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Freitag, 21. Juli 2017

G20 war gestern - G30 rollt durch Berlin: BMW 530d Limousine

Zwei Wochen nach G20 in Hamburg war heute G30 in Berlin angesagt. Auch G30 birgt Potenzial zum Konflikt mit der Polizei in sich. In der aktuellen BMW 5er-Limousine G30 verliert der Fahrer jeglichen Bezug zur Geschwindigkeit. Bei gefühlten 40 km/h steht plötzlich eine 70 auf dem Tacho oder in der Frontscheibe. Aber der Reihe nach:

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 in Atlaszeder 0C2P und Sport Line 07AC
"Das wird eine Herausforderung für den Autofokus", dachte ich mir und bewunderte die Außenlackierung "0C2P Atlassilber" mit ihrer üppigen Metallic-Pigmentierung. Wir schlichen um das Fahrzeug und fanden keine Kratzer oder sonstige Beschädigungen. Der schwarze Fensterrahmen glänzte: Shadowline. Sehr sportliche Optik insgesamt. Kein Wunder, denn der Wagen war mit "07AC Sport Line" konfiguriert worden. Durch die Scheiben konnte ich die weiße Kontrastnaht erkennen, die sich im gesamten Innenraum wiederfand. Gesteppte schwarze Sportsitze - und dann diese weiße Naht!

Die Kundenbetreuerin wusste sehr viel über BMW 5er und 7er, kannte die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und hatte offensichtlich auch so einige dieser Fahrzeuge selbst getestet. So viel Kompetenz ist in klassischen Autohäusern ein Glücksfall. Dass die Frau ihr Handwerk versteht, hatte ich schon bei ihrem ersten Anruf bemerkt.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit Navigationspaket Connected Drive 07XP
Dann war sie endlich weg! Zündung an, Kinnlade runter: Auf dem Display erschien neben einem silbernen G30 ein "Willkommen, Herr Baumann". Ich startete den Motor und rollte langsam vom Hof. Haptik nahezu identisch mit dem Vorgängermodell F10. Die Sonne schien durch das Glasdach. Die knapp 75.000 Euro wurden zunächst durch die Wohngebiete von Marzahn bewegt. Am Rande einer Einfamilienhaus-Siedlung fand ich eine geeignete Location für die Fotos. Die Sportfelgen wurden positioniert und dann schlich und kroch ich um das Fahrzeug. Klick, Klick, die Location war wirklich gut.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit V-Speiche 635 in 19"
Mit etwa 30 Fotos im Kasten konnte die Tour fortgesetzt werden. Das nächste Ziel war die Autobahn. Auf dem Weg freute ich mich an der schnellen Reaktion des LIMIT-Tasters. Bei einem Fahrzeug, in dem man die Geschwindigkeit nicht spürt, ein sehr wichtiges Element zur Vermeidung eines Fahrverbotes. Ich schaltete die Fahrerlebnisse Comfort, Sport und Eco Pro durch und stellte fest, dass das Verhalten weitestgehend den Vorgängermodellen glich. Positiv fiel die Beständigkeit des abgeschalteten Start-Stopp-Modus auf. Diese ökologische Zwangsbeglückung deaktiviere ich generell als erstes.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit adaptivem Kurvenlicht 0524
Kurz vor dem blauen Schild der Autobahn-Auffahrt schwebte der Wagen durch ein Waldstück. Dadurch kam das ambiente Licht mit dem Konfigurationscode 04UR so richtig zur Geltung. Der dekorative Schlüssel war schon die ganze Zeit in der Ablage blau angeleuchtet worden. Nun fielen auch die blauen Streifen zwischen Holzleisten und Lederflächen auf. Ich fragte mich, was dem Wagen überhaupt zum aktuellen 7er, dem G11, fehlt.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30
Im Eco-Pro-Modus steuerte ich den G30 mit seiner 530d-Motorisierung in die Einfädelspur. Gangschalter nach links auf "S" und vorbei an den LKWs. Jetzt wollte ich es wissen. Der Reihen-Sechszylinder beschleunigte und beschleunigte. Der Tunnelblick erfasste die Geschwindigkeitsanzeige in der Frontscheibe und die linke Spur: 226 - 228 - Schwäche? Geht noch was? Ja, offensichtlich hatte das Getriebe noch einmal geschaltet - 240 - 250 - 252 - 256 - die elektronische Begrenzung für die Vorgänger bei 7er und 5er - 258 - 260! Und dann muss doch ein SUV auf die linke Spur wechseln. Seichter und gut dosierter Tritt auf die Bremse und schon waren wir, also der 530d und ich, wieder unterhalb der 200 km/h. Die Straßenlage war bis 260 km/h absolut sicher und das Radio mit Reaktion auf Geschwindigkeit und Windgeräusche automatisch etwas lauter.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit Innovationspaket 07R7 inklusive Head-Up Display
Ich hatte genug erlebt und konnte schon bei der Abfahrt zur IGA die Autobahn verlassen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht lenkte ich den Wagen an der IGA vorbei und stoppte an einer Zapfsäule für Diesel. Die 40 Kilometer hatten gerade mal 5 Euro gekostet. Nach etwa einer Stunde stellte ich den Wagen auf dem Parkplatz der BMW-Niederlassung ab. Klack, die Spiegel klappten an und ich warf noch einen letzten Blick auf die Ledersitze mit Kontrastnaht: LCFK Dakota.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 26. September 2016

BMW 740Le - 7er voll elektrisch

Ist er an? Nach dem Druck auf den Start-Knopf passierte nichts, zumindest rein akustisch. Vorsichtig löste ich den Fuß vom Bremspedal und gab etwas Gas. Der Wagen reagierte prompt und rollte zügig aus der Parklücke. Die Lenkung fühlte sich erstaunlich leicht an. Die Ausfahrt der BMW Niederlassung Berlin (Kaiserdamm) wurde gerade von einer Motorradstaffel der Feldjäger blockiert, die noch an ihren schweren BMW-Maschinen hantierten. Dann setzte sich der Konvoi mit Blaulicht in Bewegung und ich konnte stilecht die Probefahrt mit dem neuen BMW 740Le beginnen.

BMW 740Le G11
BMW 740Le
Der 740Le ist erst seit wenigen Wochen auf dem Markt und für Probefahrten extrem schwer zu beschaffen. Zu groß ist die Nachfrage nach diesem Hybrid, der auch über dreißig Kilometer rein elektrisch fahren kann. Da ich wegen mehrerer Termine unter Zeitdruck war, stand eine Teststrecke mit langen Autobahnanteilen und einem kurzen Stadtverkehr-Abstecher auf dem Programm.

