Samstag, 7. Juni 2014

BMW i3 und i8 - Wir basteln uns ein Bio-Auto

Mit "Basteln" haben wohl nur die dreizehn Kilogramm Klebstoff etwas zu tun, mit denen die Carbonteile des BMW i3 zusammengefügt werden. Die extrem stabilen und zugleich sehr leichten Elemente des Grundgerippes werden nicht verschraubt, sondern verklebt.

Sofort tauchte die Frage auf, wie denn die alltäglichen Parkplatzrempler oder "Blechschäden" bei solch einem Fahrzeug repariert werden? Muss der Wagen dann dem Recyclingprozess zugeführt werden? Nein, die verblüffende Antwort inklusive Praxisteil wurde uns gegeben, jedoch erst am Ende der mehrstündigen Werksführung durch die i-Produktion in Leipzig.

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
BMW i8 auf der AMI Auto Mobil International
Gestern hatten sich auf Einladung des BMW Excellence Clubs etwa 100 Fahrer des aktuellen BMW 7er (F01) zu einem Erlebnistag in Leipzig eingefunden. Dieser begann mit einer Werksbesichtigung, wurde mit einem Besuch der AMI Auto Mobil International fortgesetzt und endete mit der Präsentation von drei Produktneuheiten.

Zur Werksbesichtigung teilten wir uns in kleinere Gruppen auf. Unsere Gruppe schaute sich zunächst den Karosseriebau an. War man von der Produktion der BMW 1er und 3er noch einen erheblichen Funkenflug gewohnt, ging es hier deutlich ungefährlicher zu. Große Industrieroboter drehten, säuberten und beklebten die schwarzen Fahrzeugteile und reichten Sie an die nächste Station weiter.

Dann sahen wir ein Montageband mit Holzfußboden. Daneben standen an mehreren Stationen echte Menschen. Diese wirkten in der Wahrnehmung des Laien recht entspannt und sahen aus, als würden sie neben dem Band Pause machen. Diese Pause dauert jedoch maximal 5,5 Minuten. Dann geht das Band weiter und plötzlich greifen die Mitarbeiter nach Gerätschaften oder Einbauteilen und gehen emsig ans Werk. Sollten die 5,5 Minuten an einer Station nicht ausreichen, kann die Reißleine gezogen werden und ein Universalmitarbeiter eilt als Helfer hinzu.

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
BMW i8 auf der AMI Auto Mobil International
Ein BMW i3 besteht aus etwa 2.000 Bauteilen und benötigt etwa 20 Stunden, bis er komplett zusammengeschraubt - pardon - geklebt ist.

Der BMW i8 wird noch eine Stufe effizienter produziert. Er benötigt nur eine Fertigungsstrecke. Eine Höchstleistung an Ingenieurswissen und Steuerungstalent. Präzise greift ein Prozess in den nächsten. Prüfroboter und tägliche Crashtests sorgen für eine zeitnahe Erkennung von Schwachstellen und ermöglichen somit eine reibungslose Nachjustierung bei Produktionsabläufen und Materialien.

Wo wir gerade bei Materialien sind: bei der Produktion der i-Modelle wird ein extrem hoher Wert auf Nachhaltigkeit und Innovation gelegt. So kommen schnell wachsende Pflanzen wie Eukalyptus oder Kenaf zum Einsatz. Im i3 sind 479 recycelte Getränkedosen verbaut. Diese untypischen Materialien verleihen den Fahrzeugen eine sehr individuelle Note.

Der erhebliche Entwicklungsaufwand wird jedoch durch ein reges Kundeninteresse belohnt. Insbesondere der rein elektrisch betreibbare BMW i3 folgt dem allseits thematisierten Urbanisierungstrend. Der BMW i8 dagegen hat aktuell eine rein elektrische Reichweite von etwa 30 Kilometern, weshalb er definitiv noch auf seinen 3-Liter-Diesel-Motor angewiesen ist. Den Hilfsmotor gibt es beim BMW i3 nur optional.

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
Probesitzen im BMW i8 auf der AMI in Leipzig
Zur Wartezeit nach Bestellung wollte sich BMW nicht äußern. Die Presse rede jedoch von einem halben Jahr.

Wer sich nun fragt, wo die Antwort auf die Frage nach dem Unfall mit Carbonkarosserie bleibt, hier ist sie:

Gemäß Unfallstudien werde 90% der Schäden bereits von der sogenannten Außenhaut abgefangen. Sollte dann doch einmal etwas am Grundgerüst beschädigt worden sein, kann das Carbonteil an Sollschnittstellen aufgetrennt und partiell ersetzt werden. Die Fixierung der Teile erfolgt dann mit Alubrücken.

