Donnerstag, 17. August 2017

Workshop-Serie zum Traditionserlass startet an der Führungsakademie in Hamburg

Den Diskussionen in unserem YouTube-Kanal folgend reduziert sich Tradition auf folgende Punkte: Pickelhaube, Karabiner und Stechschritt.

Traditionserlass Workshop Führungsakademie Hamburg
Workshop zum Traditionserlass an der Führungsakademie Hamburg - Ankunft der Ministerin
Heute startete an der Führungsakademie in Hamburg eine Workshop-Serie zur Überarbeitung des Traditionserlasses. Dieser war 1982 verfasst worden. Damals herrschte noch der Kalte Krieg. Regeln wie "Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen" (Ulrich de Maizière) dienten zur Abschreckung und damit zur Sicherung des Friedens. In den folgenden 35 Jahren gab es gravierende Veränderungen, die 1982 nicht abzusehen waren:

  • Wiedervereinigung
  • Armee im Auslandseinsatz
  • Frauen in der Bundeswehr
  • Aussetzung der Wehrpflicht
  • Internationale Kooperationen über die NATO hinaus

Bereits im Weißbuch 2016 wurde auf drei Seiten die Überarbeitung des Traditionserlasses angeregt. Das war zunächst nur eine Absichtserklärung und wurde durch neuerliche Vorkommnisse auf Truppenebene zur Chefsache. Auch diese reduzierten sich auf den Umgang mit Traditionen aus der frühen Mitte des 20. Jahrhunderts: Wehrmacht und Nationalsozialismus.

Tradition ist jedoch ein deutlich breiteres Feld mit vielen Referenzthemen. So waren sich die Teilnehmer in Hamburg darüber einig, dass Geschichte nicht gleich Tradition sei. Geschichte passiert und Tradition hält bestimmte Elemente dieser Geschichte fest. Daraus kann sich ein Brauchtum entwickeln.

Letztlich bestimmt die vorherrschende Ethik, welche Elemente der Geschichte als so wertvoll erachtet werden, dass sich daraus eine Tradition und ein Brauchtum extrahieren lassen. Die Diskussion über den Traditionserlass müsse deshalb bei der Ethik beginnen. Diese sei der Rahmen, in dem der Soldat sein Handwerk ausführt. Dieses Handwerk besteht nicht nur im Bohren von Brunnen oder der Hilfe bei Hochwasser.

Traditionserlass Workshop Führungsakademie Hamburg
Workshop zum Traditionserlass an der Führungsakademie Hamburg - Generalinspekteur Volker Wieker, Bundesministerin Ursula von der Leyen, Konteradmiral Carsten Stawitzki (v.l.n.r.)
Neben Ursula von der Leyen und Generalinspekteur Volker Wieker waren etwa 300 Teilnehmer in die Führungsakademie eingeladen worden. Darunter viele ausländische Offiziere, Professoren, Bundestagsabgeordnete, Beamte, ehemalige Generäle, Admirale, Offiziere von Leutnant bis Oberst und einige Generäle. Es war eine sehr heterogene Zusammensetzung aus allen drei Teilstreitkräften und sämtlichen Waffengattungen.

Mit ihren 62 Jahren ist die Bundeswehr inzwischen älter als die Reichswehr und die Wehrmacht zusammen. Durch verschiedene Einsätze hat sie geschichtliche Marken gesetzt, die durchaus traditionsstiftend sein können. Im Ausland beispielsweise werden Brücken nach deutschen Soldaten benannt und im Inland Schulen. Etwa 3.000 Angehörige der Bundeswehr waren im Dienst verstorben. Es fielen die Worte sacrificium und victima: Opfer im Sinne eines höheren Zieles oder Opfer eines Unfalls.

Traditionserlass Workshop Führungsakademie Hamburg
Workshop zum Traditionserlass an der Führungsakademie Hamburg - Teilnehmer aus dem Ausland
Beispiele aus Nachbarländern zeigten, dass Tradition nicht von oben diktiert werden könne. Per Erlass könnten nur Rahmenbedingungen geschaffen und Traditionen gefördert werden. Das eigentliche Bewusstsein entstehe jedoch auf Regimentsebene. Hilfreich sei dabei Kontinuität in vielfacher Hinsicht: Orte, Namen, Kameraden.

Nach den drei offiziellen Reden wurde auf Chatham-House-Rules umgeschaltet, so dass die heterogenen Diskutanten in den vier Panels frei und ungeschminkt ihre Meinung einbringen konnten. Ein sehr konstruktives Workshop-Klima, das durch hochkarätige Moderatoren geleitet wurde.

Es sind drei weitere Workshops geplant. Der nächste soll noch vor der Bundestagswahl beim Zentrum Innere Führung in Koblenz stattfinden. Bei so viel heterogener Kompetenz, die in einer respektvollen und konstruktiven Atmosphäre am Thema arbeitet, ist ein gut durchdachtes Endergebnis zu erwarten.

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 13. August 2017

3.000 Kilometer überzeugen vom VW Caddy Maxi

Der Sommerurlaub stellte uns vor eine logistische Herausforderung: 6 Personen, 3 Generationen, 1 Familie und 2 Reiseziele mit jeder Menge Potenzial für Besichtigungen vor Ort. Anhand der Daten des elektronischen Fahrtenbuchs wurde mit einem eigenen Auto, mit zwei eigenen Autos, mit Bahnfahrten und einem gemieteten 7-Sitzer gerechnet. Nachdem verschiedene Konstellationen durchgespielt worden waren, gab es einen klare Entscheidung:

Die Langstrecken in den Elsass und nach Westfalen sollten die beiden Omas und die Eltern mit dem Gepäck im VW Caddy Maxi absolvieren. Die beiden Kinder bekamen Bahn-Tickets. Am Urlaubsort sollte das Gepäck rausfliegen und damit Platz für die Kinder und einen regionalen Reiseleiter schaffen, also für insgesamt sieben Personen.

VW Caddy Maxi
VW Caddy Maxi
Bereits bei der Abholung an der AVIS-Station staunten wir über einige Details. Der lediglich per Fahrzeugklasse gebuchte 7-Sitzer sollte ein schwarzer VW Caddy Maxi mit Automatik und Navi sein. Dazu ein Diesel. Alles ohne den erwarteten Aufpreis. Er stand im Parkhaus und ließ sich problemlos bedienen. Schalter und Knöpfe befanden sich an den Orten, wo man sie vermutete. Nur die Spiegelverstellung war etwas filigran.

Auf der ersten großen Hauptstraße beschleunigte das Mehrzweckfahrzeug bis 80 km/h, obwohl ich eigentlich nur 50 fahren wollte. Das war eine gute Einstimmung auf die folgenden 800 km nach Straßburg. Die Kinder saßen bereits im Zug, während wir Taschen über Taschen und einige Koffer auf die dritte Sitzbank und in den Laderaum stapelten. Strickzeug, Kühltasche, Teekannen wurden zwischen die Omas gestellt und die Fahrt konnte beginnen.

