Sonntag, 28. Mai 2017

Bundespräsident fliegt beim #Kirchentag ein

Vor drei Tagen feierten wir Himmelfahrt. Gemäß des Neuen Testamentes war Jesus 40 Tage nach Ostern in den Himmel gefahren. Heute fuhr der Bundespräsident aus dem Himmel herab. Sein Helikopter landete auf den Elbwiesen südlich von Wittenberg und wurde dort von berittener Polizei bewacht.

#Kirchentag Abschlussgottesdienst Wittenberg Elbwiesen
#Kirchentag - Anreise zum Abschlussgottesdienst in Wittenberg auf den Elbwiesen
Das Fußvolk erreichte die Elbwiesen über erhebliche Umwege durch die Lutherstadt und zwei Brücken. Eine davon provisorisch durch die Bundeswehr gebaut. Von der Innenstadt bis zur Festwiese waren Laufzeiten von einer Stunde und mehr einzuplanen. 30°C und Sanitäter, die zum Abtransport der Kreislauf-Geschwächten bereit standen. Sehr vorbildlich deshalb, dass ausgerechnet Gesundheitsminister Gröhe einer der ersten Minister vor Ort war.

Kurz vor dem Abschlussgottesdienst gesellten sich das Oberhaupt der Kopten aus Ägypten, Innenminister de Maizière und mehrere Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche dazu.

#Kirchentag Abschlussgottesdienst Wittenberg Elbwiesen
#Kirchentag - 1/7 der Bläser beim Abschlussgottesdienst
Hinter der großen weißen Bühne saßen hunderte Bläser. Ihre Instrumente funkelten in der Sonne. Als sie das Lied "Nun jauchzt dem Herren, alle Welt" anstimmten, bekamen die Besucher einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Konzerte im Himmel. Als die Gedanken abschweiften, erschien der Bundespräsident neben der Bühne. Auch seine Frau, Elke Büdenbender, war dabei und jede Menge Fotografen.

Die Predigt zum Hohen Lied der Liebe aus 1. Korinther 13 hielt Erzbischof Thabo Makgoba von der Anglikanischen Kirche Südafrikas. Der Schwarze sprach Englisch mit afrikanischem Akzent. Wer kein Englisch verstand, konnte auf dem linken Screen deutsche Untertitel und eine Übersetzung in Gebärdensprache sehen. Die rechte Videowand stand für das unkommentierte Original zur Verfügung. Viele der aus "Bade-Würte-Berg" stammenden Sitznachbarn verstanden kein Englisch.


#Kirchentag Abschlussgottesdienst Wittenberg Elbwiesen
#Kirchentag - Festwiese für den Abschlussgottesdienst
So rauschte die Predigt an ihnen vorbei. Die Predigt hatte mit Martin Luther begonnen und lief über die allgemeine Ungerechtigkeit in der Welt in einem postulierten "I have a dream" aus.

Viel spannender war also das Drumherum. Dazu gehörten die immer wieder einsetzenden Bläser hinter der Bühne - wie schon erwähnt: Hunderte! Bewegend auch das gemeinsame Vaterunser, das gemeinsame Abendmahl und der Segen von EKD-Chef Bedford-Strohm im wehenden schwarzen Gewand. Die Sonne blitzte in das Kreuz über dem Talar und tauchte es in einen goldenen Glanz.


#Kirchentag Abschlussgottesdienst Wittenberg Elbwiesen
#Kirchentag - Abschlussgottesdienst mit Segen von Heinrich Bedford-Strohm
Der Altar war eine Leihgabe des Deutschen Katholikentages. Überhaupt zeigten sich die katholischen Gastredner sehr erfreut über die guten Beziehungen zu den Protestanten. Das sei vor zehn Jahren noch nicht so selbstverständlich gewesen. Frank-Walter Steinmeier begrüßte die Besucher mit "Liebe Schwestern und Brüder" und zeigte sich ebenfalls hoch erfreut darüber, dass die Christen unterschiedlicher Konfessionen und Denominationen auf einem guten Weg zur Bündelung ihrer Kräfte seien. Das solle weiter intensiviert werden.

Der Bundespräsident war selbst viele Jahre lang aktiv an den Evangelischen Kirchentagen beteiligt. Ein katholischer Redner brachte es auf den Punkt: Das verbindende Element ist Jesus Christus.

Autor: Matthias Baumann