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Freitag, 7. September 2018

Jaguar I-PACE elektrisiert die Upside Berlin an der Mediaspree

Als ich der Einladung von Riller & Schnauck zu einem britischen Abend mit Jaguar und Land Rover folgte, war mir das Konzept des Events noch nicht ganz klar. Ich parkte meinen Wagen neben einem Bauzaun an der Mediaspree - gegenüber der East Side Gallery. Es war kein gewöhnlicher Bretter-Bauzaun, sondern ein Sichtschutz mit Stil: Das eingekreiste Z wie Ziegert Immobilien war auf sämtliche der grünen Platten gedruckt worden. Daneben ein Hochhaus - Upside Berlin.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Jaguar I-PACE * am Showroom von Ziegert Immobilien an der Upside Berlin
Hinter dem Sichtschutz ragten Kräne und die unteren Etagen des Hochhauses hervor. Alles noch Rohbau, so ähnlich wie in Schnöggersburg. Wer hier einmal einziehen wird, fällt auf der Ostseite direkt in die Mercedes-Benz-Arena und auf der Westseite direkt in den Ostbahnhof. Wer eine Wohnung mit Süd-Blick kauft, schaut auf die Mediaspree. Die Nordseite eröffnet einen weiten Blick auf die S-Bahn, die METRO und das wenige Kilometer entfernte Frankfurter Tor.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Showroom von Ziegert Immobilien in den S-Bahnbögen an der Upside Berlin - Übersichtsplan und Duschen
Wer die mentalen Grenzen von Spree, East-Side-Mauer und S-Bahn scheut, kann ja kaufen und an Young Professionals aus der Start-up-Szene vermieten. Da echte Young Professionals ohnehin den ganzen Tag mit ihrem Smartphone beschäftigt sind, wird ihnen auch die edle Innenausstattung gar nicht auffallen. Diese wird im benachbarten Showroom präsentiert. Einige der S-Bahnbögen wurden in eine Info-Location für Upside Berlin umgebaut. Bars, Tische, gemütliche Sitzgelegenheiten und eine kleine Freifläche laden dort zum entspannten Get Together ein. Der Zugang erfolgt durch eine grüne Pforte im Sichtschutz mit dem eingekreisten Z. Z wie Ziegert.


Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Jaguar F-PACE am Showroom von Ziegert Immobilien an der Upside Berlin
Apropos Appetizer: Vor dem Showroom waren einige neue Fahrzeuge aus der Jaguar- und Land-Rover-Palette aufgereiht. Da ich sehr früh vor Ort und im Showroom noch nichts los war, setzte ich mich mit einem der Mitarbeiter von Riller & Schnauck in den neben uns stehenden Jaguar F-PACE. Die weiße Kontrastnaht am schwarzen Leder weckte sofort Emotionen. Reinsetzen, elektronisch den Sitz einstellen, den Start-Stopp-Knopf finden und die Probefahrt konnte beginnen.

Die Gegend um die Mediaspree eignet sich nicht wirklich für eine Probefahrt. Ampeln über Ampel, kleine Straßen mit Tempo-30-Begrenzung und wieder Ampeln über Ampeln. Die wahre Probefahrt beginnt bei Riller & Schnauck in Teltow, wo es schnell auf die Piste geht und auch mal die Endgeschwindigkeit und das Überholprestige getestet werden können.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Jaguar I-PACE * vor dem Showroom von Ziegert Immobilien an der Upside Berlin
So begnügte ich mich mit dem Test des Anfahrverhaltens und der Kurventauglichkeit. Beim schnellen Abbiegen hatte ich den Eindruck, dass der Wagen leicht einknickt. Dennoch ist der Wendekreis mit 12 Metern recht klein. Der Wagen war sehr leicht zu bedienen. Alle Elemente von der Spiegeleinstellung bis zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik waren dort, wo man sie erwartete.

"Sie fahren auf Ihre Verantwortung", sagte der Jaguar-Mitarbeiter neben mir und wurde dann wieder in den Sitz gedrückt. Der Sportmodus war tatsächlich stadttauglich. Ampelstart mit Pole Position. Der ECO-Modus fühlte sich so an wie bei BMW: Gedenksekunde und dann los. Da das Auto lernt, kann die Gedenksekunde auch abtrainiert werden.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Jaguar I-PACE EV 400 wartet auf die Probefahrt, Verbrauchsangaben zum Jaguar I-PACE EV400 AWD: Stromverbrauch (kombiniert) 24,2-21,2 kWh/100km; CO2-Emissionen (kombiniert) 0 g/km; Energieeffizientklasse A+
Nach einer Viertelstunde kamen wir wieder beim Showroom an. Einen Großteil der Zeit hatten wir an Ampeln, in Baustellen und in Nebenstraßen verbracht. Vor dem Eingang standen nun schon etwas mehr Gäste. Einige schlichen um den Jaguar I-PACE herum. Der I-PACE ist ein vollelektrischer Mix aus Limousine und SUV. In Natura hatte ich ihn bisher noch nicht gesehen, so dass ich immer von einem hohen F-PACE-ähnlichen Fahrzeug ausgegangen war, nur eben als Elektroversion.

Nochmal: Der I-PACE ist kein Hybrid, sondern ein echtes Elektroauto mit E hinter der Zahl im Nummernschild. Durch den Wegfall der üblichen Mechanik eines normalen Autos bietet der I-PACE im Innenraum viel Platz zum Ablegen von Flaschen, Handys, Schmink-Utensilien, Parkscheiben, Warnwesten, Schirmen, Kaugummis und anderen Dingen, die man so im Auto dabei haben möchte. Ambientes Licht in verschiedenen Farben illuminiert den Fußraum und die Türbereiche.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Vollelektrischer Jaguar I-PACE * mit moderatem Display in der Mittelkonsole - links unter den großen Knöpfen die Taster für die Gänge D-N-R-P und rechts die Taster für den Sport-Modus und die Abschaltung der Traktionskontrolle, viel Stauraum allein in der Mittelkonsole
Im Gegensatz zum Tesla verzichtet der I-PACE auf ein überdimensioniertes Tablet in der Mittelkonsole und begnügt sich mit einem auch aus anderen Fahrzeugen bekannten schmalen Touch-Screen. Wie beim F-PACE setzt man sich einfach rein und bedient den Wagen intuitiv. Nur der Drehschalter für die Gänge D-N-R-P-S wurde im I-PACE durch vier Tasten D-N-R-P ersetzt. Den Sportgang legt man über eine Taste mit karierter Fahne ein.

