Mittwoch, 11. Juni 2025

Dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Berlin

Heute wurde die Ministerpräsidentin des Königsreichs Dänemark, Mette Frederiksen, mit militärischen im Bundeskanzleramt begrüßt.

Das waren die dritten militärischen Ehren, die der neue Bundeskanzler Friedrich Merz durchführte. Er wirkte noch etwas unsicher. Hinzu kam die Aufgabe, einem Soldaten des Wachbataillons zum Geburtstag zu gratulieren. Dieser Gratulation geht immer eine lautstarke Begrüßung des Kanzlers voraus, die für Ungeübte besonders beeindruckend ist.


Mette Frederiksen ist seit Juni 2019 Ministerpräsidentin von Dänemark. Als Sozialdemokratin fährt sie in Sachen Migration einen Kurs, den hiesige Sozialdemokraten ganz weit rechts verorten würden. Der Kurs scheint aber erfolgreich zu sein und dem gesellschaftlichen Frieden in Dänemark zu dienen.

Autor: Matthias Baumann

Sri Lankas Präsident Anura Kumara Dissanayake bei Bundespräsident Steinmeier

Heute wurde der Präsident der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka, Anura Kumara Dissanayake, bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue empfangen.


Sri Lanka liegt an der Südspitze Indiens und hat eine sehr bewegte Geschichte. Diese war ab 1518 europäisch geprägt. Die jahrhundertelange Kolonialzeit endete 1948 mit dem Abzug der Briten. Heute hat Sri Lanka 21 Millionen Einwohner, die sich auf Sinhala oder Tamil verständigen. Präsident Dissanayake gehört der Kommunistischen Partei an und ist seit September 2024 im Amt.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 10. Juni 2025

Verfassungsschutzbericht 2024 in der Bundespressekonferenz vorgestellt

Heute wurde in der Bundespressekonferenz der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2024 vorgestellt.

Die begehrten und kurzweilig zu lesenden Bücher mit den 400 Seiten wurden heute besonders gut bewacht und durften offiziell erst mit Beginn der Pressekonferenz abgegeben werden. Normalerweise haben die Journalisten vorab noch zehn bis zwanzig Minuten Zeit, die Unterlagen zu sichten und ihre Fragen darauf abzustimmen. Diesmal nicht.

Schwerpunktmäßig drehte sich die Pressekonferenz mit Innenminister Dobrindt und Sinan Selen (Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, BfV) um ein mögliches AfD-Verbot und die Einflussnahme anderer Staaten auf Deutschland. Dabei wurden immer wieder Personen erwähnt, die sich niederschwellig von anderen Geheimdiensten anwerben ließen und bestimmte Aufgaben erfüllten. Der chinesische General Sun Tsu benannte diese Personen schon vor 2.500 Jahren als „todgeweihte Spione“, da sie keinen Teil der Strukturen ihrer Auftraggeber darstellen und daher nach getaner Arbeit fallen gelassen werden können. In anderen Kontexten hat sich der Begriff „nützlicher Idiot“ (useful idiot) etabliert.

Die anderen Phänomenbereiche Rechtsextremismus, Linksextremismus inklusive Klima-Aktivismus, Islamismus und ausländische Ideologie kamen nur am Rande vor und wurden auch nicht wirklich abgefragt.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 4. Juni 2025

Präsident von Singapur bei Bundespräsident Steinmeier

Heute wurde der Präsident der Republik Singapur, Tharman Shanmugaratnam, mit militärischen Ehren bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue empfangen.


Die Beziehungen zu Singapur sind auf verschiedenen Ebenen sehr gut. Deutsche Offiziere absolvieren dort zuweilen auch ihre Generalstabsausbildung. Singapur hat sechs Millionen Einwohner und ein vergleichsweise starkes Militär mit 50.000 aktiven Kräften und über 250.000 Reservisten.

Wegen seiner geografischen Lage an der Südspitze von Malaysia – kurz über dem Äquator – haben sich dort verschiedene Ethnien und Religionen angesiedelt. Man spricht Malaiisch, Mandarin, Tamil und Englisch. Das friedliche Zusammenleben in dieser parlamentarischen Republik wird durch ausgeklügelte Rotationsprinzipien sowie strenge Regeln und deren konsequente Durchsetzung gewährleistet.

