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Samstag, 16. Januar 2016

RDM Neujahrsempfang 2016 mit Justizminister Heiko Maas

Der heutige RDM Neujahrsempfang im Haus des Axel-Springer-Verlages war ein Fest der Divergenzen.

Es begann mit der Entscheidung, ob wir vor oder hinter dem Verlagshaus parken, ob wir einen kostenlosen Parkplatz oder einen mit Parkraumbewirtschaftung nutzen. Nach der Abgabe der Mäntel dann die Entscheidung: Fahrstuhl oder Paternoster. Mit einem der reichlich verfügbaren Fahrstühle gelangten wir jedoch wesentlich schneller zum Journalistenclub in der neunzehnten Etage.

RDM Neujahrsempfang 2016
RDM Neujahrsempfang 2016 im Journalistenclub (19. Etage) des Axel-Springer-Verlagshauses
Dort wurden wir von Markus Gruhn und weiteren Vorständen des RDM Ring Deutscher Makler begrüßt. Vorstand Ekart Schuberth zeigte einer Dame gerade sein sportliches schwarzes Auto, das neben ihrem silbernen Kleinstwagen geparkt war. Von hier oben sahen allerdings beide Fahrzeuge wie Spielzeug aus. Die Fenster waren mit Topic-Clouds beklebt und gaben einen atemberaubenden Blick über die Stadt frei. Durch das "u" von "Armut" konnte man die Kuppel des Stadtschlosses bewundern und dahinter den Berliner Dom.

Wer an Makler denkt, denkt an Immobilien und nachhaltige Kapitalanlagen. Also an viel Geld und Kapitalismus. Eine gewisse Divergenz zu den Reservierungsschildern der ersten Reihe vor dem Rednerpult. Der SPD-Finanzsenator, der SPD-Justizminister, der ehemalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Gregor Gysi von den Linken und ein ehemaliger russischer Botschafter. Bei Russland schloss sich zwar wieder der Kreis vom Sozialismus zum Geld, aber es blieb dennoch eine ungewohnte Mischung.

Während der ehemalige Messdiener Heiko Maas genau einen Tag nach dem Autor dieses Artikels Geburtstag hat, hatte Gregor Gysi heute Geburtstag. Heiko Maas bedankte sich daher auch für die Einladung zu dessen Geburtstagsfeier an diesem spannenden Ort im Herzen Berlins. Auch das Herz besteht ja aus zwei Hauptkammern. Axel Springer hatte das Hochhaus bewusst als freiheitlich-demokratischen Gegenpol direkt neben dem Zentrum der sozialistischen Macht gebaut. Das in der Nachbarschaft gelegene Justizministerium war damals das Presseamt der DDR, diente als Ort des historischen Schabowski-Spruches und war auf direktem Weg nur unter Lebensgefahr zu erreichen.

RDM Neujahrsempfang 2016
RDM Neujahrsempfang 2016 bei "Die Welt"
Immer wieder wurde die ausgewogene Berichterstattung des Axel-Springer-Verlages gelobt. Vorstandsmitglied Jan Bayer bezeichnete das gülden neben dem ehemaligen Mauerstreifen glänzende Gebäude mit den neunzehn Etagen als ein "Haus des Journalismus". Man habe sich frühzeitig auf das Thema Digitalisierung eingelassen und erwirtschafte nun 80% des Umsatzes über diesen Weg. Es seien deutschlandweit 38 Millionen Personen mit BILD und Co. versorgt, was eine bundesweite Abdeckung von über 50% bedeute. Und da waren sie wieder die Divergenzen. 50% lesen BILD und 50% nicht oder mit.

Überhaupt seien gerade durch die Digitalisierung erst einmal bestimmte Entwicklungen möglich geworden. Durch die neuen Medien wisse man in Afrika überhaupt erst, wie es in Europa aussieht. In Europa wisse man, was gerade in Afrika passiert. 38 Millionen BILD-Leser lernen auf diesem Wege einige der 60 Millionen Flüchtlinge kennen, die weltweit unterwegs sind. Laut Justizminister Maas haben globale Krisen ein Gesicht bekommen. Das Gesicht des Flüchtlings in unseren Straßen.

Besonderes Interesse galt den Ausführungen des Justizministers über die Anwendung rechtsstaatlicher Möglichkeiten bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus. Auch wenn der Bürger wenig wahrnehme, geschehe doch bereits viel. So seien schon vor Monaten Islamisten mit Ausreisewunsch nach Syrien die deutschen Pässe abgenommen worden. Es werde aktiv an der Trockenlegung der Finanzquellen der Dschihadisten gearbeitet, Straftäter werden konsequent zur Rechenschaft gezogen und durch serielle Eigentumsdelikte auffällige Gäste deutlich schneller abgeschoben. Laut Heiko Maas sei man das auch den echten Flüchtlingen schuldig, die zum Schutz ihres Lebens geflohen waren und sich hier in Deutschland konstruktiv integrieren möchten. Wir sollten uns die Freiheit nicht nehmen lassen, da das genau der Erfolg der Dschihadisten wäre. Demnächst werde man zudem 3.000 weitere Stellen bei der Bundespolizei schaffen.

RDM Neujahrsempfang 2016
Justizminister Heiko Maas beim RDM Neujahrsempfang 2016
Heiko Maas ging auch auf den neuen Konsens mit Facebook ein, wonach Beleidigungen und Volksverhetzung deutlich effektiver geahndet werden können. Facebook lösche solche Beiträge inzwischen innerhalb von 24 Stunden. Außerdem habe es das erste Musterurteil gegeben, dass ein Facebook-Straftäter zu zwei Jahren und drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt wurde.

Nach dem Justizminister sprach der Finanzsenator Berlins. "Nur kurz" waren seine regelmäßig zur Einleitung weiterer Punkte genutzten Worte. Er ging unter anderem auf die aktuelle Umstellung der Steuernummern bei Körperschaften ein, da man die Körperschaftsämter umstrukturiere. Was für ein Folgeaufwand bei den Kapitalgesellschaften. Er lobte mehrfach seine eigenen Ideen, die in unterschiedlichen Ressorts Wirkung zeigen sollten und er machte sich für Berlin als attraktiven Wirtschaftsstandort stark. Der Senat sei "finster entschlossen", dass man in Tel Aviv weiterhin von Berlin als Standort des zu gründenden Start-ups träumen solle.

