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Samstag, 19. September 2015

IAA 2015 und die Weltpremieren

Himmel und Menschen. Alle etwa 700.000 Einwohner Frankfurts müssen an diesem Wochenende die Internationale Automobil Ausstellung besucht haben. 700.000 Einwohner, von denen sich sonst 2792 auf einen Quadratkilometer verteilen, schoben sich langsam die Gänge entlang. Der immer wieder niederprasselnde Regen trieb auch die Off-Road-Begeisterten in die überdachten Hallen. Einige Hallen mussten vorübergehend wegen Überfüllung geschlossen werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Himmel und Menschen
Etwas begehbarer waren die Ausstellungsräume der Zulieferer. So fanden wir uns plötzlich bei BCCG-Mitglied Continental wieder. Erstaunlich, wie vielseitig die Produktpalette dieses sonst nur für Reifen bekannten Unternehmens ist. Bremsanlagen, Katalysatoren, aktive und passive Sicherheitssysteme, automatisiertes Fahren oder innovative Fahrwerkskonzepte sowie der super leise Reifen mit Schaumstoffeinlage runden das Portfolio ab.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Porsche und VW-Konzern in Halle 3
"Das Auto", SEAT, Porsche, Bentley, Bugatti, Skoda und Porsche teilen sich die Halle 3. An einem Porsche-Cabrio, in dem sich gerade Kinder mit Migrationshintergrund zu schaffen machten, fragte ich den daneben stehenden Verkäufer, wie lange er denn schon hier sei. "Seit heute früh" kam die Antwort mit einem authentischen breiten Lächeln. Die Frage, ob ihm das in dieser Form bespielte Auto nicht leid tue, verneinte er. Nach der Messe gebe man es kurz in die Aufbereitung und dann sei wieder alles schick. Das kann man sicher nicht mit jedem der ausgestellten Fahrzeuge machen. Rolls-Royce, Bugatti, Maserati und Bentley konnten nur einzeln und unter Aufsicht angefasst werden.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Alpha Romeo
Vor Halle 3 (VW-Konzern) war noch eine riesige Erlebnishalle von Audi aufgebaut. Zwei Stunden Anstehzeit, also nichts für uns. In Halle 6 fanden wir sämtliche italienische Hersteller von Ferrari über Maserati und Alpha Romeo bis hin zu Fiat.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Mansory
In der benachbarten Halle 5 stellten Land Rover, Jaguar, Brabus, Alpina, Infinity und weitere Premiumanbieter aus. Über den Ständen hatte fast jede Marke eine zweite Etage mit VIP-Lounges aufgebaut. Im Hintergrund flimmerten riesige LED-Bildwände.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt und Social Media
Immer wieder begegneten uns Sonderthemen wie Social Media, Spielzeugautos, Carrera-Rennbahn, das Fahren mit 16, Bassboxen im Auto, der ADAC oder Uhren mit Markenlogos.

Gelegentlich trafen wir auch Exoten. Yanfeng? Nie gehört, sieht aber aus wie die Concept-Studie eines VW Golf. Borgward? Was es nicht alles gibt und gab. Borgward stellte neben seinen aktuellen SUVs auch ein nostalgisches Coupé aus. Neben Jaguar und Land Rover präsentierte eine Dame ein weißes rundliches Fahrzeug "thunder power". Die "thunder power" hatte wohl gerade den Baum gespalten, aus dem die elegante Mattholzverkleidung des Innenraumes gefertigt worden war. Besonders dreist fanden wir die Exponate von Hyundai, die mit reichhaltig abgekupferten Designelementen deutscher Premiumfahrzeuge ihren Genesis zusammengezimmert hatten.

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - SUVs von Borgward
Auf dem Weg zu BMW in Halle 11 auf der Westseite der Messe kamen wir an der Geländewagen-Teststrecke von Land Rover vorbei. Da sich die 700.000 Frankfurter noch in den Hallen aufhielten, konnten wir nach nur 20 Minuten Wartezeit einen der Land Rover besteigen und über die Berglandschaft holpern.

Was siehst du im normalen Auto? Straße!

Was siehst du im Land Rover? Na? Himmel!

