Dienstag, 18. Februar 2014

Helena Kolb sucht ihre Heimat

"Ja, Helena, Musikalischer Dnevnik", ein exemplarisches Telefonat mit der Babuschka in Kasachstan zeigt schon allein die sprachliche Spannung, in der sich Russlanddeutsche, Spätaussiedler oder Krimdeutsche befinden. Die nationalen Identitäten vermischen sich zu einem Gebilde aus "russischem Blut und deutschem Senf".

Die Familie von Sopranistin Helena Kolb lebte lange Zeit in der Ukraine, wurde dann nach Sibirien deportiert und kam anschließend nach Kasachstan. Von dort aus ging es zurück in die uralte Heimat Deutschland.

Helena Kolb Muventa International Salonkonzert
Sopranistin Helena Kolb beim Salonkonzert der Künstlerschmiede muventa international network
Das gestrige Salonkonzert in den Räumen von muventa international network wurde begleitet von Timofey Sattarov (Akkordeon) und Bernd Gesell (Kontrabass). Das Konzert zeigte nur einen kleinen Ausschnitt aus dem künstlerischen Repertoire der Sopranistin. Auch diesmal flossen Gesang und schauspielerische Fähigkeit zu einer gelungenen Komposition zusammen.

Helena Kolb Muventa International Salonkonzert
Salonkonzert bei muventa international network
Zur Abrundung des optischen Ambientes waren die Wände mit Fotos aus Kasachstan dekoriert. Im Salon scharten sich Schauspieler, Radiomoderatoren, Synchronsprecher und Kinder um die kleine Bühne und gaben dem Ganzen einen gemütlichen Rahmen. Bei nordrhein-westfälischen Häppchen kam das Publikum mit den Künstlern ins Gespräch und konnte so manch ein Autogramm ergattern.

Das Programm von Helena Kolb ist eine Empfehlung nicht nur an jeden Spätaussiedler, der sich mit seiner nationalen Identität auseinandersetzt und im Rahmen der Darbietung feststellen kann: "traurig, aber nie allein damit".

Michael Dauskardt von muventa international network präsentiert neben Helena Kolb auch weitere Künstler wie die Schauspielerin Nadja Reichardt, die aus Wien stammende Schauspielerin Martha Pfaffeneder, die Sopranistin Yvonne (Sophie) Zeuge und weitere, die er gerne auch in gemeinsamen Projekten zusammenstellt. Eines dieser Projekte kann beim Tag der offenen Tür des Bundesrates im Mai wieder bewundert werden.

Autor: Matthias Baumann