Während RDM-Chef Markus Gruhn eine Gesetzesnovelle bei Share Deals einforderte und Steuer-CDs als Sekundärmaßnahme einstufte, äußerte sich Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen begeistert über den dreistelligen Millionenbetrag, den Berlin dadurch einnehme.

"Nur kurz" waren die Punkte in der Gesamtheit nicht, so dass die Spannkraft der Zuhörer einen Grad erreicht hatte, der als Unkonzentriertheit bezeichnet werden könnte. Es folgte eine Laudatio auf Gregor Gysi und dann - wurde Gregor Gysi ans Pult gebeten. Spontan.

Gregor Gysi ist ein brillanter Rhetoriker, dessen Wortgefechte mit Norbert Lammert im Bundestag eine eigene Fangemeinde bei YouTube haben. Er begann mit einem Lacher und setzte die Serie gut gewählter und humorvoll pointierter Sätze fort. Der seit heute Achtundsechzigjährige vertrete als Anwalt regelmäßig Makler und freue sich über gewonnene Prozesse. Er halte den Kapitalismus für die aktuell einzig sinnvoll praktikable Gesellschaftsordnung und wisse auch nicht so genau, wie "demokratischer Sozialismus" funktionieren solle. Vielleicht irgendwann mal nach seinem Tod. Als Fraktionsvorsitzender habe er aufgehört, weil er an seinen Eltern und politischen Kollegen gesehen habe, wie schlimm es enden könne, wenn man nicht aufhören kann. Das wollte er sich nicht antun und gewann mit dieser Einstellung auch Sympathisanten im rechtskonservativen Lager.

RDM Neujahrsempfang 2016
RDM Neujahrsempfang 2016 im Journalistenclub des Axel-Springer-Verlagshauses
Nach den Reden die nächste Divergenz: Die Gäste begaben sich vom Ostflügel in den Westflügel der neunzehnten Etage. Vom Journalistenclub mit seiner Holztäfelung, seinen Ledersesseln, seinen Stofftapeten, Gemälden und gemütlichen Dinner-Tafeln aus hat man einen freien Blick auf West-Berlin, angefangen vom Rathaus Schöneberg über den Potsdamer Platz, den WELT-Ballon bis zum Kanzleramt.

Nach einigen Gesprächen und einer Stärkung am Buffet standen wir wieder vor der Entscheidung: Paternoster oder Fahrstuhl.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 8. Januar 2016

IHK Neujahrsempfang 2016

Voll war es auch in diesem Jahr wieder beim Neujahrsempfang der IHK Berlin. Auf dem Rondell vor dem Haupteingang drängelten sich die Limousinen mit Blaulicht und Chauffeur. Polizisten halfen beim Einparken und wiesen auf die schwer sichtbaren Poller hin.

Wir drängten am Blitzlichtgewitter vor der Fotowand von IHK und Handwerkskammer vorbei, vorbei auch an Renate Künast, die eigentlich immer am IHK Neujahrsempfang teilnimmt. Nachdem wir uns ein Glas Rotwein gegriffen hatten, bahnten wir uns weiter den Weg durch die zahlreichen Gäste.

IHK Neujahrsempfang 2016 IHK Berlin
IHK Neujahrsempfang 2016
Einer der ersten Bekannten war wie üblich Klaus-Rüdiger Landowski (CDU). BVG-Chefin Nikutta unterbrach ihr Gespräch und begrüßte uns. Mit Innensenator Frank Henkel und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer wechselten wir ein paar Worte. Zudem trafen wir Karl-Heinz Knüfermann von der DeBeKa, Leonhard Müller von der Berliner Uhrenmanufaktur Askania und weitere Akteure der regionalen Wirtschaft wie Gülnur Nadarajah von JetPak oder Sandeep Jolly. Der immer wieder gern zitierte Satz "Der preiswerteste Herzinfarkt ist der mit Todesfolge", fiel uns bei der Begegnung mit Charité-Chef Max Einhäupl ein. Passend dazu trafen wir auch mehrfach Herzspezialist Roland Hetzer sowie die Führungsriege des Tagesspiegels.

Die Reden wurden wie üblich von den Präsidenten der IHK Berlin und der Handwerkskammer Eric Schweitzer und Stephan Schwarz, sowie dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller gehalten. Leider kam akustisch kaum etwas bei uns an.

Am Rand des Geschehens hatten verschiedene Firmen Informationsstände aufgebaut. Auch BMW war mit einem X1 dabei. Das Buffet reichte von deftig bis süß und hatte wohl Berlin zum Hauptthema. Das zeigte sich insbesondere an Currywurst, Bouletten und Mini-Pfannkuchen.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 18. November 2015

9. Nationaler IT-Gipfel und die globale Disruption

Die 47. Kalenderwoche ist eine ereignisreiche Woche für die deutsche Wirtschaft. Gestern fand der 1. Immobilien-Herbstdiskurs des ZIA im Kempinski Hotel Bristol statt. Heute folgte der zweitägige Deutsche Handelskongress im Maritim Hotel. Besonderes Highlight war auch in diesem Jahr das Gala-Dinner anlässlich der Verleihung des Deutschen Handelspreises. Darüber hatten wir ja bereits im letzten Jahr berichtet.

Deutscher Handelskongress 2015
Deutscher Handelskongress 2015 - Aussteller im Hotel Maritim
Beim Betrachten der Einladungen fragen wir uns immer wieder wie Angela Merkel und ihr Vizekanzler Gabriel solch ein Pensum an Veranstaltungen, Reden, Entscheidungsprozessen und dazu noch die Auseinandersetzung mit der Tagespolitik bewältigen.

Auf dem Handelskongress waren neben Etiketten- und Logistikanbietern wieder sehr viele IT-Unternehmen und Beratungsgesellschaften wie pwc oder Deloitte vertreten. Am Stand von pwc lernten wir, dass es inzwischen auch einen "Konsumenten 4.0" gebe. Dieser bewege sich im "Store 4.0". Einer Begleitbroschüre war zu entnehmen, dass das IT-Modewort "Disruption" inzwischen auch den Handel betrifft. Und obwohl sich der Handel dessen schon seit geraumer Zeit bewusst ist und virtuelle Verkaufsräume schon seit Jahren bei den Handelsimmobilien-Kongressen thematisiert werden, lässt sich diese Entwicklung nun klar benennen. Es handelt sich um Disruption.