IAA 2015 Frankfurt
IAA 2015 Frankfurt - Was siehst du im Land Rover? Himmel!
Der Blick in den Himmel hatte seinen Preis. Die Tankanzeige fiel sofort in den Reservebereich ab. Nach Himmel kam Erde und der Tank zeigte sich wieder als gut gefüllt. Vor uns rutschte ein Wagen quer den Hang herunter und kam problemlos zum Stehen. Diesen Test machten wir auch. Der Neigungswinkel war enorm, aber man hatte keine Angst, dass der Wagen kippen würde. Offensichtlich hat der Rover eine sehr geländetaugliche Federung und einen niedrigen Schwerpunkt. Anders als beispielsweise der Chevy Tahoe, wo leichte Kurvenneigungen schon ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend produzieren.

IAA 2015 Frankfurt
Land Rover Teststrecke auf der IAA 2015 Frankfurt
Video: Land Rover auf der Geländewagen-Teststrecke

Zum Abschluss besuchten wir die Halle 11, wo die BMW-Unternehmensgruppe MINI, Rolls-Royce, M und BMW-Modelle ausgestellt hatte. Darunter waren jede Menge Neuvorstellungen wie der MINI Clubman, der neue X1 und der neue BMW 7er.

IAA 2015 Frankfurt
Neuvorstellungen auf der IAA 2015 Frankfurt
Am Ende der Wanderung über die IAA zeigte der Cardio-Tracker eine Laufstrecke von sechs Kilometern an.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 14. September 2015

Maserati Ghibli S Q4 - 410 PS aus 3 Litern

Die Vibration eines aggressiven Motorsounds erfüllt den Verkaufsraum als der vor der Tür geparkte Maserati Ghibli S Q4 angelassen wird. In einem Katalog über den Quattroporte lese ich gerade, dass bei Getriebeprogramm "Sport" generell die Lüftungsklappen geöffnet werden, so dass sich der Sound durchgängig entfaltet. Als ich mich in den Ghibli setze stelle ich fest, dass "Sport" noch gar nicht eingeschaltet ist. Die Spannung steigt.

Maserati Ghibli S Q4
Maserati Ghibli S Q4
Zunächst gilt es einen Slalom um zwei Poller zu absolvieren. Danach ist die Bahn frei. Auch ohne "Sport" erregt das Fahrzeug Aufsehen bei jüngeren und älteren Passanten, bei Männern und bei Frauen.

Während der zahlreichen Ampelstopps verschaffe ich mir einen Überblick über die funktionalen und gut erreichbaren Bedienelemente. Der Wagen erklärt sich weitestgehend selbst. Wo der Knopf für die Spiegelverstellung erwartet wird, dort ist er auch zu finden. Allein das Blinken ist etwas gewöhnungsbedürftig, da die linke Schaltwippe immer irgendwie im Weg ist. Aber daran gewöhnt man sich. Genauso wie an das vor sich hingrummelnde Motorengeräusch. Der Getriebewahlhebel hat sicher noch Optimierungspotenzial. Für schnelles Rangieren mit R-D-P-Umschaltung benötigt man etwas Übung.

Maserati Ghibli S Q4
Maserati Ghibli S Q4
Bis zur Aufhebung des 60er-Schildes am Ende der Stadtautobahn sind Sitz, Lenkrad und Spiegel optimal eingestellt, mehrfach der Soundunterschied zwischen "Sport" und "Nicht-Sport" im Tunnel getestet. Nun geht es um Beschleunigung, Straßenlage und Endgeschwindigkeit.

Die Bahn ist frei, der Motor faucht, die Tachonadel bewegt sich schnell und mühelos auf die 200 zu. 220, 250, 280 und immer noch Reserven. Der Tacho endet bei 310. Eine Kurve, Verkehr wird dichter, ich bremse seicht die 280 auf 150 kmh herunter. Der Wagen reagiert souverän.

Maserati Ghibli S Q4
Maserati Ghibli S Q4 - Frontpartie
Auch bei knapp 300 hat er eine sichere Straßenlage. Dass man diese Geschwindigkeit so schnell erreicht, ist schon ein Plus des Ghibli. Zusätzlich punktet er dadurch, dass der Anblick seiner Frontpartie im Rückspiegel für den nötigen Platz auf der linken Spur sorgt.

