Montag, 23. Juni 2025

GEPARD Flugabwehrkanonenpanzer bekämpft Drohnen

Der Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD war von 1976 bis 2010 bei der Bundeswehr in Nutzung. Zeitgleich mit dessen Nutzungsende wurde die Heeresflugabwehrtruppe aufgelöst. In der Ukraine hat sich nun jedoch gezeigt, dass der GEPARD hervorragend zur Zerstörung von Drohnen geeignet ist. Konzipiert war er ursprünglich zum Schutz der kämpfenden Truppe vor niedrig fliegenden Kampfjets, Hubschraubern und bei Bedarf auch von Zielen am Boden. Er verfügt über zwei 35-Millimeter-Maschinenkanonen, die Luftziele bis 5.500 Meter und Erdziele bis 2.000 Meter bekämpfen. Als Basis für den GEPARD dient der Leopard 1.


Kürzlich hatte die Firma KNDS ukrainische Soldaten am GEPARD ausgebildet. Die Trainer rekrutieren sich zum größten Teil aus ehemaligen GEPARD-Kräften der Bundeswehr. Einerseits können sie ihre Expertise einbringen und zweitens haben sie die Gelegenheit, ihr geliebtes Waffensystem weiterhin zu bedienen. Das Dach dieser Ausbildungsprogramme für die Ukrainer bildet das Multinational Special Training Command (MN ST-C EUMAM UA). Im konkreten Fall ging es darum, nach einer kurzen theoretischen Ausbildung inklusive GEPARD-Simulator den praktischen Teil zu absolvieren. Dazu wurden Gruppen mit je drei Soldaten gebildet, die während der Übung abwechselnd die drei Positionen - Fahrer, Kommandant und Schütze - besetzen sollten. Anhand der gezeigten Fähigkeiten konnten die Trainer sehr gut erkennen, wer für welchen Platz am besten geeignet ist. Es ging hier also hauptsächlich um die Bedienung des GEPARD und nicht um Taktik. Trainer bestätigten, dass die Ukrainer hochmotiviert sind und sehr schnell lernen.

Einen Tag dieses Trainings haben wir mit der Kamera begleitet. Unser Bericht zeigt zunächst einen GEPARD für die Ausbildung der Fahrer. Anschließend werden die beiden Maschinenkanonen eines anderen GEPARD aufmunitioniert. Danach beziehen die GEPARDen ihre Feuerstellung. Parallel werden Drohnen als Ziele vorbereitet und gestartet. Die Drohnen sind mit Treffer-Sensorik ausgestattet. Mit kurzen Feuerstößen von drei bis acht Schuss soll die Drohne getroffen werden. Dauerfeuer hat sich beim GEPARD als wenig sinnvoll herausgestellt, weil die Rauchentwicklung die Sicht versperrt und den GEPARD für Feindkräfte zu schnell erkennbar macht. Die Trefferquote ist dennoch gut bei zeitgleicher Ersparnis von Munition. Die Bundeswehr nennt das „Feuerzucht“. Da es sich um eine Übung mit vordefinierten Trainingszielen handelte, wechselt zwischendurch die GEPARD-Besatzung. Zum Abschluss des Schießens ist ein Treffer zu sehen. Auch hier wieder der Klassiker der Bildberichterstattung: Als wir gerade zurück zum Beobachtungsturm fahren wollen und die Kameras nicht mehr bereit sind, gibt es den Treffer. Dieser wurde von einem Kameraden der Bundeswehr per Handy eingefangen. Anschließend geht es zurück zur Basis.

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 15. Juni 2025

Großer Zapfenstreich für den SACEUR General Cavoli

Heute Abend wurde der Supreme Allied Commander Europe (SACEUR), General Christopher G. Cavoli,im Bendlerblock mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet. Auch internationale Generale oder Admirale bekommen einen Großen Zapfenstreich, wenn sie über NATO- oder andere Kommandos mit Deutschland verbunden waren.

General Cavoli wurde 1964 in Würzburg geboren und ist ein General der United States Army. Er war in vielen internationalen Verwendungen tätig und hat sich maßgeblich um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit und Geschlossenheit der NATO verdient gemacht. Den Posten des SACEURs hatte er seit Juli 2022 inne. Die Formation des Großen Zapfenstreichs wurde diesmal durch den stellvertretenden Kommandeur des Wachbataillons, Oberstleutnant Ueberschaer, geführt.

Für die Serenade hatte sich der SACEUR folgende Stücke gewünscht: „U.S. Army Song“ – „The Army Goes Rolling Along“, „America the Beautiful“ und „Con Te Partirò“, das auch unter dem Titel „Time to say Goodbye“ als Ohrwurm fungiert.


Autor: Matthias Baumann

1. Nationaler Veteranentag am Reichstag in Berlin

Um den Reichstag herum fand heute der 1. Nationale Veteranentag statt.