9. IT-Gipfel Empfang
9. Nationaler IT-Gipfel - Empfang im "Kraftwerk"
Um das noch besser zu verinnerlichen, legten wir eine Disruption in der Tagesplanung ein und fuhren vom Deutschen Handelskongress zum 9. Nationalen IT-Gipfel ins "Kraftwerk" am Spreeufer. Hier ging es nicht nur um IT in einem ausgewählten Wirtschaftssegment, sondern um IT im Allgemeinen. Hier traf sich die Crème der IT-Wirtschaft, also die Protagonisten von Wirtschaft 4.0 und Industrie 4.0. Eine Veranstaltung, auf der wir so gut wie niemanden kannten. Das kommt nicht oft vor. Umso mehr freuten wir uns, als Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer auf uns zukam. Alexander Dobrindt war dann der zweite Bekannte, der uns mit gleichfalls starkem Händedruck begrüßte.

9. IT-Gipfel Empfang
9. Nationaler IT-Gipfel - Alexander Dobrindt
Am Pult erlebten wir eine Folge von Disruptionen. Zuerst sprach Bitkom-Präsident Thorsten Dirks, anschließend Wirtschaftssenatorin Yzer und danach der verantwortliche Minister Dobrindt.

Die Reden waren sehr kurz und disruptierten dann in der Eröffnung des Buffets mit ganzer Rinderkeule, Ofengemüse und Selleriepüree. Wegen der im Betastadium befindlichen Akustik 4.0 hatten wir so gut wie nichts von den Reden verstanden, obwohl wir in unmittelbarer Nähe des Pultes standen. Der MdB neben uns machte ein stimmungsvolles Foto von Alexander Dobrindt. "Das sieht ja sakral aus"! "Ja, und man versteht nichts, scheint Latein zu sein", sagte der Nachbar. Anhand vereinzelt aufgeschnappter Wortgruppen muss es um den idealen IT-Standort Berlin und schnelles Internet gegangen sein. "Einen schönen Abend", hörten wir noch von Alexander Dobrindt.

Am Buffet mussten wir feststellen, dass die "ganze Rinderkeule" zwar im Stück 36 Stunden lang im Aromabad gegart worden war, aber nur in Teilen abgegeben wurde. Parallel hörten wir durch die Lautsprecher, dass EU-Kommissar Günther Oettinger jetzt erschienen sei. Eine Disruption des bereits begonnenen Abendessens ließen viele der Gäste nicht zu, obwohl Günther Oettinger als Sprecher 4.0 auftrat und eine deutlich längere Ansprache hielt als seine Vorredner. Daran wurde deutlich, dass sich selbst die IT mit 4.0 noch schwer tut.

Apropos schwer tun:

9. IT-Gipfel Empfang
9. Nationaler IT-Gipfel - Empfang im "Kraftwerk"
Beim Betreten des "Kraftwerkes" hatten wir uns vor einer Werbewand fotografieren lassen. Die Fotos sollten wie üblich am Ende des Abends abgeholt werden. Es gab diesmal keinen Aufsteller, wo die ausgedruckten Fotos eingesteckt waren, sondern ein riesiges Tablet, auf dessen Screen man in einem virtuellen Stapel von 100 Fotos wühlen konnte. Wer zufällig sein Foto dort fand, konnte es per Mail an sich selbst senden.

Grafisch und spielerisch war das wohl recht ansprechend. Nach fünf Minuten hatten wir unser Foto immer noch nicht gefunden. Die Standbetreuer stellten fest, dass ja viel zu viele Fotos eingespielt worden seien, wofür die App gar nicht ausgelegt sei. Sie lösche dann ältere Fotos, um Platz zu gewinnen. Es bestand also noch Harmoniebedarf zwischen Big Tablet und Big Data. Sticks und Speicherkarten wurden nachgeladen. Unser Foto war nicht dabei. Nach zwanzig Minuten wurde ein Experte per Handy kontaktiert und das Tablet neu gestartet. Ab und zu sahen wir unser Foto in einem Ordner. Wurde dieser auf den verspielten App-Screen geladen, vermengte er sich sofort mit dem Haufen der zuletzt aufgenommenen Bilder und musste erneut gesucht werden. Da wir wissen wollten wie die finale Belohnung des Spielers aussieht, harrten wir die halbe Stunde geduldig aus und konnten dann endlich unser Foto aus dem virtuellen Fotoberg herausfischen, um es per Mail an uns senden. Auf das Eintreffen des Mails warten wir noch*. Zumindest waren der spielerische Aspekt und die Optik ganz nett.

Aus der oberen Etage hörte man Disco-Klänge. Weit über 500 Gäste werden nach Tanz und Networking vermutlich ihre Fotos per Mail an sich senden wollen. Wir verließen das "Kraftwerk".

Morgen geht der IT-Gipfel in die entscheidende thematische Runde. "Digitale Zukunft gestalten - Innovativ_Sicher_Leistungsstark" ist das Thema, mit dem sich Angela Merkel, Sigmar Gabriel, die Ministerinnen Wanka und Nahles sowie Bitkom-Präsident Dirks beschäftigen. Digitalisierung und die Vier-Punkt-Null-Derivate stehen auf der Agenda ganz oben. Bleibt nur zu hoffen, dass bei den damit verbundenen Disruptionen keiner auf der Strecke bleibt.

Autor: Matthias Baumann

*) Das Mail traf mit etwa 20 Stunden Zeitversatz am Folgetag ein. (Anmerkung der Redaktion)

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Innensenator und die Sicherheit in Berlin

Innensenator Frank Henkel hatte seinen Staatssekretär Bernd Krömer geschickt. Henkel musste als Vorsitzender des Aufsichtsrates kurzfristig an einer Sondersitzung der Olympiastadion GmbH teilnehmen. Mit seinen 59 Jahren ist Staatssekretär Krömer mehr als die Hälfte seines Lebens in der Regionalpolitik unterwegs. Nun unterstützt er seinen CDU-Freund Henkel in der Innenverwaltung.

Die heutige Gemeinschaftsveranstaltung von mpw Märkischer Presse- und Wirtschaftsclub und Preußischer Gesellschaft sollte der Frage nachgehen: "Wie sicher ist die deutsche Hauptstadt"?

Staatssekretär Bernd Krömer mpw
Staatssekretär für Inneres Bernd Krömer beim mpw
Zur Zeit kümmern sich 16.500 Polizeibeamte um die verschiedenen Facetten der Sicherheit in der Stadt. Davon sind schichtbedingt etwa 5.000 Beamte gleichzeitig im aktiven Einsatz. Nachdem es bis 2011 einen massiven Stellenabbau gegeben habe, sei inzwischen "umgesteuert" worden. 350 Nachwuchskräfte werden momentan ausgebildet. Man befinde sich zudem in der komfortablen Lage, dass es immer noch mehr Bewerber als Stellen gebe. Leider seien jedoch erhebliche Defizite bei der sprachlichen Kompetenz und der körperlichen Bewegungsfreiheiten zu verzeichnen, so dass es herausfordernd werden könnte, die in den nächsten zehn Jahren in Pension gehenden Polizisten zu ersetzen. Man betreibe jedoch in den sozialen Netzwerken entsprechende Werbekampagnen.

