Im Rahmen des
14. Jahrestreffens der Deutsch-Französischen Wirtschaftskreise und -klubs gab es am gestrigen Nachmittag ein exklusives "Programme culturel". Wir hatten uns für den Besuch im
Bundeskanzleramt entschieden. Etwa dreißig weitere Teilnehmer dieser zweitägigen Wirtschaftskonferenz liefen mit uns die wenigen Meter von der Französischen Botschaft zum "Band des Bundes", dem Gebäudeensemble aus Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (Parlamentsbibliothek und -archiv), Paul-Löbe-Haus (Büros und Ausschussräume) sowie dem Bundeskanzleramt.
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Bundeskanzleramt mit dem DFKW |
"La Merkel" hatte an diesem Tag bereits das Kanzleramt verlassen, immerhin hatte sie mittags den griechischen Ministerpräsidenten empfangen und auch sonst wird ihr eine 80-Stunden-Woche nachgesagt. Ihr Amtsvorgänger Gerhard Schröder hatte sogar seine standesgemäße Privatwohnung in einer Villa aufgegeben und war in die hauseigene Wohnung des Kanzleramtes gezogen. Diese hat zwar deutlich weniger Quadratmeter, aber wenn der Kanzler ohnehin fast rund um die Uhr am Arbeiten ist, warum dann zum Feierabend noch lange Wege zurücklegen?
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Bundeskanzleramt mit dem DFWK Deutsch-Französischer Wirtschaftskreis |
Die Architektur des Kanzleramtes war noch mit Helmut Kohl abgestimmt worden. Eingezogen war dann jedoch Gerhard Schröder. So hatte Helmut Kohl einen speziellen Saal für die Pressekonferenzen bauen lassen, der es ermöglichte, dass der Kanzler hinter der Bühne hervortritt, ohne durch die gelegentlich unkonventionell arbeitenden Journalisten laufen zu müssen. Gerhard Schröder sah das anders und ließ eine sogenannte "Presse-Ecke" einrichten, die einen guten Blick durch das Gebäude und auf die Außenflächen bot. Die "Presse-Ecke" fand solch einen guten Anklang, dass auch Angela Merkel diese heute noch nutzt.
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Bundeskanzleramt mit dem DFWK |
Die Architektur beeindruckte uns sehr. Das gesamte Haus ist von geschwungenen Linien, Kreisen und attraktiven Sichtachsen geprägt. Die Gestaltung vermittelt Wärme, Modernität, Intelligenz und Offenheit zugleich. Viele Elemente haben eine tiefere Bedeutung, die uns durch das Hauspersonal kompetent erklärt wurde. In den farblich harmonisch abgestimmten Fahrstühlen fühlte man sich wie im Beamer des Raumschiffs Enterprise.
Bewusst sind viele Gemälde zeitgenössischer Künstler im offenen Treppenhaus angebracht. Sitzecken mit Ledersesseln laden zum Verweilen ein. Wir konnten uns vorstellen, dass schon allein durch das architektonische Ambiente eine hervorragende Arbeitsatmosphäre geschaffen wird.
Auch die Sitzungsräume sind in Farben gehalten, die das Arbeiten angenehm machen. Sehr gut durchdacht sind auch die technischen Einrichtungen.
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Bundeskanzleramt mit dem DFWK Deutsch-Französischer Wirtschaftskreis |
Zum Abschluss schritten wir noch die Ölgemälde mit den Darstellungen der bisherigen Bundeskanzler ab.
Vielen Dank für diesen interessanten Exkurs an die Organisatoren des
DFWK Deutsch-Französischen Wirtschaftskreises und die kompetenten Führer aus dem Bundeskanzleramt.
Autor: Matthias Baumann