Start-Stopp und der I-PACE war fahrbereit. Das war nicht zu hören, aber das Display hinter dem Lenkrad zeigte Null km/h an. Da Elektroautos eine sagenhafte Beschleunigung haben, löste ich den Fuß behutsam von der Bremse und gab sehr wenig Gas - pardon Elektro - oder Strom? Wir rollten los. Auf dem Beifahrersitz saß der Marketingchef von Riller & Schnauck. Ich nahm den Fuß vom Beschleunigungspedal - ein Gaspedal gibt es beim Elektroauto ja nicht - und der Wagen bremste allein durch die fehlende Elektrizität.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
22-Zoll-Felgen auf dem Jaguar I-PACE * mit Carbon-Elementen und Niederquerschnittsreifen - Die Bremsscheibe ist wohl so klein, weil das Fahrzeug schon durch Wegnahme des Stroms massiv abbremst.
Erste Ampel, Warten, Anfahren, Beschleunigen. Erwartungsgemäß raste das Fahrzeug los. Das Display zeigte 70. Das machte Spaß. "Der hat auch einen Sportgang", teilte mein Begleiter mit. Er drückte den Knopf mit der karierten Fahne. Vorsichtig fuhr ich um die Kurve und trat dann ordentlich das Beschleunigungspedal herunter. Ein sagenhafter Sound entfaltete sich im Innenraum: aggressiv, wie man ihn nur von kernigen Verbrennungsmotoren kennt. War das ein Soundgenerator? Wir einigten uns auf Abrollgeräusch, aber beeindruckend war es trotzdem.

Wir schalteten wieder den Langweilermodus ein und ich gab erneut Strom in den Antrieb. Diesmal leuchtete das Display knallrot. Das war wohl doch zu forsch gewesen. Der I-PACE punktete noch mit zwei weiteren Details: der stilechten Jaguar-Beleuchtung des Ausstiegsbereiches und den 22-Zoll-Felgen. Größer lassen sich die Felgen beim I-PACE nicht konfigurieren. Sie bestehen teilweise aus Carbon und sind damit beonders leicht und robust.

Jaguar I-PACE F-PACE Land Rover Ziegert Immobilien Upside Berlin
Jaguar I-PACE * und die Beleuchtung des Ausstiegsbereiches
Der I-PACE kommt nach Aussage der Verkäufer in etwa an die Reichweite eines Tesla heran. Realistisch seien das so um die 400 Kilometer. Wer ein Haus mit Ladestation hat, ist für den Stadtgebrauch fein raus. In der City gibt es zwar öffentliche Ladestationen, aber die sind oft gerade in Benutzung oder mit Benzinern zugeparkt. Eine weitere Herausforderung stellen Langstrecken dar. Die Route muss anhand der Ladestationen geplant und längere Aufenthalte für die Nachladung einkalkuliert werden. Mal eben fünf Minuten Kaffee trinken geht da nicht. Von daher ist das induktive Ampelstopp-Ladekonzept, an dem Bombardier seit einiger Zeit forscht, recht interessant.

Wer den I-PACE kaufen möchte, legt etwa 80.000 Euro auf den Tresen des Händlers. Leasing ist bei Elektroautos deutlich cleverer. Das beginnt für den I-PACE bei knapp 700 Euro monatlich. Der zuerst gefahrene F-PACE ist mit seinem Kaufpreis ab 45.000 Euro wesentlich günstiger. Auch die Leasingraten sind entsprechend niedriger. Bei diesen sollte jedoch auf eventuelle Sonderzahlungen geachtet werden, die aus optisch schönen 229 Euro eine realistische Zahl von 478 Euro pro Monat machen. Immer noch günstig, aber eben nicht vollelektrisch. Die Gesamtkosten von I-PACE und F-PACE könnten sich eventuell sogar durch die Versicherungsbeiträge wieder angleichen. SUVs mit Verbrennungsmotoren sind bei Fahrzeugdieben hoch im Kurs. Elektroautos hingegen sind in den bekannten Zielländern oft nicht nutzbar.

Die zwei Probefahrten waren ein guter Ausklang für den Arbeitstag. Im Showroom hatten sich inzwischen viele Gäste eingefunden. Bei britischen Häppchen und Cocktails ergaben sich einige gute Gespräche über Autos und Immobilien. Die Zielgruppe beider Produkte war anwesend.

Autor: Matthias Baumann

*) Verbrauchsangaben zum Jaguar I-PACE EV400 AWD: Stromverbrauch (kombiniert) 24,2-21,2 kWh/100km; CO2-Emissionen (kombiniert) 0 g/km; Energieeffizientklasse A+

Mittwoch, 12. Oktober 2016

10th Commonwealth Dialogues Real British

Das A4-Blatt war senkrecht und dann einmal mittig nach rechts gefaltet. Stilecht holte der britische Botschafter Sebastian Wood sein Skript hervor, um seine kurze Rede vor den Gästen der 10th Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse zu entfalten.

Die Botschafter des Commonwealth wechseln sich als Gastgeber ab. So erlebten wir bereits die Botschafter Neuseelands, Pakistans, Ruandas, Singapurs, Südafrikas, Sri Lankas und Ugandas. Der regelmäßige Wechsel im Diplomatischen Korps bewirkt, dass immer wieder neue Botschafter eines Landes im Châlet Suisse erscheinen. Da die Commonwealth Dialogues ausdrücklich unter den Chatham House Rules stattfinden, werden wir uns hier nur mit den offiziell bekannten oder nebensächlichen Dingen beschäftigen.

10th Commonwealth Dialogues
10th Commonwealth Dialogues - So faltet der Diplomat.
In seiner Rede lobte Sebastian Wood die gute Zusammenarbeit mit der BCCG und der regionalen Chairwoman Ilka Hartmann. Neben den üblichen Veranstaltern Rödl & Partner und der BCCG British Chamber of Commerce in Germany war heute auch Jaguar mit mehreren neuen XF und einem Land Rover präsent. So ging der Botschafter insbesondere auf den neuen Jaguar XF ein und schwärmte von seinem XJ in der Langversion. Der XF wurde kürzlich neu aufgelegt, während der XJ ein leichtes Facelift und einen neuen 3-Liter-Diesel mit 300 PS verpasst bekam. Das für diese Motorisierung notwendige Überholprestige wird mit einer akzentuierten Frontbeleuchtung erzeugt. Ein Nachfolgemodell für den XJ wird für 2020 erwartet. Oder war das eine Information, die unter die Chatham House Rules fällt? Seine Exzellenz sprach dann noch über den Bau von BMW-Motoren in Großbritannien und schwenkte dann auf das Thema Brexit um.

