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Donnerstag, 13. November 2014

Charta der Vielfalt von Familienministerin Schwesig unterzeichnet - Diversity 2014 im Tagesspiegel

Diversity 2014 entfaltet heute und morgen im Verlagshaus am Askanischen Platz seine vielfältigen Bereiche. Die vom Tagesspiegel und der Charta der Vielfalt ins Leben gerufene Konferenz findet nun zum dritten Mal statt und präsentiert wie immer hochkarätige Gastredner.

Diversity 2014 Charta der Vielfalt Tagesspiegel
Diversity 2014 - Moritz Döbler, Geschäftsführender Redakteur des Tagesspiegels, bei der Moderation
Diversity ist in Deutschland zu einem virulenten Thema geworden. Massive Zuwanderung und demografische Entwicklung haben dazu geführt, dass mit 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund derzeit jeder Fünfte in unserem Land keine deutsche Nationalität besitzt.

Gefördert wird diese Populationsverschiebung auch durch das in den letzten zehn Jahren stark gewandelte Familienverständnis. Damals war es selbstverständlich, dass eine Familie aus zwei heterogenen Elternteilen und mindestens einem Kind besteht. Heute gehören Alleinerziehende, Patchwork- und sogenannte Regenbogenfamilien zum guten Ton. Es ist also kein Gegentrend zur Erhaltung der Spezies "Deutscher" zu erkennen.

Vielfalt bezieht sich jedoch nicht nur auf Migranten, sondern auf den generellen Umgang mit Andersartigkeit. So nimmt Diversity 2014 auch Themen wie Behinderung, den Kampf der Geschlechter oder Religionsdivergenzen unter die Lupe. Ein Workshop beschäftigte sich sogar mit der Überwindung verkrampfter Kommunikation bei der Behandlung von Diversity.

Diversity 2014 Charta der Vielfalt Familienministerin Schwesig
Diversity 2014 - Familienministerin Manuela Schwesig
Familienministerin Manuela Schwesig zitierte in Ihrer Keynote eine Studie aus dem Hause Roland Berger, die belegen sollte, dass Manager mit einer "stromlinienförmigen Karriere" nicht unbedingt die nützlichsten Mitarbeiter seien. Es gebe Erfahrungswerte, dass Unternehmen mit "gemischten Teams" erfolgreicher seien. Dennoch sei leitenden Mitarbeitern mit Wunsch nach Familienzeit oder gar Teilzeit eine Weiterbeschäftigung auf bestimmten Posten verwehrt. Durch die gesetzlichen Grundlagen seien Ihre Stellen zwar gesichert, der Schreibtisch könne jedoch firmenintern versetzt werden.

Manuela Schwesig möchte auch gerne die Männer in den Vorstandsetagen "entlasten". Die Entlastung solle durch eine höhere Frauenquote erreicht werden. Dies sei möglich, da sich das Familienverständnis inzwischen zu einem partnerschaftlichen Verhältnis der Aufgabenteilung von Mann und Frau entwickelt habe. Als prominentes Beispiel führte sie die Caritas an, wo es nur 20% Frauen in Leitungspositionen gebe: "Die machen den Job, aber bestimmen tun die Männer".

Im Zusammenhang mit dem neuen Bundesprogramm "Demokratie leben", welches ab 2015 an den Start gehen soll, stellte Manuela Schwesig klar, dass es ihr um das "Für" statt des üblichen "Gegen" gehe.

Der Respekt vor der Gleichwertigkeit aller Menschen sei Basis der Gesellschaft.

Diversity 2014 Charta der Vielfalt Familienministerin Schwesig
Diversity 2014 - Unterzeichnete Charta der Vielfalt
Zum Abschluss ihrer Rede unterzeichnete die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Charta der Vielfalt.

Die Vorträge und Workshops werden durch Pausen aufgelockert, in denen man bei Kaffee, Couscous oder Ingwer-Bulette mit diversen Teilnehmern ins Gespräch kommen kann.