BMW 740Le G11
BMW 740Le - Kombiinstrument im Fahrerlebnismodus ECO PRO - rechts die reine Elektroreichweite
So ging es zunächst auf die Avus: 80, 100, 80, 120. Die Bedienung war intuitiv und stark an die Gewohnheiten des Vorgängermodells F01 angelehnt. Die wichtige LIMIT-Taste befand sich unten rechts im linken Bedienfeld des Lenkrades. Neben den üblichen Fahrerlebnisschaltern COMFORT, SPORT und ECO PRO gab es im 740Le noch einen eDrive-Modus. Im Kombiinstrument, welches je Modus seine Farbgebung und Anzeigeinstrumente ändert, war rechts die Anzeige für die elektrische Reichweite und links die Tankanzeige. Da ich bis zum Berliner Ring ECO PRO fuhr, ließen sich die Benzin-Kilometer auf knapp 400 steigern, während die Elektro-Kilometer langsam aber sicher unter die 30 absanken.

Letzteres wurde dann noch forciert, als auf dem Ring endlich die lästigen 120 km/h aufgehoben waren und die Beschleunigung oberhalb dieses Bereiches getestet werden konnte. Trotz seiner homöopathischen vier Zylinder zog der Wagen problemlos über die 200 und beschleunigte weiter. Bei 260km/h  reagierte der elektronische Begrenzer. Die Vorgängermodelle F01 und E65 riegelten bereits bei 256 km/h ab. Mit Lichteinstellung "A" wie Automatik wurde auch das für diese Geschwindigkeiten notwendige Überholprestige hergestellt. Es muss entweder am Luftdruck der großen M-Felgen oder der Fahrwerkseinstellung des COMFORT+ gelegen haben, dass die Straßenlage bei 220 km/h in Kurven etwas schwammig war. Das stellte ich per Touch-Controller um, konnte danach aber verkehrsbedingt nur noch um die 200 km/h fahren. Erstaunlich, welche Performance der Wagen entfaltet. Bis auf die geringe Reichweite von vierhundert Kilometern, eignet sich das Fahrzeug auch gut für Langstrecken.

BMW 740Le G11
BMW 740Le mit M-Paket in Carbonschwarz
Beim Sinnieren über die möglichen Tests im Stadtverkehr, hätte ich beinahe die Abfahrt am Kreuz Schönefeld verpasst. Sehr selten war ein aggressives Motorgeräusch zu hören. Ein Geräusch, wie es der V8-Fahrer mag. Nur dass der Fahrer eines älteren V8-Siebeners wohl nicht hätte dranbleiben können. Die Ingenieursleistung bei der Motorisierung des 740Le ist schon enorm.

Entschleunigt und fast lautlos rollte ich die Stadtautobahn im Süden Berlins entlang und machte dann einen kleinen Abstecher nach Baumschulenweg. Kleine Straßen, Kopfsteinpflaster, Ampeln, Foto-Session und Sackgassen.

BMW 740Le G11
BMW 740Le - Surround View
Beim Rangieren fiel die gut aufgelöste und innovative Optik des Surround View auf. Die Gestensteuerung hatte ich diesmal nicht getestet, da der Hauptfokus auf die eigentliche Fahrleistung gerichtet war. Beim Sound war noch interessant, dass sich dieser den Umgebungsgeräuschen anpasste und auf der Autobahn entsprechend lauter wurde.

Das Display zeigte noch sieben Kilometer Strom. Ich schaltete auf reinen Elektrobetrieb um. Interessant war die TESLA-gerechte Beschleunigung. Wenn man allerdings den Fuß vom Pedal nahm, rollte der Wagen ganz normal aus und bremste nicht scharf ab. Während des Ausrollens wurde der Akku nachgeladen. Der leere Akku war völlig unspektakulär. Es wurde unmerklich auf Benzin umgeschaltet und der Wagen rollte lautlos weiter.

BMW 740Le G11
BMW 740Le - Ladesteckdose
Nach neunzig Minuten und 108 Kilometern war ich wieder am Kaiserdamm angekommen und tankte etwa zehn Liter E95 nach. Die Tankklappe musste im Gegensatz zum Vorgängermodell von innen geöffnet werden. Die Komfortschließung funktionierte wie gehabt über einen geriffelten Bereich der Türklinken. Türklinken übrigens in Wagenfarbe Carbonschwarz. Eine Lackierung, die nur zusammen mit einem M-Paket konfigurierbar ist.

BMW 740Le G11
BMW 740Le mit M-Paket in Carbonschwarz
Überhaupt war der Vorführwagen mit sämtlichen Extras zusammengestellt worden. Er hatte eine üppige Fondausstattung inklusive abgedunkelter Scheiben und Rollos. Der Bruttolistenpreis für diese Langversion des Elektro-Siebeners muss bei um die 150.000 Euro gelegen haben. Der Wagen eignet sich hervorragend als Chauffeurs-Limousine aber auch für Selbstfahrer, die bisher die "kurzen" BMW 740er-Derivate bevorzugt hatten. Gerade wegen der niedrigen Schadstoffwerte ist der 740Le auch für Behörden interessant. Diese diskutieren ja in letzter Zeit regelmäßig über eMobility und sollten dann auch mit gutem Beispiel vorangehen.

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 11. September 2016

BMW und die Freude am Kochen

In Zeiten des autonomen Fahrens wird es immer wichtiger, Kunden nicht nur die Freude am Fahren schmackhaft zu machen, sondern auch auf anderen Gebieten Freude zu erzeugen.

Entsprechend kreativ sind die Owner Clubs mit ihren Events. Der BMW Excellence Club veranstaltet beispielsweise neben Messebesuchen, Workshops, Fahrtrainings oder Konzerten auch Kochkurse mit bekannten Sterneköchen. An diesem Wochenende waren wir zu einem Kochkurs mit Benjamin Biedlingmaier ins Bülow Palais Dresden eingeladen.

Das 5-Sterne-Hotel wurde vor wenigen Jahren im historischen Stil der Dresdner Neustadt erbaut. Das zarte Alter des Hauses ist nur in der Qualität der Bausubstanz zu erkennen. Bereits vor dem Eingang wurden wir von einem neuen BMW 7er, dem sogenannten G11, mit M-Paket und markanter seitlicher Chromleiste begrüßt. Danach begrüßten uns die freundlichen Damen an der Rezeption und anschließend Sachsens Verkaufsleiter Heiko Frömter. Auch seine Frau war dabei. Als dann schließlich fünf Paare beim Aperitif im Foyer saßen gesellten sich auch Benjamin Biedlingmaier und seine ebenfalls noch recht junge Assistentin dazu und begrüßten uns schon mit den ersten Häppchen.

Dann gingen wir in die Küche. Weißwein wurde gereicht und wir begutachteten die Einrichtung mit zehn Induktionsplatten, scharfen Messern und bereit gelegten Lebensmitteln. Der Koch spricht von "Mise en Place". Aus gekühlten Schubfächern wurden nach und nach vakuumierte Kapern, Thunfisch, Fleisch und anderes geholt. Es stand ein 6-Gänge-Menü auf dem Programm, welches wir gemeinsam zubereiten und verzehren sollten.