Vor der Volksabstimmung redete man politisch korrekt vom "EU Referendum". Jetzt darf das Wort "Brexit" verwendet werden. Man werde sich an die demokratische Entscheidung des Volkes halten und keine politische Zwangsrückschaltung vornehmen. Die Briten seien froh darüber, dass sie nun selbst über Zuwanderungszahlen entscheiden könnten, sehen sich aber nach wie vor als integraler Bestandteil Europas, auch wenn sie nicht der Institution EU angehören.

Dann gab es eine Interferenz mit dem Lautsprecher. "Downing Street Ten is calling", kommentierte er schmunzelnd die kurze Unterbrechung und übergab seine beiden Smartphones an die neben ihm stehende Gattin.

Die anschließenden Häppchen bei den Gesprächen, die hier nicht wiedergegeben werden dürfen, hatten einen engen Bezug zur britischen Küche, schmeckten jedoch sehr gut. Vor dem Eingang unterhielten sich die Herren von Diplomatic Sales mit potenziellen Jaguar-Käufern. Eine gute Gelegenheit, über die Modellpalette und die Motorisierungen ins Gespräch zu kommen. Land Rover ist auch im Ausland sehr begehrt, was die Spitzenplätze bei Fahrzeugdiebstählen zeigen. Der Autohersteller hatte jedoch schnell mit eigenen moderaten Versicherungsmodellen und ausgefeilten Sicherheitskonzepten reagiert.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 1. Februar 2016

Jaguar XF 30d - Mann fühlt Raubkatze

Das ist kein Facelifter. Das ist der Neue.

Während das Premiummodell XJ in vielen Bereichen überarbeitet wurde, aber die Zeit für einen Modellwechsel noch nicht reif ist, wurde sein kleinerer Bruder von einer neuen Generation abgelöst. Der Businesswagen XF ist vergleichbar mit dem BMW 5er und wird wohl deshalb auf der Jaguar-Webseite mit nächtlichen Fahrten durch die Stadt beworben. Situationen, die jeder Geschäftsmann kennt und deshalb sofort weiß: "Das ist mein Auto".

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Dabei steckt im neuen Jaguar XF deutlich mehr als ein reines Vertreterauto oder ein Fahrzeug für das mittlere Management. Der XF vereint Familienfreundlichkeit, Komfort und Fahrspaß, ohne dabei den im Geschäft geforderten repräsentativen Aspekt zu vernachlässigen.

Um ein möglichst alltagstaugliches Gefühl vom neuen XF zu bekommen, hatte Riller & Schnauck in Teltow einen Jaguar XF 30d R-SPORT zur Probefahrt reserviert. Der 30d ist neu im Programm und verfügt über einen Dieselmotor mit 300-PS. Übrigens noch ein echter 3-Liter-Motor im Gegensatz zu BMW, wo die Leistung über weniger Hubraum aber mehr Turbos erzielt wird. Eigentlich egal, so lange Fahrspaß und Kraftreserven vorhanden sind.

Die heutige Probefahrt sollte innerhalb kürzester Zeit auf einer möglichst überschaubaren Strecke einen möglichst umfassenden Eindruck des überarbeiteten XF vermitteln. Ferienbedingt konnte ich mit der Unterstützung meines Sohnes rechnen, was sich zur Evaluation des Fahrgefühls als recht praktisch herausstellte.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Wir verzichteten auf die Einweisung und setzten uns in das weiße Fahrzeug. Sitze und Spiegel ließen sich elektronisch und intuitiv einstellen. Dann das Start-Knöpfchen gedrückt und die Fahrt konnte beginnen. Besser gesagt das Rangieren vom dicht mit Land Rovern zugeparkten Hof. Dabei stellte ich begeistert fest, dass der Knopf für die Getriebemodi wie beim XE sehr treffsicher zu bedienen ist. D-R-D-R-D und wir hatten das Fahrzeug so positioniert, dass wir auf die Straße fahren konnten. Erste Prüfung bestanden. Die zweite ungeplante Prüfung bestand im Wenden auf enger Straße. Der Wendekreis überzeugte und war, wie wir später an gleicher Stelle erleben konnten, deutlich besser als beim BMW 7er.

Ein kurzer Tritt aufs Gas zeigte, dass da wirklich Leben im Raubtier ist. An der nächsten Ampel suchte ich den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik und reanimierte die Katze in einen dauerhaften Wachzustand. Währenddessen klickte mein Sohn auf dem Touchscreen herum, verstellte die Radiosender, suchte den CD-Einschub und stellte das Navi ein. Das Navi hatte eine deutliche Modernisierung erlebt, reagierte sehr schnell auf individuelle Routenänderungen und überzeugte mit einer ansprechenden Grafik.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Das Sitzgefühl im R-SPORT war sehr kompakt. Der Fahrer sollte wohl mit dem Fahrzeug verschmelzen und Teil eines jeden Fahrerlebnis-Modus werden. Die Standardeinstellung nennt sich "Normal" und ist für die meisten Verkehrssituationen völlig ausreichend. Wir fuhren also ganz normal durch die Straßen Teltows und gelangten irgendwann zur Autobahn. Mit ganz normalem Gas fädelten wir uns auf der Autobahn ein und mussten auch bald abfahren. In der Abfahrt wurden mal eben dreißig km/h weggebremst, ohne dass man das gespürt hätte. Nur der Tacho zeigte eine 86 an. Überhaupt hat man im neuen XF kaum ein Gefühl für Geschwindigkeit. Das 8-Gang-Automatikgetriebe schaltet in sämtlichen Fahrmodi so sanft, dass man wie in einer Rakete linear und ohne Rucken dahingleitet. So waren wir schon bei 207 ohne einen großen Unterschied zu den vorher erlaubten 120 zu spüren. Bei 223 schaltete der Wagen sanft und auch noch einmal bei 244. Bei 252 km/h mussten wir leider unsere sanfte Sportübung ausrollen lassen, da die linke Spur belegt war.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT im dynamischen Sportmodus
Auch wenn die Schaltung so unauffällig ist, spürt man die Unterschiede zwischen den Fahrmodi umso mehr. Im Sportmodus wird das Fahrwerk sehr straff und die Lenkung reagiert spürbar direkt. Im Normalmodus ist alles normal und man kann mit lockerer Hand oder zwei Fingern lenken. Es sei denn, der Spurwechsel-Assistent ist eingeschaltet. Dieser lässt nicht mehr nur das Lenkrad vibrieren, sondern lenkt auch aktiv gegen. Einschlafen ist im neuen XF also kein Problem mehr.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT im sparsamen ECO-Modus mit Optimierungshinweisen (unten rechts) an den Fahrer
Im ECO-Modus bekommt der geneigte Umweltfreund diverse Piktogramme gezeigt, die seine Fahrweise zu optimieren helfen. Die Fahrerlebnisschaltungen sind mit denen bei BMW zu vergleichen, obwohl ECO-PRO bei BMW etwas mehr Fahrspaß zulässt.