Video:
Unterzeichnung der Charta der Vielfalt durch Familienministerin Manuela Schwesig

Autor: Matthias Baumann


Dienstag, 11. November 2014

Bill Gates wirbt bei der Bundesregierung um Beteiligung am Impfprogramm für 300 Mio. Kinder

Ein Hauch von Pietätlosigkeit lag in der Luft, als einer der Journalisten seinen Mac auspackte und die Dame neben ihm mit ihrem iPhone spielte. Immerhin hatten wir es heute mit dem bedeutendsten Wettbewerber der computertechnischen Rechtgläubigkeit zu tun. Michrosoft-Gründer Bill Gates besuchte Berlin.

Es ging jedoch nicht um neue Betriebssysteme, sondern um Kinder. Und zwar um Kinder aus der analogen Welt. Kinder, die in ihrem Leben vielleicht noch nie einen Computer in der Hand gehalten hatten und denen es auch an weiteren Selbstverständlichkeiten der westlichen Welt mangelt.

Bill Gates BMZ Berlin
Microsoft-Gründer Bill Gates mit Übersetzerin
Sechs Millionen Kinderleben zu retten hält ONE-Botschafterin Maria Furtwängler für realistisch. Dazu sollen innerhalb von fünf Jahren 300 Millionen Kinder geinpft werden. Flankiert wird dieses Anliegen durch Gavi, die Globale Allianz für Impfungen und Immunisierung. Tatort-Kommissarin Furtwängler ist Ärztin und zweifache Mutter, die sich zudem seit vielen Jahren bei German Doctors engagiert.

Die von U2-Sänger Bono gegründete ONE und die Bill und Melinda Gates Stiftung setzen sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen in extremer Armut ein. Sie nutzen ihre weitreichenden Lobbykontakte zur Aktivierung weiterer Finanzquellen. Neben der gesundheitlichen Entwicklung geht es ONE und der Gates-Stiftung auch um Schulbildung und berufliche Qualifizierung mit einem klaren Fokus auf Hilfe zur Selbsthilfe.

Bill Gates BMZ Berlin
Maria Furtwängler, Bundesminister Dr. Gerd Müller und Bill Gates beim Gruppenbild mit Kindern

Bill Gates erlebt heute einen spannenden Tag zusammen mit deutschen Spitzenpolitikern. Am Vormittag traf er bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel, hatte dann eine Unterredung mit Bundesminister Dr. Gerd Müller in Begleitung von Maria Furtwängler. Danach stand noch der Gang ins Finanzministerium auf dem Programm. Bill Gates kennt die notwendige Reihenfolge auf dem Regierungsparkett. Wenn sich die Kanzlerin und der zuständige Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für dieses Projekt begeistern lassen, wie will sich der Finanzminister dann noch gegen solch eine massive Impf-Lobby stellen.

Videos:
Einführungsstatement von Bundesminister Müller BMZ
Gemeinsam 6 Millionen Kinderleben retten - Gruppenfoto mit Kindern

Autor: Matthias Baumann

Bill Gates BMZ Berlin
Maria Furtwängler, Bundesminister Dr. Gerd Müller und Bill Gates möchten 6 Millionen Kinderleben retten

Bill Gates BMZ Berlin
Maria Furtwängler, Bundesminister Dr. Gerd Müller und Bill Gates möchten 6 Millionen Kinderleben retten

Montag, 10. November 2014

Pakistanischer Premierminister Sharif in Berlin

Der heutige Empfang des pakistanischen Premierministers Muhammad Nawaz Sharif im Palace Hotel, gleich um die Ecke von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und dem Bahnhof Zoo war begleitet von einer hohen Polizeipräsenz. Als wir pünktlich am Hotel eintrafen, parkten dort bereits einige schwarze Limousinen mit Blaulicht. Das Hotel Palace eignet sich hervorragend zum Empfang von Personen mit sensibler Sicherheitsstufe. Steht doch der Ortsunkundige auf der Suche nach dem Fahrstuhl, der Treppe oder dem Ausgang schnell mal in einer Großküche oder der Besenkammer.