Tharman Shanmugaratnam ist seit September 2023 Präsident von Singapur. Vorher hatte er 20 Jahre lang verschiedene Ministerposten bekleidet: Arbeit, Finanzen, Bildung, Wirtschaft, Soziales. Er selbst ist tamilischer Abstammung und hat eine Anwältin mit chinesisch-japanischer Herkunft geheiratet.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 3. Juni 2025

BALTOPS 2025 – maritimes Großmanöver der NATO in der Ostsee

Vom 5. Bis 20. Juni findet zum 54. Mal das maritime Großmanöver Baltic Operations (BALTOPS) in der Ostsee statt. In diesem Jahr nehmen 50 Schiffe und Boote, 25 Luftfahrzeuge und 9.000 Soldaten aus 17 Nationen teil.

BALTOPS wird durch die USA geführt und wird verschiedene Übungsszenarien trainieren. Dazu gehören auch Schießübungen und Trainings der Interoperabilität. Vor dem Auslaufen der Schiffe wurde die Presse über BALTOPS informiert. Es gab unter anderem eine Pressebegegnung mit Konteradmiral Abry (Chef des Stabes des Marinekommandos), Vizeadmiral Anderson (Kommandeur der 6. US-Flotte) und Generalleutnant Mead (stellvertretender Kommandeur des Joint Force Command in Brunssum):


Die interessierte Presse konnte sich bei einer ausführlichen Hafenrundfahrt etwa 30 der beteiligten Schiffe ansehen. Es entstand der Eindruck, dass bewusst viel gezeigt wurde, um die Präsenz der NATO und der 6. US-Flotte in der Ostsee als ein Signal der Abschreckung in die Welt hinauszusenden. Ein Offizier erklärte uns, dass auch jede Menge Flug- und Seedrohnen zum Einsatz kommen, die sichtbar und auch verdeckt arbeiten.


Autor: Matthias Baumann

Montag, 2. Juni 2025

Wie steht es um die Gesundheitsversorgung im Verteidigungsfall?

Am 2. Juni 2025 trafen sich Experten aus Bundeswehr, zivilem Gesundheitswesen, Katastrophenschutz, Wissenschaft, Politik und Hilfsorganisationen zu einem Symposium unter dem Motto "Gesundheitsversorgung in der Landesverteidigung". Zuerst nahm Frau Generalstabsarzt Dr. Nolte die Teilnehmer in ein realitätsnahes Übungsszenario hinein und skizzierte die Möglichkeiten und Herausforderungen der 5 Phasen zwischen "sicherer Frieden" (Phase 0) bis "Landesverteidigung" (Phase 4). Die Zwischenphasen sind 1) hybride Aktionen, 2) Aufmarsch des Gegners an den NATO-Außengrenzen und 3) Bündnisverteidigung an den NATO-Außengrenzen. Sie sprach ungeschminkt über Verknappung von Ressourcen wie Impfstoffen, Patientenbetten, Internet und Personal sowie über Logistik und zu erwartende Binnenflucht-Bewegungen.

Den Blick über den Tellerrand gewährten anschließend Divisionär Dr. Stettbacher aus der Schweiz und Surgeon General Dr. Beer aus Israel. In Sachen Resilienz sind uns die Schweiz und Israel weit voraus. Die Schweiz hatte sich schon während des Kalten Krieges auf die umfassende Verlegung wichtiger Einrichtungen unter die Erde konzentriert und betreibt seitdem viele Krankenhäuser und andere Einrichtungen unterirdisch. Israel hat einen starken Fokus auf den Erhalt des Lebens seiner Soldaten und Zivilisten. Deshalb werden dort die Rettungsketten stetig optimiert und schneller gemacht, da der Zeitfaktor entscheidend für die Rettung des Patienten ist.

All diese Impulse waren wertvolle Ausgangspunkte für die weiteren Diskussionen in kleinen Arbeitsgruppen am Nachmittag. Letztere waren von Denkverboten befreit und fanden ohne Presse statt. Bereits vor einem Jahr hatte der ehemalige Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt a.D. Dr. Baumgärtner, ein ähnliches Symposium im ukb in Marzahn veranstaltet.

Hier die ungekürzte Pressebegegnung mit Generaloberstabsarzt Dr. Hoffnung Unterabteilungsleiter "Gesundheitssicherheit" und Heiko Rottmann, aus dem Gesundheitsministerium.


Autor: Matthias Baumann