Wer die Außenhaut eines normalen Blechautos kennt, kann sich gar nicht vorstellen, dass 90% von diesen sichtbaren Teilen abgefangen werden. Parkrempler hinterlassen bekanntermaßen Dellen an der Tür, Kastanien hinterlassen Einschläge im Dach. Auf Hagelschäden wollen wir hier gar nicht weiter eingehen.

Bei einem Praxistest an der lackierten i3-Tür konnten wir uns jedoch von der Stabilität und Verformungsresistenz überzeugen. Auch harte Einschläge mit der Faust ließen die Tür an der Berührungsstelle nur minimal nachgeben und danach sofort wieder in der bisherigen Schönheit erstrahlen. Für gestresste Manager könnte sich die i-Karosse zu einem Punching-Ball-Ersatz entwickeln.

Parkrempler und Hagelschäden ade!

Auf den Fahrten über das Werksgelände konnten wir die vielen Grünflächen mit etwa 3.000 Bäumen und die werkseigenen Windräder sehen. Es soll auch eine Schafherde geben, die die Mäharbeiten ausführt. Wir erfuhren zudem, dass das Werksgelände doppelt so groß sei wie die Innenstadt von Leipzig und etwa 740 Fahrzeuge plus i3 und i8 täglich vom Band laufen.

BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
Rundgang auf der AMI Auto Mobil International in Leipzig
Anschließend wurden wir zur AMI Auto Mobil International auf dem Messegelände Leipzig gebracht. Nach einer Erfrischung in der BMW-Lounge schauten wir uns die Neuheiten am Fahrzeugmarkt an und saßen in einigen interessanten Autos zur Probe. Auf einer Freifläche konnten wir den Sound von 500-PS-Maschinen genießen.

Genießen konnten wir nach unserem Rundgang auch ein vom BMW Excellence Club organisiertes Flying Buffet, bei dem die 7er-Fahrer über ihre Fahrzeuge schwärmen und mit leitenden BMW-Mitarbeitern aus Kundendienst und Technik ins Gespräch kommen konnten.

Danach ging es wieder zum BMW-Stand, wo Tische, eine kleinen Bühne und die Neuvorstellungen aufgebaut waren. Das Licht war gedimmt, Livemusik klang durch die Halle und die AMI gehörte jetzt nur noch dem BMW Excellence Club. Wein, Sekt, Flying Buffet und ein gut gestaltetes Abendprogramm erfreuten die Gäste. Es wurden Produktvideos gezeigt und hochkarätige BMW-Manager zu den Neuheiten interviewt.

Den krönenden Abschluss bildete eine aus Sand entwickelte Story über die neuen BMW i3 und i8.

Ein sehr gelungener Abend, der uns fast vergessen ließ, dass wir nicht mit dem BMW 7er vor Ort waren, da dieser nun schon die fünfte Woche wegen Diebstahlreparatur in der BMW-Niederlassung steht.

Autor: Matthias Baumann

BMW i8 BMW Excellence Club AMI Auto Mobil International
Abendveranstaltung des BMW Excellence Club auf der AMI Auto Mobil International in Leipzig

Dienstag, 3. Juni 2014

Tatsachen und Wahrnehmung - Norbert Lammert in der Konrad-Adenauer-Stiftung

"Nicht die Tatsachen bewegen die Welt, sondern deren Wahrnehmung". Mit diesem alten Zitat reagierte Bundestagspräsident Norbert Lammert auf den Impulsvortrag von Dr. Dr. h.c. Manfred Gentz, Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, beim heutigen Podiumsgespräch in der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Bundestagspräsident Norbert Lammert Konrad-Adenauer-Stiftung
Nico Lange, Prof. Dr. André Habisch und Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert in der Konrad-Adenauer-Stiftung

Manfred Gentz hatte zunächst den tendenziösen und an Sachverstand mangelnden Journalismus in Deutschland kritisiert, ging dann auf eine neue "Compliance-Hysterie" in Unternehmen ein, welche ein sinnvolles gesellschaftliches Engagement verhindere und schloss mit einem Appell an die Medien, mehr auf Persönlichkeiten als auf Einschaltquoten zu achten. So manch ein Hidden Champion falle durch das mediale Raster, da sich die dahinter stehende Persönlichkeit eher bescheiden gibt und deshalb nicht wahrgenommen werde.