Eine Aufstockung des Personals sei auch in Sicht auf den erheblichen Zuzug von 250.000 Menschen notwendig. Es werde nicht nur Wohnraum, sondern auch ein Mehr an sicherheitsrelevanter Infrastruktur benötigt. Dazu zählen neue Polizei- und Feuerwehrwachen. Bezüglich des geeigneten Personals stehe die Innenverwaltung regelmäßig mit der Wirtschaft im Wettbewerb. Bei der Feuerwehr trete wegen der gesundheitsbedingten Notfallleistungen jetzt schon ein Mitarbeitermangel auf.

Staatssekretär Bernd Krömer mpw
Staatssekretär Bernd Krömer beim mpw
Eine der ersten Fragen aus dem Publikum ging erwartungsgemäß in Richtung Krawalle in Köln und Berlin. Laut Bernd Krömer sei die Berliner Polizei erfahren mit Randale-Demos. Dass man Polizisten die Straße entlang treibt, werde in Berlin nicht vorkommen. Man sei "gut vorbereitet auf solch eine Einsatzlage". Leider könne man jedoch nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, da bei den regelmäßigen Treffen des Innenausschusses demokratische Kämpfe um die Bewertung von Polizeieinsätzen ausgetragen werden. Gerade bei diesen nicht immer sachdienlichen Auseinandersetzungen im Abgeordnetenhaus sei es wichtig, dass sich die Polizei der Unterstützung des Innensenators und der Innenverwaltung sicher sein könne.

Es folgten mehrere ausführliche Koreferate mit Erfahrungsberichten über Wohnungs- und Büroeinbrüche, über dunkle Wohngegenden und Täterbanden mit Migrationshintergrund. Einige Publikumsreferenten ließen ihr Wissen aus der B.Z. einfließen und gaben Ratschläge zu Brennpunkten wie den Görlitzer Park oder den Alexanderplatz.

"Sie pflegen Dinge, die Sie nicht beurteilen können", kommentierte der Staatsekretär das gefährliche Halbwissen und ging dann auf die angesprochenen Themen ein. Beim Görlitzer Park habe es bereits 285 Einsätze gegeben und es seien diverse Verfahren eingeleitet worden. Der Alexanderplatz habe eine Tagesfrequenz von 300.000 Personen, was zwar ein gewisses Konfliktpotenzial berge, aber anhand dieser Zahlen durchaus zu relativieren sei.

Staatssekretär Bernd Krömer mpw
Staatssekretär Bernd Krömer beim mpw
Für den Laien ist es nicht einfach, die Zuständigkeiten für bestimmte Tatbestände zu erkennen. So falle ein in der Grünanlage geparkter Pkw nicht in den Zuständigkeitsbereich der Polizei sondern des Ordnungsamtes. Die Polizei beschäftige sich mit dem fließenden Verkehr und das Ordnungsamt mit dem ruhenden. Auch bei der stammtischgerechten Beurteilung von Zuständen wie an der Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg müsse man die Zuständigkeiten betrachten. Solange die Situation nicht eskaliert, dürfe die Polizei nur eingreifen, wenn der Betreiber, hier das Bezirksamt, den ausdrücklichen Wunsch um Hilfe äußere. Das erinnert an das Hochwasser der Elbe 2002. Dieses konnte auch deshalb so erfolgreich die Dresdner Innenstadt überfluten, weil die Zuständigkeiten auf so breite Schultern verteilt waren, die es damals in einem demokratischen Diskussionsprozess zu konsolidieren galt.

Unsere Frage zu den Erfolgen des Deutsch-Polnischen Polizeiabkommens aus Mai 2014 beantwortete Bernd Krömer in der Form, dass das mehr das Land Brandenburg betreffe und in Polen ja ohnehin solch ein gutes Gehaltsniveau erreicht sei, dass man dort inzwischen auch die Autos kaufen könne. Polen in Funktion eines Transitlandes für Diebstahlbeute war in seiner Betrachtung sekundär.

Zum Schluss durfte der Staatssekretär für Inneres noch einige Wünsche äußern. Neben dem Wunsch nach einem positiven Wahlergebnis für seine Partei wünschte er sich noch Olympia in Berlin und einen stärkeren Ausgabenfokus auf die innere Sicherheit.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 14. Februar 2014

Senator Müller und die Mietpreisbremse

"Die Mietpreisbremse ist kein Insekt. Die ist noch viel schlimmer", waren die einleitenden Worte von Detlev Stoecker (Luther Rechtsanwaltgesellschaft) für den offiziellen Teil des Business Frühstücks in Zusammenarbeit mit der BCCG British Chamber of Commerce in Germany.

Mit der "Mietpreisbremse"  zielte er klar auf die anwesenden Politiker Dr. Jan-Marco Luczak, MdB und zuständiger Berichterstatter der CDU-Fraktion, sowie auf den ebenfalls am Nachbartisch sitzenden Bausenator Michael Müller.

Senator Müller BCCG Luther BFW
Matthias Klussmann (BFW) beim Business Frühstück
In die gleiche Kerbe schlug auch der Vorsitzende des BFW-Landesverbandes Matthias Klussmann in seiner Keynote. Kollegiale Divergenz zwischen Bundes- und Regionalpolitik trat in der Rede von MdB Luczak zum Vorschein. Er plädierte grundsätzlich für eine Priorisierung des Neubaus vor der Modernisierung. Zudem forderte er eine Sunset-Regelung für die Mietpreisgrenze, die fünf Jahre nicht überschreiten solle.

Anschließend ging es in die Podiumsdiskussion mit Michael Zahn, CEO der Deutsche Wohnen AG und der GSW Immobilien AG, und Bausenator Müller, die von Dr. Manuel Heide (Luther Rechtsanwaltsgesellschaft) moderiert wurde. Sehr zur Verblüffung des Publikums sprach sich Michael Zahn für eine Mietpreisbremse aus. In den letzten vier Jahren sei die Miete in Berlin um 12% gestiegen, was eine jährliche Steigerung von gerade mal 3% bedeute.

