Schaut man sich die Fußball-Nationalmannschaft unseres westlichen Nachbarn an, hat sich die afrikanische Zuwanderungsgeschichte bereits zu 82% mit der Grande Nation vermischt. Auch der europäische Terrorist ist kein Araber oder Nordafrikaner mehr, sondern ein Franzose oder Belgier - nur eben mit Migrationshintergrund, wie man vor dem Begriffsupdate auf "Zuwanderungsgeschichte" noch zu sagen pflegte.
Neue Zürcher Zeitung - NZZ Podium im Deutschen Historischen Museum |
55 Millionen Amerikaner haben deutsche Wurzeln. Auch Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte Großeltern, die einst aus der Pfalz kamen. In unserem Nachbarland Schweiz leben zurzeit 300.000 Deutsche, was der Anzahl der ausländischen Flüchtlinge in Uganda entspricht.
Deutsche sind als Einwanderer gerne gesehen. Stehen sie doch für Ideenreichtum, Wissen, Ordnung, Kultur und Wachstum. Im Ausland wundert man sich jedoch, dass Deutsche selbst so skeptisch und distanziert auf Einwanderer reagieren. Ist die Konservierung der eigenen Werte vielleicht doch wichtiger als landläufig angenommen?
Über das antizyklische Thema "Auswanderungsland Deutschland" wurde heute im Rahmen des NZZ Podiums der Neuen Zürcher Zeitung diskutiert. Das Deutsche Historische Museum bot dafür die passende Kulisse. Neben Botschaftsangehörigen und Unternehmern aus der Schweiz waren auch viele Berliner der Einladung gefolgt. Der Schlüterhof war voll besetzt. Leider hatte der Bundesinnenminister kurz vor Beginn abgesagt. Zum Trost hatte schweizstrom eine essbare Werbung auf den Plätzen verteilt.
Autor: Matthias Baumann