Firmen, Verbände und Kirchen strahlen nicht durch sich selbst, sondern durch deren Persönlichkeiten. Diese Persönlichkeiten strahlen eine Symbiose aus Kompetenz und Charakter aus.

Bundestagspräsident Norbert Lammert Konrad-Adenauer-Stiftung
Norbert Lammert in der Konrad-Adenauer-Stiftung
"Wahrnehmung" war dann auch das Stichwort für Norbert Lammert, der die Differenz zwischen Tatsachen und individueller Betrachtung insbesondere in Sicht auf die deutsche Wirtschaft und die Politik als besorgniserregend empfand. Interessant sei dabei, dass Menschen das Vertrauensverhältnis zu ihrer direkten Umgebung wie Arbeitgeber oder Regionalpolitik nicht auf bundesweite Vorgänge zu adaptieren vermögen.

Die Diskussion über Firmen wie Siemens, Springer, Grundig und andere, die zwar ihre Namen von deren Gründer-Persönlichkeit herleiten, nun aber in einer anonymisierten Kapitalgesellschaftsstruktur aufgegangen seien, schweifte dann etwas vom eigentlichen Thema des Abends "Verantwortung als Rendite - Vom Glanz und Elend der öffentlichen Rede" ab und ging in Richtung Regulierung der Kapitalmärkte.

Auch wenn man sich einig war: "Regulierung tötet Verantwortungsgefühl", so war man sich ebenfalls einig, dass ein gewisses Maß an Regulierung ein gutes Instrument zum Selbstschutz sei. Wenn alle Unternehmer nach den Prinzipien des ehrbaren Kaufmannes arbeiten würden, bräuchte man gar keine Regulierung.

Norbert Lammert wurde sehr emotional, als er die Diskrepanzen zwischen realer und virtueller Wirtschaft aufzeichnete. Vor zwanzig Jahren stand das Umsatzverhältnis der Realwirtschaft zum Kapitalmarkt noch bei 20:3. Inzwischen habe es sich auf ein Verhältnis 60:600 zugunsten der "virtuellen" Wirtschaft verschoben. Auf den Einwand, dass die Abgeltungssteuer ja nur eine verkappte Mehrwertsteuer sei, gab der Bundestagspräsident zu bedenken, dass für sämtliche "reale" Waren wie Auto, Waschmaschine, Brötchen die Mehrwertsteuer fällig sei. Warum dann nicht erst recht für virtuelle Mehrwerte?

Um den Bogen zu Ethik und Verantwortung zu schließen, warf Manfred Gentz das Thema Derivate ein. Diese seien per se durchaus sinnvoll. Allerdings dürfe man diese nicht so weit mit anderen Derivaten vermengen, dass am Ende nicht mehr klar sei, wer eigentlich haftet. Norbert Lammert ging sogar soweit, dass er sagte, dass einige Finanzprodukte so offenkundig unseriös seien, dass man diese verbieten müsse. Letzteres klang sehr entschlossen und fand breite Zustimmung im Publikum.

Konrad-Adenauer-Stiftung
Die Diskussion über Verantwortung und den "Glanz der öffentlichen Rede" ging etwa zwei Stunden und nicht jeder Zuhörer hatte die entsprechende Ausdauer, der ausgezeichneten Rhetorik des Bundestagspräsidenten zu folgen.

Ausdauer wurde jedoch belohnt. Beim anschließenden Networking diskutierten Norbert Lammert und die anderen Podiumsteilnehmer noch eine ganze Weile bei Brezeln und Wein. Auch Wirtschaftssenatorin Yzer trafen wir nach der Veranstaltung im Foyer.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 27. Mai 2014

5th Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse

Es ist schon schade, dass die Commonwealth Dialogues immer unter den Chatham House Rules abgehalten werden.

Sonst könnte man heute wieder über eine äußerst gelungene Veranstaltung berichten, zu der Rödl & Partner, die BCCG British Chamber of Commerce in Germany und die Botschafterin der Republik Ruanda, Christine Nkulikiyinka, ins Châlet Suisse eingeladen hatten.

Man könnte außerdem berichten, dass trotz strömenden Regens bereits auf der gut beschirmten Terrasse vor dem Châlet eine so gute Stimmung herrschte, dass es kaum auffiel, dass der Beginn der Begrüßungsrede von Frau Nkulikiyinka in einem ausgewogenen Verhältnis von europäischer und afrikanischer Pünktlichkeit erfolgte.