Kritisch sei allerdings die Schere zwischen Mieteinnahmen und Immobilienkauf zu betrachten. So seien die Renditen beim Handel mit Immobilien deutlich weggebrochen, so dass eine Finanzierung mit Mieten für Neubauobjekte besser zu kalkulieren sei. Weiterhin sei zu spüren, dass der Berliner nicht mehr alle zwei Jahre umziehe, sondern sich ein klarer Trend zur längerfristigen Anmietung abzeichne.

Mehrfach wurde erwähnt, dass der landeseigene Wohnungsbestand plus des von Michael Zahn verwalteten Bestandes mit 400.000 Wohnungen bei einem Viertel des Gesamtbestandes Berlins liege. Überhaupt war zu erkennen, dass die Chemie zwischen Senat und GSW stimmt und Kooperationen daher einen fruchtbaren Boden haben.

Senator Müller sprach über die Herausforderungen in seinem Arbeitsbereich. So müsse er in den nächsten Jahren 13% der Mitarbeiterkosten reduzieren. Dem gegenüber fehlen jedoch Fachkräfte für dringend notwendige Sanierungsaufgaben. Die Sprinterprämie für besonders pünktlich fertiggestellte Bauprojekte kann dabei nur eine marginale Abhilfe schaffen.

Das Business Frühstück wurde relativ pünktlich beendet, so dass genügend Zeit zur Wahrnehmung des Anschlusstermins bei der Deutschen Bank blieb.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 23. Januar 2014

BCCG Neujahrsempfang in der Britischen Botschaft

"Danke, Wilfried", der Schwarzafrikaner aus Namibia freute sich, wenn wir uns bei ihm für die Häppchen bedankten und dabei seinen recht ungewöhnlichen Vornamen nannten. Die Britische Botschaft wartete beim heutigen Neujahrsempfang der BCCG British Chamber of Commerce in Germany wieder mit sehr interessanten Kreationen unter anderem aus Hühnchenfleisch, Quiche, Lachs und Tomatencreme auf.

BCCG Britische Botschaft Simon McDonald Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Simon McDonald und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer
Dem Neujahrsempfang war die traditionelle 10. Berlin Konferenz im Haus der Commerzbank am Pariser Platz vorausgegangen, bei der Lord Owen, ehemaliger Britischer Außenminister, Botschafter Simon McDonald CMG, David Marsh und weitere Experten über die Zukunft des Euro diskutierten. Kerstin von Schnakenburg, Kuratoriumsvorsitzende der Academia Colombia, fasste die Konferenz kurz und knapp mit einer Aussage von Lord Owen zusammen, der dazu aufgerufen hatte, endlich die ersten Schritte in Richtung Problemlösung zu gehen.

Die Konferenz hatte etwas länger gedauert, so dass die Gäste die wenigen Meter von der Commerzbank in die benachbarte Botschaft recht eilig zurücklegten. Die ungemütlichen Minusgrade hatten dabei so manch einem Gast eine gesunde rote Gesichtsfärbung verliehen.

BCCG Britische Botschaft Wirtschaftesenatorin Cornelia Yzer
Andreas Eichler, Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer und Matthias Baumann in der Britischen Botschaft
Botschafter Simon McDonald CMG war heute im Dauereinsatz. "Two things", leitete der Hausherr seine Begrüßung ein und berichtete mit einem gewissen Stolz, dass sich im letzten Jahr Deutschland und Großbritannien wechselseitig zu den wichtigsten Handelspartnern entwickelt hatten, noch weit vor anderen Staaten Europas und der Welt. Die Rede war sehr kurz und als Teaser für das Grußwort der Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gedacht.

BCCG Britische Botschaft
BCCG in der Britischen Botschaft
Cornelia Yzer stieg über die neue Schwelle zum neuen multimedialen Rednerpult. Die Schwelle erinnerte etwas an die Jagdtrophäe bei "Dinner for One". Auch die Wirtschaftssenatorin fasste sich sehr kurz und ging auf die Bereicherung des Wirtschaftsstandortes Berlin durch zugezogene Fachkräfte ein.

Abschließend sprach BCCG-Präsident Strohschen zu den Gästen und gab den Abend zur weiteren Beziehungspflege frei. Das wurde dann auch rege genutzt.

Wir unterhielten uns längere Zeit mit Simon McDonald und Cornelia Yzer, tauschten ad hoc ungewöhnlich viele Visitenkarten und hatten insgesamt einen sehr angenehmen Abend mit interessanten Gesprächen.

Vielen Dank an die Britische Botschaft und die BCCG für die wie immer professionelle Organisation.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 21. Januar 2014

23. B.Z.-Kulturpreis

Der 23. B.Z.-Kulturpreis war überschattet vom Ableben des Dirigenten Claudio Abbado, dem langjährigen Chef der Berliner Philharmoniker. Deshalb begann B.Z.-Chefredakteur Peter Huth seine Begrüßungsansprache mit einer Schweigeminute.

BZ Kulturpreis 2014
B.Z.-Kulturpreis - Bertan Canbeldek
Nachdem noch einmal erwähnt wurde, dass der Preis nach den Regeln der subjektiven Einschätzung der Fachjury verliehen wird, übergab er an Meret Becker, die auch in diesem Jahr wieder durch das Programm führte. Das Programm lief weit über zwei Stunden und wurde wegen seines Abwechslungsreichtums nicht im geringsten langweilig.

Zwischen den Preisverleihungen traten immer wieder Nachwuchskünstler auf, deren Professionalität das Publikum faszinierte. Bertan Canbeldek hat seine künstlerischen Wurzeln im Zirkus Cabuwazi und verbindet Jonglage mit Breakdance. Auch er erhielt einen der tanzenden Bären.

BZ Kulturpreis 2014 Manfred Krug Uschi Brüning
B.Z.-Kulturpreis - Manfred Krug und Uschi Brüning
Dennis Mac Dao ist ein aus der Staatlichen Ballettschule Berlin hervorgegangenes Talent und tanzte durch bunten Glitzerstaub. Die gebürtige Kasachin Katharina Lebedew berührte körperliche Grenzwerte bei ihrer schauspielerisch vorgetragenen Sportakrobatik.

Manfred Krug und Uschi Brüning traten als Jazz-Duo auf und sangen die Laudatio auf Preisträger Frank Castorf, dem Intendanten der Volksbühne. Dieser freute und wunderte sich über den Erhalt des B.Z.-Kulturpreises, war doch sein Verhältnis zur B.Z. nicht immer besonders harmonisch gewesen.

