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Dienstag, 16. September 2014

5. Hauptstadtmesse der Fonds Finanz

"Wo immer Ihre Kunden stehen, sitzen oder liegen" war einer der vielen Fachvoträge auf der diesjährigen Hauptstadtmesse der Fonds Finanz betitelt. Ein Titel, der das signifikant gewandelte Kaufverhalten des modernen Kunden in wenigen Worten zusammenfasst. Vertreterbesuche und Haustürgeschäfte waren gestern. Heute schließt der Kunde online ab.

Neben weiteren Fachvorträgen zu Altersvorsorge, § 34f, Baufinanzierung oder dem Vertrieb von GKV-Produkten tauchten immer wieder Kurzseminare zur effektiven Nutzung von Internet und Social Networks auf. Die Fonds Finanz selbst bietet ihren Maklern umfangreiche Unterstützung per CRM Kundenmanagement, papierloser Antragsaufnahme oder professioneller Webpräsenz an. Auch dazu gab es Schulungen.

Hauptstadtmesse Fonds Finanz
5. Hauptstadtmesse der Fonds Finanz
Das geballte Wissen, welches seit fünf Jahren im Estrel Convention Center durch kompetente Redner vermittelt wird, zieht immer mehr Makler und Akteure der Branche an. Die Pausen wurden wie üblich rege zum Knüpfen neuer Kontakte und für Rundgänge durch die Messehallen genutzt. Bei der Hauptstadtmesse waren von AfW bis Zurich Life alle Player der Branche vertreten, die Rang und Namen haben.

Erstmalig fiel in diesem Jahr auch eine große Zahl branchenfremder Gäste auf.

Selbst wenn das Einsammeln von Kugelschreibern, bedruckten Labellos, Papierhaltern, Gummibärchen und sonstigen Werbegeschenken einen Reiz jeder Messe darstellt, konnten doch die Fachbesucher umso mehr vom Sammeln der "gut beraten" -Weiterbildungspunkte profitieren und Dank der umfangreichen Betreuung durch die Fonds Finanz ihre Position am Markt sichern. Denn auch ein Kunde, der beim Abschluss sitzt oder liegt, will gut beraten sein.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 8. September 2014

GDV Statistik für das Versicherungsjahr 2013

Der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. hat heute sein Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2014 veröffentlicht.

Insbesondere im Bereich Sachversicherungen wurden in 2013 seitens der Versicherten erhebliche Leistungen abgerufen. Einen großen Anteil daran hatten die Naturkatastrophen, die eine zwölfprozentige Steigerung zum Vorjahr erzeugten.

GDV Statistisches Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2014
Betrachtet man die Beitragsentwicklung, so ist festzustellen, dass diese mit 3,3% eher moderat ausgefallen war und kein Spiegelbild des tatsächlichen Risikojahres 2013 darstellt. Die Leistungen konnten sicher auch gut durch die günstige Schadensituation der Vorjahre aufgefangen werden.

In der Gesamtbetrachtung der Schaden- und Unfallversicherung wurden 60.556 Mio. Euro eingenommen und 49.653 Mio Euro ausgezahlt. Somit bleibt ein Puffer von knapp elf Milliarden Euro für die hausinternen Kosten der Versicherer.

Die für uns interessanten Daten zur Kfz-Versicherung zeigen, dass die Beiträge gegenüber dem Vorjahr um 5,8% nach oben korrigiert wurden. Die abgerufenen Versicherungsleistungen lagen bei insgesamt 21.770 Mio. Euro und damit 1.548 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau. Die Beitragseinnahmen steigerten sich um 1.271 Mio. Euro auf 23.260 Mio. Euro, so dass man bei der Schadensregulierung von einer guten Kostendeckung sprechen kann.

Ein stark rückläufiger Trend ist bei Kraftfahrt-Unfallversicherungen zu verzeichnen. Hier harmonieren die Beitragseinnahmen mit dem Schadensrisiko. Die Haftpflicht verzeichnet bei den Schäden keine nennenswerten Bewegungen, nur dass die Beiträge um satte 5,4% erhöht wurden.


Eher zurückhaltend änderten sich die Beiträge bei Voll- und Teilkasko. Die Anpassungen lagen im mittleren einstelligen Prozentbereich. Im deutlichen Gegensatz dazu stehen jedoch die Zahlen bei den Leistungen. Für Vollkasko mussten die Unternehmen 17,4% mehr Geld an die Versicherten überweisen und bei der Teilkasko waren es sogar 33,7% mehr als in 2012.