Commonwealth Dialogues BCCG Rödl & Partner Chalet Suisse
Commonwealth Dialogues im Châlet Suisse
Ohne Chatham House Rules ließe sich auch erwähnen, dass wir den frisch akkreditierten Botschafter Pakistans, Syed Hasan Javed, trafen und länger über seine Akkreditierung im Schloss Bellevue und die IT-Experten Pakistans plauderten.

Mehr dürfen wir hier gar nicht von den Inhalten unserer Gespräche preisgeben, da wir sonst ja gegen die Regeln des Chatham House verstoßen.

Nur soviel noch:

Hätten wir nicht bewusst einen großen Stapel Visitenkarten mitgenommen, wäre es uns wohl wie einigen Erstbesuchern der Commonwealth Dialogues ergangen, die nach kurzer Zeit schon ihren kartenmäßigen Engpass erklärten.

Vielen Dank an die Veranstalter und die umsichtigen Mitarbeiter des Châlet Suisse.

Autor: Matthias Baumann

Sonntag, 25. Mai 2014

Europawahl 2014 - Party im borchardt Restaurant

Nachdem wir in den letzten Tagen diverse Einladungen zu Wahlpartys erhalten hatten, entschieden wir uns für den parteiübergreifenden Wahlabend im borchardt Restaurant am Gendarmenmarkt. "Die Zeit" und der Tagesspiegel hatten zur gemeinsamen Betrachtung der Wahlergebnisse eingeladen.

Überall waren Bildschirme aufgestellt, über die die aktuellen Hochrechnungen und Ergebnisse ablesbar waren. Auch China interessierte sich für den Ausgang der Wahl. Mit einem Botschaftssekretär sicherten wir uns einen der Stehtische im Hof des Restaurants. Dazu gesellten sich die Repräsentanten von Global Playern wie Vodafone und der Deutschen Bank sowie ein breites Spektrum von Parteivertretern.

Tagesspiegel Europawahl 2014
Tagesspiegel - Party zur Europawahl 2014
Zwischendurch wurde die Aufmerksamkeit immer wieder auf die Bildschirme gelenkt. Besonders markant war die Rede von AfD-Parteichef Lucke, der sich im Rausch einer neuen Volkspartei befand und deshalb in allen übertragenen Sätzen "meine Damen und Herren" iterierte.

Allgemeines Unverständnis herrschte über die Wahlbeteiligung. Europa sei in der Bevölkerung noch nicht angekommen. Hätte es in Berlin nicht die zusätzliche Abstimmung für Tempelhof gegeben, hätte die Beteiligung der Hauptstädter wohl auch anders ausgesehen.

Die Brandenburger nutzten die Europawahl zu einer Kombination mit den anstehenden Kommunalwahlen. SPD und Linke musste deutliche Verluste hinnehmen, während die CDU um 4,9% zulegte. Damit gewann die CDU in Brandenburg einen Vorsprung von 0,3% gegenüber der SPD. Interessant wird nun, wie es in dieser neuen Konstellation mit BER weitergeht.

Je später der Abend desto mehr lösten sich die Blicke von den Bildschirmen und konzentrierten sich auf das wechselnde Publikum im borchardt. Auch KPM-Chef Woltmann genoss das Flying Buffet. Horst Schlemmer hatte ihn vergeblich für seine damalige Wahlkampagne zu gewinnen versucht.

"Im Konrad-Adenauer-Haus ist nichts mehr los", sagte uns ein CDU-MdB. Ein SPD-Mann erzählte: "Auch bei den Sozis ist die Luft raus". Beim Tagesspiegel konnte man auch zu später Stunde davon nichts merken. Hier war die Stimmung gleichbleibend gut. Die Visitenkarten gingen uns aus. Ein Umstand, den auch andere Teilnehmer der Party erlebten.

Tagesspiegel Europawahl 2014
Tagesspiegel - Party zur Europawahl 2014
Wir lernten an diesem Abend viel: es gibt europaweit 28 Wahlsysteme, Italien wählt bis 23:00 Uhr, CSU und  FDP erleben einen Pyrrhussieg und asiatische Kriegsschiffe vermeiden in ihrer Nummerierung die Zahl 4. Schiffe und Flugzeugträger mit 9 findet man deutlich öfter, da die 9 als Glückszahl gilt. Über das spannende Thema Gematrie kamen wir auf die 36 Strategeme, Clausewitz und Sun Tsu zu sprechen.