Pakistanischer Premierminister Muhammad Nawaz Sharif
Pakistanischer Premierminister Muhammad Nawaz Sharif und Botschafter Syed Hasan Javed
Im Salon Burgund hatten sich etwa dreihundert geladene Gäste eingefunden. Dreiviertel von ihnen hatten eine offensichtlich pakistanische Herkunft. Wir trafen auch einige bekannte Botschaftsmitarbeiter. Das deutsche Wirtschaftspublikum war recht durchmischt. Leiter internationaler Schulen, Vertreter des Deutsch-Französischen Wirtschaftskreises, Unternehmensberater, die Preußische Gesellschaft und die Commerzbank saßen im Raum.

Bis zum Eintreffen des Premierministers liefen diverse Filme und Präsentationen über Pakistan im Allgemeinen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten im Speziellen. Die Darstellungen bestätigten die Ausführungen des pakistanischen Botschafters Syed Hasan Javed über sein Land anlässlich des Dinners in der Residenz.

Pakistanischer Premierminister Muhammad Nawaz Sharif
Pakistanischer Premierminister Sharif und Botschafter Javed
Die zwischenzeitlichen Unterredungen müssen sehr wichtig gewesen sein, da Muhammad Nawaz Sharif erst nach über einer Stunde begleitet von Botschafter Javed im Saal erschien. Nachdem die Nationalhymnen gespielt worden waren, nahm er auf dem Podium Platz.

Es folgten weitere Vorträge zu wirtschaftlichen Themen und immer wieder der Aufruf, die "deep, deep presence of talents" zu nutzen. Auch der Investitionsschutz spielte eine große Rolle, da das Vertrauen in die innere Sicherheit Pakistans in den letzten Jahren massiv gelitten hatte.

Andreas Gies, Abteilungsleiter beim BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hielt zum Abschluss eine Rede über die Deutsch-Pakistanischen Beziehungen. Er kritisierte die Zustände in der Textilindustrie und berichtete, dass sein Minister Dr. Gerd Müller entsprechende Partnerschaften zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen angeboten habe.

Pakistanischer Premierminister Muhammad Nawaz Sharif
Pakistanischer Premierminister Muhammad Nawaz Sharif bei der Vertragsunterzeichnung
Zum Abschluss unterzeichnete der pakistanische Premierminister einen Wirtschaftsvertrag mit Deutschland.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 7. November 2014

Ernst & Young verleiht im Deutschen Historischen Museum den Award "Entrepreneur Of The Year"

"Spät berufen, unterschätzt und zäh", waren die Attribute, mit denen Finalist Stefan Messer von der Messer Group angekündigt wurde. Neben ihm durften Uwe Ahrendt von NOMOS Glashütte, Amir Roughani von der VISPIRON Group, Dr. Heinrich und Dorothee Strunz von LAMILUX sowie Jan Beckers von HitFox die begehrte gläserne Trophäe entgegennehmen.

Die prämierten Unternehmer hatten sich in den Kategorien Industrie, IT/Dienstleistung und Handel gemessen und waren durch besonders kreative Konzepte, soziales Engagement oder überdurchschnittliches Wachstum in Erscheinung getreten. Die Entrepreneure stellten sich und ihre Firmen vor und wurden im Rahmen der Preisübergabe von unterschiedlichen Laudatoren gewürdigt.

So erfuhren wir, dass Auszubildende bei LAMILUX eine Stunde in der Woche bewusst für soziale Dienste freigestellt werden, der zähe Stefan Messer das Familiengeschäft zurückerobern konnte, sich Uwe Ahrendt durch Entwicklung einer eigenen Antriebsfeder für seine NOMOS-Chronographen vom Zuliefermonopol unabhängig machen konnte, der Iraner Amir Roughani so wie wir erfolgreich im Fahrtenbuch- und Flottenmanagement unterwegs ist und dass Jan Beckers sein Führerscheingeld lieber in Aktien von Electronic Arts angelegt hatte.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
HitFox-Chef Jan Beckers (mitte) für den Ernst & Young Award "World Entrepreneur Of The Year 2015" nominiert
HitFox-Chef Jan Beckers hat sein Hobby zur Geschäftsidee gemacht. Das bei Strategiespielen übliche Prinzip von "irgendetwas ist knapp - erschließe Ressourcen" hat ihn so motiviert, dass er mit einem bemerkenswerten Ressourcen-Management vier bis sechs neue Firmen auf dem IT- und Spielesektor jährlich gründet.