Weniger Bedarf an Kraftfahrt-Unfallversicherungen und nahezu gleichbleibende Haftpflichtschäden lenken die Aufmerksamkeit auf die Voll- und Teilkasko. Vollkasko kommt am eigenen Fahrzeug bei selbstverschuldeten Schäden oder speziellen Leistungssituationen auf. Teilkasko zahlt normalerweise bei Wildschaden, Glasbruch oder Diebstahl. Immerhin ergeben sich umgerechnet etwa 1.000 Voll- und Teilkaskoschäden mehr pro Tag. Das lässt sich auch durch eine Mio. neuer Verträge in 2013 nicht bereinigen.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 17. Juni 2014

Cui bono? Diebstahlserien und ihre Wertschöpfungskette

Cui bono? Der Kommissar beugt sich über das Opfer und fragt sich: "Wem nützt diese Tat?"

Die Gedanken kreisen um in Jogginghosen durch die Straßen schlendernde Osteuropäer, die die nächsten Opfer ausspähen. Fahrzeuge, deren Einzelteile einen breiten Markt im Internet haben, oder die im Stück auf den optimierungsbedürftigen Straßen des Heimatlandes gut zurecht kommen. Menschen, die im eigenen Land keine wirtschaftliche Perspektive haben und sich aus ihrer Not heraus zum organisierten Autodiebstahl anheuern lassen.

Der Diebstahl kann sehr vielschichtig sein: hier ein Spiegelglas, dort die Airbags, noch ein Navi und zur Abwechslung mal das gesamte Fahrzeug. Gestohlen wird auf Bestellung und was gut an Nachrüster abzusetzen geht. Das zeigen die Tatortanalysen.

Die Wertschöpfungskette:

Dass der Dieb gar nicht den Hauptgewinn erzielt, erkennen wir bei einer genaueren Betrachtung der Wertschöpfungskette. Nehmen wir das Beispiel unseres BMW 7er, bei dem die Mittelkonsole mit einem Gesamtschaden von 7.500 Euro plus Mehrwertsteuer ausgeräumt wurde. Es ergibt sich folgendes Bild:

+ 2.000 Euro erlöst der Dieb für die Einzelteile über Ebay
+ 200 Euro bekommt Ebay als Verkaufsgebühr
+ Der Hehler freut sich über das Schnäppchen

Sucht man nach den gestohlenen Teilen im Internet, steht einem ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung, allerdings oft mit Artikelstandort Polen oder Litauen. Durch das jüngst unterzeichnete Polizeiabkommen mit Polen könnte sich zumindest am erstgenannten Artikelstandort mittelfristig etwas ändern.

Nun zu den weiteren Profiteuren dieser Diebstahlserien:

Für die BMW-Niederlassung war unser Schaden ein neuer Auftrag. Leicht verdientes und von der Versichertengemeinschaft gesponsortes Geld ohne lästige Rabattdiskussionen.

Legt man die knapp 10% operative Rendite des Konzerns aus 2013 zugrunde, erwirtschaftet BMW mit unserem Schaden

+ 750 Euro operative Rendite
+ 6.750 Euro Kostendeckung für Teile und Arbeitsleistung

Aus diesen 7.500 Euro gehen noch Lohnsteuer, Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer in den Staatshaushalt. Und die bisher nur am Rande erwähnten zusätzlichen 1.425 Euro Umsatzsteuer fließen anteilig in die Bundesländer der BMW Niederlassung und deren Zulieferer.

Eine Statistik des GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. belegt, dass nicht nur in unserem Fall BMW der Hauptprofiteur dieser organisierten Diebstahlsituation ist. Die Top-16 ist zu 50% mit BMW-Fahrzeugen besetzt, angeführt von den geländetauglichen X6 und X5 über gut motorisierte BMW 3er bis hin zum 730d auf Platz 10 und einigen 5er-Modellen. Der ADAC hat sich ja bereits pauschal zum Fahrerprofil hochmotorisierter dunkler BMWs geäußert: aggressiv, kriminell und rücksichtslos. Das würde jedenfalls mit der Schadenstatistik harmonieren.

Sehr wenig harmonisch stimmt allerdings der Durchschnittsschaden, den die Versichertengemeinschaft bei den acht BMW-Favoriten der Top-16 zu erbringen hatte. Dieser liegt nämlich bei 33.171.25 Euro, was eine operative Rendite von etwa 3.300 Euro je Fahrzeug bedeutet.

Erfahrungsberichte aus BMW-Foren zeigen, dass sich auch die herstellereigenen Diebstahlwarnanlagen und Wegfahrsperren durch professionelle "Teilebeschaffer" austricksen lassen. Kreative Lösungsansätze von geschädigten Fahrzeughaltern werden mit Verweis auf EU-Richtlinien abgelehnt und ein erneuter Diebstahl billigend in Kauf genommen. Das ist durchaus verständlich. Schließlich winkt schon der nächste Umsatz.

BMW hat ein Alibi:

Die extrem langen Lieferzeiten für Ersatzteile. Unser BMW 7er steht nun schon die siebte Woche in der Werkstatt und wartet auf die Fertigstellung des Diebstahlschadens. Und die Leasinguhr tickt ...