Mit sechsundsechzig Litern ist der Tank relativ klein. Dafür kann man den XF 30d jedoch sehr sparsam fahren, was wir aufgrund der seltsamen Zapfpistolen bei ESSO nicht final bestätigen können. Die versagten nach einhundert Kilometern und drei Litern bereits das Volltanken. Ein echtes 3-Liter-Auto? Der Kofferraum wirkt größer als beim Vorgänger-XF und auch die Klappe scheint deutlich ladefreundlicher geworden zu sein. Das Probesitzen im Fond überzeugte ebenfalls. Nur der oft genutzte Haken zum Anhängen von Jacken und Mänteln hinter dem Fahrersitz war nicht so gut zu bedienen.

Jaguar XF 30d R-SPORT
Jaguar XF 30d R-SPORT
Innerhalb von neunzig Minuten hatten wir ein umfassendes Bild vom neuen Jaguar XF gewonnen. Die Highlights waren die deutlich modernisierte Technik, die präzise Schaltung und die Abwesenheit jeglichen Geschwindigkeitsgefühls.

Video: Probefahrt mit dem neuen Jaguar XF 30d R-SPORT

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 19. September 2015

IAA 2015 und die Weltpremieren

Himmel und Menschen. Alle etwa 700.000 Einwohner Frankfurts müssen an diesem Wochenende die Internationale Automobil Ausstellung besucht haben. 700.000 Einwohner, von denen sich sonst 2792 auf einen Quadratkilometer verteilen, schoben sich langsam die Gänge entlang. Der immer wieder niederprasselnde Regen trieb auch die Off-Road-Begeisterten in die überdachten Hallen. Einige Hallen mussten vorübergehend wegen Überfüllung geschlossen werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Himmel und Menschen
Etwas begehbarer waren die Ausstellungsräume der Zulieferer. So fanden wir uns plötzlich bei BCCG-Mitglied Continental wieder. Erstaunlich, wie vielseitig die Produktpalette dieses sonst nur für Reifen bekannten Unternehmens ist. Bremsanlagen, Katalysatoren, aktive und passive Sicherheitssysteme, automatisiertes Fahren oder innovative Fahrwerkskonzepte sowie der super leise Reifen mit Schaumstoffeinlage runden das Portfolio ab.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Porsche und VW-Konzern in Halle 3
"Das Auto", SEAT, Porsche, Bentley, Bugatti, Skoda und Porsche teilen sich die Halle 3. An einem Porsche-Cabrio, in dem sich gerade Kinder mit Migrationshintergrund zu schaffen machten, fragte ich den daneben stehenden Verkäufer, wie lange er denn schon hier sei. "Seit heute früh" kam die Antwort mit einem authentischen breiten Lächeln. Die Frage, ob ihm das in dieser Form bespielte Auto nicht leid tue, verneinte er. Nach der Messe gebe man es kurz in die Aufbereitung und dann sei wieder alles schick. Das kann man sicher nicht mit jedem der ausgestellten Fahrzeuge machen. Rolls-Royce, Bugatti, Maserati und Bentley konnten nur einzeln und unter Aufsicht angefasst werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Alpha Romeo
Vor Halle 3 (VW-Konzern) war noch eine riesige Erlebnishalle von Audi aufgebaut. Zwei Stunden Anstehzeit, also nichts für uns. In Halle 6 fanden wir sämtliche italienische Hersteller von Ferrari über Maserati und Alpha Romeo bis hin zu Fiat.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Mansory
In der benachbarten Halle 5 stellten Land Rover, Jaguar, Brabus, Alpina, Infinity und weitere Premiumanbieter aus. Über den Ständen hatte fast jede Marke eine zweite Etage mit VIP-Lounges aufgebaut. Im Hintergrund flimmerten riesige LED-Bildwände.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt und Social Media
Immer wieder begegneten uns Sonderthemen wie Social Media, Spielzeugautos, Carrera-Rennbahn, das Fahren mit 16, Bassboxen im Auto, der ADAC oder Uhren mit Markenlogos.

Gelegentlich trafen wir auch Exoten. Yanfeng? Nie gehört, sieht aber aus wie die Concept-Studie eines VW Golf. Borgward? Was es nicht alles gibt und gab. Borgward stellte neben seinen aktuellen SUVs auch ein nostalgisches Coupé aus. Neben Jaguar und Land Rover präsentierte eine Dame ein weißes rundliches Fahrzeug "thunder power". Die "thunder power" hatte wohl gerade den Baum gespalten, aus dem die elegante Mattholzverkleidung des Innenraumes gefertigt worden war. Besonders dreist fanden wir die Exponate von Hyundai, die mit reichhaltig abgekupferten Designelementen deutscher Premiumfahrzeuge ihren Genesis zusammengezimmert hatten.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - SUVs von Borgward
Auf dem Weg zu BMW in Halle 11 auf der Westseite der Messe kamen wir an der Geländewagen-Teststrecke von Land Rover vorbei. Da sich die 700.000 Frankfurter noch in den Hallen aufhielten, konnten wir nach nur 20 Minuten Wartezeit einen der Land Rover besteigen und über die Berglandschaft holpern.

Was siehst du im normalen Auto? Straße!

Was siehst du im Land Rover? Na? Himmel!

