Christian Stocker (ÖVP) ist seit 3.
März 2025 neuer Bundeskanzler der Republik Österreich. Heute besuchte er seinen
Amtskollegen Friedrich Merz in Berlin.
Christian Stocker ist ein
unbeschriebenes Blatt der österreichischen Politik. Auch viele Österreicher hatten
seinen Namen bisher noch nicht gehört und waren erstaunt, dass ein so Unbekannter
zum Kanzler erhoben wurde. Entsprechend gering ist sein Rückhalt in der
Bevölkerung.
Nach der Nationalratswahl 2024 war
es nicht gelungen, eine tragfähige Regierung zu bilden, so dass der bisherige
Kanzler Karl Nehammer zurückgetreten war. Es folgten zähe
Koalitionsverhandlungen zwischen Österreichischer Volkspartei (ÖVP), Sozialdemokratischer
Partei Österreichs (SPÖ) und Neuem Österreichischen Liberalen Forum (NEOS), aus
denen Christian Stocker als aussichtsreichster Anwärter für die Kanzlerschaft
hervorging. Am 29. März 2025 wurde er dann auch noch zum Vorsitzenden der ÖVP
gewählt.
Die militärischen Ehren zur
Begrüßung von Christian Stocker haben wir mit der Kamera begleitet. Hier kam
auch erstmalig das kürzlich durch den Botschafter verliehene neue Fahnenband
der Republik Österreich zum Einsatz:
Heute Abend wurde Generalleutnant
Bernd Schütt im Bendlerblock mit einem Großen Zapfenstreich in den Ruhestand
verabschiedet.
General Schütt war zuletzt
Befehlshaber des Einsatzführungskommandos (EFK) in Schwielowsee bei Potsdam.
Dieses war zusammen mit dem Territorialen Führungskommando (TFK) in das am 9.
April 2025 in Dienst gestellte Operative Führungskommando (OFK) zusammengefasst
worden.
Der Bundeswehr hatte er über vier
Jahrzehnte gedient und trug mit Stolz das schwarze Panzerbarett. Er war
Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 in Munster und der 10. Panzerdivision in
Veitshöchheim. Auch auf Einsätze in Afghanistan und die maßgebliche Prägung von
Strategie und operativer Führung kann er zurückblicken.
Am 7. Dezember 2021 war sein Sohn bei
einem Panzerunfall tödlich verunglückt. Dieses Ereignis hatte ihn tief bewegt,
jedoch nicht die Fassung geraubt, um den Soldatenberuf bis zum Ruhestand
fortzuführen. Am 10. Jahrestag des „Waldes der Erinnerung“ fand er bewegende
Worte, die den Angehörigen gefallener Soldaten aus dem Herzen sprachen. Hier
der Mitschnitt des Festaktes im November 2024:
Zur Serenade des Großen
Zapfenstreiches darf sich die geehrte Person drei Musikstücke aussuchen, die
dann das Stabsmusikkorps intoniert. Wenn es sich um moderne Titel der Popmusik
handelt, müssen die Arrangements teilweise erst geschrieben werden.
Generalleutnant Schütt hatte sich „Let it be“ von den Beatles, „You raise me up“
von Josh Groban und „Lili Marleen“ von Lale Andersen gewünscht. Hier der
komplette Bericht zum Großen Zapfenstreich:
Bundespräsident Steinmeier
veranstaltet jedes Jahr eine Reise mit dem Diplomatischen Korps und stellt
dabei verschiedene Regionen Deutschlands vor. Dieses Mal ging es nach
Mecklenburg-Vorpommern und auf die Gorch Fock.
Die Diplomaten hatten sich zunächst
die Mecklenburger Metallguss GmbH angeschaut, waren anschließend zum
Mittagessen nach Schwinkendorf zum Schloss und Gut Ulrichshusen gefahren und
durften nach einer Ansprache des Bundespräsidenten das Mittagessen einnehmen.
Dann bewegte sich der lange Konvoi aus schwarzen Limousinen und Bussen nach
Rostock, wo eine Hafenrundfahrt geplant war.
Der letzte Programmpunkt der Reise
in den Nordosten Deutschlands war ein Empfang auf dem Segelschulschiff der
Bundeswehr „Gorch Fock“. Die „Gorch Fock“ ist prädestiniert für diplomatische
Anlässe. Es reist um die Welt, gibt Empfänge in den jeweiligen Häfen und führt
dort die internationalen Schlüsselpersonen zusammen. Auch die Kadetten sind
sehr international aufgestellt, so dass deutsche Marinesoldaten und die
Stammbesatzung immer vom Wind der weiten Welt umweht sind.
Die „Gorch Fock“ an sich erregte
schon jede Menge Aufmerksamkeit bei Urlaubern und Passanten an der Mittelmole
in Warnemünde. Die hohe Präsenz an Polizei, Feldjägern und Marinesoldaten zog
weitere Schaulustige an. Dicht gedrängt und mit fotobereitem Handy warteten sie
auf das, was gleich passieren würde. Zwei Schlauchboote mit Marinesicherungssoldaten
patrouillierten zwischen den Molen. Kurz vor 18 Uhr legten der Bundespräsident
und seine Gäste an. Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig war dabei.