Dieses Engagement spielte ihm dann auch die Nominierung für den "World Entrepreneur Of The Year 2015" ein.

Betrachtet man alle Unternehmen, die sich um den Award "Entrepreneur Of The Year" beworben hatten, so kommt man auf einen Durchschnittsumsatz von 110 Mio. Euro, ein durchschnittliches Unternehmensalter von 30 Jahren, ein Inhaberalter von 37 Jahren und eine Anzahl von durchschnittlich 336 Mitarbeitern.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Peter Altmaier beim EY Award "Entrepreneur Of The Year"
Deshalb wurde Kanzleramtsminister Peter Altmaier auch sehr emotional in seinem weitestgehend frei gesprochenen Festvortrag. Als "patriotischen Beitrag" bezeichnete er den Einsatz des Mittelstandes. Immerhin habe ein Unternehmer deutlich mehr Risiko zu tragen als ein Politiker. Letzterer könne durch Fehlentscheidungen das nächste Wahlergebnis um vielleicht 12% nach unten korrigieren. Die Fehlinvestition eines Managers hingegen könne ganze Wirtschaftssegmente nachhaltig stören. Es könne zu Situationen kommen, die bei zu spätem Eingreifen nicht mehr korrigierbar seien.

Laut Altmaier gebe es jedoch in den USA eine besser Kultur, mit dem Scheitern junger Unternehmungen umzugehen. Dort lerne man aus Fehlern und stehe anschließend wieder auf. In Deutschland seien gescheiterte Startups oft so stigmatisiert, dass sie keinen weiteren Anlauf wagten.

Interessant war auch ein längeres Zitat von 1906, welches technologische Prognosen für 2006 abgab. Der belesene Bundesminister für besondere Aufgaben präsentierte uns detaillierte Beschreibungen des Umgangs mit Mobiltelefonen, die nahezu prophetisch klangen.

Um auf das Dinner überzuleiten, sprach Peter Altmaier über seine Erfolge als Hobbykoch. Mit charmanter Selbstironie ging er auf ein Foto ein, welches seit der #cnight durch die sozialen Netzwerke gereicht werde. Darauf sitze er zwischen seinen deutlich schlankeren Ministerkollegen Thomas de Maizière, Alexander Dobrindt und CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Er trug es mit Fassung und kommentierte lächelnd, dass er aussehe, als habe er das Internet verschluckt. Pragmatisch schloss er seine Rede mit, "nun wollen wir uns erst mal am Abendessen stärken und dann die Ärmel hochkrempeln".

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Dinner zum EY Award "Entrepreneur Of The Year"
An 58 Tischen hatten etwa 600 geladene Gäste Platz genommen. Die Tischnummern waren bereits am Empfang bekannt gegeben worden. In einer gigantischen Fleißarbeit waren für jeden Gast handbeschriftete Kästchen vorbereitet worden, die die genauen Sitzplätze markierten.

Wir saßen direkt neben der Bühne mit direktem Blick auf Ernst & Young Geschäftsführer Georg Graf Waldersee, Dr. Patrick Adenauer und Peter Altmaier. Am Nachbartisch waren die Moderatoren und Dr. Florian Langenscheidt von den gleichnamigen gelben Wörterbüchern platziert. Mit Gertrud R. Bergmann hatten wir noch eine bekannte Gesprächspartnerin von der BCCG British Chamber of Commerce in unserer Nähe.

Konferenzen und Galaveranstaltungen in Museen erfreuen sich in Berlin großer Beliebtheit. Deshalb hatte sich Ernst & Young für die 18. Verleihung des Awards "Entrepreneur Of The Year" das Deutsche Historische Museum als Location ausgesucht. Das Deutsche Historische Museum bietet mit seinem Pei-Bau, dem Schlüterhof und dem Foyer Unter den Linden hervorragende Möglichkeiten für solch ein Event. Moderne, Historie und festliche Stimmung verschmelzen zu einer Einheit.

