Donnerstag, 5. Dezember 2013

Moderner Staat - 17. Fachmesse und Kongress

Open Data, Open Knowledge, Open Source - der Öffentliche Dienst schließt sich den technologischen Trends der Zeit an. Die Stadt Köln setzt sogar Server mit SuSE Enterprise ein. Gerade das Beispiel Köln zeigt, dass findige Bürger die Initiative ergreifen und sich eigene Tools für die bessere Handhabung ohnehin veröffentlichter Daten der Ämter zu bauen.

So erwachsen die zielführenden Ideen gar nicht so oft aus den theoretischen Überlegungen von Arbeitskreisen, sondern aus den formulierten Bedürfnissen der Praxis. Laut Dirk Blauhut von der Stadt Köln freut sich so manch ein Beamter darüber, dass "seine" Daten endlich auch mal gebraucht werden.

Moderner Staat
Moderner Staat - 17. Fachmesse und Kongress
Allerdings sollten Open Data und Big Data nicht verwechselt werden. Open Data sind allgemein zugängliche Daten und Big Data beschreibt große Datenmengen, die durchaus vertrauliche Informationen enthalten können. Mit dem Handling von Big Data beschäftigte sich auch Heiko Hartenstein vom Fraunhofer FOKUS. Es müsse Metadaten, Kontextualisierung und Standardisierung geben, so dass sinnvolle Muster in extrem heterogenen Datenstrukturen erkennbar werden und sinnvoll genutzt werden können. Eines der Ziele sei es, diese Daten dann automatisch in Wertschöpfungsketten zu integrieren.

Dr. Johannes Loxen von SerNet zeigte die Vorteile von Open Source auf, die unter anderem in Wiederverwendbarkeit und breiter Entwicklungsfähigkeit bestehen. Damit liegt er mit uns auf einer Wellenlänge bezüglich Einsparung von Lizenzgebühren und Nutzung weiterer Kosteneffekte.

Die 17. Fachmesse mit begleitendem Kongress "Moderner Staat" fand gestern und vorgestern im Estrel Convention Center an der Sonnenallee statt.

Neben technisch orientierten Fachvorträgen ging es auch um allgemeine Fragen der Kostenoptimierung im öffentlichen Bereich. Das Wort "Nachhaltigkeit" wurde ganz groß geschrieben und mit entsprechenden Inhalten gefüllt. So komme der Begriffsursprung aus der Forstwirtschaft und sei auch im neuen Koalitionsvertrag in genau diesem Kapitel zu finden.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion "Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor" waren sich einig, dass der Wandel in den Köpfen beginne. Die sogenannte "Silo-Mentalität" sei in den Behörden noch weit verbreitet und hindere innovative Ansätze wie das Shared Government. Laut Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für nachhaltige Entwicklung, habe sich der regelmäßige Nachhaltigkeitsbericht vom Reputationsmittel zum Steuerungsinstrument gewandelt.

Reflexion und Evaluierung tue der Verwaltung gut und helfe dabei, ihre wichtigsten Ressourcen, nämlich Legitimation und Vertrauen, zu erhalten und zu fördern.

Auf dieser 17. Fachmesse "Moderner Statt" stellten auch viele namhafte und kleinere Unternehmen ihre thematisch passenden Produkte und Leistungen vor. Darunter war auch das ITDZ aus Berlin, mit dem wir seit einiger Zeit in Kontakt stehen.

Autor: Matthias Baumann