Die Urlauber waren ganz aus dem
Häuschen und sorgten dafür, dass Frau Schwesig und der Bundespräsident in der
Gunst des Volkes baden konnten. Das ließen sie sich nicht entgehen und
begrüßten die Zuschauer mit Handschlag und Smalltalk. Im Protokoll war das wohl
nicht vorgesehen. Die Botschafter stellten sich währenddessen bereits zum
Gruppenfoto vor der „Gorch Fock“ auf. Nach dem Foto wurde für den
Bundespräsidenten „Seite gepfiffen“ und seine Flagge gehisst. Die Diplomaten folgten
und der Empfang auf dem Schiff konnte beginnen.
In Deutschland sind etwa 130
Botschafter akkreditiert, von denen etwa 2/3 an der Fahrt teilgenommen hatten.
Entsprechend gut war das Deck des Schiffes gefüllt. Das Essen für diese
Empfänge bereitet das Schiffspersonal selbst vor. Der Kreativität sind keine
Grenzen gesetzt. Zudem passt das Buffet immer zum Anlass oder dem jeweils
besuchten Ort oder Land.
Der Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD
war von 1976 bis 2010 bei der Bundeswehr in Nutzung. Zeitgleich mit dessen
Nutzungsende wurde die Heeresflugabwehrtruppe aufgelöst. In der Ukraine hat
sich nun jedoch gezeigt, dass der GEPARD hervorragend zur Zerstörung von
Drohnen geeignet ist. Konzipiert war er ursprünglich zum Schutz der kämpfenden
Truppe vor niedrig fliegenden Kampfjets, Hubschraubern und bei Bedarf auch von
Zielen am Boden. Er verfügt über zwei 35-Millimeter-Maschinenkanonen, die
Luftziele bis 5.500 Meter und Erdziele bis 2.000 Meter bekämpfen. Als Basis für
den GEPARD dient der Leopard 1.
Kürzlich hatte die Firma KNDS ukrainische
Soldaten am GEPARD ausgebildet. Die Trainer rekrutieren sich zum größten Teil
aus ehemaligen GEPARD-Kräften der Bundeswehr. Einerseits können sie ihre Expertise
einbringen und zweitens haben sie die Gelegenheit, ihr geliebtes Waffensystem weiterhin
zu bedienen. Das Dach dieser Ausbildungsprogramme für die Ukrainer bildet das
Multinational Special Training Command (MN ST-C EUMAM UA). Im konkreten Fall
ging es darum, nach einer kurzen theoretischen Ausbildung inklusive
GEPARD-Simulator den praktischen Teil zu absolvieren. Dazu wurden Gruppen mit
je drei Soldaten gebildet, die während der Übung abwechselnd die drei
Positionen - Fahrer, Kommandant und Schütze - besetzen sollten. Anhand der
gezeigten Fähigkeiten konnten die Trainer sehr gut erkennen, wer für welchen
Platz am besten geeignet ist. Es ging hier also hauptsächlich um die Bedienung
des GEPARD und nicht um Taktik. Trainer bestätigten, dass die Ukrainer
hochmotiviert sind und sehr schnell lernen.
Einen Tag dieses Trainings haben
wir mit der Kamera begleitet. Unser Bericht zeigt zunächst einen GEPARD für die
Ausbildung der Fahrer. Anschließend werden die beiden Maschinenkanonen eines
anderen GEPARD aufmunitioniert. Danach beziehen die GEPARDen ihre
Feuerstellung. Parallel werden Drohnen als Ziele vorbereitet und gestartet. Die
Drohnen sind mit Treffer-Sensorik ausgestattet. Mit kurzen Feuerstößen von drei
bis acht Schuss soll die Drohne getroffen werden. Dauerfeuer hat sich beim
GEPARD als wenig sinnvoll herausgestellt, weil die Rauchentwicklung die Sicht
versperrt und den GEPARD für Feindkräfte zu schnell erkennbar macht. Die
Trefferquote ist dennoch gut bei zeitgleicher Ersparnis von Munition. Die
Bundeswehr nennt das „Feuerzucht“. Da es sich um eine Übung mit vordefinierten
Trainingszielen handelte, wechselt zwischendurch die GEPARD-Besatzung. Zum
Abschluss des Schießens ist ein Treffer zu sehen. Auch hier wieder der
Klassiker der Bildberichterstattung: Als wir gerade zurück zum Beobachtungsturm
fahren wollen und die Kameras nicht mehr bereit sind, gibt es den Treffer.
Dieser wurde von einem Kameraden der Bundeswehr per Handy eingefangen. Anschließend
geht es zurück zur Basis.
Heute Abend wurde der Supreme
Allied Commander Europe (SACEUR), General Christopher G. Cavoli,im Bendlerblock
mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Auch internationale Generale oder
Admirale bekommen einen Großen Zapfenstreich, wenn sie über NATO- oder andere
Kommandos mit Deutschland verbunden waren.
General Cavoli wurde 1964 in
Würzburg geboren und ist ein General der United States Army. Er war in vielen
internationalen Verwendungen tätig und hat sich maßgeblich um die Stärkung der
Verteidigungsfähigkeit und Geschlossenheit der NATO verdient gemacht. Den
Posten des SACEURs hatte er seit Juli 2022 inne. Die Formation des Großen
Zapfenstreichs wurde diesmal durch den stellvertretenden Kommandeur des
Wachbataillons, Oberstleutnant Ueberschaer, geführt.
Für die Serenade hatte sich der
SACEUR folgende Stücke gewünscht: „U.S. Army Song“ – „The Army Goes Rolling
Along“, „America the Beautiful“ und „Con Te Partirò“, das auch unter dem Titel „Time
to say Goodbye“ als Ohrwurm fungiert.