Vor zwei Wochen hatte der
jordanische König, Abdullah II. bin al-Hussein, um
logistische Hilfe bei der Versorgung der Bevölkerung von Gaza gebeten. Dafür
hat die Jordan Hashemite Charity Organization (JHCO) Lebensmittel und
Hygieneprodukte bereitgestellt und in Familien-Packs konfektioniert. Das deutsche Sicherheitskabinett hat daraufhin eine Wiederaufnahme der Hilfsgüterabwürfe(Airdrops) beschlossen – zunächst für 3 Wochen:
Bereits vom 13. bis 31. März 2025 hatten das Heer und die Luftwaffe die jordanische Initiative „Solidarity Path Operation“ mit Expertise und Transportkapazitäten unterstützt. Die Bundeswehr konnte dabei auf Kräfte und Fähigkeiten der Einsatzkontingente Counter Daesh (Jordanien) und Capacity Building Iraq (Irak) zurückgreifen. Die eingesetzten Fallschirmjäger gehören zur Fallschirmjäger der Luftlande-/Lufttransportschule sowie zur Luftlandebrigade 1.
Zwischenzeitlich sind viele Abläufe beim Zusammenstellen der Paletten optimiert worden. Die Handgriffe sitzen - vom Zusammenfalten der Kartons bis zum Binden der Schleifen für die Fallschirme. Die Präzision der Landung hängt von der Lufttemperatur und der Abwurfhöhe ab. Das Gewicht der Paletten richtet sich nach der Art des verwendeten Fallschirms. Da die Fallschirme in Gaza verbleiben, wurde ein Kompromiss aus Gewicht und Entbehrlichkeit der Fallschirme gefunden. Auf eine Palette passen 18 Familien-Packs. Die verbleibenden Lücken werden mit Lebensmitteln (Nudeln, Reis, Tomatenmark, Fischbüchsen) gefüllt.
Der Abwurf erfolgt bei einer Flughöhe von 600 Metern. Auch wenn die Lage für Luftoperationen dieser Art derzeit als unkritisch eingestuft ist, fliegen die A400M mit ballistischen Schutz und sind verteidigungsfähig. Die Soldaten tragen bei offener Ladeklappe Helm und Schutzweste. Auf 600 Meter können sogar die ortsüblichen Handwaffen wirken. Deshalb sinkt die Maschine zum Abwurf kurz ab, lässt die Ladung hinausrollen, dreht ab, schließt dabei die Ladeklappe und schwingt sich auf in höhere Regionen.
Autor: Matthias Baumann