Ernst & Young Award Entrepreneur Of The Year
Jaguar als Partner des Ernst & Young Award "Entrepreneur Of The Year"
Zur Abrundung des Programms hatte Jaguar Land Rover einen umfangreichen Fuhrpark an modernen Geländewagen und Luxuslimousinen als Shuttle zur Verfügung gestellt. Diese fuhren die Gäste spät in der Nacht noch nach Hause.

Vielen Dank für diesen interessanten Abend.

Autor: Matthias Baumann

Freitag, 17. Oktober 2014

Entzug des Personalausweises von Krisentouristen - Innenminister der Länder bei Thomas de Maizière

Heute hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern im Bundesinnenministerium getroffen. Es ging um die Sicherheitslage im Zusammenhang mit Reisebewegungen in Krisenregionen und die Herausforderungen der Flüchtlingspolitik. Die Dringlichkeit dieser Themen hatte den Termin so kurzfristig möglich gemacht.

Nach einem mehr als zweistündigen Treffen fand eine Pressekonferenz mit hohem Medieninteresse statt. Bundesinnenminister Thomas de Maizière erläuterte zunächst die Themen und Ergebnisse, dankte den Exekutivbehörden und der Bevölkerung für ihre Mithilfe bei der Problembewältigung und stellte als eine der kurzfristigen Maßnahmen den neuen Behelfsausweis für potenzielle Krisengebietstouristen vor. Dieser solle eine Ausreise weitestgehend einschränken.

Das zur Einführung dieser Handhabung notwendige Gesetz werde gerade erarbeitet und relativ schnell vorgelegt. Es bestehe kein Zweifel an einer breiten Zustimmung des Bundestages. Flankiert wird dieses Vorhaben durch Artikel 18 des Grundgesetzes und §89a des Strafgesetzbuches.

Innenminister der Länder bei Thomas de Maizière
Treffen der Innenminister von Bund und Ländern - Thomas de Maizière stellt den Behelfsausweis vor

Auf die Frage, wie denn die Behörden auf Pässe oder Personalausweise zugreifen werden, antwortete de Maizière ebenfalls mit Verweis auf §89a des StGB, dessen Durchsetzung in der Regel mit einer Hausdurchsuchung einhergehe. Dabei werden erfahrungsgemäß die einzuziehenden Personalausweise und oft weitere gefälschte Pässe sowie Waffen sichergestellt.

Im Fokus stehen Personen, die die kürzlich verbotenen Symbole des IS verwenden, diesen mit Spenden oder Propaganda unterstützen, Reisen in die bekannten Krisengebiete unternehmen oder solche Reisen planen. Einige dieser Personen reisten zwar einfach kommentarlos ab, andere brüsten sich jedoch vorher mit den geplanten "Heldentaten". Bei Letzteren habe man kein Beweisproblem und könne den gesetzlichen Rahmen effektiv ausschöpfen. In einer anderen Armee zu kämpfen sei gemäß §28 StAG ein Grund zur Entziehung der Staatsangehörigkeit. Interessant wäre das übrigens auch bei Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Bezüglich des Asylrechtes solle es eine deutliche Verkürzung der Bearbeitungszeiten geben, indem die Antragsteller bereits im ersten Durchlauf nach sicheren und verfolgenden Ländern selektiert werden.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bemerkte, dass besonders junge Männer zwischen 16 und 25 Jahren den Salafismus attraktiv fänden. Suggeriere er ihnen doch einen Ausweg aus den typischen Lebenskrisen dieser Altersgruppe. Eine Aufklärung im Internet sei deshalb zwingend notwendig. Diese gebe es bisher nicht.

Eine große Herausforderung stellten minderjährige Asylsuchende ohne elterliche Begleitung dar. Für diese seien die Jugendämter zuständig, die jedoch mit dieser Aufgabe völlig überfordert seien.