VW Caddy Maxi
VW Caddy Maxi
Während der Ampelstart mit den 102 PS überzeugend war, empfand ich auf der Autobahn ein deutliches Defizit an Leistungsreserven. Deshalb schaltete ich auf S wie Sport und stellte fest, dass die einzige Sportlichkeit in der Motorik der Unterarm-Muskulatur bestand. Darauf regelte ich den Wagen auf eine Geschwindigkeit um die 120 km/h ein und versuchte weitestgehend vorausschauend zu fahren.

Meine Frau ging etwas akzentuierter mit dem Gas um und trieb den Caddy auf 160 km/h. Auf meinem Platz hatte ich nicht das Gefühl, dass der Wagen schwimmt oder andere unsichere Bewegungen macht. Er lag sicher auf der Straße. Irgendwann wechselten wir wieder und auch ich fuhr ihn mit 140 - 160 km/h weiter.

Das Navi reagierte auf die daneben angebrachten Tasten und Druck auf den Monitor. Die Bedienung erfolgte intuitiv, so dass die ständig benötigten Klick- und Touch-Folgen schnell verinnerlicht waren. Bemerkenswert waren auch die sehr präzisen und zeitnahen Mitteilungen zu Störungen auf der Strecke. Das bewahrte uns jedoch nicht davor, erst nach 11 Stunden am ersten Urlaubsziel anzukommen.

VW Caddy Maxi
VW Caddy Maxi - zweite und dritte Sitzreihe
In Straßburg wurden die sämtlichen Taschen und Koffer ausgeladen. Das schaffte Platz für die ortskundige Reiseleitung und die Kinder: 7 Personen. Wegen des guten Kartenmaterials im Navi waren Papierkarten zwar überflüssig, aber meine Schwiegermutter zog eine besondere Befriedigung aus der redundanten Unterstützung der Lautsprecher-Dame.

"Fahrt ja nicht schneller als 90", mahnten uns die Freunde aus Frankreich. Nun wurde der Tempomat interessant. Der VW Caddy Maxi hatte zwei Optionen: Limit, also Regelung der Vmax, und die übliche Fixierung einer Geschwindigkeit. Soweit wir das einschätzen können, hatte uns das bei den vielen Kilometern durch Frankreich vor Strafzetteln und hohen Zusatzkosten bewahrt.

VW Caddy Maxi
VW Caddy Maxi - Nachfüllung von AdBlue über den Einfüllstutzen (rechts)
Apropos Zusatzkosten: AdBlue sollte plötzlich nachgefüllt werden. Die Bedienungsanleitung verriet uns, dass der Caddy einfach nicht mehr den Motor startet, wenn das Diesel-Additiv AdBlue nicht innerhalb einer bestimmten Frist nachgefüllt werde. Das machte uns Angst. Für 11 Euro kauften wir das ätzende Zeug an einer französischen Tankstelle und füllten es im Motorraum nach. Die Betreiberin war sehr darauf aus, dass nichts vorbeikleckert. Das war nahezu unmöglich, so dass wir die Wirkung auf Plastik und Beton miterleben konnten. Die Sinnhaftigkeit von AdBlue könnte an anderer Stelle diskutiert werden. Vielleicht in Stuttgart, wo man sich besonders gut mit der vermeintlichen Schadstoff-Entfaltung moderner Diesel-Fahrzeuge auskennt.

In Frankreich lernte ich aber noch etwas anderes. Die Langeweile beim 90-Tuckern ließ meinen Blick auf den Schalthebel des Automatik-Getriebes schweifen. Plus und Minus waren dort abgebildet. D nach rechts und Plus oder Minus konnten geschaltet werden. Das probierte ich an einer der wenigen 110-Strecken aus und war zufrieden mit dem Ergebnis. Immerhin ersetzte es den S-Gang, der im 2-Liter-TDI-Caddy wohl für S wie schwach oder sinnfrei steht.

VW Caddy Maxi
VW Caddy Maxi
Im weiteren Verlauf erfuhren wir, wie man den nervigen Hinweis auf die AdBlue-Reichweite von 7.500 km wegklickt, wo der wichtige Knopf zum Ausschalten der Start-Stopp-Automatik sitzt und dass im Kombi-Instrument die angefahrene Himmelsrichtung gezeigt wird. Den Durchschnittsverbrauch konnten wir trotz zügiger Fahrweise auf 6,5 Liter Diesel absenken. Im Stadtverkehr liegt der 2,0-l-TDI BMT mit seinen rund 32.000 Euro Neupreis bei einem Liter mehr.

Der VW Caddy Maxi ist laut Zulassung ein Mehrzweckfahrzeug und nach diesen zwei Wochen Dauertest tatsächlich als solches bewährt. Auch unter Last hat er ein stabiles und gutes Fahrverhalten bis 160 km/h. Er bietet Platz für sieben Personen, Gepäck oder andere sperrige Zuladung. Erstaunlich ist auch das Überholprestige. Wenn der hohe Wagen mit den LED-Leisten unter den Scheinwerfern auf der linken Spur ankommt, machen andere Verkehrsteilnehmer Platz. Er strahlt offensichtlich eine höhere Präsenz aus als ein VW Phaeton.

Nach 3.091 km stellten wir den Wagen wieder bei AVIS ab. Allein der Umstieg in den BMW war etwas gewöhnungsbedürftig. Drehzahlmesser und Tacho sind beim VW Caddy vertauscht.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 4. August 2017

Best Ager überlebt den Europapark

Zu meinem 40. Geburtstag wurde ich in einen dieser großen Freizeitparks in Norddeutschland eingeladen. Die Kinder waren noch zu klein, um alle Attraktionen ausprobieren zu dürfen. Die Bahnen jedoch, die sie ausprobierten, brachten mich in die Nähe einer Situation, die bei Krankenkasse und Rentenversicherung beliebt ist: Herzinfarkt mit Todesfolge.

Traumatische Erinnerungen an eine scheinbar harmlose Einbaumfahrt schwirrten auch nach elf Jahren durch die Köpfe der Eltern. Die kleine Tochter saß damals angeschnallt vorne. Papa und anschließend Mama saßen unbefestigt hinten. Alles sehr gemütlich. Dann eine Almhütte mit Foto und dann - freier Fall mit Blick auf eine immer näher kommende aufgewühlte Wasserfläche. Aaaaaah. Mama und Papa hatten überlebt. Die Tochter freute sich, hatte aber keinen dritten Erwachsenen mehr für eine weitere Runde.

Europapark
Europapark - Eingangsbereich mit Silver Star im Hintergrund (C) Foto: Adrian Baumann
Elf Jahre später: Elsass, 2 Omas, 2 Teenager und 2 eingetragene Fahrer für das Mietauto. Meine Frau war froh, dass sie den Tag mit den Omas verbringen konnte, während ich mich der Herausforderung Europapark stellte. Ich wusste, dass die Kinder mit jeder Achterbahn fahren wollen, je gefährlicher umso besser. Ich fungierte als erwachsene Begleitperson.