Die schrillen "Geschwister Pfister" wurden mit einer stilechten Alphorn-Laudatio erfreut, die ihnen in Berlin heimatliche Gefühle vermitteln sollte. In Berlin wird die Komische Oper die nächste Station ihres kabarettistischen Schaffens sein.

Schon vor der Veranstaltung konnten wir Katharina Schüttler gratulieren. Die Laudatio las Burghart Klaußner aus dem Buch "Der Bär auf dem Försterball" vor. Die Illustrationen liefen im Hintergrund über die Leinwand und erheiterten das Publikum.

In der natürlichen und überaus sympathischen Dankesrede von Katharina Schüttler spielten ihre Freunde und Verwandten eine große Rolle. Ihren Eltern dankte sie besonders für die frühe Förderung ihrer schauspielerischen Ambitionen. Die gezeigten Filmausschnitte mit Katharina Schüttler verdeutlichten ihre Vielseitigkeit.

BZ Kulturpreis 2014 Katharina Schüttler
B.Z.-Kulturpreis - Laudatio auf Katharina Schüttler
Dirigent Christian Thielemann war sichtlich betroffen vom Ableben seines Kollegen Claudio Abbado, auf den er in seiner Dankesrede für den B.Z.-Kulturpreis vielfach einging, sich aber auch immer wieder lobend über die Qualität der auf ihn durch Sopranistin Waltraud Meier gesungenen Laudatio äußerte.

BZ Kulturpreis 2014 Stolpersteine Gunter Demnig
B.Z.-Kulturpreis - Stolpersteine von Gunter Demnig
Standing Ovation und den längsten Applaus erhielt Stolperstein-Initiator Gunter Demnig. Als er endlich zu Wort kam, korrigierte er die zuvor genannten zahlen auf 17 Länder und 45.000 Stolpersteine. Durch einen Kölner Pfarrer war er bewegt worden, einfach mal damit anzufangen, auch wenn er die sechs Millionen Steine zu Lebzeiten nicht mehr verlegen werde.

Es sei inzwischen eine internationale Bewegung daraus entstanden, die als Nebeneffekt der Gedenkstein-Verlegungen Familien aus allen Teilen der Welt zusammenbringe. Menschen, die verwandtschaftlich verbunden sind, sich aber bisher noch nie persönlich begegnet waren. Die Laudatio spielte und sang Daniel Kahn und seine Klezmer-Band "The Painted Bird".

Bauchredner Michael Hatzius kam mit einem Zigarre rauchenden Frosch auf die Bühne und hielt eine äußerst witzige Laudatio auf Synchronsprecher Rainer Brandt. Der Sprachkünstler hielt eine rhetorisch gewandte und ebenfalls amüsante Dankesrede. Er hauchte Bud Spancer, Tony Curtis und anderen internationalen Schauspielern den gewissen sprachlichen Charme ein.

BZ Kulturpreis 2014 Preisträger
B.Z.-Kulturpreis - Preisträger
Unter den geladenen Gästen dieses B.Z.-Kulturpreises fanden sich viele wirtschaftspolitisch und kulturell aktive Personen der Hauptstadt wie Finanzsenator Ulrich Nußbaum, Klaus-Rüdiger Landowski, KPM-Chef Jörg Woltmann, Eberhard Diepgen, Bausenator Michael Müller, Star-Friseur Udo Walz und Prof. Ralf Stabel von der Staatlichen Ballettschule Berlin.

BZ Kulturpreis 2014 Kempinski Bristol
B.Z.-Kulturpreis - Aftershowparty im Kempinski Bristol
"Voll, voll, voll", wird wohl in zehn Jahren bei mobile.de zu lesen sein, wenn die schwarzen Shuttle-Limousinen als Gebrauchtwagen angeboten werden. Die BMW 7er in Kurz- und Langversion waren mit LED-Scheinwerfer, Nappaleder und Individual-Dachhimmel Anthrazit ausgestattet. Fondentertainment, Soundsystem von Bang & Olufsen und Touchpad im iDrive rundeten das edle Ambiente ab, in welchem die Gäste ins nahegelegene Kempenski Hotel Bristol chauffiert wurden.

Im Kempinski Hotel Bristol fand die Aftershowparty statt, die bis weit nach Mitternacht ging. Sekt, Wein, Lachs und andere Leckereien untermalten die gute Stimmung und führten an den Stehtischen viele interessante Menschen zusammen.

Vielen Dank an die B.Z. für diesen gelungenen und perfekt organisierten Abend am Kurfürstendamm.

Autor: Matthias Baumann

Samstag, 11. Januar 2014

IHK Neujahrsempfang 2014

Dass die Beiträge für die IHK-Mitgliedschaft wieder gesenkt wurden, löste - wie auch schon in den Vorjahren - den erwarteten Applaus aus. An Klaus Wowereit und die zuständigen Senatoren gerichtet, forderte IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer auch eine Senkung der Gewerbesteuer. Applaus. Der Regierende Bürgermeister wies den auf die Gewerbesteuer bezogenen Wunsch zurück und konterte mit dem Vorschlag, die "Zwangsmitgliedschaft" in der IHK abzuschaffen. Applaus und 1:1 im Freundschaftsspiel IHK Berlin versus Senat.

IHK Neujahrsempfang 2014
IHK Neujahrsempfang 2014
Überhaupt war der IHK Neujahrsempfang auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht. Wir trafen viele bekannte Unternehmer, Verbandsvorsitzende und Politiker.

Mit Wirtschaftssenatorin Yzer stimmten wir noch Details zu unserem bevorstehenden Meeting ab und unterhielten uns mit der Betreiberin einer berlinweiten Hostelkette über die neuerliche Einführung der Bettensteuer. Letztere sei kontraproduktiv für den Berlin-Tourismus insbesondere jüngerer Reisender.

Klaus-Rüdiger Landowski, Tagesspiegel-Herausgeber Gerd Appenzeller, Innensenator Frank Henkel, Volker Tschapke, Thilo Sarrazin und Justizsenator Thomas Heilmann tauchten immer wieder in der tosenden Menge der Entscheider und Führungskräfte Berlins auf. Es konnten einige Worte gewechselt und Einladungen zu weiteren Neujahrsempfängen ausgesprochen werden.

IHK Neujahrsempfang 2014
BMW i3 beim IHK Neujahrsempfang 2014
Neben dem Angebot des Logistikunternehmens GO! präsentierte BMW eine greifbare Innovation. Der neue BMW i3 zum Anfassen und Reinsetzen mit einigen Bedienelementen aus der Oberklasse wie beispielsweise dem integrierten Touchpad im iDrive-Controller.