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) stellte innerhalb der Bevölkerung einen positiven Kulturwechsel beim Umgang mit Flüchtlingen fest. Überhaupt hätten sich die Asylanträge gegenüber den 1990er Jahren von vorwiegend wirtschaftlich motivierten Gründen zur Schutzsuche vor lebensgefährdender Verfolgung gewandelt. Um eine gerechte Lastenverteilung zu erreichen, sei auch der Bund gefordert. Hinsichtlich der Gesundheitsversorgung bestehe noch einiger Handlungsbedarf, da Asylanten oft wie Privatpatienten abgerechnet werden. Hier sei der Gestzgeber mit Lösungen für einen Angleich an die gesetzliche Krankenversicherung gefordert.

Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier repräsentierte die CDU-geführten Bundesländer und sprach sich ebenfalls für eine gerechte Verteilung der Asylbewerber aus.

Video:
Pressekonferenz - Einleitung durch Bundesinnenminister Thomas de Maizière
Tagesschau vom 17.10.2014 zum Treffen der Innenminister

Autor: Matthias Baumann

Montag, 6. Oktober 2014

Nicaragua trifft deutsche Wirtschaft

Nicaraguas Präsidialamtsminister Dr. Paul Oquist reist durch die Welt und wirbt für sein wirtschaftlich erstarkendes Land. Nach vielen Jahren auf den letzten Plätzen des Armutsindex und herben Rückschlägen durch Naturkatastrophen rappelt sich diese zentralamerikanische Nation wieder auf.

Um der Armut nachhaltig Herr zu werden, wurden durch die Regierung mehrere Programme aufgelegt. Bildung und Gesundheitsversorgung seien kostenlos nutzbar. Nicaragua habe zudem die niedrigsten Lebenshaltungskosten Lateinamerikas. Der Minister gab jedoch zu bedenken, dass "niedrige Lebenshaltungskosten auch das Leben kosten" können. Dennoch habe man im Gegensatz zu sämtlichen Nachbarstaaten die niedrigste Kriminalität. Diese sei weiterhin rückläufig. Besonders spüre man das bei Kfz-Diebstählen, von denen auch Dr. Oquist bereits betroffen war. Das in der Region äußerst populäre Express Kidnapping sei in Nicaragua kaum ein Thema. Deshalb bezeichnete der Minister sein Land als "Oase der Ruhe".

Nicaragua Bundesforum Mittelstand
Nicaraguas Präsidialamtsminister Dr. Paul Oquist und Botschafterin Karla Beteta während der Wirtschaftspräsentation
Nicaragua diversifiziert seine Kooperationen mit Investoren. Mit den USA besteht ein Freihandelsabkommen und auch Großunternehmen aus China sind gern gesehen. Die geografische Lage mit Wind, Wasser und Vulkantätigkeit machen Nicaragua zu einem interessanten Siedlungsgebiet für unterschiedliche Energiegewinnungsformen. In diesem Bereich gebe es ein Abkommen mit Brasilien. Dennoch reiche das aktuelle Wachstum von 5% nicht aus, um die Armut effektiv zu beseitigen. Das Wachstum müsse bei acht bis zehn Prozent liegen.

Einen Wachstumsschub der ganz besonderen Art bekommt Nicaragua jedoch zur Zeit durch den Bau des "El Gran Canal", der den Atlantik mit dem Pazifik verbinden soll. Der nördlich orientierte Schiffsverkehr spart dadurch etwa 1.000 Kilometer Seeweg gegenüber der Nutzung des Panamakanals. Auf die Menge der bewegten Frachten ergibt sich daraus ein beachtliches Einsparpotenzial.

Obwohl bereits vor 500 Jahren die Möglichkeit einer solchen Schifffahrtsstraße thematisiert wurde, kam es erst 2012 zur finalen Zustimmung des Parlaments zum Bau dieses Kanals.

Während des gesamten zweiten Teils des ministerialen Vortrages fragte ich mich, warum es den Kanal nicht schon lange gibt? Das wäre doch der ultimative Wirtschaftsmotor der Region. Schaut man sich die Geschichte an, so ist diese von Desinteresse, wechselnden Machtverhältnissen und regionalen Befindlichkeiten geprägt. Immer wieder gab es Vorstöße zu Planung und Bau, aber immer wieder kam etwas dazwischen: Kanonenboote, Finanzkrise, gesetzliche Regelungen oder gestürzte Monarchen.

