Dienstag, 22. Juli 2025

Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala besucht Friedrich Merz in Berlin

Am heutigen Abend besuchte der Ministerpräsident der Tschechischen Republik, Petr Fiala, den Bundeskanzler in Berlin und wurde mit militärischen Ehren empfangen. Petr Fiala ist seit November 2021 Ministerpräsident von Tschechien. Die letzten militärischen Ehren für einen tschechischen Ministerpräsidenten hatten noch zur Zeit von Angela Merkel im September 2018 stattgefunden.


Petr Fiala ist Politikwissenschaftler, hat auf diesem Gebiet promoviert und sogar als Dozent an der Karls-Universität Prag gearbeitet. Seine politische Karriere startete er 2011 als Berater des damaligen Premierministers. Bereits 2012 wurde er zum Minister Jugend, Bildung und Sport ernannt. Er gehört der ODS an, die sich im konservativ-liberalen Spektrum verortet, also eine Schwarz-Gelb-Partei.

In den Gesprächen mit Friedrich Merz ging es auch um die Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen und eine europäische Lösung des Problems der illegalen Migration.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 21. Juli 2025

Gemeinsame Erklärung beim Besuch von Norwegens Ministerpräsident bei Friedrich Merz

Am 21. Juli 2025 besuchte der Ministerpräsident des Königreichs Norwegen, Jonas Gahr Støre, seinen Amtskollegen zu einem abendlichen Gespräch im Bundeskanzleramt in Berlin. Eigentlich waren militärische Ehren geplant. Wegen des immer stärker werdenden Regens wurden sie 15 Minuten vor Eintreffen des Gastes abgesagt. Jonas Gahr Støre scheint das mit Fassung getragen, zumal er bereits im Januar 2022 mitmilitärischen Ehren empfangen worden war.


Zentraler Bestandteil des Besuchs war eine gemeinsame Erklärung der Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten. Hier der auf Deutsch übersetzte Wortlaut:

Gemeinsame Erklärung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Norwegen

Deutschland und Norwegen sind strategische Partner. Wir teilen gemeinsame Werte und Interessen. Wir sind starke Verbündete in der NATO, enge Partner im Europäischen Wirtschaftsraum und gleichgesinnte Partner in den Vereinten Nationen. Wir arbeiten gemeinsam für Frieden und Sicherheit, Energiesicherheit und den Wohlstand unserer Volkswirtschaften sowie in Forschung und innovativen Technologien. Gemeinsam bekräftigen wir unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, die ihre Freiheit, Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität gegen Russlands anhaltenden Angriffskrieg verteidigt. Der Nordatlantik, einschließlich der strategisch wichtigen Grönland-Island-Vereinigten Königreichs- und Bären-Passagen sowie der angrenzenden Gewässer, sowie der Nord- und Ostsee, ist für die Sicherheit sowohl Norwegens als auch Deutschlands von entscheidender Bedeutung. Deshalb trainieren unsere Männer und Frauen in Uniform gemeinsam, patrouillieren gemeinsam auf See und arbeiten die deutschen und norwegischen Streitkräfte im Rahmen der NATO-Regionalpläne eng zusammen. Deutschland und Norwegen wollen Stabilität und Sicherheit in maritimen Gebieten, auch im hohen Norden, gewährleisten. Beide Länder beabsichtigen, die Überwachung und Kontrolle dieser strategischen Gebiete zu verstärken, um potenziellen Bedrohungen, einschließlich maritimer und luftgestützter Aktivitäten, entgegenzuwirken.

Aufgrund unserer gemeinsamen Analyse des Sicherheitsumfelds haben wir eine außergewöhnlich enge Partnerschaft aufgebaut, insbesondere im Land- und Seebereich. Unsere Zusammenarbeit bei U-Booten und Raketen der Klasse 212CD setzt neue Maßstäbe für Partnerschaft, Austauschbarkeit und strategische Ausrichtung. Die Regierungen Deutschlands und Norwegens begrüßen und unterstützen die enge Zusammenarbeit zwischen der deutschen und norwegischen Industrie und Wirtschaft in zahlreichen Bereichen. Wir beabsichtigen, unsere strategische Partnerschaft zu stärken, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen, indem wir gemeinsam die erforderlichen Fähigkeiten in Schlüsselbereichen entwickeln:

  •          Wir haben vereinbart, unsere bereits intensive und breite maritime Zusammenarbeit um eine integrierte operative Partnerschaft im Nordatlantik und in der Nordsee zu erweitern, einschließlich eines verbesserten Schutzes kritischer Unterwasserinfrastruktur.

