Freitag, 13. Juni 2014

Grand Prix V.I.E und Kolloquium des CCEF in der Französischen Botschaft

"Meine deutschen Freunde", freute sich Maurice Gourdault-Montagne bei unserem heutigen Wiedersehen in der französischen Botschaft. Kurz darauf gesellte sich auch Volker Tschapke dazu. Er pflegt schon lange ein sehr gutes Verhältnis zum französischen Botschafter.

Das heutige Kolloquium 2014 zum Thema "Welche Wirtschaftsstrategie für Frankreich in Deutschland?" fand auf Initiative des CCEF d'Allemagne in der französischen Botschaft statt.

Das Podium war sehr divergent besetzt, so dass verschiedene Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beleuchtet werden konnten.

Nathalie Martin-Sorvillo, Chefin von La Fabrique de la Cité, ging auf die Trends in der Organisation von Großstädten ein und zeigte uns eine Studie aus Rom, wo Bewegungsprofile der Städter anhand von Mobilfunksignalen erstellt wurden.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
Nathalie Martin-Sorvillo (La Fabrique de la Cité) und Michel Cunnac (Veolia Wasser) in der Französischen Botschaft
Michel Cunnac, Geschäftsführer der Veolia Wasser GmbH, zitierte Napoleon: "es stinkt". Damit war die optimierungsbedürftige Behandlung von Müll und Abwasser gemeint. In der Folge entstanden städtische Unternehmen, die sich um Abfall, Wasser und weitere dieser urbanen Herausforderungen kümmerten. Michel Cunnac sprach davon, dass sich die Metropolen zu Megapolen entwickeln und dass diese Entwicklung jeweils am Meer beginne.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
Eric Hanania von Capgemini in der Französischen Botschaft
Über Big Data, Social Networks, Zukunft des E-Mails und die Vertrauenskrise der Datensicherheit referierte Eric Hanania von Capgemini.

Einen ganz anderen Fokus hatte Mayouri Sengchanh von der Exalis GmbH. Sie beschäftigte sich mit Mode und Design. Fashion aus Frankreich ist begehrt, so dass der Hidden Champion viele namhafte deutsche Unternehmen wie beispielsweise BMW bedient. Mayouri warb um Kreativität in den Städten und ein Denken "out of the box". Auf der Leinwand erschienen Fotos von Städten und Wohnungen, wo Natur und Urbanität verschmolzen. Fließende Übergänge von Naturwerkstoff zu Alltagsgerät, so ganz im Duktus des Designs der neuen BMW i-Modelle. War das der Anknüpfungspunkt zu Exalis?

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
Mayouri Sengchanh von Exalis in der Französischen Botschaft
Anschließend sprach CCEF-Präsident Bruno Durieux über die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen und zeigte sich beunruhigt über die Energiewende. Deutschland sei bei der Umsetzung zu radikal, die Kosten seien zu hoch und die erheblichen Auswirkungen auf Frankreich noch gar nicht zu beziffern. Besorgt war er zudem über die französische Außenhandelsbilanz. Offensichtlich merkt Frankreich inzwischen, dass es ebenfalls zu den Verlierern des Euro-Pokers avanciert ist, ein Zustand übrigens, um den Altkanzler Gerhard Schröder bereits bei der Unterzeichnung der Verträge zum Euro wusste.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
CCEF-Präsident Bruno Durieux in der Französischen Botschaft
Da die gesamte Veranstaltung auf Französisch lief, profitierten wir von der per Kopfhörer eingespeisten Simultanübersetzung. Nach einem kurzen Frageteil ohne die erwarteten Koreferate ging es in das Obergeschoss der Botschaft, wo bereits ein Buffet aufgebaut war.

CCEF Grand Prix V.I.E Französische Botschaft
CCEF - Grand Prix V.I.E - Innenhof der Französischen Botschaft
Zunächst wurden jedoch die gläsernen Trophäen des fünften Grand Prix V.I.E an Volontäre überreicht. Inzwischen haben über 1.000 junge engagierte Hochschulabsolventen diesen Preis entgegen nehmen können. Sie hatten Erfolgsgeschichte in der Stärkung der französischen Wirtschaft geschrieben und finden nun einen guten Berufseinstieg geebnet.

Vielen Dank für die Einladung und die angenehme Atmosphäre in der französischen Botschaft.

Autor: Matthias Baumann