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Lebensversicherung - GDV bei der Bundespressekonferenz

Der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. hatte am Mittwoch zu einem Werkstattgespräch "Blackbox Lebensversicherung" in das Haus der Pressekonferenz neben dem "Band des Bundes" eingeladen.

Das Thema Lebensversicherung steht angesichts steigender Lebenserwartung, niedriger Zinsen und Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt immer wieder auf dem Prüfstand und Experten streiten sich über das Für und Wider dieser Art der Rentenvorsorge.

GDV Haus der Pressekonferenz
Dr. Peter Schwark (GDV) und Dr. Johannes Lörper (ERGO)
Dr. Peter Schwark vom GDV und ERGO-Vorstandsmitglied Dr. Johannes Lörper informierten in einem zeiteffizienten Werkstattgespräch sehr gut verständlich und mit vielen Diagrammen untermalt über die Vorsorgesituation der Deutschen und mögliche Mechanismen zum Schließen von Versorgungslücken.

Johannes Lörper ließ immer wieder Beispiele aus seinem privaten Umfeld einfließen. Der sympathische Finanzmathematiker gab uns einen kleinen Einblick in seine eigene Entscheidungsfindung bei der Wahl von Anlageprodukten.

Es wurde auch der oft gehörte Rat bestätigt, eine möglichst breite Streuung der Kapitalanlagen vorzunehmen. Selbst die viel gelobten Immobilien sollten nur zu einem gewissen Prozentsatz im Portfolio enthalten sein.

Mit der Altersvorsorge sollte bereits in jungen Jahren begonnen werden. Ein 30-Jähriger, der seinen Renteneintritt mit 67 und eine monatliche Rente von 500 Euro anstrebt, muss dann etwa 110.000 Euro auf dem Konto haben oder ab sofort monatlich 120 Euro sparen.

Verträge und gesetztliche Regularien sollen sicherstellen, dass dieser angehende Rentner einen Tag nach einem möglichen Finanzcrash den gleichen Betrag ausgezahlt bekommt wie sein Zwillingsbruder, der einen Tag vor dem Finanzcrash seine Auszahlung abruft. Ein wichtiges Instrument zur Gewährleistung dieser Sicherheiten stellen die Bewertungsreserven dar. Bewertungsreserven werden in ertragsreichen Jahren aufgebaut und in ertragsschwachen Jahren ausgeschüttet. Wegen des niedrigen Zinsniveaus werden zur Zeit Bewertungsreserven abgebaut. Das könnte insofern kritisch werden, wenn die Zinsen über längere Zeit auf diesem Tiefstand rangieren.

Interessant waren auch die Verhaltensmuster der Anleger, die zumeist prozyklisch auf den Markt reagieren und dadurch wertvolles Renditepotenzial verschenken.

Was die Lebenserwartung betrifft, liegen die subjektiven Schätzungen befragter Personen bis zu 10% unter den tatsächlichen Werten. So haben Frauen nach der Generationentafel des DAV eine Lebenserwartung von 90,69 Jahren und Männer eine Lebenserwartung von 85,91 Jahren. Da bisherige Lebensversicherungen eher auf eine Lebenserwartung von etwa 85 Jahren berechnet waren, wird sich bei vielen Anlegern danach eine erhebliche Versorgungslücke auftun.

Diese Versorgungslücke lässt sich nur durch die passende Vertragsgestaltung auffangen. Als "finanzmathematischen Schwachsinn" bezeichnete Dr. Lörper deshalb den Auszahlungsplan mit Verzinsung und Kapitalverzehr. Die "ewige Rente" sei noch eine gewisse Option. Das Produkt der Wahl sei demnach eine Rentenversicherung mit Verzinsung, Kapitalverzehr und einem Restguthaben aus der Versichertengemeinschaft. Auch wenn es makaber klingt, so profitiert doch der Längerlebende vom solidarisch abgelebten Mitversicherten.

In einem dritten Block gingen Dr. Schwark und Dr. Lörper noch auf die Kosten für Lebensversicherungen, Fonds- sowie Banksparpläne ein und stellten die längerfristigen Auswirkungen gegenüber. Auch wenn man die Eigenschaften von Finanzprodukten wie Sicherheit, Rendite, Verfügbarkeit und Komfort gegenüberstellt, lässt sich kein "besser" oder "schlechter" definieren, da jedes Finanzprodukt Stärken und Schwächen habe, die je nach Zweck der Anlage gewichtet werden müssen.

Leider mussten wir vor der abschließenden Fragerunde zu einem nächsten Termin aufbrechen, danken aber an dieser Stelle für dieses informative Plädoyer für die durch die Versichertengemeinschaft getragene Rentenversicherung.

Autor: Matthias Baumann