  • Um dem europäischen Kontinent einen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu sichern und unser Lagebewusstsein angesichts hybrider Bedrohungen im Nordatlantik zu stärken, wollen wir unsere bestehende Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Weltraumfähigkeiten vertiefen.

  • Deutschland fördert als wichtiger Sicherheitspartner der EU die norwegischen Interessen und hat den erfolgreichen Abschluss der Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft zwischen der EU und Norwegen im Mai 2024 nachdrücklich begrüßt.

  • Ergänzend zu unserer Marinepartnerschaft beabsichtigen wir, die Zusammenarbeit im Landbereich zu stärken, wo wir uns bei unseren jeweiligen regionalen NATO-Verteidigungsplänen gegenseitig unterstützen wollen.

  • Wir haben unsere Verteidigungsminister beauftragt, diese Prioritäten gemeinsam durch ein neues bilaterales Verteidigungsabkommen voranzutreiben, das einen langfristigen Rahmen für die deutsch-norwegische Verteidigungspartnerschaft schafft.

  • Wir haben unsere Industrie- und Energieminister beauftragt, unseren Dialog zur Förderung von Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit zu erneuern. Neben der verteidigungsindustriellen Zusammenarbeit sind Energieversorgung und -sicherheit, Dekarbonisierung und Klimaschutz, einschließlich CCS, Wasserstoff, kritische Mineralien, maritime Infrastruktur, wirtschaftliche Sicherheit und Digitalisierung relevante Themen für eine aktualisierte strategische Industrie- und Energiepartnerschaft. Wir sind entschlossen, gemeinsam die bestehende Zusammenarbeit zwischen deutschen und norwegischen Unternehmen und der Industrie auszubauen.
- Zitat Ende -

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 20. Juli 2025

Feierliches Gelöbnis mit Rede des obersten Verfassungsrichters Prof. Dr. Harbarth

Zum 81. Jahrestags des Attentats auf Hitler (20. Juli 1944) fand heute wieder ein Feierliches Gelöbnis im Bendlerblock statt. Neben Verteidigungsminister Boris Pistorius hielt der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Stephan Harbarth, eine Rede zu den Rekruten. Die Rekruten kamen aus folgenden Einheiten:

5./Fernmeldebataillon 610 aus Prenzlau
7. Inspektion der Unteroffizierschule der Luftwaffe aus Heide
2./Wachbataillon aus Berlin
5. Inspektion Lehrgruppe B aus der Marineunteroffizierschule Plön
6./IT-Bataillon 292 aus Dillingen/Donau
1./Logistikbataillon 172 aus Beelitz

Die Angehörigen und Gäste waren trotz der Hitze voll dabei und bestätigten einzelne Programmpunkte mit kräftigem Applaus. Auch das vorgelagerte Platzkonzert des Stabsmusikkorps weckte Begeisterung bei den Zuschauern. Am Ende des Gelöbnisses wurden die Schlachtrufe der jeweiligen Einheiten über den Platz schallen gelassen. Danach durften die Angehörigen noch einmal zu ihren Rekruten gehen. Der Gelöbnistag im Bendlerblock ist für Rekruten und Angehörige insgesamt wie ein Fest organisiert. Vorab gibt es Stände, Vorführungen und Geräte zum Anfassen in der Julius-Leber-Kaserne. Die Kaserne ist dann auch Start- und Endpunkt der ganztägigen Veranstaltung.


Autor: Matthias Baumann

Freitag, 18. Juli 2025

Präsident von Rumänien Nicusor Dan zu Gesprächen in Berlin empfangen

Rumäniens Präsident Nicusor Dan ist seit 26. Mai 2025 im Amt. Er ist parteilos und gilt als liberal-konservativ. Er hat einen französischen Masterabschluss und Doktor der Mathematik und arbeitete eine gewisse Zeit als Mathematikprofessor in Bukarest. Zur Politik kam er durch eine Initiative zu Stadtentwicklung und Bestandsschutz in Bukarest. Nicusor Dan ist ein bekennender EU-Befürworter und hat der Korruption den Kampf angesagt. Man wird sehen, welche Ziele er umgesetzt bekommt.