Wir unterhielten uns über die aufblühende Softwareindustrie in Rumänien und die politischen Herausforderungen für Putin, im Umgang mit der ukrainischen Demokratie das Gesicht zu wahren.

Gegen 21:00 Uhr sollte das Get-together beginnen. Dieses lief erfreulicherweise tatsächlich bereits seit 17:30 Uhr.

Vielen Dank an "Die Zeit", den Tagesspiegel und die Sponsoren dieses gelungenen Wahlabends.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 24. Mai 2014

Wirtschaftssenatorin Yzer beim eMobility Summit

Von Eurojet zu eMobility ...

Was haben Nachbrenner-Turbinenstrahltriebwerke mit Elektrobikes zu tun? Mindestens drei Dinge: Hochtechnologie, Fortbewegung und terminliche Überschneidung regionaler Veranstaltungen.

Direkt aus dem Eurofighter ging es mit einem benzingetriebenen Fahrzeug durch Berlin zum Verlagshaus des Tagesspiegels, wo am gestrigen Tag eine Podiumsdiskussion mit den Wirtschaftsministern aus Baden-Württemberg und Niedersachen sowie unserer Wirtschaftsenatorin Cornelia Yzer auf dem Programm standen.

Zusammen mit Bayern bilden diese vier Bundesländer die nationalen Schaufenster für Elektromobilität. Cornelia Yzer sieht Elektromobilität lediglich als Teil eines komplexen Gebildes wirtschaftspolitischer Folgeeffekte. Die "vernetzte Stadt" sei eine "emobile Stadt". Frau Yzer arbeite zudem aktiv an Konzepten, die eine emobile Infrastruktur schaffen.

Winfried Hermann aus Baden-Württemberg wies auf die erheblichen Verzögerungen durch Wahlkampfzeiten und Regierungswechsel hin. Ein Zustand, mit dem auch wir schon oft in Behörden und Ministerien konfrontiert wurden.

Dem mehrfach auf dem eMobility Summit angesprochenen Thema, Busspuren für Elektrofahrzeuge freizugeben, wurde eine klare Absage erteilt. Auch ein einzelnes Elektroauto behindere bereits den Busverkehr.

Tagesspiegel eMobility Summit
Premiumoptik im Elektro-smart auf dem eMobility Summit im Verlagshaus des Tagesspiegels

Flankiert wurde die Diskussion durch drei umfangreiche Koreferate, die neben der üblichen Eigenwerbung und Kompetenzdarstellung auch auf die bedingt umweltkonforme Fahrzeugzuteilung durch Hersteller und den eMobility-Fortschritt im internationalen Vergleich eingingen.

Anschließend entdeckten wir an der Getränkebar neben dem gestrigen Petersiliendrink noch weitere interessante Cocktails. Sehr gut schmeckte ein Mix aus Spinat, Apfel, Zitrone und Banane.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 23. Mai 2014

Eurojet auf der ILA und das Weißwurstfrühstück mit der British Chamber

Direkt aus München waren die Weißwürste eingeflogen worden, mit denen uns Clemens Linden, Geschäftsführer der EUROJET Turbo GmbH, heute im Eurojet Châlet auf der ILA begrüßte.

Damit die anwesenden Berliner und sonstigen Nordlichter die Wurst stilgerecht verzehren konnten, waren an den Plätzen Hefte mit dem ultimativen "Weißwurst Knigge" ausgelegt. Wir beobachteten die Experten und konnten dann den Genuss nachempfinden.

Eurojet ILA BCCG
Eurojet Châlet auf der ILA - Weißwurstfrühstück für die BCCG
Eurojet-Chef Clemens Linden berichtete kurz über sein Unternehmen, einer Kooperation vier namhafter Hersteller, zu denen auch Rolls Royce gehört. Eurojet wurde Ende der 1980er Jahre gegründet und hat etwas über sechzig Mitarbeiter. Damit ist diese Firma eine kleine aber schlagkräftige Unternehmenseinheit, die sämtliche Fachkompetenzen vereint.

Eurojet entwickelt und baut Triebwerke, die vorrangig im Eurofighter eingesetzt werden. Entfernt man den leistungsstarken Nachbrenner, steht das Triebwerk auch problemlos der zivilen Luftfahrt zur Verfügung. Überhaupt sei es inzwischen Praxis, zu militärischen Zwecken entwickelte Technik mit einem Zeitversatz von etwa zehn Jahren für den zivilien Bereich nutzbar zu machen.