Apropos Platz: der Ghibli als Maserati-Einsteigermodell bietet auch im Fond genug Platz für eine Reise mit der Familie. Die straffe Federung sorgt zwar für eine etwas sportlichere Sitzqualität, diese kann jedoch durch die Fahrzeit kompensiert werden. Berlin-Frankfurt in 2,5 Stunden sollte zumindest theoretisch möglich sein.

Maserati Ghibli S Q4
Maserati Ghibli S Q4 - Innenraum mit funktionalen Bedienelementen
Auf der Rücktour stehe ich im Stau. Hier profitiert der Ghibli-Fahrer von der exzellenten Beschleunigung aus dem Stand, die ihn so manch eine günstige Lücke auf der Nachbarspur erjagen lässt.

Nach 75 Kilometern tanke ich knapp zehn Liter Super nach. Warum ist der nur so sparsam? Klar, er hat "nur" einen Drei-Liter-Motor. Davon ist aber außer beim Tanken in der Praxis nichts zu merken. Eine gelungene Ingenieursleistung. Und übrigens, der Benziner hat 410PS. Interessant wäre jetzt noch eine Probefahrt mit dem 275-PS-Diesel.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 28. Juli 2014

BMW Exklusiv Coaching, Maserati Quattroporte und Lincoln Mark V

Ein Drittel der Auffahrt des "The Charles Hotel" in München war überdeckt mit hellblauem Metall. Alfred Gesierich, Steuerberater-Partner unseres revisionssicheren Fahrtenbuches, war mit seinem 1979er Lincoln Mark V erschienen. Der Portier, der kurz vorher noch nach einem eventuellen Taxibedarf gefragt hatte, bekam das breite Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und wirbelte aufgeregt um den amerikanischen Wagen herum.

Steuerberater Starnberg Alfred Gesierich Lincoln Mark V
Steuerberater Alfred Gesierich mit 1979er Lincoln Mark V vor dem "The Charles Hotel" in München (Foto A. Gesierich)
Steuerberater Gesierich aus Gilching im Landkreis Starnberg kennt sich in München bestens aus und lud mich zu einer ausgedehnten Stadtrundfahrt ein. Er kannte zu sämtlichen Gebäuden die relevanten Jahreszahlen und wer dort welche geschichtsträchtigen Dinge getan hatte. Auch an Orten des aktuellen Zeitgeschehens fuhren wir vorbei und besuchten als krönenden Abschluss den Englischen Garten, in dessen reißendem "Eisbach" Surfer ihr Können demonstrierten.

Nach der Stadtrundfahrt trafen wir uns mit einem langjährigen Mandanten und Freund von Alfred Gesierich. Dieser ist ebenfalls Autoliebhaber und fährt neben einem Maserati Gran Turismo auch noch BMW M5 und BMW 730d. Jaguar war einmal, und da er sich gerne nach spannenden neuen Fahrzeugen umschaut, hatte er sich für diesen Abend einen Maserati Quattroporte ausgeliehen. Er gab uns den Schlüssel, so dass wir noch einen weiteren Teil der Stadtrundfahrt absolvieren konnten.

Trotz des deutlich höheren Aufmerksamkeitsgrades liegt der Quattroporte preislich im Segment eines gut ausgestatteten BMW 6er oder 7er. Die Optik des Innenraumes ähnelt ein wenig dem Jaguar XJ und auch die Technik scheint auf Jaguar-Niveau stehen geblieben zu sein. Allerdings klapperte der Maserati im Innenraum. Dieses Klappern wurde jedoch vom aggressiven Sound der 530-PS-V8-Maschine überlagert. Eine Leistung, deren Entfaltung man beim Tritt aufs Gaspedal erwartet und erst nach einer Gedenksekunde zu spüren bekommt. Auch die Beschleunigung in der Linkskurve war eher mäßig, so dass sich unsere Begeisterung in Grenzen hielt. Beim Umgreifen traf mein Finger die Rückseite der unteren Lenkradspeiche. Billiges auf Chrom getrimmtes Plastik. Gut, dass wir das mal getestet hatten und uns darüber freuen konnten, am nächsten Tag in deutscher Qualitätsarbeit made by BMW ein Fahrertraining erleben zu dürfen.

Ein interessanter Abend ging zu Ende.