Die Beschleunigung von Null auf 60 in vier Sekunden kann sich sehen lassen. Als urban orientiertes Fahrzeug ist es mit diesen Eckdaten hervorragend für schnelle Ampelstarts geeignet. Der Sound sei allerdings nicht so kernig wie beim MINI Cooper S, sondern eher einem startenden UFO vergleichbar, erklärte uns der begleitende BMW-Mitarbeiter. Für das Frühjahr werde auch der BMW i8 erwartet, welcher preislich im Bereich um die 120.000 Euro liegen wird und bereits vor der Markteinführung stark nachgefragt sei.

Emsiges Treiben herrschte auch an den Buffets. Die Kellner hatten alle Hände voll zu tun, die Gäste mit Getränken und freien Tischen zu versorgen.

Wie auch in den Vorjahren war dieser IHK Neujahrsempfang ein gelungener Start in das neue Wirtschaftsjahr.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 9. Dezember 2013

Justizsenator, Luther und die BCCG

Gerade in der Weihnachtszeit denkt man bei "Luther" eher an den gleichnamigen Martin als an die weltweit tätige Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Luther ist Fördermitglied der BCCG British Chamber of Commerce in Germany und hatte heute zu einem "Koalitionsfrühstück" mit Justizsenator Prof. Thomas Heilmann ins Hotel Esplanade eingeladen.

Luther BCCG Koalitionsfrühstück
Justizsenator Heilmann beim Koalitionsfrühstück - Luther und BCCG
Das Frühstück übertraf mit seinen etwa 130 Anmeldungen den sonstigen Rahmen dieses unternehmerfreundlichen Veranstaltungsformates. Das lag wohl an den Keynote-Rednern und den Teilnehmern an der Podiumsdiskussion.

Justizsenator Heilmann fühlte sich unter den vielen Luther-Anwälten sehr heimisch und hielt eine interessante und humorvolle Eingangsrede. Er berichtete von den Gepflogenheiten bei der Aushandlung von Koalitionsverträgen, die dem Außenstehenden normalerweise verborgen bleiben. Die personelle Größe der beteiligten Gremien stehe dabei im diametralen Verhältnis zu den Ergebnissen.

Während der erste bundesdeutsche Koaltionsvertrag noch zehn handschriftliche Zeilen umfasste, seien das nun weit über 100 Seiten geworden, die in der Endfassung sogar noch deutlich zusammengekürzt wurden. Der Koalitionsvertrag beginne mit allgemein akzeptierten Aussagen und gehe dann "unter Umgehung einer Strategie" direkt in die Details über. Und wenn ein Detail dort stehe, werde das Thema auch tatsächlich in der aktuellen Legislaturperiode angegangen. Nicht formulierte Details werden auch nicht weiter verfolgt.

Der Rede von Justizsenator Heilmann folgte ein Koreferat zum Thema Mindestlohn, welches allgemeine Zustimmung im Saal fand, zumal darin deutlich wurde, dass eine Lohnsteigerung eher den Steuereinnahmen aus dem Bruttogehalt nütze und der Effekt auf das Nettogehalt fast zu vernachlässigen sei.

Luther BCCG Koalitionsfrühstück
Dr. Geilfuß (Löbbecke), Prof. Dr. von Steinau-Steinrück (Luther), Rasch (BFW)
Die anschließende Podiumsdiskussion war in drei Bereiche unterteilt, zu denen jeweils prominente Teilnehmer eingeladen waren. Es ging um die Auswirkung des Koalitionsvertrages auf die Immobilienwirtschaft, auf den Bankensektor und auf das Arbeitsrecht.

Walter Rasch, Senator a.D. und Präsident des BFW, forderte die Politik zur Schaffung von Rahmenbedingungen auf, die eine Revitalisierung der Innenstädte ermögliche und den Neubau von Wohnraum fördere. Letzteres thematisiert Bausenator Müller auch immer wieder.

Dr. Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke las eine Passage aus dem Koalitionsvertrag vor, wo es darum ging, dass es keinen Finanzmarkt und keinen Finanzakteur mehr ohne Regulierung geben dürfe. Es wäre nach seiner Meinung besser für die Wirtschaft gewesen, wenn gar nichts zu Banken und Finanzmärkten im Koalitionsvertrag gestanden hätte. Es gehe schließlich auch um internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück, der sympathische Arbeitsrechtsexperte und Luther-Partner am Standort Berlin, betrachtete den Koalitionsvertrag aus arbeitsrechtlicher Sicht. Auch wenn der Mindestlohn immer wieder im Fokus stehe, sei dieser doch nur ein Teil der arbeitsrechtlichen Konsequenzen des Koalitionsvertrages. Man müsse sich auch mit der Quotenregelung bei der Besetzung von Vorstandsposten, dem Trend zur Teilzeit und mit dem Thema Zeitarbeit beschäftigen.

Pünktlich vor 11:00 Uhr war dann das "Koalitionsfrühstück" beendet und die Gäste konnten den Weg in ihre Büros antreten. Vielen Dank an Luther und die BCCG.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 6. November 2013

BDS im Abgeordnetenhaus

Heute fand der 17. Parlamentarische Abend des BDS Bund der Selbständigen im Berliner Abgeordnetenhaus statt. Der rote Teppich im beeindruckenden klassizistischen Treppenhaus war für mehr als 100 Teilnehmer ausgerollt.

BDS Abgeordnetenhaus
BDS im Abgeordnetenhaus
Die Damen und Herren des BDS hatten deshalb alle Hände voll zu tun, die Gäste zu begrüßen und mit Namenskärtchen zu versorgen.

Dennoch fanden wir die Zeit, einige Worte mit Myriam Hengstmann und Axel Hülsebusch vom BDS zu wechseln. Es waren auch einige Stände aufgebaut, wo unter anderem über den Berlin Maximal Club informiert wurde.

Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen dieser Art gab es keine langen Auftaktreden. Stattdessen wurde nach einer kurzen Einleitung durch Harald Schottenloher, Landesvorsitzender des BDS,  sofort in die Podiumsdiskussion übergegangen. Daran nahmen Heiko Melzer von der CDU, Jörg Stroedter von der SPD, Ajibola Olalowo von Bündnis 90/Die Grünen, Jutta Matuschek von Die Linke, Alexander Morlang von den Piraten sowie Roland Sillmann vom Innovations-Zentrum Berlin teil.