Der Europapark in Rust ist für motorisierte Touristen ausgelegt. Deshalb wurden wir vor dem Parkplatz abgesetzt und die Omas samt meiner Frau entschwanden schnell unseren Blicken. Über uns rauschten die Gondeln des Silver Star, der größten Achterbahn des Europaparks. Wutsch, Ratter, Ratter, Wutsch, die nächste Gondel. Nach fünf Minuten hatten wir den Haupteingang erreicht. Tickets für Personen ab 12 Jahren kosten derzeit 47 Euro. Kinder zwischen 4 und 11 oder Senioren ab 60 zahlen 40,50 Euro.

Wir begannen mit einer soften Bootsfahrt. Das Schiff drehte sich mittig und wurde dabei seitwärts geschaukelt. Ganz nett für den Anfang.

Europapark
Europapark - Arthur verlässt die Höhle (C) Foto: Adrian Baumann
Dann ging es auch schon zur ersten der 15 Achterbahnen mit dem Namen Arthur. Artur bestand aus hängenden Gondeln mit vier sportlichen Sitzen nebeneinander, eingefasst in eine reptile Schale. Die Gondel wurde durch eine unterirdische Phantasiewelt mit vielen Zwergen oder sowas bewegt, schoss dann in die freie Natur hinaus und kam relativ bald wieder am Ausgangspunkt an. Gewartet hatten wir über eine halbe Stunde. Den wirklichen Achterbahn-Kick bekamen hier wohl nur Kinder aus dem 40,50-Euro-Segment.

Darauf stellten wir uns bei Gazprom an. Die Tafel zeigte eine voraussichtliche Wartezeit von 15 Minuten. Gazprom hat den blue fire Megacoaster gepowert. Alles sehr modern, blau, weiß, technisch. Nach den präzise avisierten 15 Minuten bestiegen wir eine Gondel mit mehreren Sitzreihen und fuhren sehr langsam durch eine Art Werkhalle. Es dampfte und ein Ingenieur mit wirrem Haar hantierte mit einem Schraubendreher am Elektrokasten. Dass das nicht gut geht, konnte man sich ausrechnen. Nicht jedoch, was tatsächlich folgen werde: Puff - schneller als ein Tesla beschleunigte der Wagen und drückte die kreischenden Insassen ins Freie. Vor uns eine blaue Schiene. Überschlag, Drehung horizontal und vertikal, Antäuschen von Entschleunigung und Beschleunigung in luftige Höhen und Seitwärtsneigungen, Foto, Kreischen, Zielpunkt.

Taumelnd verließen wir die Gondel und schwankten auf den Weg zurück. Meine Frau hatte gerade das Foto einer Kirche in Colmar an den Familien-Chat gesendet. Ich schrieb ihr, dass wir erst einmal die Gravitation ordnen müssten. Der blue fire Megacoaster wurde von uns zum Favoriten des Parks deklariert. Meine Tochter verweigerte die nächste Achterbahn. Alles aus Holz und 40 Minuten Wartezeit.

Europapark
Europapark - Holzachterbahn
Die grottige Wartezeit wurde durch einen Imbissstand und die Illusion eines schnellen Vorankommens versüßt. Unterhalb des Holzgebildes wand sich die Schlange durch eine auf Germanisch getrimmte Grotte. Die vor uns Anstehenden hätte man durch ein Gitterfenster greifen können. Doch sahen wir nicht, dass sie schon eine halbe Stunde Vorsprung hatten. Sehr clever gemacht: Wege konnten mit Bändern, Toren und Wänden verkürzt oder verlängert werden. Das Ansteh-System vor dem WC eines Broadway-Theaters dient vielleicht als Vorlage, ist aber in der Durchführung weit von den ausgeklügelten Wartebereichen im Europapark entfernt.

Nach 40 Minuten waren wir am Bahnsteig angekommen und ratterten mit der Gondel nach oben. Schon allein das markante Geräusch und die Fahrtrichtung - nach oben - ließen das Blut in den Adern erstarren. Fast so wie beim Hausarzt, wenn er bei eingestochener Nadel fragt, wo denn nun schon wieder die Ader sei und ob ich ihm heute kein Blut geben wolle.

Stichwort Hausarzt: Die Holzachterbahn ist wohl nur bedingt für Personen ab 50 geeignet. Bei einer der letzten Abfahrten holperte der Wagen so akzentuiert über die Schienen, dass ich jeden einzelnen Rückenwirbel spürte. Es gibt auch Bahnen, wo die Seitwärtsbewegung so ruckartig erfolgt, dass ein betagter Hals kurz vor dem Schleudertrauma steht. Best Ager und Senioren sollten sich daher Geschwindigkeit, Strecke und Bauart der Gondeln ansehen. Gondeln mit Kopfstützen eignen sich am besten, da sie wegen der fixierten Körperhaltung auch gewagte Loopings und Schräglagen ohne Bandscheibenvorfall oder Schleudertrauma überstehen lassen.

Europapark
Europapark - Silver Star (C) Foto: Adrian Baumann
In solch einer stabilen Sitzposition konnte auch der Silver Star powered by Mercedes absolviert werden. Auch bei Pegasus waren die Gondeln hervorragend auf die Mitfahrer abgestimmt. Einen besonders langen Fahrspaß bot Poseidon. Die Achterbahn war mit einer Wasserattraktion kombiniert. Nachdem die Leute einmal durchnässt worden waren, gab es eine zweite Achterbahntour und dann noch eine weitere ausgiebige Dusche.

Nach acht Stunden hatten wir fast alle 15 Achterbahnen ausprobiert und sprachen immer noch von der blauen Gazprom. Eine Werbewirkung, die ein ehemaliger Bundeskanzler wohlwollend zur Kenntnis nehmen würde. Aber auch der Name Europapark ist schlau gewählt. Trafen wir doch jede Menge Franzosen im Park. Europa verbindet eben. Wäre ja auch schade, wenn die Besucher-Klientel aus dem Elsass fern bleibt, nur weil der Park Schwarzwald, Heide oder Fantasia heißt. Europapark war wohl genau die richtige Entscheidung.

Europapark
Europapark - Themenwelt Russland mit gemütlicher Auffahrt innerhalb eines Turms und Abfahrt mit rotierender Gondel
Da die Omas und meine Frau uns pünktlich abholen wollten, eilten wir vorbei an den seniorengerechten Wasserbecken mit langsamen Schiffen, dem gemächlich bewegten Aussichtsturm, an Märchenwäldern und Themenwelten, Schießbuden und Eisständen, Wasser-Shows und dem per Laserstrahl geschützten Schatz der Queen.

