Meseberg - ein Dorf mit etwa 150 Einwohnern - liegt nördlich von Berlin inmitten der Seenlandschaft von Stechlin, Gransee und Rheinsberg.
Schloss Meseberg |
Aber warum Brandenburg? Warum Meseberg? Schloss Meseberg war vor zwanzig Jahren noch eine Bauruine. Wir besuchten damals Tante Marianne, bei der meine Frau viele Jahre ihre Sommerferien verbracht hatte. Enten, Gänse und Hunde tollten hinter dem Haus. Eine Katze fauchte uns an. Einige Jahre später, während der Beerdigung von Marianne, ließ unsere Tochter ihre ersten lauten Sätze in der renovierungsbedürftigen Dorfkirche erschallen. Der Pfarrer war über das ungeplante "Echo" irritiert.
Schloss Meseberg diente nach dem Krieg als Kindergarten und Schule. Onkel Gerd kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. Nach der Wende hatte es Zeit zum weiteren bausubstanziellen Verfall. 1995 wurde das Schloss von der Messerschmidt-Stiftung gekauft und innerhalb der folgenden zehn Jahre denkmalgerecht saniert und restauriert. 2004 entschied sich die Bundesregierung zur Nutzung des Schlosses als Gästehaus. Drei Jahre später erfolgte die Schlüsselübergabe an den damaligen Kanzleramtschef Thomas de Maizière.
Auch die Dorfkirche hat inzwischen eine Renovierung erlebt. Thymo von Rauchhaupt, der Schlossherr von Dieskau, erklärte uns einst die Regel: "Zuerst die Kirche. Dann das Schloss"!
Dorfkirche in Meseberg - rechts im Hintergrund das Schloss |
Frau und Tochter von Onkel Gerd arbeiten im Schloss bzw. dem sich daran anschließenden Schloss-Hotel. Das Schloss hat den Bewohnern von Meseberg neue Perspektiven eröffnet. Bundespolitik und Weltpolitik ganz nah. Es wird schon von einem deutschen Camp David geredet. Medwedew, Cameron und George W. Bush waren bereits zu Gast in Meseberg. Wolfgang Schäuble sei auch öfter hier. Mehrere Klausurtagungen der Bundesregierung haben auf Schloss Meseberg stattgefunden.
Gans von Meseberg auf dem Tisch von Oma und Opa |
Autor: Matthias Baumann