BDS Abgeordnetenhaus
Podiumsdiskussion beim Parlamentarischen Abend des BDS Bund der Selbständigen im Berliner Abgeordnetenhaus
Die genannten Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft stellten sich zunächst in wenigen Sätzen selbst vor. Je nach aktuellem politischem Einfluss wurden gegenwärtige oder historische Erfolge bei der wirtschaftlichen Entwicklung Berlins herausgestellt und Wünsche an die derzeitigen Verantwortlichen gerichtet.

Während Roland Sillmann insbesondere die gute und zielführende Zusammenarbeit mit den Politikern am Standort Marzahn-Hellersdorf lobte, sah Alexander Morlang von den Piraten eher in den Innenstadtbezirken das personelle Potenzial für Innovation und wirtschaftlichen Aufschwung. Der klassische Softwareentwickler könne problemlos an jedem Ort der Welt und natürlich von seinem Home Office aus arbeiten. Er fand zudem bemerkenswert, dass die amerikanische Hackerszene inzwischen nach Berlin umgezogen sei und den Markt hier ganz neu befruchte.

BDS Abgeordnetenhaus
BDS im Abgeordnetenhaus
Es gab auch diverse skeptische Stimmen bezüglich der viel gelobten Start-ups. So gäbe es zwar gute Ideen, aber kaum Förderung. Wer gründen wolle, müsse das Geld selbst mitbringen und sobald Firmen etwas größer werden, werden sie in der Regel von ausländischen Investoren gekauft. Das Thema Gründungsfinanzierung wurde ambivalent behandelt, allerdings schien der Konsens zu bestehen, dass der Link zwischen Gründer und passender Bezuschussungsmöglichkeit fehle. Die Töpfe seien voll, werden aber nicht abgerufen.

Jörg Stroedter machte deutlich, dass Start-ups besonders gute Chancen auf längerfristige Existenz haben, wenn sie sich in Gründerzentren ansiedeln. Dort seien die idealen Infrastrukturen für junge Unternehmen gegeben. So manch eine Firma lebe nach zehn Jahren immer noch im Gründerzentrum. Empfohlen wurden auch die Dienste von Berlin Partner und deren Networking.

Nach einigen Koreferaten aus dem Publikum ging es dann in den gemütlichen Teil des Abends mit Getränken und Buffet über, wo die vielen Selbstständigen ihre Erfahrungen und Visitenkarten austauschen konnten.

Vielen Dank an den BDS für diesen informativen Abend.

Autor: Matthias Baumann

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Berlin Maximal Club im Tagesspiegel

Als wir gestern Abend das Haus des Tagesspiegels betraten, wurden wir von einigen freundlichen Damen begrüßt. Vor ihnen stand ein Tisch voll mit Namenskärtchen zu interessanten "Köpfen" aus Wirtschaft, Politik und Verbänden.

Der Berlin Maximal Club hatte zu einer Veranstaltung mit dem Thema "Was uns gesund macht - Forschen - Heilen - Pflegen" eingeladen. Es war unser erster Besuch bei einer Veranstaltung des Berlin Maximal Clubs. Bereits das vorausgegangene Treffen mit Thomas Stannebein von der Clubleitung und Medienfachberaterin Heike Harrand hatte dafür gesorgt, dass wir auf das erste Club-Treffen gespannt waren.

Tagesspiegel Berlin Maximal Club Gerd Appenzeller
Gerd Appenzeller moderiert beim Berlin Maximal Club
Da wir Tagesspiegel-Chefredakteur Gerd Appenzeller kürzlich bei der Verleihung der Mendelssohn-Medaille getroffen hatten, waren uns einige der anwesenden "Köpfe" bereits vertraut und wir konnten sogleich die integrative Atmosphäre genießen.

Obwohl die Tische nummeriert waren, gesellten sich schnell einige Gäste zu uns, so dass wir noch vor Beginn der Podiumsdiskussion einige gute Gespräche führen konnten.

Nach einer kurzen Einleitung durch Tagesspiegel-Geschäftsführer Florian Kranefuß und dem Imagefilm über ein neues Mitglied des Berlin Maximal Clubs nahmen Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales, Professor Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité und Ulf Fink, Vorsitzender der Gesundheitsstadt Berlin auf dem Podium Platz. Flankiert wurden sie von den beiden Moderatoren der Diskussionsrunde Constance Frey und Gerd Appenzeller.

Tagesspiegel Berlin Maximal Club
Mario Czaja und Max Einhäupl beim Berlin Maximal Club
"Punkt, und einen Satz noch", beschreibt wohl sehr gut die Ausführungen von Senator Czaja, der sich lobend über die wirtschaftliche Lage des Gesundheitswesens in Berlin äußerte und immer wieder seine Hochachtung gegenüber der umsichtigen Leitung der Charité durch Max Einhäupl ausdrückte.

Interessant war, dass Krankenhäuser in Berlin nur 22 Euro pro Kopf benötigen, während in anderen deutschen Städten bis zu 60 Euro pro Einwohner aufgerufen werden. Auch schreiben die berliner Kliniken schwarze Zahlen, was bei Einrichtungen der öffentlichen Hand nicht selbstverständlich sei.

"Ich würde gerne noch ein paar Kliniken kaufen", sagte Max Einhäupl und setzte damit auf seiner Erfahrung auf, dass Größe ein Garant für Erfolg sei. Den Zusammenhang zwischen Größe und Qualität relativierte Ulf Fink, der zu bedenken gab, dass sich kleinere Kliniken gerne auf bestimmte Themen spezialisieren und dadurch bessere Ergebnisse in ihrem Segment erzeugen.

Auch das Thema Demographie durfte nicht fehlen, wonach jedes zweite Mädchen, das heute geboren werde, einen Lebenserwartung von 100 Jahren habe. Problematisch sei jedoch, dass jeder dritte 90-Jährige an Alzheimer erkranken werde und dann einfach das Pflegepersonal fehle. Max Einhäupl wies in diesem Zusammenhang auf eine zwangsläufige Priorisierung der Gesundheitsmaßnahmen hin.

Nach einer kurzen Fragerunde ging es zum Networking ans Buffet. Diesmal konnte sich der regionale Caterer BerlCat präsentieren. BerlCat machte einen guten Job, so dass der Abend mit leckeren Häppchen und interessanten Gesprächen ausklang.

Vielen Dank an den Tagesspiegel und den Berlin Maximal Club.

Autor: Matthias Baumann