Dieser besondere Gedenktag war lange überfällig. Er war leidenschaftlich und nachdrücklich von Veteranen, aktiver Truppe und Reservisten gefordert worden. Immer wieder gab es Initiativen verschiedener Veteranengruppen, die aber nur sehr zäh in die Entscheidungsgremien durchdrangen. Hinzu kam, dass das BMVg mit den unterschiedlichen Veteranengruppen fremdelte, die alle ihre eigenen Vorstellungen von Gedenkkultur hatten.

Die wichtigsten gedenkorte der Bundesw3ehr waren bislang das Ehrenmal der Bundeswehr am Bendlerblock, der „Raum der Stille“ und der „Wald der Erinnerung“. Wobei letzterer auf Initiative der Familien gefallener Soldaten im damaligen Einsatzführungskommando bei Potsdam eingerichtet wurde.

Der 1. Nationale Veteranentag war von Lebensfreude geprägt. Der Besucher tauchte sofort in ein buntes Treiben ein: junge Familien, Reservisten, Generale, Veteranen mit Motorrad, Bundeswehr-Sportler und Großeltern bildeten einen Mix aus Menschen, die in irgendeiner Weise Bezug zur Bundeswehr und deren Einsätzen haben. Auf der großen Bühne sprachen Spitzenpolitiker und die Militärseelsorge. Zudem gab es Konzerte und viel zu Essen. Veteranenverbände und andere thematisch passende Organisationen informierten an ihren Ständen und teilten Kugelschreiber, Pfefferminzdrops und Jutebeutel aus.

Unsere Interviewpartner zeigten sich durchweg erfreut über diesen guten Anfang in Sachen öffentlicher Gedenkkultur:


Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 11. Juni 2025

Dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Berlin

Heute wurde die Ministerpräsidentin des Königsreichs Dänemark, Mette Frederiksen, mit militärischen im Bundeskanzleramt begrüßt.

Das waren die dritten militärischen Ehren, die der neue Bundeskanzler Friedrich Merz durchführte. Er wirkte noch etwas unsicher. Hinzu kam die Aufgabe, einem Soldaten des Wachbataillons zum Geburtstag zu gratulieren. Dieser Gratulation geht immer eine lautstarke Begrüßung des Kanzlers voraus, die für Ungeübte besonders beeindruckend ist.


Mette Frederiksen ist seit Juni 2019 Ministerpräsidentin von Dänemark. Als Sozialdemokratin fährt sie in Sachen Migration einen Kurs, den hiesige Sozialdemokraten ganz weit rechts verorten würden. Der Kurs scheint aber erfolgreich zu sein und dem gesellschaftlichen Frieden in Dänemark zu dienen.

Autor: Matthias Baumann

Sri Lankas Präsident Anura Kumara Dissanayake bei Bundespräsident Steinmeier

Heute wurde der Präsident der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka, Anura Kumara Dissanayake, bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue empfangen.


Sri Lanka liegt an der Südspitze Indiens und hat eine sehr bewegte Geschichte. Diese war ab 1518 europäisch geprägt. Die jahrhundertelange Kolonialzeit endete 1948 mit dem Abzug der Briten. Heute hat Sri Lanka 21 Millionen Einwohner, die sich auf Sinhala oder Tamil verständigen. Präsident Dissanayake gehört der Kommunistischen Partei an und ist seit September 2024 im Amt.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 10. Juni 2025

Verfassungsschutzbericht 2024 in der Bundespressekonferenz vorgestellt

Heute wurde in der Bundespressekonferenz der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2024 vorgestellt.

Die begehrten und kurzweilig zu lesenden Bücher mit den 400 Seiten wurden heute besonders gut bewacht und durften offiziell erst mit Beginn der Pressekonferenz abgegeben werden. Normalerweise haben die Journalisten vorab noch zehn bis zwanzig Minuten Zeit, die Unterlagen zu sichten und ihre Fragen darauf abzustimmen. Diesmal nicht.

Schwerpunktmäßig drehte sich die Pressekonferenz mit Innenminister Dobrindt und Sinan Selen (Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, BfV) um ein mögliches AfD-Verbot und die Einflussnahme anderer Staaten auf Deutschland. Dabei wurden immer wieder Personen erwähnt, die sich niederschwellig von anderen Geheimdiensten anwerben ließen und bestimmte Aufgaben erfüllten. Der chinesische General Sun Tsu benannte diese Personen schon vor 2.500 Jahren als „todgeweihte Spione“, da sie keinen Teil der Strukturen ihrer Auftraggeber darstellen und daher nach getaner Arbeit fallen gelassen werden können. In anderen Kontexten hat sich der Begriff „nützlicher Idiot“ (useful idiot) etabliert.

Die anderen Phänomenbereiche Rechtsextremismus, Linksextremismus inklusive Klima-Aktivismus, Islamismus und ausländische Ideologie kamen nur am Rande vor und wurden auch nicht wirklich abgefragt.

Autor: Matthias Baumann