Ein Tag an der Grenze zum Elsass neigte sich dem Ende zu. Das Tagesziel war für Omas, Eltern und Kinder erreicht. Beim eventuellen Aufsatz über das schönste Ferienerlebnis stehen der Europapark und Gazprom an erster Stelle.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 3. August 2017

Fort Rapp-Moltke sollte Straßburg schützen

"Da hatte der Soldat noch einmal Glück", sagte der Tour Guide und hielt uns das Fragment eines Patronengürtels unter die Nase. In einer der großen Patronen steckte quer ein kleineres Projektil. Der Gürtel hatte dem Soldaten das Leben gerettet. Obwohl wir auf französischem Territorium waren, sprach er fließend Deutsch. Der ehemalige Hauptmann der Bundeswehr stammte aus Bremen und hatte seine letzte Verwendung im diplomatischen Dienst. Seine Frau kommt aus Frankreich.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Schutz durch Patronengürtel
In einem kleinen Infocenter sahen wir zunächst eine Präsentation über die deutsch-französischen Konflikte des späten 19. Jahrhunderts an und konnten viele der historischen Exponate in die Hand nehmen. Interessant waren auch die preußischen Pickelhauben, deren divergent geformte Pickel die Waffengattung symbolisierten und die Säbelhiebe der Kavallerie vom Kopf ablenkten.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Test einer Pickelhaube
Der plüschige Jagdhund des nach Frankreich ausgewanderten Bremers schnüffelte mit uns durch die Vitrinen und blieb auch im weiteren Verlauf dabei. Zusammen überquerten wir den Festungsgraben zwischen der äußeren Mauer und dem eigentlichen Kampf- und Wohnkomplex.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Festungsgraben - links der Eingang zum Hauptkomplex
Der gepflasterte Weg führte nicht direkt auf das Tor zu, sondern in einem Halbkreis. Das Gittertor konnte schnell geschlossen und sicher arretiert werden. Dahinter befand sich eine große Holzplatte, die im Bedarfsfalle als weitere Tür nach oben gezogen werden konnte. Physikalisch ausgeklügelt hätte sie auch von einem Kleinkind bewegt werden können. Die Angreifer wären nach Überwindung der Gitterpforte in ein großes Loch gefallen und von oben beschossen worden.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Eingangsbereich mit Gittertor und weiteren Türen
Diese Befestigungsanlagen waren standardisiert. Um Straßburg herum wurden nach 1870 insgesamt 14 solcher Fortifikationen gebaut, um die Stadt nachhaltig zu schützen. Je nach geplanter Truppenstärke konnten die rechts und links neben dem Eingang befindlichen Mannschaftsräume ergänzt oder reduziert werden. Der Rest der Anlage war immer gleich. Somit konnten Soldaten schnell in andere Forts verlegt werden und kannten sich sofort aus. Küche, Toiletten, Arzt und Munitionsräume waren immer an der gleichen Stelle.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Gewölbe
Beim Bau der Anlage wurde zuerst eine Grube ausgehoben. In dieser Grube wurden die standardisierten Teile errichtet und anschließend die ausgehobene Erde draufgeschüttet. Bauzeit: 2 Jahre. Das Gebilde war sehr stabil und wurde von italienischen Baumeistern zusammengesetzt. Diese waren zu jener Zeit sehr begehrt, konnten aber in den Forts um Straßburg mit Münzen abgespeist werden, die nur innerhalb der Dienststelle zum Einkaufen nutzbar waren. Die Anordnung der Steine und Schlusssteine in den verschachtelten Gewölben war faszinierend.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Innenbereich
Wir stiefelten durch die spärlich beleuchteten Gänge, schauten in die Mannschaftszimmer, begutachteten alte Glasspritzen, schauten in die riesigen Kochtöpfe und versuchten die Schilder auf den Gewürzen zu übersetzen. Wir stiegen in den engen Beobachtungsturm, kurbelten Munitionskisten nach oben, hatten pelzige Spinnweben im Gesicht, schrammten den Rücken am Einschussloch einer Schnecke (mobiler Bunker für bis zu drei Soldaten) auf und beobachteten die Ziegen, die als Bio-Rasenmäher fungierten.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - Ziegen auf dem Gelände
Pulver und Geschosse wurden immer separat gelagert und erst im Einsatzfall zusammengebracht. Alles war bis ins Detail durchdacht. Einfache physikalische Gesetze wie Gewicht und Gegengewicht oder Druck und Gegendruck kamen zum Einsatz und ließen uns über die ausgereifte Cleverness der Uropa-Generation staunen. Massive Metallplatten dämpften die Druckwellen großer Geschosse - selbst auf den kollektiven Plumpsklos.

Selbst die Umgebung wurde genau analysiert und eventuelle Schlupflöcher für Angreifer entdeckt. Diese Unebenheiten wurden mit Boden ausgefüllt, so dass die Umgebung plan vor den Augen des Kanonen-Justierers lag. Die deutschen Kanonen hatten mit 8 Kilometern etwa die doppelte Reichweite der französischen Geschütze. Dafür hatten die Franzosen die ausgereifteren Gewehre.

Fort Rapp-Moltke Straßburg
Fort Rapp-Moltke bei Straßburg - drehbarer Beobachtungsturm und drehbares Geschütz von Krupp
Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich die Technik der Artillerie jedoch so weit, dass die Forts um Straßburg nur noch eine historische und theoretische Größe darstellten. Einige dieser Festungen wurden inzwischen gesprengt, andere dienen als Schießstand oder Museum.

Fort Rapp-Moltke wird auch gerne als Party-Location genutzt. Dazu dient einer der Bunker im äußeren Festungskomplex. Der rustikale Charme kann wohl auch von Otto Normalbürger für Hochzeiten und ähnliches gemietet werden. Fort Rapp-Moltke ist heute im Besitz eines Fördervereins, der einen homöopathischen Eintrittspreis verlangt und liebevoll per Ehrenamt die Anlage pflegt.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 21. Juli 2017

G20 war gestern - G30 rollt durch Berlin: BMW 530d Limousine

Zwei Wochen nach G20 in Hamburg war heute G30 in Berlin angesagt. Auch G30 birgt Potenzial zum Konflikt mit der Polizei in sich. In der aktuellen BMW 5er-Limousine G30 verliert der Fahrer jeglichen Bezug zur Geschwindigkeit. Bei gefühlten 40 km/h steht plötzlich eine 70 auf dem Tacho oder in der Frontscheibe. Aber der Reihe nach:

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 in Atlaszeder 0C2P und Sport Line 07AC
"Das wird eine Herausforderung für den Autofokus", dachte ich mir und bewunderte die Außenlackierung "0C2P Atlassilber" mit ihrer üppigen Metallic-Pigmentierung. Wir schlichen um das Fahrzeug und fanden keine Kratzer oder sonstige Beschädigungen. Der schwarze Fensterrahmen glänzte: Shadowline. Sehr sportliche Optik insgesamt. Kein Wunder, denn der Wagen war mit "07AC Sport Line" konfiguriert worden. Durch die Scheiben konnte ich die weiße Kontrastnaht erkennen, die sich im gesamten Innenraum wiederfand. Gesteppte schwarze Sportsitze - und dann diese weiße Naht!

