Mittwoch, 24. April 2013

Basel III und die Auswirkungen auf die Mittelstandsfinanzierung

Auch die gestrige Veranstaltung des Märkischen Presse- und Wirtschaftsclubs (MPW) war mit interessanten Gesprächspartnern besetzt.

Es ging darum, welche Auswirkungen die Bankaufsichtsregeln nach Basel III und das veränderte Förderklima auf den Mittelstand hat. So blieb auch einer der einleitenden Sätze von Harald Eisenach, Vorstandsvorsitzender des Ostdeutschen Bankenverbandes, haften:

"Die Akteure des Finanzmarktes sollen stärker reguliert werden. Und Sie können sicher sein, sie werden reguliert."

MPW Basel III Hilton
Podiumsdiskussion zur Mittelstandsfinanzierung nach Basel III
Harald Eisenach zeigte in seiner Präsentation sehr anschaulich, wie sich die Kosten der Banken durch diese Reglementierung entwickeln und der Gesamtkreislauf dadurch nachhaltig belastet wird. Die höhere Eigenkapitalforderung an die Banken wird auf den Kreditnehmer umgelegt, der sich seinerseits um ein gutes Rating und eine möglichst gute Eigenkapitaldecke kümmern sollte. Angeregt wurde die Nutzung von Förderprogrammen beispielsweise durch die IBB, deren Vorstandsvorsitzender, Ulrich Kissing, ebenfalls an der Diskussion teilnahm.

Immer wieder kam auch das Thema Derivate ins Gespräch, die trotz ihres geschwächten Ansehens als nützliches Instrument zur Absicherung von Geschäftsrisiken eingesetzt werden sollten. Das ist insbesondere für die stetig wachsende berliner Exportwirtschaft interessant, da durch Wechselkursschwankungen erhebliche Verluste entstehen können.

Die Ausführungen von Hans-Georg Kauert von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung deckten sich mit dem, was Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer letzte Woche in der Sydbank in die Zuhörerschaft transportiert hatte:

Berlin ist nicht mehr die Stadt der Wirtschaftsverhinderer.

Auch bei den Banken hat ein Umdenkungsprozess eingesetzt, der sich in der metaphorischen Aussage von Harald Eisenach ausdrückte, der sagte: "Es war nicht immer so, dass die Banken die Schirme zur Verfügung stellten, wenn es mal geregnet hatte."

Während Dr. Constantin Terton von der IHK in der Podiumsdiskussion noch einige Zahlen zur Berliner Wirtschaft nannte, hat Dr. Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler AG, praktische Erfahrungen mit Förderungen und Krediten einfließen lassen. Moderiert wurde die Veranstaltung durch André Tonn vom Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Im Anschluss gab es einen kleinen Empfang, bei dem man mit den Akteuren und Teilnehmern des Abends ins Gespräch kommen konnte. Vielen Dank an den Märkischen Presse- und Wirtschaftsclub.

Autor: Matthias Baumann