Schon bei der Fahrt auf den Dinnebier-Parkplatz am Ende des Ku'damms taucht man in eine Erlebniswelt der Extraklasse ein. Schwarz, weiß, schwarz stehen Jaguar und Range nebeneinander und bieten ein imposantes Bild für den Liebhaber gut motorisierter Fahrzeuge. Auf dem Weg zum Eingang des Showrooms überwindet der Kunde einen Offroad-Parcours, der stilecht mit mehreren SUV garniert ist.
Hm, doch lieber einen Range fahren? Nein, für heute ist ein Jaguar XF gebucht.
Jaguar XF und Range Rover bei Dinnebier |
Stopp, Start, Stopp, Start - irgendwie ist diese ökologisch verordnete Motorabschaltung bei jedem Halt lästig, auch wenn der Motor schnell wieder zur Verfügung steht, sobald der Fuß von der Bremse des Automatik-Wagens genommen wird. Ich suche den Knopf zum Abschalten und finde ihn nicht.
Jaguar XF Innenraum mit versenkbaren Elementen |
Die weiteren Bedienelemente erscheinen funktional gut durchdacht und aufgeräumt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Knopf für die Gangschaltung. Dort wo bei BMW das iDrive sitzt, fährt bei Betätigung der Zündung ein optisch fast identischer Knopf heraus mit dem die Gänge gewählt werden. Als ich das Radio lauter stellen möchte, greife ich intuitiv zur Gangschaltung. Mit getretener Bremse wäre das Getriebe jetzt in den Sport-Modus gegangen. Die Lautstärke ließ sich am Multifunktions-Lenkrad einstellen.
Jaguar XF Innenraum |
Der Drei-Liter-Dieselmotor mit 275 PS erfreut mit Laufruhe, aber auch mit einem durchaus aggressiven Sound beim Beschleunigen. Als das durchgestrichene 60er-Schild am Ortsrand Tegel hinter uns liegt, wird die Katze losgelassen. Ohne die geringsten Ermüdungserscheinungen erreicht sie die 200 kmh. 220, 230, da ist ja noch richtig Spiel unter dem Pedal. Breites Grinsen. 240 kmh und ein Kleinwagen zieht auf die linke Spur. Schade, die Bremse wird leicht getreten und reagiert wie erwartet. Entspannt pegelt sich der Wagen auf die Geschwindigkeit des Vorausfahrenden ein.
Der Kleinwagen bleibt links. Scheinbar muss hier noch etwas am Überholprestige nachgeregelt werden. Ich teste die unterschiedlichen Lichtmodi und - endlich fährt er nach rechts.
An einer der nächsten Ausfahrten trete ich die Rückfahrt an. Motorleistung und Beschleunigung waren überzeugend. Endlich entdecke ich auch den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik. "ECO" steht darauf.
Jaguar XF |
Auch den Sitzkomfort und den Kofferraum teste ich. Der mit dem BMW 5er vergleichbare Jaguar XF bietet auch im Fond guten Platz für Mitreisende. Während der Kombi, auch Sportbrake genannt, gut zu beladen ist, muss man das Gepäck bei der Limousine eher von hinten einfädeln. Das war damals schon eine suboptimale Eigenschaft beim Test des Volvo S80. Auch der Jaguar XJ sei in diesem Punkt nicht handlicher. Allerdings gebe es laut Verkaufsberater Daniel Kantrowicz auch die Option des Skisacks und der umklappbaren Fondlehnen.
Insgesamt wurden die Erwartungen in den Jaguar XF bestätigt, so dass dieser oder der größere Jaguar XJ mit gleicher 275-PS-Motorisierung eine gute Ergänzung für unseren Fuhrpark darstellen könnte.
Autor: Matthias Baumann