Die Übungsserie „Bollwerk Bärlin“ führt das Wachbataillon
an verschiedene Orte in Berlin und Umgebung. Ein Teil der Übung wird in der
Ortskampfanlage der Berliner Polizei absolviert und ein anderer
Trainingsabschnitt in einem stillgelegten Chemiewerk in Rüdersdorf. Letzteres
gilt als pittoresker Lost Place, der durch die Anlandung des Wachbataillons per
Schlauchboot cineastisch aufgewertet wird. Dort war die Presse allerdings nicht
zugelassen. Ganz im Gegenteil zur nächtlichen Aktion am U-Bahnhof Jungfernheide
im Nordwesten Berlins. Über 50 Personen hatten sich angemeldet, um in gelben Warnwesten
von null bis vier Uhr zu verfolgen, wie sich das Wachbataillon im Ortskampf schlägt.
Die Übungslage sah so aus, dass ein U-Bahnzug im Tunnel
hinter Jungfernheide von „Separatisten“ angehalten worden war. Im Zug befanden
sich Zivilisten und Soldaten des Wachbataillons, die nur von A nach B fahren
wollten. Gerade im Berufsverkehr stellt die U-Bahn ein zuverlässiges und
schnelles Verkehrsmittel dar. Um die Lage zu „bereinigen“ begab sich die 2.
Kompanie (Heer) des Wachbataillons zunächst auf den U-Bahnhof und verschaffte
sich die entsprechenden Informationen: Was war passiert? Wie viele Feindkräfte?
Wie viele Verletzte? Welche Ressourcen der BVG können genutzt werden?
Dann begaben sich die Soldaten in den Tunnel und wurden
von den Feindkräften beschossen. Sie schossen zurück und kämpften sich bis zum
Fahrerhäuschen vor. Die Verletzten nahmen sie wahr, mussten aber erst einmal den
Bereich sichern. Nachdem die Gegner erfolgreich bekämpft waren, kümmerten sich
die Soldaten um die Verletzten und transportierten diese je nach Beweglichkeit
auf kleinen BVG-Transportwagen oder zu Fuß zum Bahnsteig. Dort erfolgte die
weitere Wundversorgung und der Weitertransport in die nächste Versorgungsebene.
Der Kommandeur des Wachbataillons und der zuständige Zugführer zeigten sich
zufrieden mit dem Ergebnis dieser ersten Übung in einer U-Bahn. Zumal die Übung
deutlich schneller als geplant abgeschlossen werden konnte
Es wird immer wieder gefragt, wer zu
welchem Anlass mit welcher Teilstreitkraft bei militärischen Ehren empfangen
wird. Hier die Antwort:
Militärische Ehren laufen gemäß
des Schlachtrufs des Wachbataillons „Semper Talis“ immer gleich ab: Der Ehrenposten
stellt sich am Eingang des Gebäudes auf, die Ehrenformation marschiert begleitet
vom Standardmarsch des Musikkorps ein, die Delegationen erscheinen, der Gast trifft
ein und wird vom Gastgeber am Fahrzeug begrüßt, Gast und Gastgeber betreten das
rote Podest, die Nationalhymnen (erst Gast, dann Deutschland) werden gespielt,
die Ehrenformation wird unter den Klängen des Preußischen Präsentiermarsches
abgeschritten, die Delegationen werden begrüßt, Gast und Gastgeber verschwinden
im Gebäude, die Ehrenformation marschiert mit einem weiteren Musikstück vom
Platz und der Ehrenposten verlässt den Eingang. Das Gesamtzeremoniell mit
Einmarsch und Ausmarsch dauert etwa 30 bis 40 Minuten und findet bei jeder
Witterung statt. Die Begrüßung der Delegationen erfolgt im Bundeskanzleramt vor
dem Betreten des roten Podestes. Am Schloss Bellevue und im Kanzleramt wird ein
roter Teppich ausgelegt, im Verteidigungsministerium nicht.
Das Wachbataillon verfügt über sechs
Kompanien, die Protokolleinsätze durchführen: die 2,, 3., 6. und 7. Kompanie
sind von Hause aus Heereskompanien. Die 5. Kompanie ist eine Luftwaffenkompanie
und die 4. Kompanie ist eine Marineinfanteriekompanie mit entsprechenden
Marine-Dienstgraden. Die Soldaten des Wachbataillons, des Stabsmusikkorps und
des Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburgs haben alle drei Uniformen im
Schrank, so dass sie flexibel die jeweils befohlene Teilstreitkraft darstellen
können. Der Kapitänleutnant tritt dann also temporär als Hauptmann auf.