Die Kundenbetreuerin wusste sehr viel über BMW 5er und 7er, kannte die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und hatte offensichtlich auch so einige dieser Fahrzeuge selbst getestet. So viel Kompetenz ist in klassischen Autohäusern ein Glücksfall. Dass die Frau ihr Handwerk versteht, hatte ich schon bei ihrem ersten Anruf bemerkt.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit Navigationspaket Connected Drive 07XP
Dann war sie endlich weg! Zündung an, Kinnlade runter: Auf dem Display erschien neben einem silbernen G30 ein "Willkommen, Herr Baumann". Ich startete den Motor und rollte langsam vom Hof. Haptik nahezu identisch mit dem Vorgängermodell F10. Die Sonne schien durch das Glasdach. Die knapp 75.000 Euro wurden zunächst durch die Wohngebiete von Marzahn bewegt. Am Rande einer Einfamilienhaus-Siedlung fand ich eine geeignete Location für die Fotos. Die Sportfelgen wurden positioniert und dann schlich und kroch ich um das Fahrzeug. Klick, Klick, die Location war wirklich gut.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit V-Speiche 635 in 19"
Mit etwa 30 Fotos im Kasten konnte die Tour fortgesetzt werden. Das nächste Ziel war die Autobahn. Auf dem Weg freute ich mich an der schnellen Reaktion des LIMIT-Tasters. Bei einem Fahrzeug, in dem man die Geschwindigkeit nicht spürt, ein sehr wichtiges Element zur Vermeidung eines Fahrverbotes. Ich schaltete die Fahrerlebnisse Comfort, Sport und Eco Pro durch und stellte fest, dass das Verhalten weitestgehend den Vorgängermodellen glich. Positiv fiel die Beständigkeit des abgeschalteten Start-Stopp-Modus auf. Diese ökologische Zwangsbeglückung deaktiviere ich generell als erstes.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit adaptivem Kurvenlicht 0524
Kurz vor dem blauen Schild der Autobahn-Auffahrt schwebte der Wagen durch ein Waldstück. Dadurch kam das ambiente Licht mit dem Konfigurationscode 04UR so richtig zur Geltung. Der dekorative Schlüssel war schon die ganze Zeit in der Ablage blau angeleuchtet worden. Nun fielen auch die blauen Streifen zwischen Holzleisten und Lederflächen auf. Ich fragte mich, was dem Wagen überhaupt zum aktuellen 7er, dem G11, fehlt.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30
Im Eco-Pro-Modus steuerte ich den G30 mit seiner 530d-Motorisierung in die Einfädelspur. Gangschalter nach links auf "S" und vorbei an den LKWs. Jetzt wollte ich es wissen. Der Reihen-Sechszylinder beschleunigte und beschleunigte. Der Tunnelblick erfasste die Geschwindigkeitsanzeige in der Frontscheibe und die linke Spur: 226 - 228 - Schwäche? Geht noch was? Ja, offensichtlich hatte das Getriebe noch einmal geschaltet - 240 - 250 - 252 - 256 - die elektronische Begrenzung für die Vorgänger bei 7er und 5er - 258 - 260! Und dann muss doch ein SUV auf die linke Spur wechseln. Seichter und gut dosierter Tritt auf die Bremse und schon waren wir, also der 530d und ich, wieder unterhalb der 200 km/h. Die Straßenlage war bis 260 km/h absolut sicher und das Radio mit Reaktion auf Geschwindigkeit und Windgeräusche automatisch etwas lauter.

BMW 530d Limousine G30
BMW 530d Limousine G30 mit Innovationspaket 07R7 inklusive Head-Up Display
Ich hatte genug erlebt und konnte schon bei der Abfahrt zur IGA die Autobahn verlassen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht lenkte ich den Wagen an der IGA vorbei und stoppte an einer Zapfsäule für Diesel. Die 40 Kilometer hatten gerade mal 5 Euro gekostet. Nach etwa einer Stunde stellte ich den Wagen auf dem Parkplatz der BMW-Niederlassung ab. Klack, die Spiegel klappten an und ich warf noch einen letzten Blick auf die Ledersitze mit Kontrastnaht: LCFK Dakota.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 20. Juli 2017

20. Juli: Gedenkstunde in Plötzensee und Gelöbnis im Bendlerblock

12 Pfennige für Porto, 1,50 Reichsmark pro Tag für die Haft und 300 Reichsmark für die Hinrichtung mussten die Angehörigen aufbringen. Im Hinrichtungsschuppen von Plötzensee wurde geköpft und gehängt. Die Scharfrichter bekamen ein Jahresgehalt von 3.500 Reichsmark und je Hinrichtung eine Prämie von 65 Reichsmark. Mit einer Hinrichtung pro Woche konnte das  Jahresgehalt verdoppelt werden. In den Jahren 1933 bis 1945 waren es fast 3.000 Menschen, die den Hinrichtungsschuppen mit seinen zwei kargen Räumen nicht lebend verließen.

Feierstunde Gedenkstätte Plötzensee 20. Juli 1944
Feierstunde in der Gedenkstätte Plötzensee anlässlich des 20. Juli

Der heutige 20. Juli ist die symbolische Gedenkmarke für alle Opfer der Nazi-Herrschaft. Er geht zurück auf den 20. Juli 1944, an dem Oberst i.G. von Stauffenberg eine Bombe zündete und vom sicheren Tod Hitlers ausging. Vieles war vorbereitet und lief zunächst nach Plan. Dann wurde die Nachricht verbreitet, dass Hitler noch lebe.

Damit kam der Umsturz ins Stocken. Generäle verweigerten sich dem Umsturz und noch am selben Abend wurden General Olbricht, Oberst i.G. von Stauffenberg, Oberst i.G. von Quirnheim und Oberstleutnant von Haeften wegen Hochverrats im Hof des Bendlerblocks erschossen. Generaloberst Beck sollte sich selbst töten. In den letzten Kriegsmonaten nach dem 20. Juli 1944 starben mehr Menschen als in den vorherigen fünf Jahren. Die Offiziere mit den Adelstiteln hatten das Lagebild wohl realistisch eingeschätzt.

Feierstunde Gedenkstätte Plötzensee 20. Juli 1944
Feierstunde in der Gedenkstätte Plötzensee anlässlich des 20. Juli
Heute waren neben Bundes- und Landespolitikern auch Angehörige der Opfer, Generäle und Offiziere der Bundeswehr sowie mehrere Botschafter erschienen. Der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Dr. Axel Smend, hielt eine glühende Rede gegen das Vergessen und für die Demokratie auf deutschem Boden. Beim Totengedenken und der Nationalhymne wurde auch Veteranen im Rollstuhl beim Aufstehen geholfen. Es war ihnen wichtig, sich für die Symbole des Gedenkens und der Demokratie zu erheben.

Beim Trommelwirbel wurden viele Kränze auf die vorbereiteten Gestelle gehängt und der jeweilige Repräsentant ordnete die Schleifen. Auch Ursula von der Leyen, die amtierende Chefin im Bendlerblock, war dabei. Anschließend gingen die Repräsentanten und interessierte Gäste in den Hinrichtungsschuppen.