2013 lieferte Eurojet etwa 1.000 Triebwerke aus und hat aktuell noch rund 1.500 Triebwerke im Auftragsbuch zu stehen. 500.000 erfolgreich absolvierte Flugstunden beweisen die Zuverlässigkeit der Technik. Deshalb scheute sich Eurojet auch nicht, Bundeswehrpiloten für Nachfragen am Stand zu haben.

Eurojet ILA BCCG
Eurojet auf der ILA - Matthias Baumann testet den Eurofighter
Nach einem erfrischenden Weißbier ging es dann zum Praxisteil über. Die Gäste konnten im Eurofighter Platz nehmen und an den Knöpfen drehen. Der rote Abschussknopf befand sich im Steuerknüppel hinter einer kleinen Sicherheitsklappe. Er funktionierte nicht.

Dafür funktionierte das Networking. Visitenkarten wurden getauscht und gegenseitig Fotos gemacht.

Für weitere Fotos zur Veranstaltung klicken Sie hier.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 22. Mai 2014

50g und der Tagesspiegel eMobility Summit

50g Gold werden aktuell mit 1.580 Euro gehandelt. 50g CO2-Ausstoß könnten demnächst auch entsprechende Auswirkungen auf den Geldbeutel des Fahrzeughalters haben.

In den Diskussionsrunden des eMobility Summit im Verlagshaus des Tagesspiegels wurde der generische und verordnete Wandel der Mobilität aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Uns interessierte der politische Aspekt des Themas.

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn, schlug bezüglich der 50g ein Bonus-Malus-System bei der Besteuerung vor.

Der Keynote von smart-Chefin Dr. Annette Winkler war zu entnehmen, dass es in verschiedenen Großstädten bereits Maut-Systeme gebe, die ab bestimmten CO2-Grenzen empfindlich hohe Gebühren erheben und damit die mobilen Nutzer der Innenstadt auf den öffentlichen Nahverkehr oder Elektrofahrzeuge zwingen.

Für Grüne ganz ungewohnt war Kühns Aussage, dass man die deutsche Autoindustrie stärken wolle. Auf die verblüffte Nachfrage von Moderator Moritz Döbler hin differenzierte er das jedoch auf Hybridfahrzeuge und eMobility.

Es gab verschiedene Punkte, in denen sich die Vertreter aus Politik und Wirtschaft einig waren. Man müsse den Endverbrauchern eine neue Story erzählen. Eine Story, die das Interesse an eMobility weckt. Denn - auch darin war man sich einig - die Infrastruktur zum Nachladen der Batterien sei noch äußerst unterentwickelt und eine praxisrelevante Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Mobilität deshalb noch nicht gegeben.

Tagesspiegel eMobility Summit
smart-Chefin Annette Winkler beim eMobility Summit
Die dynamische smart-Chefin sah der Realität ins Auge uns sagte ganz klar, dass der Elektro-smart ein reines Stadtfahrzeug sei und gar nicht den Anspruch eines Langstreckenwagens habe. Er liege damit im Trend der global voranschreitenden Urbanisierung. Laut der Prognosen sollen im Jahr 2050 70% der Weltbevölkerung in Städten leben. Es wurden die bekannten Bilder der Parkplatzsituation in Manhattan gezeigt und Frau Winkler freute sich, dass sogar zwei smart in eine Parklücke passen. Und falls es doch nur eine halbe Parklücke für nur einen smart gebe, stehen bereits Apps zur Verfügung, über die die hilfsbereite smart-Community per GPS und Foto den Parkplatz auf die verbundenen Navis senden könne.

Laut Dr. Peter Sallandt, Leiter der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO), stehe man kurz vor der "Markt-Bewährung" für Elektrofahrzeige. Man müsse den Endverbraucher testen lassen und ihn so für eMobility "anfüttern".

Mehrfach wurde der Spaßfaktor angesprochen und bestätigt. Dieser sei mit dem sofortigen Anliegen des Drehmomentes verbunden. Motorräder und Elektroautos erzeugen ein breites Grinsen im Gesicht des Fahrers, wenn dieser beim Ampelstart in den Sitz gedrückt wird. Nach diesem Gefühlsschub ist es dann auch sekundär, wenn die Höchstgeschwindigkeit momentan noch bei 125 km/h liegt. Die nächste rote Ampel sorgt für eine Regulierung des Tempos und den nächsten Adrenalinschub.