Am nächsten Morgen flog die Zeit davon. Frühstück, Checkout und Fahrt zur BMW Driving Academy. Das ausgedehnte Testgelände befindet sich auf dem ehemaligen Flughafen in Fürstenfeldbruck, wo 1972 der palästinensische Geiselterror im Rahmen der Olympischen Spiele ihr blutiges Ende gefunden hatte.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW M4 - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Brütende Hitze lag über dem Areal. Zunächst trafen wir uns zu einem Theorieteil, wo uns die technische Entwicklung der BMW-Modelle erläutert wurde. Es ging um Über- und Untersteuern und die Wirkungsweise der standardmäßig zugeschalteten Assistenzsysteme sowie die passende Sitzhaltung, mit der auch Extremsituationen souverän gemeistert werden können.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW M4 - BMW Exklusiv Coaching in Fürstenfeldbruck
Danach ging es hinaus. Es standen sechs BMW 7er mit Motorisierungen von 730d bis 750i, mit und ohne xDrive (Allradantrieb) und verschiedenen Schwarzlackierungen zur Verfügung. Daneben waren fünf BMW M4 aufgereiht. Die Gruppe verteilte sich paarweise auf die Fahrzeuge und der Spaß konnte beginnen.

Wir fuhren zunächst mit dem M4 zu einer Wasserfläche, wo das Über- und Untersteuern mit und ohne Traktionshilfe trainiert werden sollte. Die Übung stellte sich schnell als Driftspaß um ein Pylonenrondell heraus. Begleitet wurde dieses von einem sagenhaften Sound der hoch gezüchteten M4-Motoren. Das maximale Drehmoment dieser 431-PS-Maschinen wird gar nicht mehr für eine bestimmte Drehzahl angegeben, sondern erstreckt sich auf einen ganzen Bereich von 1.850 bis 5.500 U/min. Das Wasser spritzte. Jeweils zwei Fahrzeuge drifteten um den Kreis. Fahrspaß pur.

Dann wechselten wir auf die BMW 7er und es wurde das Ausweichen mit Vollbremsung geübt. Erstaunlich, wie das Anfahrverhalten in den unterschiedlichen Fahrerlebnismodi wirkte. Wir testeten ECO PRO mit Automatikschaltung "S" bis hin zu Sport+ und erreichten das Hindernis mit 80 bis 100 kmh. Der Coach war per Funk mit jedem Fahrzeug verbunden und konnte simultan entsprechende Hinweise geben. Die Reaktionen der Fahrer konnte er jedoch nur an den Lippen und Gesichtsausdrücken ablesen.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er beim Slalom - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er beim Slalom - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Es folgten weitere Parcours mit unterschiedlichen Hindernissen wie enge Kurven, Tore oder Slaloms. Teilweise wurden diese Strecken in Kolonne gefahren und es erfolgte nach einer festgelegten Anzahl von Runden ein Wechsel auf eine andere Motorisierung der verfügbaren BMW 7er.

BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
BMW 7er auf dem Langstreckenparcours - BMW Exklusiv Coaching in der BMW Driving Academy in Fürstenfeldbruck
Zum Schluss stieg unsere Gruppe wieder in den BMW M4 um und raste auf Zeit einen Slalom ab. So manch ein Teilnehmer nutzte dabei erstmalig die Option des manuellen Schaltens eines Automatikgetriebes. Dieser Sound beim Anfahren, die quietschenden Reifen beim Drift durch den Slalom und die Warnblinkanlage bei der Vollbremsung im "Boxenstop" ließen die Begeisterung für dieses M4 Coupé weiter steigen. Während mein Trainings-Beifahrer seine Bestzeit fuhr, stieg ich in den Fond eines der abgestellten M4 Coupés und war erstaunt, dass dort offensichtlich mehr Platz ist als im BMW 6er Coupé. Thomas Meier, Verkaufsberater unseres Passauer Leasingspartners Autohaus Leebmann, erklärte das später mit den anderen Sitzen. Im M4 waren Sportsitze verbaut und im 6er die deutlich breiteren Komfortsitze.

Nach einer Abschlussrunde mit Urkundenausgabe konnten wir die Heimreise antreten. Einige Teilnehmer waren über 700 km unterwegs. Gelohnt hatte es sich jedenfalls. Deshalb noch einmal herzlichen Dank an den BMW Excellence Club.

Autor: Matthias Baumann