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Was siehst du im Land Rover? Himmel!
Der Blick in den Himmel hatte seinen Preis. Die Tankanzeige fiel sofort in den Reservebereich ab. Nach Himmel kam Erde und der Tank zeigte sich wieder als gut gefüllt. Vor uns rutschte ein Wagen quer den Hang herunter und kam problemlos zum Stehen. Diesen Test machten wir auch. Der Neigungswinkel war enorm, aber man hatte keine Angst, dass der Wagen kippen würde. Offensichtlich hat der Rover eine sehr geländetaugliche Federung und einen niedrigen Schwerpunkt. Anders als beispielsweise der Chevy Tahoe, wo leichte Kurvenneigungen schon ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend produzieren.

IAA 2015 Frankfurt
Land Rover Teststrecke auf der IAA 2015 Frankfurt
Video: Land Rover auf der Geländewagen-Teststrecke

Zum Abschluss besuchten wir die Halle 11, wo die BMW-Unternehmensgruppe MINI, Rolls-Royce, M und BMW-Modelle ausgestellt hatte. Darunter waren jede Menge Neuvorstellungen wie der MINI Clubman, der neue X1 und der neue BMW 7er.

IAA 2015 Frankfurt
Neuvorstellungen auf der IAA 2015 Frankfurt
Am Ende der Wanderung über die IAA zeigte der Cardio-Tracker eine Laufstrecke von sechs Kilometern an.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 23. Mai 2015

Jaguar XE - XF und XJ bekommen ein Brüderchen

Der ab Juni zum Verkauf stehende kleine Bruder der Jaguar-Limousinen XF und XJ wird seit Mitte Mai in verschiedenen deutschen Städten präsentiert. Ein sehr gut geschultes Promotion-Team reist fast einen Monat lang mit zwanzig XE-Vorführwagen durch das Land und bietet halbstündige Probefahrten an.

Jaguar XE
Jaguar XE 20d mit 8-Gang-Automatik und 180 PS
Dresden und Potsdam sind dabei die einzigen Stationen in der Nähe Berlins, so dass wir uns kurzerhand für eine Probefahrt in Potsdam entschieden hatten. Direkt vor dem Brandenburger Tor ist ein Infostand aufgebaut und ringsherum die fünf Modellvarianten in verschiedenen Lackierungen abgestellt. Senioren, Jugendliche, Familien mit Kinderwagen fluten um die Fahrzeuge, verweilen kurz und stürzen sich dann in das lebhafte Treiben der Brandenburger Straße. Eine Volltreffer-Location für die Präsentation des Jaguar XE.

Fast überfahren wir einen Familienvater, der mit verklärtem Blick zum Objekt seiner Probefahrt schreitet und jeglichen Bezug zur ihn umgebenden Verkehrslage verloren zu haben scheint.

Jaguar XE
Jaguar XE 20d
Jaguar XE
Jaguar XE 20d - die Endrohre geben Auskunft über die Motorisierung
"Schade, dass man den Jaguar gar nicht mehr sofort als solchen erkennt", sagt meine Frau als wir uns auf die Heckpartien mehrerer Jaguar XE zubewegen. Wir werden das Gefühl nicht los, dass der Rücklichtbereich sehr viel von Audi A5 oder A7 hat. "Aber sieh mal vorne", sage ich und zeige ihr den markanten Grill mit der an zentraler Stelle herausschauender Raubkatze. Ganz abgesehen von der eleganten Chromleiste um die Seitenfenster.

Am Infostand nimmt uns eine junge Dame in ihre Obhut und fragt, welches Modell wir denn gerne fahren möchten. Benziner mit 200 PS oder Diesel mit 180 PS. Bei 20 PS Unterschied wählen wir den Diesel und sie führt uns zu einem schneeweißen XE mit schwarzem Kühlergrill. Beeindruckend!

Beim Öffnen der Fondtür fällt sofort das schwarze Leder mit weißer Kontrastnaht auf. Die Rücksitze seien umlegbar, um das Kofferraumvolumen von 415 auf 830 Liter zu erweitern. Auch die Kofferraumklappe macht im Vergleich zum XF einen überzeugenden Eindruck. Die Beinfreiheit im Fond ist für mitreisende Kinder ausreichend, für die Nutzung im diplomatischen Umfeld kommt jedoch eher der XF oder XJ in Frage.

Unsere Begleiterin verfügt über ein fundiertes Detailwissen. Nur die Fahrzeuglänge von 4,672 m muss sie nachschlagen, ansonsten kann sie ohne Zögern alle Fragen zu Zylinderanzahl, 8-Gang-Getriebe, Fahrassistenten, Sportmodi oder Heckantrieb beantworten. Auch beeindruckend!

Jaguar XE
Jaguar XE - Multifunktionslenkrad mit Schaltwippen, Meridian-Soundsystem, Leder mit Kontrastnaht
Kaum haben wir uns in die Sportsitze fallen lassen und die Tür geschlossen, fühlen wir uns wie in einem klassischen Sportwagen. Der Blick schweift über die Armaturen und sondiert die Bedienelemente. Der Wagen hat vieles von dem, was aktueller technischer Standard ist. Selbst die von BMW bekannten Annehmlichkeiten wie Head Up Display oder Surround View lassen sich konfigurieren. Der Touchscreen überzeugt durch eine hohe Auflösung bei Einstellungsseiten und Rückfahrkamera. Viele der Funktionen lassen sich auch per Schalter am Lenkrad oder über Spracheingabe steuern.

Wie auch bei den großen Brüdern XF und XJ wird das Getriebe per Drehknopf geschaltet. Beim XE ist dieser ebenfalls in der Mittelkonsole versenkt und fährt beim Anlassen des Wagens nach oben. Ein verspieltes Detail, das so manch ein Männerherz höher schlagen lässt. Die Getriebemodi lassen sich bemerkenswert leicht und präzise schalten. Hinzu kommen noch die Gangschaltungswippen am Lenkrad und verschiedene separate Knöpfe für sparsames oder sportliches Fahren.

Die Fahrt beginnen wir mit Getriebestellung "S" wie sportlich. Diese Einstellung demonstriert uns das hervorragende Potenzial für den innerstädtischen Ampelstart. Zwischen den ersten Ampeln schalten wir die Getriebemöglichkeiten durch und testen deren Wirkung. Der ECO-Modus reagiert ähnlich entschleunigt wie bei BMW. Aber auch im Jaguar XE lassen sich Kombinationen schalten, so dass man letztlich den für den Fahrzweck richtigen Modus erhält.