Tagesspiegel eMobility Summit
Tagesspiegel eMobility Summit - BMW i3
Wolfgang Reimann von der IAV GmbH sprach auch die TCO (Total Cost of Ownership) an. Man solle nicht außer Acht lassen, dass auch Strom besteuert werde. Zudem sei der Neupreis eines Elektrofahrzeuges recht hoch und der Restwert nach drei Jahren nahe Null, was einen Kauf nicht sonderlich nachhaltig erscheinen lässt. Aber auch das könnte durch den Trend des "neuen Besitzens" abgefangen werden, da das bisherige "ich besitze" dem "ich bewege mich clever von A nach B" weicht.

Ein allgemeines Tempo 30 in Ortschaften konnte trotz eines diesbezüglichen Koreferates und der Intervention des Grünen-Vertreters mit Hinweis auf eine vorausgegangene Künast-Schlappe schnell vom Tisch gefegt werden. Andreas Rimkus von der SPD sprach sich sogar für die Beibehaltung der Richtgeschwindigkeit 130 auf deutschen Autobahnen aus. Eine Tempo-130-Diskussion sei nicht gut. Das freute nicht nur uns, sondern auch den moderierenden Maserati-Fahrer Moritz Döbler.

Auch in den Pausen-Gesprächen stellten wir immer wieder fest, dass die größte Schwachstelle der eMobility die Batterietechnik ist. Energierückgewinung, Ladestationen, Reichweite und Haltbarkeit sind optimierungsbedürftig. Unter den Teilnehmern gab es zwar auch einen TESLA-Fahrer, der ohne Nachladen 600 km zurückgelegt hatte, aber TESLA ist als Vorreiter dieser Technik nicht mit der hinterherschleichenden benzinaffinen Autoindustrie zu vergleichen.

Tagesspiegel eMobility Summit
Tagesspiegel eMobility Summit - Petersiliencocktail auf grünem Teppich
Bei 31°C war es dann recht angenehm, die Fahrzeuge im eMobility-Zelt anzufassen und an Probefahrten teilzunehmen. Dazu wurden interessante Cocktails u.a. mit Petersilie gereicht. Grüner Teppich, Petersiliencocktail und eMobility - ein abgerundetes Programm im Verlagshaus des Tagesspiegels.

Morgen geht es mit interessanten Diskussionsrunden und einer Keynote von Verkehrsministerin Hendricks weiter.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 15. Mai 2014

ZIA - Tag der Immobilienwirtschaft 2014

Mit einem doppelten Espresso vom ZIA-Informationsstand setzten wir uns gestern in das Auditorium der Station-Berlin. Gleich sollte das Grußwort von Bauministerin Dr. Barbara Hendricks beginnen.

ZIA Tag der Immobilienwirtschaft 2014
ZIA - Tag der Immobilienwirtschaft 2014
Die äußerst interessante Location in Kreuzberg hatten wir schon mehrfach besucht - zuletzt anlässlich der Fashion Week. Diesmal waren hier die Stände von immobilienrelevanten Anbietern aufgebaut und statt Models liefen Herren in dunklen Anzügen durch die Ausstellungshalle.

Barbara Hendricks war auch kürzlich in diesen Hallen. Nicht zur Fashion Week, sondern zur SPD-internen Mitgliederbefragung über den Koalitionsvertrag. Laut der Ministerin werde sich daran wohl kaum jemand der Zuhörer beteiligt haben. Damit signalisierte sie, dass sie genau wisse, dass die Ansichten und Ziele von SPD und Immobilienwirtschaft nicht zwingend korrelieren.

Das Reizwort "Mietpreisbremse" war eines der ersten Themen. Die Mietpreisbremse komme auf jeden Fall, sei jedoch zeitlich befristet und auf bestimmte Räume begrenzt. Zudem gelte sie nicht für den Neubau.

Applaus erntete sie für ihre Aussage, dass wirkliche Hilfe nur der zusätzliche Wohnungsbau schaffe.

ZIA Tag der Immobilienwirtschaft 2014 Barbara Hendricks
Barbara Hendricks - ZIA Tag der Immobilienwirtschaft 2014
Barbara Hendricks freute sich insbesondere über die Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus und die gerade in der Verhandlung befindliche Wohngeldnovelle.