Feierstunde Gedenkstätte Plötzensee 20. Juli 1944
Feierstunde in der Gedenkstätte Plötzensee anlässlich des 20. Juli
Die Sonne brannte auf die Schirme der geladenen Gäste. Die Musiker packten ihre Instrumente in den Bus. Botschafter warteten auf ihre Fahrer. Das Timing war perfekt für eine entspannte Fahrt zum Bendlerblock. Dort sollte das traditionelle Gelöbnis zum 20. Juli stattfinden.

Das Eintreffen der Ministerin in ihrem Hause war wohl das Startsignal zum Abriegeln sämtlicher Straßen um das Gelände an der Stauffenbergstraße. Das war deutlich bei der Parkplatzsuche zu erleben. Polizei und Feldjäger führten diesen Auftrag entspannt und sehr professionell aus. Für Besucher gab es spezielle Zugänge, wenn sie nicht ohnehin per Bus aus der Julius-Leber-Kaserne kamen.

Platzkonzert mit Oberstleutnant Kiauka und dem Stabsmusikkorps
Platzkonzert mit Oberstleutnant Kiauka und dem Stabsmusikkorps
Gegen 18:00 Uhr begann das Vorprogramm: Oberstleutnant Kiauka lud zu einem Platzkonzert ein und demonstrierte die Vielseitigkeit des Stabsmusikkorps. Etwa eine halbe Stunde lang untermalte er damit das Eintreffen der Gäste.

Feierliches Gelöbnis im Bendlerblock
Feierliches Gelöbnis im Bendlerblock
Um 19:00 Uhr begann das feierliche Gelöbnis. Erst zogen die Einheiten der Rekruten ein und positionierten sich auf der Süd- und der Westseite. Anschließend erschien das Wachbataillon mit dem Stabsmusikkorps. Heute wurden alle drei Teilstreitkräfte repräsentiert. Es folgte die Ministerin und die Zeremonie konnte beginnen.

Feierliches Gelöbnis im Bendlerblock
Feierliches Gelöbnis im Bendlerblock - Ursula von der Leyen gratuliert der Rekrutenabordnung
Soldaten auf Zeit schwören.
Freiwillig Wehrdienstleistende geloben.

Dazu trat eine Abordnung von sechs Rekruten an die Truppenfahne in der Mitte. Über Lautsprecher wurde der Text vorgelesen und die jeweiligen Uniformierten sprachen ihn laut nach. Es folgte die Nationalhymne und eine Foto-Session mit der Ministerin an der seidigen Truppenfahne mit den drei Bändern und der dicken Kordel am Rand.

Nach etwa einer Stunde verließen die Ministerin und die Gelöbnisformation des Wachbataillons den Platz. Die Einheiten der Rekruten riefen noch ihre jeweiligen Parolen. Dann fluteten die Angehörigen auf den Platz und der familiäre Teil des Abends war eingeläutet.

Videos:
Gedenkfeier in Plötzensee
Platzkonzert mit Oberstleutnant Kiauka und dem Stabsmusikkorps
Feierliches Gelöbnis zum 20. Juli

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 19. Juli 2017

William & Kate reisen im Zickzack durch Berlin

Dem Stadtteil Marzahn haftet bis heute das Image des sozialen Brennpunktes an. Da hilft auch die IGA 2017 mit ihren 750.000 Besuchern nur wenig. Dabei hat sich in den letzten 20 Jahren bei Bausubstanz, Wirtschaft, Lebensqualität und Beschäftigungsquote viel getan.

William & Kate Berlin-Marzahn Bolle Straßenkinder e.V.
Auch die Bronx hat sich in den letzten zehn Jahren massiv gewandelt und man fühlt sich im Untergrund New Yorks neuerdings sicherer als in der Bahn, die nach Köpenick oder Nikolassee unterwegs ist.

Deshalb ist es besonders honorig, dass das britische Prinzenpaar ausgerechnet Marzahn auf dem Programm hatte.

Monarchen umgeben sich gerne mit Kindern. Das trifft die Herzen der Leser der Apotheken-Umschau, der Aktuellen und anderer Zeitschriften, die beim Arzt ausliegen. Soziales Engagement zur Aufwertung des eigenen Standings? William und Kate hatten jedenfalls keine Berührungsängste. Ein kleiner Junge klammerte sich an den Prinzen und wollte ihn gar nicht mehr gehen lassen. Elternersatz?

William & Kate Berlin-Marzahn Bolle Straßenkinder e.V.
William & Kate in Berlin-Marzahn - Kinderhaus Bolle - Straßenkinder e.V.
Das heute besuchte Kinderhaus Bolle ist eine christliche Kinder- und Jugendeinrichtung, die neben der Arche in Hellersdorf einen wichtigen Dienst für den Bezirk leistet. Deshalb trug Eckhard Baumann, der Chef des Straßenkinder e.V. auch stolz die Bandschnalle seines Bundesverdienstkreuzes.

Mit Krawatte und Anzug ist er wohl nicht so oft in dieser Einrichtung zu sehen. Er war umschwärmt von Grundschülern, die vor wenigen Stunden ihre Zeugnisse bekommen hatten und nun ausgelassen hinter dem Haus Fußball spielten.

William & Kate Berlin-Marzahn Bolle Straßenkinder e.V.
William & Kate in Berlin-Marzahn - Kinderhaus Bolle - Straßenkinder e.V.
William und Kate sind ohne Zweifel die Sympathieträger der britischen Krone, wenn nicht sogar die Sympathieträger der modernen Monarchie. Diese ist vielerorts nur noch für repräsentative Zwecke zuständig. "Ach sind die schön. Aber die haben auch Probleme", redet die Oma und stellt ihre Kaffeetasse ab. Hat Kate sich an den Bauch gefasst? Ein neues Mutterglück? Hat William auf dem Serienfoto nach unten geschaut? Ehekrise? Der medialen Beobachtung entgeht nichts und doch sind es oft reine Spekulationen, die letztlich keinen wirklichen politischen Wert besitzen.

William & Kate Berlin-Marzahn Bolle Straßenkinder e.V.
William & Kate in Berlin-Marzahn - Kinderhaus Bolle - Straßenkinder e.V.
Prinz William, Herzog von Cambridge, und seine Ehefrau Catherine hatten heute ein straffes Programm. Sie bewegten sich relativ unstrukturiert durch die Stadt und sollten damit wohl die Größe Londons suggeriert bekommen:

12:30 Uhr Mittagessen mit der Kanzlerin
13:50 Uhr Brandenburger Tor
14:10 Uhr Holocaust-Gedenkstätte
15:20 Uhr Straßenkinder e.V. Marzahn
16:35 Uhr Schloss Bellevue
18:30 Uhr Gartenparty zum Geburtstag der Queen im Grunewald

Die Polizei hatte mit der Wegbereitung ordentlich zu tun. Der Wagen des Prinzenpaars und der Jaguar XJ des Botschafters hatten am Abend um die 200 Kilometer mehr auf dem Tacho.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 13. Juli 2017

Diplomatisches Korps fährt zum Sommerempfang nach Meseberg

Der Hubschrauber landete heute auf dem Sportplatz. Ganz Meseberg wird für die Termine der Bundesregierung verwertet. Weiträumig ist das kleine Dorf im Brandenburgischen abgeriegelt, wenn die Bundeskanzlerin und ihre Gäste im Barockschloss einkehren.