Als "Amuse" gab es Vitello Tonnato, bei dessen Zubereitung wir eine grundlegende Einweisung in die Arbeitssicherheit beim Schneiden bekamen. Wir erfuhren, wie man Tomaten von ihrer Haut befreit und wie Paprika geschält und kernfrei aufgeschnitten wird. Die Tomaten wurden in kleine Würfel geschnitten und dann für die "Vorspeise - Weißes Tomatensüppchen" verwendet. Parallel bereitete die Assistentin den Zwischengang "Ziegenkäse mit Taboulé" vor.

Zum Verspeisen der Leckereien stand uns ein separater Bereich zur Verfügung. Silberbesteck, Meißner Porzellan und eine eigene Bedienung, die uns mit den entsprechenden Weinen versorgte. Wir unterhielten uns über Kinder, Immobilien, Kochausbildung und die automobilen Vorlieben und Erfahrungen. Fast hätten wir die Zubereitung des Hauptganges "Wagyufilet mit Süßkartoffeltaler" verpasst. Der Koch hatte sich unbemerkt in die Küche begeben. Wir liefen hinterher und lernten einige interessante Dinge über Preise, marmoriertes Fleisch und das Abschneiden der Sehne.

Dann kam noch das "Pre-Dessert" in Form von Balsamicoerdbeeren und Limonen-Basilikumsorbet, was eine interessante Geschmacksmischung darstellte. Den krönenden Abschluss bildete Kaiserschmarrn als "Dessert". Nach acht Stunden Kochen, Reden, Essen und Trinken begaben wir uns auf die Zimmer. Auf der Rückseite der Schlüsselkarten war ein BMW 7er abgebildet.

Das Kochevent wurde mit einem guten Frühstück im Bülow Palais abgeschlossen. Benjamin Biedlingmaier wirbelte bereits wieder durch die Küche, da ein Erntedank-Essen anberaumt war. Wir spazierten in die Altstadt, besuchten in der Frauenkirche den Gottesdienst und genossen auf dem Rückweg die Freude am Fahren.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 5. April 2016

BMW 730d - Wohnzimmer mit Sportcharakter

Inzwischen ist der neue BMW 7er (G11) ein halbes Jahr auf dem Markt, ohne dass er von uns zur Probe gefahren wurde. Sitzproben im Stand oder im Fond gab es schon mehrfach, aber die ungestörte Freude am Fahren durch die Stadt, durch Wald und Flur oder über den Berliner Ring ist doch ein Erlebnis, das weiterführende Erfahrungen vermittelt.

BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - Heckpartie mit Verwechslungspotenzial gegenüber Audi A8
Da es den 740d zur Zeit nur mit xDrive gibt, wurde in der Hauptniederlassung am Funkturm ein 730d ohne xDrive bereit gestellt. Der permanent zugeschaltete BMW-Allradantrieb xDrive ist ideal für Bergfahrten oder im Tiefschnee. Beides gibt es in Berlin recht selten, so dass ein Fahrzeug mit reinem Heckantrieb deutlich agiler durch die städtischen Anforderungen gesteuert werden kann.

BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - Frontbereich mit schließbarer Niere und LED-Scheinwerfer
Der Weg vom Parkplatz zum Empfang führte an einem neuen 7er vorbei: breit gezogene LED-Scheinwerfer mit angedeuteten Standlichtringen, in der Mitte blaue Striche, Lackierung in Magellangrau metallic und BMW Individual Hochglanz Shadow Line bei den Fensterrahmen. Die Sonderausstattung "Modellschriftzug Entfall" hatte er nicht, so dass die Chromschrift auf der Heckklappe den "730d" verriet. Früher ließ die Zahl hinter der Sieben noch auf den Hubraum schließen, heute nur noch auf die vergleichbare Leistung. Wobei der 730d noch ein tatsächlicher Reihen-6-Zylinder mit knapp drei Litern Hubraum ist. Ein echtes Drei-Liter-Auto also. Auch der 740d, der 740xd und der 750xd sind echte Drei-Liter-Autos aber mit entsprechend vielen Turbos zum Erzielen der Leistung.

BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - Innenraum
Irgendwie reizte es, genau diesen 730d zur Probe zu fahren. Die Formalitäten waren schnell erledigt und wir gingen tatsächlich zu diesem Siebener. Der Schlüssel im Format eines Smartphones wurde mir in die Hand gedrückt und die Fahrertür per Komfortzugang geöffnet. Exclusivleder Nappa schwarz/schwarz mit heller Kontrastnaht. Auch das Armaturenbrett war mit diesem Leder bezogen. Ich starrte in den Innenraum. Erinnerungen an meinen damaligen BMW 745i (E65) mit echtem 4,5-Liter-V8-Benzinmotor wurden wach. Der Wagen war in Sterlinggrau lackiert und hatte die schwarze Lederausstattung Club. Ein Déjà-vu der besonders positiven Art. Kann diese Probefahrt ohne Emotionen verlaufen?

Die Abfahrt vom Hof verlief recht unspektakulär. Alle Knöpfe und Schalter waren an dem Ort, wo man sie erwartet. Sitz, Spiegel und Lenkrad waren sehr schnell in die passende Position gebracht. So konnte man sich voll und ganz auf den eigentlichen Fahrspaß konzentrieren. Die zum Einfädeln in den fließenden Stadtverkehr notwendige Leistung war vorhanden.

BMW 730d G11
BMW 730d (G11)
Da sich die Stadtautobahn in unmittelbarer Nähe der BMW-Niederlassung befindet, wurde der Siebener zuerst auf die A100 Richtung Tegel gelenkt. Dabei konnte man die weiter entwickelte Optik des Head-ups genießen, welches die Informationen schon fast in 3D auf die Frontscheibe projiziert.

BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - überarbeitete Anzeigeoptik der Informationen im Head-up
Nach einem regen Wechsel zwischen 60, 80, 60, 40, 60 erschien das ersehnte weiße Schild mit den Querstrichen. Leider wurde die linke Spur von einer E-Klasse blockiert, deren Fahrer wohl den Blick in den Rückspiegel nicht gewohnt ist. Nach mehreren Kilometern war endlich die Bahn frei und die Beschleunigung konnte getestet werden. Diese war für einen 730d ganz passabel. Bei 212 km/h musste leider wieder gebremst werden, da schon wieder die linke Spur besetzt war. Egal, immerhin zeigte sich daran, dass man auch mit dem 730d problemlos weite Strecken oberhalb der 200 km/h unterwegs sein kann.

Mit den Leistungsreserven im Geschwindigkeitsbereich zwischen 100 und 150 km/h im Comfortmodus kann sich ein bisheriger 740er-Freund mit etwas gutem Willen arrangieren. Möchte er jedoch den gewohnten Schub erleben, muss er in den Sportmodus schalten oder kurzzeitig von "D" auf "S" wechseln.


BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - Instrumentenkombi im Sport-Modus
Auf dem Rückweg wurden noch die obligatorischen Fotos aufgenommen. Das dabei erforderliche Rangieren gestaltete sich durch die eingebauten Kameras sehr elegant. Überhaupt scheint sich die Rundumsicht deutlich gegenüber den beiden Vorgängermodellen verbessert zu haben. Außerdem entfaltet sich im Innenraum eine ganz neue Qualität der gehobenen Eleganz. BMW hatte zwar lange Zeit bei der technischen Innovation die Nase vorn, musste nun aber auch bei der Wohnlichkeit des Innenraums nachbessern. Das ist gut gelungen. Erwartungsgemäß ist auch im Fond der Kurzversion des Siebeners viel Platz. Die entspannte Dienstfahrt nach Frankfurt oder der Urlaub mit zwei Kindern kann im G11 gut absolviert werden.


BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - elegante Innenausstattung mit NASW Exclusivleder Nappa schwarz/schwarz
Nach etwa 100 Kilometern wurden zehn Liter nachgetankt, was anhand der Tankanzeige deutlich über dem tatsächlichen Verbrauch lag. Laut Hersteller lässt sich der 730d mit 4,7 Litern Diesel auf 100 Kilometer bewegen. Dass diese Werksangaben im ECO-PRO-Modus bei deutlich reduziertem Fahrspaß möglich sind, zeigte ein Test mit dem 740d aus der Vorgängerserie.

Kaufmännischer Instinkt verlangt auch nach guten Leasingkonditionen. Der neue BMW 7er kann bisher nicht unter 1.000 Euro im Monat geleast werden. Die Faktoren bewegen sich auch bei Freundschaftsangeboten zwischen 1,1 und 1,3. Mit seinem Grundpreis plus Extras geht auch beim 730d der Fahrzeugneupreis schnell in den sechsstelligen Bereich. Onlineangebote der Versicherer sind oftmals nur unter der 100.000er-Marke berechenbar. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickelt.


BMW 730d G11
BMW 730d (G11) - Schlüssel im Format eines Smartphones
Nachdem der 730d zwischen zwei Blumenkästen abgestellt wurde, gab es noch einen Kaffee und ein Leasingangebot für genau diesen Wagen. Wir unterhielten uns über die Marktentwicklung und die mobilen Vorlieben unserer Spitzenpolitiker. Dann rollte ich mit dem Vorgängermodell vom Hof.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 19. Februar 2016

The Sound of Audi Q7

Da sitzen wir nun mit unseren schwarzen Audi-Bändchen am Handgelenk im BMW und fahren nach Hause. Was für ein Stilbruch...

Der VW-Konzern ist erstaunlich breit aufgestellt: Porsche, Lamborghini, Skoda, SEAT, Bentley, Bugatti und der klassische VW gehören zur divergenten Produktpalette. Ein Audi R8 in der Preisklasse eines Ferrari unterbricht den Gang über den roten Teppich. Mit tiefem LED-Blick lauert er auf den herannahenden Interessenten. Eine Dame hält uns den Schlüssel hin und fordert uns zum Probesitzen auf. So viele Knöpfe am Lenkrad. "Nur nicht den Roten drücken", bittet sie uns. Wie wird er wohl durch die mit etwa 400 Besuchern gefüllten Hallen des Audi City Lab Berlin klingen?

Audi Spark Nights
VW-Konzern mit breiter Markenpalette - Bentley
Das hören wir wohl ein anderes Mal. Heute soll es um den Sound im neuen Audi Q7 gehen. Sound-Master Peter Blum aus der Audi-Entwicklungsabteilung kommt mit solch einem Geländewagen auf die Bühne gerollt. Schmale Scheinwerfer, wuchtiger Grill, Überholprestige und eine 3D-Klanganlage von Bang & Olufsen gibt es für knapp 80.000 Euro. Der Sound des Q7 beginnt beim satten Klappgeräusch der Tür und endet beim Zerlegen der gewählten Musik in Einzelinstrumente, Höhen und Tiefen und das perfekte Justieren innerhalb des Raumes. Der Q7 als Konzertsaal, Wohnzimmer oder Kneipe mit Livemusik.

Klang im Fahrzeug ist eine Wissenschaft für sich. Auch bei längeren Fahrten darf die Musik nicht störend wirken oder im Unterbewusstsein verschwinden. Es müssen die relevanten Tonbereiche hörbar bleiben und das bei jedem möglichen Genre. "Forever young" mit dem plötzlichen Schlag nach einer Pause hatte mir damals die besondere Qualität eines Volvo S80-Soundsystems demonstriert. Peter Blum hat ebenfalls eine Auswahl an Klassik und Pop, die den umfangreichen Härtetest der Anlage gewährleisten. Diesem Härtetest ist er als erfolgreicher Vater nun selbst ausgesetzt, da sein Sohn nun bei jeder Fahrt Heavy Metal hören möchte.

Audi Spark Nights
Audi Spark Nights - Sound im neuen Audi Q7
Über musikalische Vorlieben spricht Moderator Jörg Thadeusz mit der Wissenschaftlerin Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann. Der Doppelname passt ja zum Q7. Sie mag Klassik und Alpenfolklore. Als weitere Frau tritt Farrah El Dibany auf. Die Mezzosopranistin wird mit einem sehr anschaulichen Drum-Computer begleitet, den Moritz Simon Geist zusammengebaut hatte. Er ist Musiker und Elektroniker und strahlt den Spaß beim Tüfteln und Musizieren buchstäblich aus.

Ein weiterer Tüftler bringt seine fahrende Lausch-Drohne mit, die sich selbst einen Gast der Abendveranstaltung aussucht und das Mikrofon auf ihn richtet. Der Bildhauer Nik Nowak hat aber auch einen Sound-Panzer im Einsatz, mit dem er Straßen- und Bühneneinsätze fährt. Laut eigener Aussage sei der Panzer entmilitarisiert. Heute Abend ist er nicht dabei. Panzer, Q7 und selbst entscheidende Drohne sind wohl eine zu explosive auditive Mischung.

Maurice Mersinger von Klingklangklong baut Klanginstallationen, die auf Bewegungen reagieren. Das wirkt besonders gut in Räumen mit hoher Besucherfrequenz. Jörg Thadeusz darf auch einmal probieren.

Was man mit und aus Sound alles machen kann? Wir waren beeindruckt!

Beim anschließenden Get-together schauen wir uns die potenziellen Audi-Kunden an: jung, dynamisch, kreativ, technisch versiert, innovativ - der typische Start-up - eine Klientel, die man bei BMW oder Mercedes eher weniger trifft. So hat wohl jede Marke ihre Community. Apropos Community: Im BMW 7er-Forum hatte sich einst eine Frau mit "Lambo" verirrt. Ihre Eingangsbemerkung war: "Ihr fahrt noch Siebener? Wie uncool".

Autor: Matthias Baumann

Montag, 1. Februar 2016

Jaguar XF 30d - Mann fühlt Raubkatze

Das ist kein Facelifter. Das ist der Neue.

