Vordergrund ein Marder
Bei Marder und Leopard wurde es laut. Direkt vor uns feuerte der Schützenpanzer Marder, warf an der Seite unzählige leere Hülsen aus und verschwand in seinem eigenen Qualm. Optisch beeindruckend war der Schuss des Leoparden: Feuer, Qualm, Nichts ... Bumm. Der erste Bumm war so unerwartet und gewaltig, dass so manch eine Kamera verrissen wurde. Das war aber nur die Demonstration der Technik. Das eigentliche Gefecht folgte.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - Leopard tarnt seine Rückzugsroute mit Nebel
Es wurde die übliche Geländekarte gezeigt, die Lage geschildert und das eigene Vorgehen erklärt. Danach wurden die Geländekarten auf den Boden gelegt und mit Tarnnetzen abgedeckt. Im Hintergrund brummten bereits Marder über den Acker. Soldaten sprangen heraus und das Gefecht nahm seinen Lauf. Für den Betrachter war das teilweise sehr unübersichtlich. Es wurde scharf geschossen in Richtung der Freifläche. Sobald sich Leoparden oder andere Panzer unter dem Schutz der Nebelgranaten zurückzogen vermischte sich das Geräusch der Schüsse mit den Serienfotos der Kameras.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - Wiesel 1 TOW mit Lenkflugkörpersystem TOW nimmt eine Weihnachtskugel ins Visier.
Auch das polnische Musikkorps war im Dauereinsatz. Nach dem Gefechtsschießen ging es auf einen anderen schlammigen Platz. Dort war ein Art Weihnachtsmarkt mit Zelten und Infoständen aufgebaut. Es gab auch einen Weihnachtsbaum mit bunten Kugeln. Geschützt wurde dieser durch Wiesel, Boxer und anderes Getier. Im benachbarten Zelt konnten die Handfeuerwaffen der Bundeswehr und der polnischen Streitkräfte angeschaut werden. Dazu spielte das Musikkorps Weihnachtslieder.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - Marder beim Gruppenfoto im "Static Display".
Jingle Bells und das Dröhnen der eintreffenden Panzer vermischten sich. Diese parkten gegenüber in einer geordneten Formation ein: "Static Display" im Fachdeutsch. Bei so viel Action hatte kaum jemand an die Statements gedacht. Die beiden Generäle standen also fast alleine vor den Panzern und lobten die gute Zusammenarbeit, während der Rest der Presse das Lagerfeuer oder die Einpark-Szene filmte. Besonders romantisch waren die brennenden Baumstämme am Wegesrand zum Weihnachtsmarkt.

Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen Torgelow
Gefechtsschießen in Torgelow und deutsch-polnische Heereskooperation "Cross Attachment - Griffin Sword" - Idyllisch illuminierter Weg zum Weihnachtsmarkt
Der Vollständigkeit halber muss noch erwähnt werden, dass eine Kooperation keine Integration ist. Die gegenseitige Unterstellung von Truppen wie mit den Niederländern ist eine Integration. Mit den Polen ist man noch nicht soweit. Deshalb erst einmal nur eine Kooperation. Das heißt, dass jeder noch eigenständig agieren kann, aber eine enge Zusammenarbeit gelebt wird.

2014 wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese gab den Anstoß für eine Koordination der Zusammenarbeit. Der Zeitrahmen nennt sich Initialisierungsphase. Die Initialisierung wurde Mitte 2016 erfolgreich beendet. Dann startete die Übungs- und Ausbildungsphase mit einer konkreten Kooperation. Diese Phase soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Idealerweise entwickelt sich daraus eine Integrationsphase und eine tatsächliche Integration. Anschließend kommt die Einsatzphase. Abhängig von den politischen Rahmenbedingungen könnte nach 2020 eine ähnliche Befehlsstruktur wie bei der Integration der Niederländer möglich werden.

Video:
Deutsch-Polnisches Gefechtsschießen in Torgelow

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 11. Dezember 2018

Angehörige von Angehörigen der Polizei und der Bundeswehr im Auslandseinsatz durch Angela Merkel im Kanzleramt empfangen

Es war wohl Zufall, dass Angela Merkel ausgerechnet heute ein graues Oberteil und schwarze Hosen trug. Damit passte sie zur Heeresuniform des Generalinspekteurs. General Eberhard Zorn nahm das erste Mal an dieser schon seit vielen Jahren zelebrierten Tradition teil. Im April hatte er Volker Wieker als ranghöchsten Soldaten abgelöst. Auch Innenminister Horst Seehofer war das erste Mal dabei.

Familienangehörige Polizei Bundeswehr Auslandseinsatz Angela Merkel Kanzleramt
Familienangehörige von Polizisten und Soldaten im Auslandseinsatz durch Angela Merkel im Kanzleramt empfangen. Erstmalig mit Generalinspekteur Eberhard Zorn (links)
In der Adventszeit werden regelmäßig die Familienangehörigen von Soldaten und Polizisten im Auslandseinsatz ins Kanzleramt eingeladen. Sie dürfen dann durch das Gebäude stapfen, die zentrifugale Innenarchitektur bestaunen und bei einem Imbiss mit der Kanzlerin plaudern.

Wegen des begrenzten Platzes auf der Treppe der Skylobby wurden stellvertretend für alle Auslandsaktivitäten folgende Einsatzkontingente der Bundeswehr berücksichtigt:

  • Resolute Support in Afghanistan
  • Counter-Daesh in Jordanien und Irak
  • MINUSMA in Mali und Niger
  • EUTM in Mali
  • KFOR im Kosovo
  • EUNAVFOR MED "Sophia" im Mittelmeer
  • UNAMID und UNMISS im Süd-Sudan
  • UNIFIL im Libanon

Dazu noch die Polizei-Kontingente:

  • German Police Protection Team in Afghanistan
  • EU Beobachtermission in Georgien
  • MINUSMA in Mali
  • Deutsche Botschaft im Tschad

Angela Merkel wirkte unkonzentriert und hielt ihre Rede vor den lieben Kleinen und den begleitenden Erwachsenen frei. Sie dankte den Angehörigen für ihre Unterstützung am Heimatort. Sie halten immerhin ihren Partner und Verwandten im Ausland den Rücken frei. Morgen wird es eine Live-Schaltung in die Einsatzgebiete geben. Dann kann die Kanzlerin auch erfahren, wie es aktuell vor Ort steht.

Video:
Familienangehörige von Polizisten und Soldaten im Auslandseinsatz besuchen das Kanzleramt

Autor: Matthias Baumann