Diplomatisches Korps Sommerempfang 2017 Schloss Meseberg
Diplomatisches Korps - Sommerempfang 2017 - Schloss Meseberg
Der übliche Landeplatz neben dem Schloss war heute zugeparkt. Nicht etwa durch rüpelhafte Angler oder Badegäste, sondern durch die schwarzen Limousinen der 148 geladenen Botschafter, Geschäftsführer ad interim und Vertreter von Organisationen wie dem Souveränen Malteser-Ritterorden.

Nach vielen Tagen mit Regen und Hagel kam an diesem 13. Juli die Sonne heraus und spielte mit den Schatten am Schloss und im Garten. Ein schwarzer Wagen nach dem anderen rumpelte über das Kopfsteinpflaster zum Schloss, auch die Kolonne der Kanzlerin war dabei. Vom Sportplatz zum Schloss hat schon einen leichten aristokratischen Duft.

Als der initiale Anruf kam, durfte die Presse in den Garten. Fast bedrohlich sah die Front der Kameraleute aus. Die letzte Etappe war die Freitreppe zum Gartensaal. Der Gartensaal ist einer der größten Räume des Schlosses und diente heute für das Defilee. Während sich die Botschafter im Eingangsbereich drängten, setzten wir uns auf die Bank gegenüber der Markierung für die Kanzlerin. Jeder hat seinen Platz und der ist entweder mit Klebepunkten oder Kreppband auf dem Boden - in diesem Falle dicker Teppichboden - vorgegeben.

Diplomatisches Korps Sommerempfang 2017 Schloss Meseberg
Diplomatisches Korps - Sommerempfang 2017 - Schloss Meseberg - Defilee im Gartensaal
Zuerst wurde die Presse begrüßt. Danach wurde die Tür geöffnet und der bunte Reigen mit dem Apostolischen Nuntius des Heiligen Stuhls eröffnet. Es folgten weitere Botschafter in der Reihenfolge ihrer Akkreditierung. Ihnen schlossen sich die Geschäftsführer ad interim an. Die Sommerzeit wird gerne genutzt, Botschafter zu (v)ersetzen. Das muss keine Strafe sein, sondern kann am üblichen Wechselturnus des jeweiligen Außenministeriums liegen.

Diplomatisches Korps Sommerempfang 2017 Schloss Meseberg
Diplomatisches Korps - Sommerempfang 2017 - Schloss Meseberg - Defilee im Gartensaal
Neue Botschafter werden in der Reihenfolge ihrer Ankunft in Deutschland beim Bundespräsidenten akkreditiert. Nach dieser Reihenfolge richtet sich auch ihre Defilee-Position. Alle werden gleich behandelt und nach diesen zeitlichen Gesichtspunkten sortiert.

Diplomatisches Korps Sommerempfang 2017 Schloss Meseberg
Diplomatisches Korps - Sommerempfang 2017 - Schloss Meseberg - Defilee im Gartensaal
Die Kanzlerin war trotz ihres hektischen Alltags sehr entspannt und begrüßte auch die Botschafter aus Ländern mit schwierigen Beziehungen sehr freundlich. Mit einem "Grüß Gott" stürmte der Botschafter Österreichs herein. "Habe ich gestern gerade getroffen", sagte Angela Merkel mehrfach, wenn Grüße des jeweiligen Präsidenten ausgerichtet wurden. Einige Händedrücke dauerten so lange, dass Protokollchef Jürgen Mertens durch Aufruf des nächsten Botschafters das jähe Ende der Begrüßung einleiten musste.

Apropos Jürgen Mertens: Er hatte den G20-Gipfel protokollarisch vorbereitet und wurde mit herzlichem Dank durch die Kanzlerin verabschiedet. Mit G20 hatte er sein Meisterstück des Protokolls geliefert und verlässt nun auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn diesen Posten.

Diplomatisches Korps Sommerempfang 2017 Schloss Meseberg
Diplomatisches Korps - Sommerempfang 2017 - Schloss Meseberg - Botschafter zwischen Gartensaal und See
Nach dem Defilee standen die Botschafter draußen vor der Freitreppe zum Gartensaal. Zuerst hielt die Bundeskanzlerin eine Rede und dankte neben dem Protokollchef auch den Botschaftern für ihre Arbeit. Es folgte die Rede des Apostolischen Nuntius - auf Deutsch. Dann wurde mit einem lauten Pling angestoßen und der gesellige Teil des Abends eröffnet. Überall im Garten waren Stehtische aufgebaut und Kellner liefen mit Getränken und Häppchen herum. Es gab auch Königsberger Klopse.

Diplomatisches Korps Sommerempfang 2017 Schloss Meseberg
Diplomatisches Korps - Sommerempfang 2017 - Schloss Meseberg - Rede des Doyen
Die Presse verließ das illustre Treiben. Draußen warteten die Chauffeure. Die französische Botschafterin war etwas später erschienen wegen des Deutsch-Französischen Ministerrates am Vormittag in Paris. Ihr schwarzer Citroen parkte zwischen den Blaulicht-Limousinen der Bundesregierung. Einige Botschafter machten sich auf den Weg. Bis zur Autobahn verfolgte ich ungeplant einen schwarzen BMW 730d Facelifter in der Langversion mit Null-Eins-Kennzeichen.

Video:
Sommerempfang des Diplomatischen Korps in Meseberg

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 6. Juli 2017

Xi Jinping, Pandas und G20

Der Besuch von Xi Jinping erinnerte schon sehr an eine Dreierbeziehung mit Eifersuchtseinlage:

Es begann damit, dass der chinesische Staatspräsident am Dienstag mit einem roten Teppich, einem Ehrenspalier und 21 Salutschüssen in Berlin-Tegel empfangen wurde. Seine Maschine war beim Landeanflug von zwei Eurofightern eskortiert worden. Pünktlich mit dem ersten Kanonenschuss überflogen diese das Areal des TXL. Dann stieg Xi Jinping mit seiner Gattin, Peng Liyuan, in die Mercedes-Stretchlimousine und brauste eskortiert von vielen weiteren schwarzen Fahrzeugen in die City.

China Staatspräsident Xi Jinping Berlin
Chinas Staatspräsident Xi Jinping - Militärische Ehren im Schloss Bellevue
Am nächsten Tag ging es weiter mit den Ehren. Das Wachbataillon war standesgemäß mit allen drei Teilstreitkräften im Garten des Schlosses Bellevue angetreten. Das Schloss war weiträumig abgesperrt und die umliegenden Straßen und Plätze mit roten Fahnen beflaggt. Im Schlossgarten standen Kinder. Sie sangen und winkten dem Präsidenten zu. Das gefiel ihm gut.