Während das Premiummodell XJ in vielen Bereichen überarbeitet wurde, aber die Zeit für einen Modellwechsel noch nicht reif ist, wurde sein kleinerer Bruder von einer neuen Generation abgelöst. Der Businesswagen XF ist vergleichbar mit dem BMW 5er und wird wohl deshalb auf der Jaguar-Webseite mit nächtlichen Fahrten durch die Stadt beworben. Situationen, die jeder Geschäftsmann kennt und deshalb sofort weiß: "Das ist mein Auto".

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Dabei steckt im neuen Jaguar XF deutlich mehr als ein reines Vertreterauto oder ein Fahrzeug für das mittlere Management. Der XF vereint Familienfreundlichkeit, Komfort und Fahrspaß, ohne dabei den im Geschäft geforderten repräsentativen Aspekt zu vernachlässigen.

Um ein möglichst alltagstaugliches Gefühl vom neuen XF zu bekommen, hatte Riller & Schnauck in Teltow einen Jaguar XF 30d R-SPORT zur Probefahrt reserviert. Der 30d ist neu im Programm und verfügt über einen Dieselmotor mit 300-PS. Übrigens noch ein echter 3-Liter-Motor im Gegensatz zu BMW, wo die Leistung über weniger Hubraum aber mehr Turbos erzielt wird. Eigentlich egal, so lange Fahrspaß und Kraftreserven vorhanden sind.

Die heutige Probefahrt sollte innerhalb kürzester Zeit auf einer möglichst überschaubaren Strecke einen möglichst umfassenden Eindruck des überarbeiteten XF vermitteln. Ferienbedingt konnte ich mit der Unterstützung meines Sohnes rechnen, was sich zur Evaluation des Fahrgefühls als recht praktisch herausstellte.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Wir verzichteten auf die Einweisung und setzten uns in das weiße Fahrzeug. Sitze und Spiegel ließen sich elektronisch und intuitiv einstellen. Dann das Start-Knöpfchen gedrückt und die Fahrt konnte beginnen. Besser gesagt das Rangieren vom dicht mit Land Rovern zugeparkten Hof. Dabei stellte ich begeistert fest, dass der Knopf für die Getriebemodi wie beim XE sehr treffsicher zu bedienen ist. D-R-D-R-D und wir hatten das Fahrzeug so positioniert, dass wir auf die Straße fahren konnten. Erste Prüfung bestanden. Die zweite ungeplante Prüfung bestand im Wenden auf enger Straße. Der Wendekreis überzeugte und war, wie wir später an gleicher Stelle erleben konnten, deutlich besser als beim BMW 7er.

Ein kurzer Tritt aufs Gas zeigte, dass da wirklich Leben im Raubtier ist. An der nächsten Ampel suchte ich den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik und reanimierte die Katze in einen dauerhaften Wachzustand. Währenddessen klickte mein Sohn auf dem Touchscreen herum, verstellte die Radiosender, suchte den CD-Einschub und stellte das Navi ein. Das Navi hatte eine deutliche Modernisierung erlebt, reagierte sehr schnell auf individuelle Routenänderungen und überzeugte mit einer ansprechenden Grafik.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Das Sitzgefühl im R-SPORT war sehr kompakt. Der Fahrer sollte wohl mit dem Fahrzeug verschmelzen und Teil eines jeden Fahrerlebnis-Modus werden. Die Standardeinstellung nennt sich "Normal" und ist für die meisten Verkehrssituationen völlig ausreichend. Wir fuhren also ganz normal durch die Straßen Teltows und gelangten irgendwann zur Autobahn. Mit ganz normalem Gas fädelten wir uns auf der Autobahn ein und mussten auch bald abfahren. In der Abfahrt wurden mal eben dreißig km/h weggebremst, ohne dass man das gespürt hätte. Nur der Tacho zeigte eine 86 an. Überhaupt hat man im neuen XF kaum ein Gefühl für Geschwindigkeit. Das 8-Gang-Automatikgetriebe schaltet in sämtlichen Fahrmodi so sanft, dass man wie in einer Rakete linear und ohne Rucken dahingleitet. So waren wir schon bei 207 ohne einen großen Unterschied zu den vorher erlaubten 120 zu spüren. Bei 223 schaltete der Wagen sanft und auch noch einmal bei 244. Bei 252 km/h mussten wir leider unsere sanfte Sportübung ausrollen lassen, da die linke Spur belegt war.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT im dynamischen Sportmodus
Auch wenn die Schaltung so unauffällig ist, spürt man die Unterschiede zwischen den Fahrmodi umso mehr. Im Sportmodus wird das Fahrwerk sehr straff und die Lenkung reagiert spürbar direkt. Im Normalmodus ist alles normal und man kann mit lockerer Hand oder zwei Fingern lenken. Es sei denn, der Spurwechsel-Assistent ist eingeschaltet. Dieser lässt nicht mehr nur das Lenkrad vibrieren, sondern lenkt auch aktiv gegen. Einschlafen ist im neuen XF also kein Problem mehr.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT im sparsamen ECO-Modus mit Optimierungshinweisen (unten rechts) an den Fahrer
Im ECO-Modus bekommt der geneigte Umweltfreund diverse Piktogramme gezeigt, die seine Fahrweise zu optimieren helfen. Die Fahrerlebnisschaltungen sind mit denen bei BMW zu vergleichen, obwohl ECO-PRO bei BMW etwas mehr Fahrspaß zulässt.

Mit sechsundsechzig Litern ist der Tank relativ klein. Dafür kann man den XF 30d jedoch sehr sparsam fahren, was wir aufgrund der seltsamen Zapfpistolen bei ESSO nicht final bestätigen können. Die versagten nach einhundert Kilometern und drei Litern bereits das Volltanken. Ein echtes 3-Liter-Auto? Der Kofferraum wirkt größer als beim Vorgänger-XF und auch die Klappe scheint deutlich ladefreundlicher geworden zu sein. Das Probesitzen im Fond überzeugte ebenfalls. Nur der oft genutzte Haken zum Anhängen von Jacken und Mänteln hinter dem Fahrersitz war nicht so gut zu bedienen.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Innerhalb von neunzig Minuten hatten wir ein umfassendes Bild vom neuen Jaguar XF gewonnen. Die Highlights waren die deutlich modernisierte Technik, die präzise Schaltung und die Abwesenheit jeglichen Geschwindigkeitsgefühls.

Video: Probefahrt mit dem neuen Jaguar XF 30d R-SPORT

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tesla Model S 85 - Elektroauto mit 378 PS

"Warum würden Sie den Tesla nicht kaufen?" Diese Frage bei der Vereinbarung der Probefahrt hatte mich etwas verwundert. Nachdenklich gehe ich nun zu meinem Wagen mit der Überlegung: "Warum fahre ich eigentlich noch Verbrennungsmotor?" Ich steige ein, drücke den Knopf und: "Brumm!"

