Donnerstag, 29. August 2013

IHK Berlin - Effektive Produktionsprozesse mit Industrie 4.0

Die IHK Berlin hatte uns als IT-Unternehmen zur heutigen Veranstaltung "Effektive Produktionsprozesse mit IT - KMU auf dem Weg zur Industrie 4.0" eingeladen. Das Thema war vielversprechend, zumal wir auch des öfteren Schnittstellen zur Prozessoptimierung bauen und uns seit vielen Jahren im Umfeld der Cloud bewegen.

Als Redner waren Prof. Dr. Jörg Krüger vom Fraunhofer IPK & TU Berlin, Dr. Torsten Becker von der BEST Group GmbH, Christian Kind von der Pumacy Technologies AG, Martin Rapp von der Hewlett-Packard GmbH und Ursula Kotschi von der Förderberatung "Forschung und Innovation" des Bundes eingeladen worden.

Zum Auftakt erläuterte Prof. Dr. Jörg Krüger die theoretischen Grundlagen von Industrie 4.0 und stellte diese den bisherigen Versionen gegenüber. Industrie 1.0 hatte mit dem Webstuhl begonnen, ging dann mit der Fließband-Technik in Version 2.0 über und entwickelte sich zu Version 3.0, welche durch Elektronik und IT geprägt ist. Letztere ist jedoch zu unflexibel, so dass die neue Version 4.0 durch eine sogenannte "Cyber-Physik" geprägt sein wird, wo Automatisierung flexibel und cloud-gesteuert abläuft.

Zu den Vorteilen von Industrie 4.0 zählen beispielsweise eine dezentrale Intelligenz, schnellere und zentral gesteuerte Updates oder Werkstücke mit integrierten Produktionsinformationen. Die Referenten waren sich einig, dass die Flexibilität bei der Verknüpfung heterogener Datenquellen ein hohes Maß an Standardisierung erfordert.

IHK Berlin Industrie 4.0
IHK Berlin - Industrie 4.0
Dr. Torsten Becker und Christian Kind gingen schwerpunktmäßig auf die Behandlung großer Datenmengen "BigData" ein. Die Datenflut müsse gezielt ausgewertet und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zur Steigerung der Produktivität genutzt werden. Auch das Cross Referencing scheinbar nicht zusammengehöriger Datenpools wurde angesprochen und Beispiele für das Herstellen von Zusammenhängen zwischen Umsatzzahlen, Wochentagen und Wetter genannt.

Martin Rapp ging vorwiegend auf Sicherheitsaspekte ein und ergänzte damit die Ausführungen seines HP-Kollegen bei der Sicherheitskonferenz im HPI Hasso Plattner Institut.

Ursula Kotschi warb insbesondere bei den anwesenden Vertretern der KMU für die Nutzung von Fördergeldern. Allerdings stellte sich im Verlauf der Diskussion heraus, dass nur etwa 15% der Anträge gewährt werden. KMU haben in der Regel weder die personellen noch die zeitlichen Kapazitäten für die recht aufwendigen Bewerbungsdurchläufe. Deshalb kommen vorwiegend börsennotierte Großunternehmen in den Genuss der Förderungen.

Zwischen den genannten Beiträgen gab es Raum für Fragen und diverse Koreferate.

Autor: Matthias Baumann