Ehrenbataillon mit drei Teilstreitkräften für Erste im Staat
Das Ehrenbataillon repräsentiert
die drei Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe. Das dazugehörige
Musikkorps erscheint in der Regel in Heeresuniform, damit es ein einheitliches
Bild mit dem hinter ihr marschierenden Heer bildet. Je nach Platz oder
Pandemieregeln kann die Personalstärke des Ehrenbataillons variieren. Auch wenn
nur drei Soldaten in den drei Uniformen Heer, Marine und Luftwaffe angetreten
sind, stellt das im Sprachgebrauch des Protokolls ein Ehrenbataillon dar. Ein
Ehrenbataillon wird idealerweise durch den Kommandeur des Wachbataillons
geführt. Bei Abwesenheit übernimmt sein Stellvertreter. Gleiches gilt für das
Musikkorps, dass von dessen Leiter dirigiert wird.
Entscheidend ist der Status des
Gastes. Ein Ehrenbataillon tritt nur für Gäste an, die Erste im Staat sind. Das
betrifft Präsidenten, Monarchen und religiöse Führer wie den Papst. Der Bundespräsident
ist selbst Erster im Staat und empfängt deshalb nur gleichrangige Personen –
also Erste – mit militärischen Ehren. Deshalb wird man am Schloss Bellevue ausschließlich
Ehrenbataillone mit drei Teilstreitkräften sehen.
Erscheint ein Erster im Staat
mehrfach während seiner Amtsperiode, bekommt er die militärischen Ehren nur beim ersten Besuch. In der Folge wird er zwar vom Bundespräsidenten an der
Eingangstür begrüßt, aber ohne das aufwendige Zeremoniell. Der Eingang wird durch den aus drei Soldaten bestehenden Ehrenposten flankiert und es ist ein
roter Teppich ausgelegt.
Eine Ausnahme stellt der
mehrtägige Staatsbesuch mit Ehegatten dar. Hier schreibt das Protokoll folgende
Programmpunkte vor: Geleit des Flugzeuges durch zwei Eurofighter von der deutschen
Staatsgrenze bis zur Landung, 21 Salutschüsse beim Verlassen des Flugzeuges,
eine große Motorradeskorte, militärische Ehren mit Ehrenkompanie,
Kranzniederlegung an der Neuen Wache, Gang durchs Brandenburger Tor mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Staatsbankett im Schloss Bellevue und anschließend
eine Reise durch Deutschland mit dem Bundespräsidenten und seiner Gattin.
Wird der Bundespräsident durch
eine nachrangige Person wie einen Ministerpräsidenten oder einen
Parlamentspräsidenten besucht, wird dieser von einem Mitarbeiter des
Bundespräsidenten an der Tür begrüßt. Erst im Schloss trifft der Gast dann auf
den Bundespräsidenten. In diesen Fällen wird auch kein roter Teppich ausgelegt.
Nachgeordnete Personen wie der
Bundeskanzler oder der Verteidigungsminister können höherrangige Personen durchaus
mit militärischen Ehren empfangen. Erscheint bei ihnen ein Erster im Staat, tritt auch
ein Ehrenbataillon mit drei Teilstreitkräften an. Im Bundeskanzleramt muss dem
Platz entsprechend die Personenstärke reduziert werden. Im
Verteidigungsministerium und im Kanzleramt ist es also durchaus möglich – je nach
Gast – ein Ehrenbataillon oder eine Ehrenkompanie zu sehen.
Ehrenkompanie mit einer Teilstreitkraft für nachrangige Gäste
Nachrangige Gäste wie
Ministerpräsidenten, Verteidigungsministern und Parlamentspräsidenten werden
nur im Bundeskanzleramt oder im Verteidigungsministerium mit militärischen Ehren empfangen. Für sie tritt
eine Ehrenkompanie mit einer Teilstreitkraft an. Welche Teilstreitkraft
antritt, entscheidet das Protokoll BMVg. Als Entscheidungsgrundlage dienen die aktuell
größte Teilstreitkraft im Gastland (zumeist das Heer) oder geschichtliche Dinge. Bei
Großbritannien könnte zum Beispiel zwischen Heer (größte Teilstreitkraft), Marine (Seefahrernation)
oder Luftwaffe (Luftschlacht im Zweiten Weltkrieg) gewählt werden. Damit kommt
ein wenig Abwechslung in den immer gleichen Ablauf. Tritt nämlich eine
Ehrenkompanie in Marineuniform an, wird zum Abschreiten der Ehrenformation der Präsentiermarsch
der Marine gespielt. Das Musikkorps passt sich der Uniform der Ehrenkompanie
an.
