So leitete eine Dame mit großer Brille und orangenen Haaren ihre Frage an Tesla-CEO Elon Musk ein. In Tagen, wo ein deutscher Konzern im Verdacht der Abgaswertmanipulation steht, ist der Hersteller des weltweit innovativsten Elektroautos ein gefragter Mann. Die Schlange vor dem Bundeswirtschaftsministerium war heute gut 200 Meter lang, fast so als wäre ein Popstar oder der griechische Finanzminister zu Gast.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm |
eMobility ist in Deutschland eine Bekenntnisfrage. Sigmar Gabriel konnte viele der im Block gestellten Fragen wiederholen und hakte konsequent nach, wenn ihn die jeweilige Frage selbst interessierte.
Elon Musk wurde vom Wirtschaftsminister als "da Vinci der Moderne" angekündigt, dessen Besuch eine besondere Ehre sei. Der Tesla-Chef wirkte dennoch natürlich und bodenständig und lobte Deutschland für seine Vorreiterrolle bei der Solarenergie. Er selbst motiviere sich jeden Morgen damit, dass er gerne etwas Neues schaffen wolle. Sein Fernziel sei eine "self-sustaining civilization" auf dem Mars. Die dafür vorgesehenen Technologien wurden von Sigmar Gabriel jedoch etwas ambivalent bewertet.
Tesla-Chef Elon Musk bei #wirtschaftfm |
Laut Elon Musk sei auch das Verhältnis von Preis und Leistung entscheidend. Null wäre unpassend und zu teuer gehe auch nicht. Der Preis müsse einfach stimmig sein. Zudem empfahl er eine weitere Verteuerung von CO2.
Unstimmigkeiten zwischen Tesla und der EU gebe es bei den Lademöglichkeiten. Die EU habe eine Norm entwickelt, an die sich alle Hersteller aus Europa halten sollen. Tesla hat eigene Adapter und lädt seine Fahrzeuge auch deutlich schneller nach als die (Kurzstrecken-)Fahrzeuge des alten Kontinentes. Die Begeisterung der Tesla-Driver ist wohl deshalb so nachhaltig, weil ein Tesla durchaus 600 Kilometer mit einer Ladung fahren kann. Da haben die Europäer noch etwas Nachholbedarf.
Videomitschnitt des BMWi
Autor: Matthias Baumann