Auf den Plätzen liegen Taschenrechner ähnliche Geräte mit der Aufschrift "SunVote". Jeder Teilnehmer ist angehalten, Redebeiträge und deren Überzeugungskraft mit den Zahlen von 1 bis 5 zu bewerten, wobei 5 die Bestnote darstellt.
Agenda 2016 beim Tagesspiegel mit digitaler Voting-Technik |
Die Agenda 2016 beschäftigt sich mit den vier aktuellen Schwerpunktthemen Klimawandel, Freihandel, Digitales und Flucht. Innerhalb von fünf Minuten muss das Briefing des jeweiligen Verbandsvorsitzenden auf den Punkt gebracht sein. Eine große Digitaluhr zählt die Zeit unbarmherzig herunter. Stehen nur noch 30 Sekunden zur Verfügung schallt ein lautes Räuspern durch die Lautsprecher. Mit Ablauf der Zeit erschallt ein weihnachtliches Glöckchen. Hier scheiden sich die Vermittler hohler Phrasen von Experten, die ihr Anliegen klar und mit wenigen Worten auf den Punkt bringen können.
Agenda 2016 beim Tagesspiegel - die Zeit läuft für Dr.-Ing. Anke Tuschek vom BDEW |
Letztendlich hielten sich die Votings aber für alle Briefings in etwa die Waage und bewegten sich zwischen 3,2 und 4,2. Nach den Briefings trat das jeweilige Entscheider-Forum aus Regierung, Opposition und Wissenschaft auf und konnte ohne Zeitbegrenzung auf die Vorredner eingehen.
Anschließend erfolgte eine weitere Meinungserhebung zur Priorisierung der Anliegen aus dem thematisierten Bereich.
Agenda 2016 beim Tagesspiegel |
Zwei Höhepunkte stellten die Reden von Wirtschaftsminister Gabriel und die Abschlussrede von Gesundheitsminister Gröhe dar. Wie auch schon bei den jüngsten Tagungen des BDI und des BDA gibt sich Sigmar Gabriel zur Zeit sehr verständnisvoll für die Befindlichkeiten der potenziellen Wähler. So sei nicht jeder, der die aktuelle Flüchtlingspolitik hinterfrage, automatisch rechtsradikal.
Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Welche Anregungen die Entscheider auf ihre eigene Agenda 2016 schreiben, wird die Praxis zeigen.
Autor: Matthias Baumann