Der Tag der Immobilienwirtschaft wurde begleitet von diversen Diskussionsforen, die sich schwerpunktmäßig mit altersgerechtem Wohnen beschäftigten. Die konstruktive Betrachtung einer älter werdenden Gesamtbevölkerung begegnet uns inzwischen in sämtlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsbereichen.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 14. Mai 2014

Angela Merkel auf der 70. Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken

"Nest ist gut", schmunzelte die Kanzlerin über ihren Versprecher als es um das Sicherungs-Netz für den Bankensektor ging. Überhaupt erntete Angela Merkel bei Ihrer längeren Rede auf der 70. Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken immer wieder spontanen Applaus. Offensichtlich passen die Erfolge auf politischer Ebene mit den Erwartungen der Volksbanker zusammen.

Die Bundeskanzlerin berichtete davon, dass sie in den Gesprächen zur Regulierung immer wieder einwarf, dass die Banken noch in der Lage sein sollten, ihren eigentlichen Zweck zu erfüllen: nämlich Kredite zu vergeben.

Angela Merkel 70. Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken
Angela Merkel - Bankwirtschaftliche Tagung der Volks- und Raiffeisenbanken
Regulierungen gemäß Basel III seien dennoch wichtig, um rechtzeitig einer eventuellen Schieflage vorzubeugen. Bereits 2010 seien Gesetze verabschiedet worden, die eine geordnete Sanierung oder eine Abwicklung vorschreiben. "Systemgefährdende Banken" seien demnach verpflichtet, für den Notfall so vorzusorgen, dass sie diesen selbst geordnet bewältigen könnten. In der Vergangenheit habe man das Risiko viel zu leicht genommen.

Eine besondere Herausforderung stelle die Globalisierung mit ihren administrativen Divergenzen dar.

Angela Merkel ging zudem auf die Energiewende ein und sprach sich gegen weitere Steuerbelastungen der Unternehmen aus. Bezüglich des Verbraucherschutzes bei Kapitalanlagen bemerkte sie, dass sich wohl weitestgehend herumgesprochen haben sollte, dass eine höhere Rendite mit einem höheren Risiko einhergehe.

"Eine Reise in die Hauptstadt lohnt immer", bemerkte die Kanzlerin im Blick auf die gut besuchte Veranstaltung. Filialleiter und Bankangestellte aus ganz Deutschland füllten den großen Saal des Hotel Maritim in der Stauffenbergstraße.

Anschließend trafen sich die Teilnehmer an den Ständen der banknahen Dienstleister wieder, gaben Interviews und nutzten die Gelegenheit zum Networking. Die 70. Bankwirtschaftliche Tagung fällt übrigens auch mit dem 80. Geburtstag des BVR Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken zusammen. Der Verband hat also eine lange Tradition und darin so manch eine Krise erfolgreich überstanden.

Die 70. Bankwirtschaftliche Tagung des BVR findet heute und morgen statt und wird von diversen Vorträgen und Diskussionsrunden begleitet.

Autoren: Matthias Baumann

Freitag, 9. Mai 2014

Deutscher Immobilien Kongress 2014

Leider hatte Bauministerin Hendricks ihre Keynote beim Deutschen Immobilien Kongress 2014 im Maritim proArte abgesagt. Das tat der Veranstaltung jedoch keinen Abbruch, so dass man nach einem Grußwort von Staatssekretär Gunther Adler aus demselben Ministerium wie geplant zur weiteren Tagesordnung übergehen konnte.

Besonders erfreulich für die anwesenden Immobilienverwalter war die Aussage des Staatssekretärs, dass man nicht nur mit ihm reden könne, sondern er auch einen intensiven Dialog mit der Immobilienwirtschaft anbiete. Ein klarer Trend zur Alltagsnähe, den wir zunehmend bei jüngeren Politikern wahrnehmen.

Deutscher Immobilien Kongress 2014
Deutscher Immobilien Kongress 2014
Auf dem Programm des zweitägigen Kongresses stehen Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden zum Lebenszyklus einer Immobilie von der Planung bis zur Verwaltung.

Das Auditorium war bereits zur Begrüßungsrede gut gefüllt und auch in den Nebenräumen herrschte reges Treiben bei Ausstellern und Gästen.

Zu den Ausstellern gehören die bekannten Unternehmen aus IT, Telekommunikation und baunahen Dienstleistungen.

Da wir gleich mehrere Anschlusstermine auf dem Messegelände und im Auswärtigen Amt hatten, begrüßten wir nur kurz die Veranstalter und fuhren dann weiter. Mit den gemeinsamen Veranstaltern BFW und BVI stehen wir in gutem Kontakt und unterhalten mit dem BFW einen Rahmenvertrag mit diversen Vorteilen für die Mitgliedsunternehmen.

Autor: Matthias Baumann