Geführt wird die Ehrenkompanie von
dessen Kompanieführer, seinem Stellvertreter oder einem Offizier im Dienstgradbereich
Oberleutnant bis Major. Das Musikkorps wird von dessen zweitem Musikoffizier dirigiert. In der Praxis ist das aufgrund von Lehrgängen und sonstigen
Abwesenheitszeiten nicht immer realisierbar. Deshalb müssen die Leiter der
Musikkorps höchstpersönlich einspringen. Läuft alles nach Plan, nutzen der
Kommandeur des Wachbataillons und der Leiter des Musikkorps diese
Kompanieeinsätze gerne zur Dienstaufsicht und zur Bewertung der eigenen Kräfte.
Auch für nachrangige Gäste gilt:
Die militärischen Ehren bekommen sie nur beim ersten Besuch nach Amtseinführung.
Anschließend werden sie von ihrem Gastgeber am Eingang begrüßt. Dort steht dann
„nur“ der Ehrenposten des Wachbataillons.
Was ist mit Botschaftern?
Botschafter bekommen nur zu ihrer
Akkreditierung beim Bundespräsidenten militärische Ehren. Diese sind jedoch
ganz anders gestaltet wie die oben beschriebenen. Da drei Einheiten miteinander
interagieren und eine Botschafterakkreditierung 30 Minuten dauert, sind die
Abläufe auch deutlich komplexer. In der Regel werden vier bis sechs Botschafter
an einem Tag hintereinander akkreditiert, so dass auch das Wachbataillon und
der eingesetzte Spielmannszug für ausreichend Ersatzkräfte sorgen muss.
Der Ablauf sieht wie folgt aus: Der
Ehrenposten mit drei Soldaten marschiert ein und positioniert sich am Eingang.
Der Ehrenzug marschiert begleitet durch Trommelschlag ein und positioniert sich
gegenüber des Eingangs. Der Botschafter erscheint mit Eskorte und Delegation. Vor
dem Eingang präsentiert der Ehrenzug das Gewehr. Dabei gibt ein kurzes
Musikstück des Spielmannszuges – die Vergatterung. Der neue Botschafter geht
ins Schloss und absolviert seinen Eintrag ins Gästebuch. Nach einem
Erinnerungsfoto geht er samt Delegation zum Bundespräsidenten und übergibt ihm
sein Beglaubigungsschreiben. Zeitgleich erfolgt ein Wechsel des Ehrenpostens und
der Ehrenzug marschiert aus. Der Bundespräsident zieht sich mit dem Botschafter
zu einem Gespräch zurück, während sich die Delegation ins Gästebuch eintragen
kann und bei Getränken mit Mitarbeitern des Präsidialamtes ins Gespräch kommt.
Nach etwa 15 Minuten marschiert der Ehrenzug wieder vor das Schloss. Mit dem
Marschbefehl für den Ehrenzug begibt sich auch das Flaggenkommando zum
mittleren Flaggenmast. Dort soll später die Flagge des Gastlandes gehisst
werden. Daneben steht ein Trompeter für das spätere Flaggensignal. Sobald der
Botschafter und seine Delegation am Schlossportal erscheinen, wird wieder das Gewehr
präsentiert und zu den 17 Sekunden dauernden Klängen des Flaggensignals die
Flagge gehisst. Nach dem Hissen der Flagge gibt es noch einmal die Vergatterung
durch den Spielmannszug. Dann wird der Botschafter verabschiedet. Mit Zuklappen
der Tür lässt die Eskorte der Landespolizei die Motorräder an und es erfolgt
die Ausfahrt. Sobald der Botschafter den Sichtbereich seiner Flagge verlassen
hat, wird die Flagge ohne musikalische Begleitung niedergeholt. Der Ehrenzug
schaut so lange zur Flagge, bis diese ordnungsgemäß zusammengefaltet ist. Dann
begeben sich Flaggenkommando und Trompeter vom Platz.
Wird ein weiterer Botschafter
erwartet, geht der Ehrenzug in die Hab-Acht-Stellung und der geschilderte Ablauf
beginnt erneut. Nach dem letzten Botschafter marschiert der Ehrenzug aus und
auch der Ehrenposten verlässt den Eingang.
Eine weitere Besonderheit ist,
dass die eingesetzte Kompanie des Wachbataillons in der eigenen Farbe = Uniform
antritt. Wird also die 5. Kompanie eingesetzt, tritt sie in Luftwaffenuniform
an. Lediglich der Spielmannszug muss sich dann auf diese Uniform anpassen.