China Staatspräsident Xi Jinping Berlin
Chinas Staatspräsident Xi Jinping - Kinder im Schloss Bellevue
Am Nachmittag wurde es besonders kuschelig. Die Kanzlerin nahm den Gast mit in den Zoo. Dort wurden die neuen knuffigen Bambusfresser, auch Pandas genannt, offiziell begrüßt und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Seitdem die amerikanische Politik für Europäer nicht mehr berechenbar erscheint, muss ein neuer starker Partner her. China erweckt den Eindruck eines passenden Ersatzes. Die entsprechende Stimmung wird durch staatliche Ehrenerweise, singende Kinder und plüschige Bären erzeugt. Jetzt haben wir es dem Trump mal so richtig gezeigt!

China Staatspräsident Xi Jinping Berlin
Chinas Staatspräsident Xi Jinping - Ankunft in Tegel - 21 Salutschüsse und 2 Eurofighter
Damit aber nicht genug: Donald Trumps Eintreffen bei G20 in Hamburg verlief im Kontrast zu Xi Jinping. Es gab zwar einen roten Teppich, dafür aber kein Ehrenspalier, keine Salutschüsse, keine Eurofighter, keine Stretchlimo und nur einige Politiker aus der zweiten und dritten Reihe. Die miese Stimmung war dem US-Präsidenten anzusehen. Erst auf halber Treppe schaute er kurz in die Kameras und winkte notgedrungen. Seiner Frau wurde ein kleiner Blumenstrauß in die Hand gedrückt. Dann verschwanden sie in einem gepanzerten Hubschrauber.

Im Radio wurde bezüglich G20 schon von "19 gegen 1" geredet. Der eine Gegner war in diesem Fall nicht Nordkorea, sondern die USA. Schade eigentlich. Auch Donald Trump hätte sich bestimmt über ein wenig Anerkennung gefreut. Gehört es doch zum diplomatischen Geschick, auch schwierige Gesprächspartner mit Freundlichkeit und Wertschätzung zu Verhandlungsergebnissen zu motivieren, die bei blanker Konfrontation nicht zu erwarten sind.

Videos:
Ankunft Xi Jinping in Berlin-Tegel
Militärische Ehren für Xi Jinping im Garten von Schloss Bellevue

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 5. Juli 2017

Moon Jae-in trifft sich zum Abendessen mit Angela Merkel

Es passte zum Namen des südkoreanischen Staatspräsidenten, dass sich die Bundeskanzlerin am Abend mit ihm traf. An diesem lauen Sommerabend stand die Sonne noch hoch am Himmel und beleuchtete die weiße Fahne mit Yin und Yang.

Staatspräsident Südkoreas Moon Jae-in Berlin
Staatspräsident Südkoreas Moon Jae-in besucht Berlin
Diese blau-roten Gegenpole sind in Korea bis heute präsent. Während das kommunistische Nordkorea gerade wieder mit einem Raketentest provoziert hatte, schlägt man sich im südlichen Teil des Landes mit den Herausforderungen westlicher Demokratie herum.

Moon wurde 1953 geboren und ist seit dem 24. März 2017 Präsident des Landes. Seinem Vater war die Flucht aus Nordkorea gelungen, so dass Moon Jae-in die Möglichkeit zum Studieren hatte und ohne politische Erbzwänge an die Spitze des Staates gelangte.

Der 64-jährige Staatschef setzt sich für einen konstruktiven Dialog mit Nordkorea ein. Er strebe keine Wiedervereinigung an, sondern eine gute Nachbarschaft. Den jüngsten Raketentest bewertet Moon als Belastung der mühevoll aufgebauten Annäherung zum Norden. Er fordert ein geschlossenes Vorgehen der Weltgemeinschaft, sieht sich dabei jedoch selbst in einer Führungsverantwortung.

Staatspräsident Südkoreas Moon Jae-in Berlin
Südkoreas Staatspräsident Moon Jae-in besucht Angela Merkel in Berlin
Der Südkoreaner geht zudem auf Distanz zur USA. Kein Wunder also, dass sich die Kanzlerin ausgerechnet heute mit ihm traf. Wenige Stunden nach dem Bärchen-Streicheln mit Xi Jinping und einen Tag vor der angespannten Begegnung mit Donald Trump tat dieses Abendessen gut.

Video:
Militärische Ehren für Moon Jae-in im Ehrenhof des Kanzleramtes

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 28. Juni 2017

Viersterne-General Werner Freers mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet

Und wieder geht ein Viersterne-General in den Ruhestand. An gleicher Stelle wurde im März 2016 General Domröse verabschiedet. Gestern war es Werner Freers. Mit vier goldenen Sternen auf der Schulter hat er das höchste EdeKa erreicht, das ein Bundeswehrsoldat erreichen kann. EdeKa steht für das Ende der Karriere.

Großer Zapfenstreich General Freers
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von General Werner Freers
Werner Freers war zuletzt Befehlshaber des Obersten Hauptquartiers der Alliierten Streitkräfte Europas. Schon lange ergänzen sich die europäischen Armeen mit Material und Fachkompetenz. Dadurch müssen nicht alle notwendigen Ressourcen von jedem Land selbst vorgehalten werden. Deutschland ist stark bei der Logistik, den Sanitätsdiensten und der Unterstützung aus der dritten Dimension, also der Luft.

General Freers war 1973 in die Bundeswehr eingetreten. Er studierte und wurde dann zum Hubschrauberführer ausgebildet. Bis 2012 hatte er viele nationale und internationale Stationen durchlaufen, beispielsweise als Kommandeur der Luftmechanisierten Brigade 1 in Fritzlar, als Kommandeur der Kabul Multinational Brigade sowie als Stabsabteilungsleiter Planung im BMVg.

Von 2010 bis 2012 fungierte er als Inspekteur des Heeres und machte sich um die Neuausrichtung des Heeres verdient. 2012 ging er in seine jüngste Verwendung als Chef des Stabes Supreme Headquarters Allied Powers Europe.

Großer Zapfenstreich General Freers
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von General Werner Freers
Die Anzahl der Soldaten zum Großen Zapfenstreich musste wegen der Baumaßnahmen im Bendlerblock etwas reduziert werden. Das fiel aber nicht weiter auf. Die mit dem Fackelschein und den Musikstücken erzeugte Stimmung kam gut zur Entfaltung. Unter Jubel und Applaus wurde Werner Freers von den anwesenden Gästen verabschiedet und rollte dann mit einer Blaulicht-Eskorte vom Hof.

Ein Großer Zapfenstreich dauert etwa eine halbe Stunde. Er enthält neben den typischen Elementen wie "Helm ab zum Gebet" drei Wunschlieder des Geehrten. Gestern Abend wurden "Des Großen Kurfürsten Reitermarsch" von Cuno Graf von Moltke, "Verleih uns Frieden gnädiglich" von Johann Sebastian Bach und "Flieger, grüß mir die Sonne" von Allan Gray gespielt. Oberstleutnant Kiauka dirigierte und Oberstleutnant Bernardy kommandierte den Fackelzug.

Video:
Großer Zapfenstreich zur Verabschiedung von General Freers

Autor: Matthias Baumann