Samstag, 15. Februar 2014

Klare Worte in der Deutschen Bank

Als wir gestern mit Peer Steinbrück in den Fahrstuhl des Hauses der Deutschen Bank in der Charlottenstraße 36 stiegen, lag bereits ein prominentes Ereignis in der Luft. "Klare Worte" wurden erwartet. "Klare Worte" des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, der sein gleichnamiges Buch im Atrium der Deutschen Bank vorstellte.

Wie ein Buch des Sozialdemokraten Gerhard Schröder zwischen Papst Franziskus und Seelsorgerin Monika Rudolph passt, wurde damit aufgelöst, dass die Gründungsurkunde des Herder-Verlages vor etwa 200 Jahren auch von einem Kanzler unterschrieben wurde.

Deutsche Bank Gerhard Schröder Klare Worte
Gerhard Schröder bei der Buchvorstellung "Klare Worte" auf dem Podium mit Europaparlaments-Präsident Martin Schulz
Auch die Wahl der Deutschen Bank als Vorstellungsort für das Buch passt. War doch die Euro-Umstellung genau in die Mitte seiner Amtszeit gefallen. Gerhard Schröder hatte laut David Marsh bereits im Vorfeld gewisse Entwicklungen abgesehen und war im Bewusstsein der für Deutschland positiven Eckdaten recht zuversichtlich auf den Euro zugegangen.

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Gerhard Schröder und das Medieninteresse
Apropos Euro: wegen des besonderen Anlasses war auch Schröders Parteifreund Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, angereist und nahm nach einer kurzen Rede zusammen mit Gerhard Schröder auf dem Podium Platz.

Das Medieninteresse war groß. Über einhundert Journalisten lauschten gespannt den "klaren Worten" und versuchten die begleitende Körpersprache mit ihren Kameras festzuhalten.

Dass Gerhard Schröder die "klaren Worte" nicht nur in seinem Buch formuliert, sondern auch gegenüber seinen Gesprächspartnern, zeigte sich, als ihm während der Moderation immer wieder Meinungen und Zitate in den Mund gelegt wurden. Der Exkanzler weiß, was er will und sagt, was er denkt.

Auf das Buch selbst wurde kaum eingegangen, so dass die Publikumsfrage nach Inhalt und Zweck des Buches humorvoll von Gerhard Schröder mit: "ich habe mir ein Geburtstagsgeschenk gemacht", beantwortet wurde.

Anschließend gab es Gelegenheit für kurze Gespräche und Begegnungen mit Anshu Jain (Vorstand der Deutschen Bank), David Marsh (OMFIF), dem ehemaligen US-Botschafter Kornblum und KPM-Chef Jörg Woltmann.

Gerhard Schröder erlebte eine starke Nachfrage an Buchwidmungen und verließ letztlich das Geschehen mit demselben Fahrstuhl, in dem wir eingangs Peer Steinbrück begegnet waren.

Autor: Matthias Baumann