Jaguar XE
Jaguar XE - Designelemente der Sportlichkeit
Beim Test des Heckantriebes lässt sich der XE allerdings gar nicht aus der Ruhe bringen. "Drücken Sie doch mal den Knopf ganz rechts", meint unsere Begleiterin und verweist damit auf die Möglichkeit, die Traktionskontrolle abzuschalten. Da wir uns mitten im Kreisverkehr befinden ist mir das zu riskant.

Das Fahrgeräusch ist sehr angenehm. Nur das Abrollen der Räder ist zu hören. Der typische Dieselklang scheint völlig gedämmt. Auch bei 220 kmh solle man sich noch gut unterhalten können. Auf der kurzen Fahrt können wir das leider nicht ausprobieren. Was allerdings mehrfach auffällt, ist die Verzögerung zwischen Gasgeben und Reaktion des Fahrzeuges. Man hat das Gefühl, das Fahrzeug möchte, darf aber nicht. Fehlen die Leistungsreserven oder werden sie künstlich an der Entfaltung gehindert? Unserer Begleiterin schien das noch nicht aufgefallen zu sein. Sie empfiehlt uns deshalb eine weitere Probefahrt mit einem der drei Benziner.

Bis auf den Jaguar XE S mit 340 PS sind alle XE mit einem Zwei-Liter-Vier-Zylinder-Motor ausgestattet und entsprechend per Turbo auf 163, 180, 200 bzw. 240 PS aufgeladen. Die Benziner gibt es ausschließlich mit 8-Gang-Automatikgetriebe und die Diesel wahlweise als 6-Gang-Schalter. Die Energieeffizienz der Diesel ist bei A angesiedelt und der Verbrauch entspricht ebenfalls den aktuellen Richtwerten. Begünstigt wird letzteres noch durch den Trend zur Leichtbauweise, die die XE-Modelle durchschnittlich 1,5 Tonnen auf die Waage bringen lässt.

Die vorgesehene halbe Stunde wird nun doch deutlich überschritten, was jedoch bei zwanzig verfügbaren Jaguar XE gut kompensierbar ist. Wir bedanken uns und schlendern nun selbst noch durch die Brandenburger Straße. Wo kommen nur die vielen Menschen her? Das Wetter oder Interesse am neuen Jaguar XE?

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 7. November 2014

Ernst & Young verleiht im Deutschen Historischen Museum den Award "Entrepreneur Of The Year"

"Spät berufen, unterschätzt und zäh", waren die Attribute, mit denen Finalist Stefan Messer von der Messer Group angekündigt wurde. Neben ihm durften Uwe Ahrendt von NOMOS Glashütte, Amir Roughani von der VISPIRON Group, Dr. Heinrich und Dorothee Strunz von LAMILUX sowie Jan Beckers von HitFox die begehrte gläserne Trophäe entgegennehmen.

Die prämierten Unternehmer hatten sich in den Kategorien Industrie, IT/Dienstleistung und Handel gemessen und waren durch besonders kreative Konzepte, soziales Engagement oder überdurchschnittliches Wachstum in Erscheinung getreten. Die Entrepreneure stellten sich und ihre Firmen vor und wurden im Rahmen der Preisübergabe von unterschiedlichen Laudatoren gewürdigt.

So erfuhren wir, dass Auszubildende bei LAMILUX eine Stunde in der Woche bewusst für soziale Dienste freigestellt werden, der zähe Stefan Messer das Familiengeschäft zurückerobern konnte, sich Uwe Ahrendt durch Entwicklung einer eigenen Antriebsfeder für seine NOMOS-Chronographen vom Zuliefermonopol unabhängig machen konnte, der Iraner Amir Roughani so wie wir erfolgreich im Fahrtenbuch- und Flottenmanagement unterwegs ist und dass Jan Beckers sein Führerscheingeld lieber in Aktien von Electronic Arts angelegt hatte.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
HitFox-Chef Jan Beckers (mitte) für den Ernst & Young Award "World Entrepreneur Of The Year 2015" nominiert
HitFox-Chef Jan Beckers hat sein Hobby zur Geschäftsidee gemacht. Das bei Strategiespielen übliche Prinzip von "irgendetwas ist knapp - erschließe Ressourcen" hat ihn so motiviert, dass er mit einem bemerkenswerten Ressourcen-Management vier bis sechs neue Firmen auf dem IT- und Spielesektor jährlich gründet.

Dieses Engagement spielte ihm dann auch die Nominierung für den "World Entrepreneur Of The Year 2015" ein.

Betrachtet man alle Unternehmen, die sich um den Award "Entrepreneur Of The Year" beworben hatten, so kommt man auf einen Durchschnittsumsatz von 110 Mio. Euro, ein durchschnittliches Unternehmensalter von 30 Jahren, ein Inhaberalter von 37 Jahren und eine Anzahl von durchschnittlich 336 Mitarbeitern.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Peter Altmaier beim EY Award "Entrepreneur Of The Year"
Deshalb wurde Kanzleramtsminister Peter Altmaier auch sehr emotional in seinem weitestgehend frei gesprochenen Festvortrag. Als "patriotischen Beitrag" bezeichnete er den Einsatz des Mittelstandes. Immerhin habe ein Unternehmer deutlich mehr Risiko zu tragen als ein Politiker. Letzterer könne durch Fehlentscheidungen das nächste Wahlergebnis um vielleicht 12% nach unten korrigieren. Die Fehlinvestition eines Managers hingegen könne ganze Wirtschaftssegmente nachhaltig stören. Es könne zu Situationen kommen, die bei zu spätem Eingreifen nicht mehr korrigierbar seien.

Laut Altmaier gebe es jedoch in den USA eine besser Kultur, mit dem Scheitern junger Unternehmungen umzugehen. Dort lerne man aus Fehlern und stehe anschließend wieder auf. In Deutschland seien gescheiterte Startups oft so stigmatisiert, dass sie keinen weiteren Anlauf wagten.

Interessant war auch ein längeres Zitat von 1906, welches technologische Prognosen für 2006 abgab. Der belesene Bundesminister für besondere Aufgaben präsentierte uns detaillierte Beschreibungen des Umgangs mit Mobiltelefonen, die nahezu prophetisch klangen.