Rumänien hat 18 Millionen Einwohner und ein stetig wachsendes Bruttoinlandsprodukt. Auch die Verteidigungsausgaben steigen seit Jahren an, so dass Rumänien inzwischen weit über der Zwei-Prozent-Marke der NATO liegt. Wie sein Nachbarstaat Moldau ist auch Rumänien im Fokus hybrider Angriffe und russischer Bestrebungen zur Destabilisierung in der Schwarzmeer-Region ausgesetzt. Für die NATO stellt Rumänien einen wichtigen strategischen Partner dar, über den die Südostflanke der NATO abgesichert werden kann.

Wir haben die militärischen Ehren zur Begrüßung von Nicusor Dan begleitet. Anschließend traf er sich mit dem Bundespräsidenten und später auch mit Bundeskanzler Friedrich Merz zu Gesprächen.


Autor: Matthias Baumann

Botschafter von Angola, Slowakei und Senegal akkreditiert

Kurz vor der Sommerpause wurden heute noch drei Botschafter bei Bundespräsident Steinmeier im Schloss Bellevue akkreditiert. Jeder Botschafter bleibt etwa eine halbe Stunde im Schloss. Zum Standardprogramm gehört die Begrüßung am Fahrzeug, der Eintrag ins Gästebuch, das Portrait-Foto des Botschafters ohne Bundespräsident, die Übergabe des Beglaubigungsschreibens, das Foto mit dem Bundespräsidenten, das Gespräch mit dem Bundespräsidenten, das Gruppenfoto mit Delegation ohne Bundespräsident, die militärische Ehrenbezeigung des Hissens der Flagge und die Verabschiedung am Fahrzeug.

Da die Botschafter in letzter Zeit immer sehr lange Texte ins Gästebuch schreiben, werden neuerdings zwei Gästebuchseiten je Botschafter bereitgestellt. Senegal hatte diese heute tatsächlich genutzt.

Auch bei den Flaggen gab es ein Novum: Sie waren in der Reihenfolge der militärischen Ehrenzeremonie gehisst worden und nicht wie bisher in Bezug auf das Gebäude. Das BMVg hat sich nach drei Jahren der Klärung gegenüber dem Bundespräsidialamt durchsetzen können. Das Flaggenprotokoll sieht vor, dass Flaggen immer von links nach rechts vom Großen zum Kleineren, vom Gast zum Gastgeber und bei gleichrangigen Flaggen nach Alphabet beflaggt wird.

Wenn die Flagge des Gastes bei dessen Eintreffen bereits gehisst ist, gilt diese Regel für die Ansicht der Flaggen vor dem Gebäude. Wenn die Flagge erst im Beisein des Gastes gehisst wird, gilt die Regel entsprechend des Standpunktes und der Blickrichtung des Gastes. Deshalb wurde die Beflaggung am Schloss Bellevue heute komplett umgedreht: vom Eingang aus gesehen EU - Flagge des Gastes - Deutschland. Die Touristen vor dem Schloss hingegen haben die Reihenfolge Deutschland - Flagge des Gastes - EU gesehen. Nach den drei Botschafter-Akkreditierungen wurden die Flaggen von EU und Deutschland wieder in die Gebäude-Reihenfolge umgehisst. Das formale Umhissen derFlaggen von EU und Deutschland durch das Wachbataillon dauert etwa 12 Minuten.

Nun aber zu den neuen Botschaftern:

Um 10 Uhr traf die Botschafterin der Republik Angola, Maria Isabel G. Godinho de Resende Encoge, am Schloss ein:


Es folgte der Botschafter der Slowakischen Republik, Juraj Machác:


Um 11 Uhr wurden die heutigen Akkreditierungen mit der Vorfahrt des Botschafters der Republik Senegal, Moustapha Ndour, abgerundet:


Autor: Matthias Baumann