Beflaggung
Die Beflaggung ist eine
Wissenschaft für sich und wird maßgeblich durch das Protokoll Inland geregelt,
welches dem Bundesministerium des Innern unterstellt ist. Die Grundregel dabei ist:
Von links nach rechts vom Größten zum Kleinsten und bei Bedarf in alphabetischer
Reihenfolge. Letztere kommt zum Tragen, wenn Gäste aus verschiedenen Staaten
geehrt werden sollen.
Der Normalfall im Schloss
Bellevue, im Kanzleramt und im Verteidigungsministerium ist, dass die Flaggen
bereits gehisst sind, wenn der Gast kommt. Deshalb wird die Standard-Reihenfolge, mit der Sicht auf das Gebäude, angewendet. Wer also von außen auf das Schloss
Bellevue blickt, wird von links nach rechts die EU-Flagge, die Flagge des
Gaststaates und die Deutschlandflagge sehen. Deutschland als Gastgeber ist
immer am Ende, also ganz rechts gehisst, und EU als größere Einheit ganz links.
Eine Ausnahme bilden Anlässe wie
Botschafter-Akkreditierungen, bei denen die Flagge des Gastes erst in dessen
Anwesenheit gehisst wird. Dann gilt das militärische Zeremoniell. Dieses
schreibt vor, dass die Regel „von links nach rechts“ aus Sicht des Gastes zu
erfolgen hat. Für das Schloss Bellevue bedeutet das ein Umhissen der Flaggen
von Außenansicht zu Innenansicht. Dieses in aller gebührenden Form durch das
Flaggenkommando durchgeführte Umhissen kann einige Minuten dauern. Dabei
wird die EU-Flagge niedergeholt und am anderen äußeren Mast gehisst, die
Deutschlandflagge wird vom mittleren Mast niedergeholt und an dem Mast gehisst,
wo kurz zuvor noch die EU-Flagge wehte. Der mittlere Mast ist nun frei für die
Flagge des Gastes. Sind alle Botschafter akkreditiert, werden die Flaggen
wieder zurückgehisst, so dass mit Draufsicht auf das Schloss wieder die
Links-Rechts-Reihenfolge stimmt.
Heute fand auf dem
Truppenübungsplatz Lehnin südlich von Berlin das jährliche MilAtt-Schießen
statt. MilAtt ist die Abkürzung für Militärattaché. Das Wachbataillon ist vom
Ministerium beauftragt, einmal im Jahr diesen Schießwettkampf durchzuführen.
20 Verteidigungsattachés waren der
Einladung des Referats MEO I 4 gefolgt. Ein Tag in der Natur, ein Tag fernab
des Schreibtischs, ein Tag ohne das Schreiben von Berichten. Wobei, einen Bericht
wird wohl jeder im Anschluss geschrieben haben: Einen Bericht über das
Sturmgewehr G95 (HK416 von Heckler & Koch).
Das G95 gibt es schon länger bei
der Bundeswehr. Es war allerdings den Spezialkräften wie dem KSK vorbehalten.
Demnächst soll es flächendeckend in der Truppe das G36 ersetzen. Das G95 hat
mit seinen unter vier Kilogramm ein ähnliches Gewicht wie das G36, ist aber
kürzer und wirkt kompakter. Die Lackierung ist grünbraun (RAL 8000). Der Laie
würde von „sandfarben“ sprechen.
Das Magazin fasst 30 Patronen (5,56
x 45mm) und wird senkrecht in die Waffe eingeführt, obwohl es den Eindruck
vermittelt, man müsse es leicht angewinkelt von vorne aus einsetzen. Das vom
G36 bekannte Spannen entfällt. Nach Entsicherung ist die Waffe „Klar zum
Gefecht“. Gezielt wird durch eine Optik von EOTech, die den bekannten roten
Punkt sowie einen Kreis darum abbildet. Für weitere Entfernungen lässt sich
eine Vergrößerungsoptik davor klappen. Fällt die Optik aus, können die rechts im
45-Grad-Winkel angebrachten Kimme und Korn genutzt werden. Das G95 wird dann
auch in diesem Winkel geschossen.
Den Militärattachés standen 20
Patronen zur Verfügung. Damit sollten sie Ziele in unterschiedlicher Entfernung
bekämpfen und dabei auch die verschiedenen Zielvorrichtungen kennenlernen. Parallel
wurde die Granatpistole 40mm – angebracht an einem G36 – absolviert. Da das
Zielen damit nicht so einfach ist, gab es für jeden Treffer satte vier Punkte.