Um auf das Dinner überzuleiten, sprach Peter Altmaier über seine Erfolge als Hobbykoch. Mit charmanter Selbstironie ging er auf ein Foto ein, welches seit der #cnight durch die sozialen Netzwerke gereicht werde. Darauf sitze er zwischen seinen deutlich schlankeren Ministerkollegen Thomas de Maizière, Alexander Dobrindt und CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Er trug es mit Fassung und kommentierte lächelnd, dass er aussehe, als habe er das Internet verschluckt. Pragmatisch schloss er seine Rede mit, "nun wollen wir uns erst mal am Abendessen stärken und dann die Ärmel hochkrempeln".

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Dinner zum EY Award "Entrepreneur Of The Year"
An 58 Tischen hatten etwa 600 geladene Gäste Platz genommen. Die Tischnummern waren bereits am Empfang bekannt gegeben worden. In einer gigantischen Fleißarbeit waren für jeden Gast handbeschriftete Kästchen vorbereitet worden, die die genauen Sitzplätze markierten.

Wir saßen direkt neben der Bühne mit direktem Blick auf Ernst & Young Geschäftsführer Georg Graf Waldersee, Dr. Patrick Adenauer und Peter Altmaier. Am Nachbartisch waren die Moderatoren und Dr. Florian Langenscheidt von den gleichnamigen gelben Wörterbüchern platziert. Mit Gertrud R. Bergmann hatten wir noch eine bekannte Gesprächspartnerin von der BCCG British Chamber of Commerce in unserer Nähe.

Konferenzen und Galaveranstaltungen in Museen erfreuen sich in Berlin großer Beliebtheit. Deshalb hatte sich Ernst & Young für die 18. Verleihung des Awards "Entrepreneur Of The Year" das Deutsche Historische Museum als Location ausgesucht. Das Deutsche Historische Museum bietet mit seinem Pei-Bau, dem Schlüterhof und dem Foyer Unter den Linden hervorragende Möglichkeiten für solch ein Event. Moderne, Historie und festliche Stimmung verschmelzen zu einer Einheit.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Jaguar als Partner des Ernst & Young Award "Entrepreneur Of The Year"
Zur Abrundung des Programms hatte Jaguar Land Rover einen umfangreichen Fuhrpark an modernen Geländewagen und Luxuslimousinen als Shuttle zur Verfügung gestellt. Diese fuhren die Gäste spät in der Nacht noch nach Hause.

Vielen Dank für diesen interessanten Abend.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 30. Juni 2014

Jaguar XJ - der Wagen Seiner Exzellenz

In "Skyfall" wird "M" in einem Jaguar XJ chauffiert. Für His Excellency Simon McDonald CMG steht ein Jaguar XJ im Innenhof der britischen Botschaft bereit.

Der Jaguar XJ übertrifft seinen kleinen Bruder XF deutlich an Luxus. Das Material des Innenraumes wirkt bis ins Detail edel und sehr gut verarbeitet. Und auch das per Touchscreen bedienbare Navi sowie das Instrumentenkombi erscheinen nicht so bunt und unruhig wie im XF.

Jaguar XF
Der Verkaufsberater von Riller & Schnauck - BritCars in Teltow erklärt mir die Tasten und gibt mir wertvolle Insider-Tipps zu Funktionen, die mir bei der Probefahrt sonst gar nicht aufgefallen wären. Während meine Frau zuerst den Knopf für die Sitzheizung findet, finde ich diesmal sofort die Taste ECO, die den Start-Stopp-Modus abschaltet. Der Wagen ist vollgetankt und darf 150 km ohne Zusatzkosten zum Test bewegt werden.

Jaguar XJ
Als der Wagen vom Hof rollt, macht die Raubkatze bereits einen kleinen Satz und zeigt damit den unbändigen Willen zu adrenalinfördernder Leistung. Behutsam dosiere ich das Gas und versuche das wilde Tier zu bändigen. Es faucht - V6 Diesel mit 275 PS. Dann passt es sich geschmeidig meinen Fahrwünschen an.

Es geht zunächst durch einige kleine 30er-Straßen Teltows. Leise gleitet der Wagen dahin. An einer Linksabbiegerampel gebe ich dem Wagen etwas mehr Spielraum zur Entfaltung seiner Talente und bin fasziniert. Der Heckantrieb tut sein Übriges. Bald ist die Autobahn erreicht und bremst uns mit einem Tempolimit von 120 aus. Nun zeigen sich die Vorzüge des Tote-Winkel-Spiegels und die schnelle Reaktionszeit bei Fahrt in Kolonne. Wegen der eingeschränkten Rundumsicht durch die hohe Heckpartie, wären die von BMW gewohnten Assistenzsysteme jetzt besonders nützlich.

Jaguar XJ
Endlich erscheint das weiße Schild, welches die freie Fahrt ankündigt. Hm, der XF hatte die 200 kmh schneller erreicht. 220, 230 und dann geht nicht mehr so viel. Ich beruhige mich damit, dass ich diese Geschwindigkeiten gar nicht mehr so oft fahre. Ach, da gibt es ja noch den Sportmodus. Leider lässt die Verkehrslage nur bedingt einen weiteren Test zu.

Dafür scheint das Überholprestige noch um einige Stufen wirkungsvoller zu sein, als beim BMW 7er mit seinen Nachdruck verleihenden Standlichtringen. Die dadurch reduzierten Brems- und Beschleunigungsvorgänge helfen beim vorausschauenden und spritsparenden Fahren. Die Kurvenlage und die Bremswirkung sind erwartungsgemäß gut und auch die Bedienung des Tempomaten ist schnell verinnerlicht.

Jaguar XF
Bei einem Zwischenstopp schaue ich mir den Wagen genauer an und begutachte auch den Kofferraum. Die Heckklappe ist größer als gedacht und schließt per Knopfdruck. Der Kofferraum wirkt etwas kleiner als beim XF, ist aber völlig ausreichend. Trotzdem es sich bei diesem Jaguar XJ um eine Kurzversion handelt, sitzt man auch im Fond sehr bequem. Der XJ ist mit einer Sitzbelüftung ausgestattet, die gerade bei der aktuellen Hitze sehr gute Dienste leistet.

Nach etwa 100 Kilometern tanke ich um die 12 Liter Diesel nach und gebe den Wagen ab.