"Brumm" macht beim Tesla nichts. "Ist er schon an", frage ich den neben mir sitzenden Verkäufer. "Sobald Sie die Bremse treten, ist er an". Ich suche den Ganghebel. Im Innenraum sind fast keine Knöpfe oder Hebel zu sehen, nur ein großes Display in der Mittelkonsole, über welches man alle Funktionen zu steuern scheint. Der Sales Advisor deutet auf einen kleinen Hebel rechts am Lenkrad: "Das ist so wie damals beim E65" (ein Vorgängermodell des aktuellen BMW 7er). Stimmt, nur dass der Hebel nicht verchromt ist.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - funktionaler Innenraum mit Touchscreen in der Mittelkonsole
Eigentlich hatte das Verkaufsteam den Allrad-Wagen mit 772 PS für diese Probefahrt vorgesehen. Das war mir doch etwas zu üppig, so dass ich mich spontan für einen Model S 85 mit alltagstauglichen 378 PS und Heckantrieb entschieden hatte.

Sehr, sehr vorsichtig gebe ich Gas - öhm - Strom. Die Entfaltung der Energie auf das Rad soll ja gigantisch sein. Der Wagen rollt geschmeidig an. Keine Schaltgeräusche. Am Ende der Straße will ich bremsen, stelle jedoch fest, dass der Wagen bereits erheblich an Fahrt verliert, sobald ich vom Beschleunigungspedal - so die offizielle Bezeichnung des Gaspedals im Tesla - gehe. Das scheint etwas gewöhnungsbedürftig. Nach der dritten Ampel ist diese besondere Art des Bremsens per Elektromotor statt mit Bremspedal bereits ins Fahrgefühl übergegangen. Bei Annäherung an weitere Hindernisse wie Kreisverkehre oder Ortseingangsschilder fließt es nun automatisch in die unterbewusste Tesla-Bedienung ein.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - souveräner Fahrbahnkontakt auch bei strömendem Regen - wo sind die Endrohre?
In einem Kreisverkehr versuche ich das heckgetriebene Fahrzeug in einen Drift zu lenken. Es klappt nicht. Das Fahrwerk und dessen elektronische Regelsysteme sind so ausgewogen, dass sich der Wagen zwar agil fahren lässt, aber dennoch souverän auf die Herausforderungen der Traktion reagiert. Es folgen einige Tests mit Anfahrt und Beschleunigung aus dem Stand. Von Null auf Hundert in weniger als sechs Sekunden soll es bereits das Einsteigermodell von Tesla schaffen. Bei tief durchgedrücktem Gaspedal fährt der Tesla seicht an und beschleunigt dann erheblich. Wir werden in die Sitze gedrückt und haben schnell die 100 km/h überschritten. Die Intelligenz in diesem Fahrzeug beeindruckt. Ein Ampelstart mit durchdrehenden und qualmenden Reifen ist so gut wie ausgeschlossen. Dennoch hängt der Tesla nach wenigen Metern jeden Kontrahenten an der Kreuzung ab.

Auf der Landstraße ist nur das Abrollgeräusch der Reifen zu hören. Regen peitscht gegen die Windschutzscheibe. Da, wieder ein Geräusch: der Scheibenwischer. Und keine Schaltgeräusche des Getriebes. Der Tesla hat nur einen Gang.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - Ladekabel für Supercharger und andere Ladestationen
Auch wenn besonders ambitionierte Tesla-Fahrer gerne von ihren ladefreien Fahrten über 600 km berichten, so kann man realistisch von 450 km pro Vollaufladung ausgehen. Zudem kann der Tesla an sämtlichen in Deutschland installierten Ladesäulen mit frischem Saft versorgt werden, obwohl Wirtschaftsminister Gabriel über die angebliche Normüberschreitung beim Ladestandard klagt. Die "Betankung" an den Tesla eigenen Superchargern ist sogar kostenlos.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - Supercharger-Netz in Deutschland und weltweit
Überhaupt fallen beim Tesla einige Kosten gar nicht an oder relativieren den hohen Neupreis durch niedrigere Folgeausgaben. Kraftstoffkosten gibt es nicht, es sei denn man nutzt Ladesäulen von Drittanbietern oder den heimischen Starkstromanschluss. Steuern werden ebenfalls auf Null subventioniert. Die Versicherung kostet etwa nur die Hälfte bis 2/3 eines vergleichbaren Fahrzeuges der oberen Mittelklasse. Diese Kostenvorteile werden auch werbewirksam bei der Fahrzeugkonfiguration auf der Webseite dargestellt.

Auf der IAA sollen sich über 5.000 Interessenten für Probefahrten angemeldet haben. Interessenten, die sich für die Technik dieses Autos begeistern lassen. Man könnte fast schon von einem Apple unter den Autos reden: innovativ, intuitiv, sportlich, trendy und mit runden Ecken. Die Bedienung erfolgt nach dem Ein-Button-Prinzip und ist damit für alle Fahrerprofile von der 17-Jährigen in Begleitung ihrer Mama, über den Ampelheizer vom Ku'damm, den sparsamen Familienvater bis zum Gelegenheitsfahrer aus dem Seniorenheim problemlos zu bewegen

Tesla Model S 85
Tesla - Kofferraum vorne und hinten - wo ist nur der Motor?
Im Fond ist genug Platz für Mitreisende. Ihnen stehen drei Buttons zur Verfügung: die Türöffnung, der elektronische Fensterheber und die Leselampe.

Beeindruckend, wie es der Tesla energietechnisch bewerkstelligt, Licht, Standheizung und ähnliche Stromfresser so zu managen, dass noch genügend Saft zum Fahren verfügbar ist.

Auf den Akku gebe es eine Garantie von acht Jahren. Deshalb sei die Kilometerleistung innerhalb eines Leasingzeitraums eher sekundär und fällt beim Spiel mit den Konfigurationseinstellungen tatsächlich kaum ins Gewicht.

Das große Interesse am Tesla wird leider etwas durch die hohen Anschaffungskosten gedämpft. So bleibt er mit einem Einstiegspreis von mehr als 75.000 Euro bzw. einer Einstiegsleasingrate von knapp 700 Euro einer Klientel vorbehalten, die ihre Mobilitätsausgaben oberhalb des normalen Konsumentensegmentes gestalten kann. Einen typischen Käufer gebe es jedoch nicht. Zu den "Happy Tesla Drivers" gehören gut verdienende Ökoaktivisten aus der 68er-Generation genauso wie Technik verliebte IT-Geschäftsführer aus der Startup-Szene.

Tesla Model S 85
Tesla Model S 85 - Schlüssel als Miniatur-Tesla
Tesla ist ein Auto, das begeistert. Mit Tesla kann man sich schmücken. Mit Tesla ist man im Gespräch. Mit Tesla kann man beim Kunden vorfahren und wirkt seriös, innovativ und nachhaltig.

Warum nur fahre ich noch einen Wagen mit Verbrennungsmotor?

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 24. September 2015

Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm

"I am a happy Tesla Driver"!