Viele Punkte gab es auch beim Schießen mit dem Scharfschützengewehr G82 (12,7mm)
und den Pistolen P1 und P8. Während die P8 die Standardpistole des
Wachbataillons ist, wird die P1 nur noch zu Protokolleinsätzen mitgeführt.
Besonderen Spaß hatten die Attachés mit dem schweren Maschinengewehr (12,7mm).
Viele hatten eine Waffe dieser Art noch nie geschossen. Jedem standen 150
Patronen zur Verfügung. Sieger des Wettbewerbs wurde der Verteidigungsattachéaus Slowenien.
Heute übergab Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier ein neues Fahnenband an das Wachbataillon. Dieses Fahnenband
wird nun bei sämtlichen Staatsbesuchen im Schloss Bellevue an der Truppenfahne
getragen.
Das Wachbataillon verfügt über 52
Fahnenbänder unterschiedlicher Staaten. Hinzu kommt das Fahnenband des Bundespräsidenten, das
gleichzeitig die Bundesrepublik Deutschland repräsentiert und damit eine
hervorgehobene Rolle einnimmt. Die anderen Fahnenbänder wurden von
Botschaftern und Repräsentanten der jeweiligen Staaten verliehen. Drei Fahnenbänder repräsentieren die Garnisonstädte des Wachbataillons und weitere stehen für die Teilstreitkräfte (Heer,
Marine, Luftwaffe), in deren Uniformen das Wachbataillon zu einem Einsatz
antritt. Bei Bataillonseinsätzen ist es üblich, dass alle drei Fahnenbänder der
Teilstreitkräfte an der Lochscheibe der Truppenfahne befestigt werden. Für
Traueranlässe gibt es schwarze Fahnenbänder.
Fahnenbänder, die oft genutzt
werden, unterliegen einem gewissen Verschleiß und müssen deshalb nach einigen
Jahren gewechselt werden. Das letzte Fahnenband des Bundespräsidenten hatte
seit 2008 seinen Dienst getan und die Anlässe der Bundespräsidenten Horst
Köhler, Christian Wulff, Joachim Gauck und Frank-Walter Steinmeier begleitet.
Die Übergabe des neuen
Fahnenbandes am Schloss Bellevue haben wir mit der Kamera begleitet:
Ergänzend dazu empfehlen wir unser
ausführliches Interview mit dem Kommandeur des Wachbataillons, Oberstleutnant
Maik Teichgräber, zu den Fahnenbändern des Wachbataillons:
Am 23. Mai 2025 fand zum wiederholten Mal ein Gelöbnis des Wachbataillons vor dem Berliner Abgeordnetenhaus.
Die in Berlin regierende CDU unter Kai Wegner und Cornelia Seibeld betont, dass
es ihr wichtig sei, der Bundeswehr mehr Aufmerksamkeit im zivilen Umfeld zukommen
zu lassen.
Am 23. Mai 2025 wurde eine Urkunde
zur Partnerschaft zwischen der Garde des österreichischen Bundesheeres und dem
Wachbataillon unterzeichnet. Eingebettet war das in einen Appell auf dem
Hubschrauberlandeplatz der Julius-Leber-Kaserne.
Die Beziehungen zwischen Garde und
Wachbataillon sind schon lange sehr eng. Es gibt Besuche hin und her und auch
gemeinsame Übungen im Gelände werden durchgeführt. Im Traditionsraum der Garde
in Wien geht der Besucher als erstes an einer Uniform des Wachbataillons vorbei.
Neben den Kommandeuren der
Schwestereinheiten war auch der Botschafter der Republik Österreich erschienen.
Er übergab bei diesem Appell ein neues Fahnenband ans Wachbataillon. Das
bisherige Fahnenband Österreichs war bereits in die Jahre gekommen und stark ausgeblichen.
Apropos Übergabe: Auch die
Wehrbeauftragte Dr. Eva Högl (SPD) war vor Ort. Sie gab uns das letzte
Interview ihrer Amtszeit. In dieser Woche hatte sie sich mit ihrem Nachfolger
Henning Otte (CDU) getroffen und ihm die Dienststelle des Wehrbeauftragten
übergeben. Sie zeigte sich erfreut, dass unter Demokraten so konstruktiv
zusammengearbeitet werden könne. Henning Otte war lange Zeit Mitglied des
Verteidigungsausschusses und tritt das Amt mit entsprechender Expertise an. Eva
Högl hatte sich nach anfänglicher, allgemeiner Skepsis sehr schnell
eingearbeitet und einen guten Draht zur Truppe aufgebaut. Sie war stets selbst
antwortfähig zu egal welchem Thema der Bundeswehr.