Jaguar XJ
Danach blättere ich noch durch die Konfigurationsbroschüren und bin erstaunt, welche Vielfalt an Interieurgestaltung möglich ist. Es werden unzählige Kombinationen mit verschiedensten Lederfärbungen, Holzmaserungen, Kontrastnähten und Dachverkleidungen dargestellt.

Dafür fällt die Sonderausstattung bei Multimedia und Technik etwas schmaler aus. Was Head Up, Surround View, Spurwechselwarnung und die Modernität des Navi betrifft, hat Jaguar gegenüber BMW einen Innovationsbedarf von geschätzten fünf Jahren. Dafür punktet Jaguar mit Fahrspaß sowie Verarbeitungsqualität und setzt im Stadtbild deutlichere Akzente.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 23. Juni 2014

Jaguar XF - BTB concept auf der Jagd

Ein Berliner denkt bei Dinnebier sofort an Ford. Dinnebier kann aber auch Premium-Cars wie Range Rover und Jaguar.

Schon bei der Fahrt auf den Dinnebier-Parkplatz am Ende des Ku'damms taucht man in eine Erlebniswelt der Extraklasse ein. Schwarz, weiß, schwarz stehen Jaguar und Range nebeneinander und bieten ein imposantes Bild für den Liebhaber gut motorisierter Fahrzeuge. Auf dem Weg zum Eingang des Showrooms überwindet der Kunde einen Offroad-Parcours, der stilecht mit mehreren SUV garniert ist.

Hm, doch lieber einen Range fahren? Nein, für heute ist ein Jaguar XF gebucht.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF und Range Rover bei Dinnebier
Nach einer kurzen Einweisung zum Komfortzugang, dem Start-Stop-Knopf und der Tankklappe geht es los. Erster Stopp ist die Tankstelle. Die Fahrt Richtung Hamburg soll ja möglichst ohne Tankpause absolviert werden.

Stopp, Start, Stopp, Start - irgendwie ist diese ökologisch verordnete Motorabschaltung bei jedem Halt lästig, auch wenn der Motor schnell wieder zur Verfügung steht, sobald der Fuß von der Bremse des Automatik-Wagens genommen wird. Ich suche den Knopf zum Abschalten und finde ihn nicht.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF Innenraum mit versenkbaren Elementen
Mein Blick schweift über die Fettflecken auf der hochglänzenden Mittelkonsole. Eine reinigungstechnische Herausforderung, die sich auch auf den per Touch bedienbaren Monitor mit Navi, Radio und weiteren interessanten Funktionen übertragen lässt. Die Menüführung erschließt sich dem Nutzer recht schnell, hat jedoch eine Optik, wie wir sie von BMWs der Jahrtausendwende kennen. Ebenso langsam ist das Navi bei der Nachberechnung eigenwillig geänderter Routen. Überhaupt sind die Monitoranzeigen ungewöhnlich bunt im Vergleich zum sonst so eleganten Fahrzeug.

Die weiteren Bedienelemente erscheinen funktional gut durchdacht und aufgeräumt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Knopf für die Gangschaltung. Dort wo bei BMW das iDrive sitzt, fährt bei Betätigung der Zündung ein optisch fast identischer Knopf heraus mit dem die Gänge gewählt werden. Als ich das Radio lauter stellen möchte, greife ich intuitiv zur Gangschaltung. Mit getretener Bremse wäre das Getriebe jetzt in den Sport-Modus gegangen. Die Lautstärke ließ sich am Multifunktions-Lenkrad einstellen.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF Innenraum
Wo ist der Tempomat? Zwei Hebel hinter dem Lenkrad bieten unzählige Funktionen, deren piktografische Erläuterungen nur bei längerem Ampelhalt zu ermitteln sind. Reset-Knopf und Lichtschaltungen sind schnell klar, dann schaltet die Ampel wieder auf Grün und der nächste flotte Ampelstart wird initiiert.

Der Drei-Liter-Dieselmotor mit 275 PS erfreut mit Laufruhe, aber auch mit einem durchaus aggressiven Sound beim Beschleunigen. Als das durchgestrichene 60er-Schild am Ortsrand Tegel hinter uns liegt, wird die Katze losgelassen. Ohne die geringsten Ermüdungserscheinungen erreicht sie die 200 kmh. 220, 230, da ist ja noch richtig Spiel unter dem Pedal. Breites Grinsen. 240 kmh und ein Kleinwagen zieht auf die linke Spur. Schade, die Bremse wird leicht getreten und reagiert wie erwartet. Entspannt pegelt sich der Wagen auf die Geschwindigkeit des Vorausfahrenden ein.

Der Kleinwagen bleibt links. Scheinbar muss hier noch etwas am Überholprestige nachgeregelt werden. Ich teste die unterschiedlichen Lichtmodi und - endlich fährt er nach rechts.

An einer der nächsten Ausfahrten trete ich die Rückfahrt an. Motorleistung und Beschleunigung waren überzeugend. Endlich entdecke ich auch den Knopf zum Abschalten der Start-Stopp-Automatik. "ECO" steht darauf.

Jaguar XF Dinnebier
Jaguar XF
Der Jaguar XF überrascht immer wieder mit kleinen Details. Die Türgriffe werden mit einem leichten blauen Licht illuminiert. Die Bedienelemente sind ebenfalls mit blauem Licht hinterlegt. Die Lüftungsklappen werden im Stand verdeckt und fahren beim Druck auf das Motor-Knöpfchen gut inszeniert wieder heraus.

Auch den Sitzkomfort und den Kofferraum teste ich. Der mit dem BMW 5er vergleichbare Jaguar XF bietet auch im Fond guten Platz für Mitreisende. Während der Kombi, auch Sportbrake genannt, gut zu beladen ist, muss man das Gepäck bei der Limousine eher von hinten einfädeln. Das war damals schon eine suboptimale Eigenschaft beim Test des Volvo S80. Auch der Jaguar XJ sei in diesem Punkt nicht handlicher. Allerdings gebe es laut Verkaufsberater Daniel Kantrowicz auch die Option des Skisacks und der umklappbaren Fondlehnen.

Insgesamt wurden die Erwartungen in den Jaguar XF bestätigt, so dass dieser oder der größere Jaguar XJ mit gleicher 275-PS-Motorisierung eine gute Ergänzung für unseren Fuhrpark darstellen könnte.

Autor: Matthias Baumann