So leitete eine Dame mit großer Brille und orangenen Haaren ihre Frage an Tesla-CEO Elon Musk ein. In Tagen, wo ein deutscher Konzern im Verdacht der Abgaswertmanipulation steht, ist der Hersteller des weltweit innovativsten Elektroautos ein gefragter Mann. Die Schlange vor dem Bundeswirtschaftsministerium war heute gut 200 Meter lang, fast so als wäre ein Popstar oder der griechische Finanzminister zu Gast.

Tesla Elon Musk #wirtschaftfm
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm
Es outeten sich weitere Gäste als Tesla-Driver und stellten pfiffige Fragen zum Vertrieb und zur nächsten Tesla-Generation. Der typische Nutzer dieses Fahrzeuges ist jung, dynamisch, ökologisch interessiert, Technik begeistert, ein Freund des Car Sharing, trägt keine Krawatte und lässt gelegentlich das Hemd aus der Hose hängen.

eMobility ist in Deutschland eine Bekenntnisfrage. Sigmar Gabriel konnte viele der im Block gestellten Fragen wiederholen und hakte konsequent nach, wenn ihn die jeweilige Frage selbst interessierte.

Elon Musk wurde vom Wirtschaftsminister als "da Vinci der Moderne" angekündigt, dessen Besuch eine besondere Ehre sei. Der Tesla-Chef wirkte dennoch natürlich und bodenständig und lobte Deutschland für seine Vorreiterrolle bei der Solarenergie. Er selbst motiviere sich jeden Morgen damit, dass er gerne etwas Neues schaffen wolle. Sein Fernziel sei eine "self-sustaining civilization" auf dem Mars. Die dafür vorgesehenen Technologien wurden von Sigmar Gabriel jedoch etwas ambivalent bewertet.

Tesla Elon Musk #wirtschaftfm
Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm
Eine zentrale Frage war, wie man es in Deutschland schaffe, mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen. Die Regierung gehe mit gutem Beispiel voran und ordere bereits einen hohen Prozentsatz ihrer Fahrzeugflotte als eAutomobil. Wie wir auf der IAA erfahren hatten, geht BMW zur Zeit zielstrebig zum Bau von eDrive-Modellen quer durch die gesamte Fahrzeugpalette über.

Laut Elon Musk sei auch das Verhältnis von Preis und Leistung entscheidend. Null wäre unpassend und zu teuer gehe auch nicht. Der Preis müsse einfach stimmig sein. Zudem empfahl er eine weitere Verteuerung von CO2.

Unstimmigkeiten zwischen Tesla und der EU gebe es bei den Lademöglichkeiten. Die EU habe eine Norm entwickelt, an die sich alle Hersteller aus Europa halten sollen. Tesla hat eigene Adapter und lädt seine Fahrzeuge auch deutlich schneller nach als die (Kurzstrecken-)Fahrzeuge des alten Kontinentes. Die Begeisterung der Tesla-Driver ist wohl deshalb so nachhaltig, weil ein Tesla durchaus 600 Kilometer mit einer Ladung fahren kann. Da haben die Europäer noch etwas Nachholbedarf.

Videomitschnitt des BMWi

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 20. September 2015

BMW 7er auf der IAA vorgestellt

E23, E32, E38, E65 und F01 sind die Ahnen des G11, der zur Zeit auf der IAA in Frankfurt seine Weltpremiere feiert. Die sechste Generation BMW 7er setzt die Tradition eines Premiumsegmentes fort, welches 1977 am Markt eingeführt wurde. Die bisherigen Generationswechsel gingen mit spürbaren technischen Innovationen und optischen Experimenten einher. Der G11 kehrt nun zur zeitlosen Eleganz des E38 zurück, unterscheidet sich für das Auge des Laien nur unwesentlich vom aktuellen F01, ist bei der Gestaltung des Innenraums absolut wettbewerbsfähig und technisch auf dem allerneuesten Stand.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Antrieb mit eDrive
Für Ingenieure ist die Oberklasse eine hervorragende Spielwiese, da sie alles einbauen dürfen, was sie neu entwickelt haben. Die damit verbundenen Feldversuche ermöglichen dem geneigten Käufer das Kennenlernen weiterer Fahrzeuge der Modellpalette während der Diagnosezeiten in der regionalen BMW-Niederlassung.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Carbonteile (schwarz) in der Karosserie des neuen BMW 7er
Beim neuen 7er wurde ein zaghafter Vorstoß beim Einsatz von Carbon gewagt. An der B-Säule, an der C-Säule, in der Mittelkonsole und an den Schwellern wurden partiell Carbonteile eingebaut, die das Gewicht reduzieren und für mehr Stabilität sorgen sollen. Eine Voll-Carbon-Karosserie wie beim BMW i8 wäre für die nächste Generation wünschenswert, da das die Wirkung von Parkplatzremplern und ähnlichen Vandalismusschäden kompensieren könnte. Vielleicht würde sich der Bestseller 730d wegen des geringen Gewichtes dann auch weit unter 5 Litern Diesel bewegen lassen.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Aufladen eines 740e - 7er mit eDrive
Sparsamkeit und Effizienz stehen bei BMW ganz oben auf der Agenda. Nach xDrive (Allradantrieb) redet man dort aktuell nur noch über eDrive, einem Plugin-Hybrid-Konzept, das sich durch sämtliche Modelle durchziehen wird. Das soll dem sportlichen Charakter von BMW jedoch keinen Abbruch tun, sondern diesen durch die sofort anliegende Kraft sogar noch verstärken.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Ladestatus des neuen eDrive
Der 7er macht in dieser Hinsicht sogar einen dreifachen Spagat. Er muss sich wie ein Luxusauto bewegen lassen, in den Bergen auch mal sportlich um die Kurven driften und dazu noch ökologisch beispielhaft sein. Er kann das!

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Langversion

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Bitte einsteigen zur Rundfahrt durch Halle 11!
Der BMW Excellence Club hatte für Samstag zu einer Abendveranstaltung eingeladen, die von Thomas Gottschalk moderiert wurde. Er selbst fährt in Kalifornien einen BMW X6 und überschreitet nach eigenen Angaben regelmäßig die Geschwindigkeit. Eine Herausforderung an die Selbstdisziplin. Überhaupt verkaufen sich die M-Modelle von BMW gerade in den USA sehr gut, was bei erlaubten Höchstgeschwindigkeiten von 55 Meilen pro Stunde kaum nachvollziehbar ist. Es geht dort wohl hauptsächlich um den Fahrspaß auf Kurzstrecken.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Thomas Gottschalk (rechts) im Gespräch über "elektrisiertes" Fahren
Thomas Gottschalk holte einige BMW-Manager auf die Bühne und stellte insbesondere die neue Elektroausrichtung des Konzerns und die Stärke des Buchstabens M heraus. Als krönender Abschluss fuhren die erwarteten neuen BMW 7er auf die Bühne. BMW nutzte die gesamte Halle 11. In einem kleineren Bereich des Ostflügels wurden die zum Unternehmen gehörenden Marken Rolls-Royce und MINI präsentiert. Der Rest der Halle 11 stand BMW inklusive M zur Verfügung. Über zwei Ebenen verlief eine Fahrbahn, die an die Produktionsstrecke im BMW-Werk Leipzig erinnerte.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Rundfahrt durch Halle 11
Nach der Show mit Thomas Gottschalk stand für die Gäste eine 7er-Flotte zur Testfahrt bereit. Das heißt, die anwesenden Bestandskunden durften mitfahren. Zunächst fand eine Belehrung über die Achterbahn-Strecke, die niedrigen Absturzkanten und das Verhalten im Notfall statt und dann verteilten sich die Excellence-Club-Mitglieder auf die Fahrzeuge.

BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt
BMW 7er (G11) IAA 2015 Frankfurt - Elektroharfe und eDrive
Da die Messe bereits für den Publikumsverkehr geschlossen war, konnten während und nach dem Flying Buffet in aller Ruhe die ausgestellten 5er, 3er, Xer, 7er und Ms begutachtet werden. Wobei, "in aller Ruhe" stimmte nicht ganz. Die Party wurde durch die Klänge von Elektrogeige und Elektroharfe untermalt. Ganz im Sinne der neuen Ausrichtung auf eDrive.

Vielen Dank an den BMW Excellence Club für dieses gelungene Wochenende auf der IAA in Frankfurt.

Videos:
Thomas Gottschalk moderiert die Vorstellung des neuen BMW 7er (G11)
Rundfahrt mit dem neuen BMW 7er (G11) durch Halle 11

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 19. September 2015

IAA 2015 und die Weltpremieren

Himmel und Menschen. Alle etwa 700.000 Einwohner Frankfurts müssen an diesem Wochenende die Internationale Automobil Ausstellung besucht haben. 700.000 Einwohner, von denen sich sonst 2792 auf einen Quadratkilometer verteilen, schoben sich langsam die Gänge entlang. Der immer wieder niederprasselnde Regen trieb auch die Off-Road-Begeisterten in die überdachten Hallen. Einige Hallen mussten vorübergehend wegen Überfüllung geschlossen werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Himmel und Menschen
Etwas begehbarer waren die Ausstellungsräume der Zulieferer. So fanden wir uns plötzlich bei BCCG-Mitglied Continental wieder. Erstaunlich, wie vielseitig die Produktpalette dieses sonst nur für Reifen bekannten Unternehmens ist. Bremsanlagen, Katalysatoren, aktive und passive Sicherheitssysteme, automatisiertes Fahren oder innovative Fahrwerkskonzepte sowie der super leise Reifen mit Schaumstoffeinlage runden das Portfolio ab.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Porsche und VW-Konzern in Halle 3
"Das Auto", SEAT, Porsche, Bentley, Bugatti, Skoda und Porsche teilen sich die Halle 3. An einem Porsche-Cabrio, in dem sich gerade Kinder mit Migrationshintergrund zu schaffen machten, fragte ich den daneben stehenden Verkäufer, wie lange er denn schon hier sei. "Seit heute früh" kam die Antwort mit einem authentischen breiten Lächeln. Die Frage, ob ihm das in dieser Form bespielte Auto nicht leid tue, verneinte er. Nach der Messe gebe man es kurz in die Aufbereitung und dann sei wieder alles schick. Das kann man sicher nicht mit jedem der ausgestellten Fahrzeuge machen. Rolls-Royce, Bugatti, Maserati und Bentley konnten nur einzeln und unter Aufsicht angefasst werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Alpha Romeo
Vor Halle 3 (VW-Konzern) war noch eine riesige Erlebnishalle von Audi aufgebaut. Zwei Stunden Anstehzeit, also nichts für uns. In Halle 6 fanden wir sämtliche italienische Hersteller von Ferrari über Maserati und Alpha Romeo bis hin zu Fiat.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Mansory
In der benachbarten Halle 5 stellten Land Rover, Jaguar, Brabus, Alpina, Infinity und weitere Premiumanbieter aus. Über den Ständen hatte fast jede Marke eine zweite Etage mit VIP-Lounges aufgebaut. Im Hintergrund flimmerten riesige LED-Bildwände.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt und Social Media
Immer wieder begegneten uns Sonderthemen wie Social Media, Spielzeugautos, Carrera-Rennbahn, das Fahren mit 16, Bassboxen im Auto, der ADAC oder Uhren mit Markenlogos.

Gelegentlich trafen wir auch Exoten. Yanfeng? Nie gehört, sieht aber aus wie die Concept-Studie eines VW Golf. Borgward? Was es nicht alles gibt und gab. Borgward stellte neben seinen aktuellen SUVs auch ein nostalgisches Coupé aus. Neben Jaguar und Land Rover präsentierte eine Dame ein weißes rundliches Fahrzeug "thunder power". Die "thunder power" hatte wohl gerade den Baum gespalten, aus dem die elegante Mattholzverkleidung des Innenraumes gefertigt worden war. Besonders dreist fanden wir die Exponate von Hyundai, die mit reichhaltig abgekupferten Designelementen deutscher Premiumfahrzeuge ihren Genesis zusammengezimmert hatten.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - SUVs von Borgward
Auf dem Weg zu BMW in Halle 11 auf der Westseite der Messe kamen wir an der Geländewagen-Teststrecke von Land Rover vorbei. Da sich die 700.000 Frankfurter noch in den Hallen aufhielten, konnten wir nach nur 20 Minuten Wartezeit einen der Land Rover besteigen und über die Berglandschaft holpern.

Was siehst du im normalen Auto? Straße!

Was siehst du im Land Rover? Na? Himmel!

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Was siehst du im Land Rover? Himmel!
Der Blick in den Himmel hatte seinen Preis. Die Tankanzeige fiel sofort in den Reservebereich ab. Nach Himmel kam Erde und der Tank zeigte sich wieder als gut gefüllt. Vor uns rutschte ein Wagen quer den Hang herunter und kam problemlos zum Stehen. Diesen Test machten wir auch. Der Neigungswinkel war enorm, aber man hatte keine Angst, dass der Wagen kippen würde. Offensichtlich hat der Rover eine sehr geländetaugliche Federung und einen niedrigen Schwerpunkt. Anders als beispielsweise der Chevy Tahoe, wo leichte Kurvenneigungen schon ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend produzieren.

IAA 2015 Frankfurt
Land Rover Teststrecke auf der IAA 2015 Frankfurt
Video: Land Rover auf der Geländewagen-Teststrecke

Zum Abschluss besuchten wir die Halle 11, wo die BMW-Unternehmensgruppe MINI, Rolls-Royce, M und BMW-Modelle ausgestellt hatte. Darunter waren jede Menge Neuvorstellungen wie der MINI Clubman, der neue X1 und der neue BMW 7er.

IAA 2015 Frankfurt
Neuvorstellungen auf der IAA 2015 Frankfurt
Am Ende der Wanderung über die IAA zeigte der Cardio-Tracker eine Laufstrecke von sechs Kilometern an.

Autor: Matthias Baumann