Das aktuelle Bauprojekt hat eine sportliche Zielvorgabe. Innerhalb von fünf Jahren soll der Kanal fertiggestellt sein. Vergleicht man das mit Bauprojekten am Stadtrand von Berlin, scheint dieses Vorhaben nahezu unmöglich. Allerdings wurde das Konsortium HKND aus Hongkong mit ins Boot geholt. Firmen aus Fernost schaffen das.

Zusammen mit dem Kanal sind fast 600 Kilometer Straßen zu bauen, ein Flughafen, Touristenzentren und zwei größere Häfen. An der Pazifikküste ist eine Freihandelszone vorgesehen.

All diese Informationen ermutigten die Gäste aus der Wirtschaft, die heute in das Haus der Bundespressekonferenz gekommen waren, mit Nicaragua auf Tuchfühlung zu gehen. Axel Hübner vom Bundesforum Mittelstand nannte konkrete Projekte, die bereits über die Dominikanische Republik laufen. Mit einem begeisterten "excelente" bestätigte Dr. Oquist den Bedarf an der Zusammenarbeit mit deutschen Firmen im Energie-, Umwelt- und Softwarebereich. Er wolle entsprechende Kontakte herstellen. Bildungstransfer sei ebenfalls willkommen. Die bestehenden Netzwerke über Universitäten und Unternehmen der Dominikanischen Republik seien als Sprungbrett nach Nicaragua äußerst nützlich.

Autor: Matthias Baumann

Dienstag, 22. April 2014

Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen

"Guten Tag Soldaten", hört man Frau von der Leyen in Richtung der Ehrenformation sagen. "Guten Tag Frau Ministerin", schallt es kräftig zurück.

Kurz danach klingt der satte Sound schwerer Motorräder durch den Innenhof des Bendlerblocks. Ein kraftvoller Auftakt für den Antrittsbesuch der norwegischen Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Bundesministerin von der Leyen in Berlin.

Der durch die Feldjäger eskortierten schwarzen Limousine entsteigt eine dynamische junge Frau mit kurzem schwarzen Haar. Die Begrüßung der beiden Verteidigungsministerinnen ist äußerst herzlich und so ganz ohne jegliche militärische Steifheit. Beide plaudern wie langjährige Freundinnen und schreiten dann dem roten Podest in der Mitte des Platzes entgegen.

Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen
Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen - Militärische Ehren
Nationalhymnen, Meldungen, Abschreiten der Ehrenformation und anschließender Vorbeimarsch der Soldaten an den Ministerinnen stehen nun auf dem Programm. Zwei sportliche Powerfrauen bestreiten ein Amt, das sonst nur Männer ausfüllen.

Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen
Eriksen Søreide - Kranzniederlegung
Begleitet von hochrangigen Offizieren legen Eriksen Søreide und Ursula von der Leyen einen Kranz am Ehrenmal der Bundeswehr nieder. Dieses ist zum Gedenken an militärische und zivile Angehörige der Bundeswehr errichtet worden, die im Dienst ihr Leben gelassen hatten. Als besonderes Symbol dafür ist die Außenhülle mit vielen Ausstanzungen in Form von Erkennungsmarken versehen.

Eriksen Søreide ist sichtlich beeindruckt als sie neben Frau von der Leyen in die Gedenkhalle tritt.

Im Anschluss finden weitere Gespräche im Bendlerblock statt.

Videos zum Besuch der norwegischen Verteidigungsministerin:

Einzug der Ehrenformation

Ankunft der Ministerin im Bendlerblock

Autoren: Matthias Baumann

Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen
Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen - Ehrenmal der Bundeswehr
Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen
Norwegische Verteidigungsministerin Eriksen Søreide bei Ursula von der Leyen - Vorbeimarsch der Ehrenformation

Mittwoch, 15. Januar 2014

BID Jahresempfang 2014

Wahlergebnis und Koalitionsverhandlungen hatten auch einen Einfluss auf den heutigen BID Jahresempfang 2014. War doch bei unserer rechtzeitigen Anmeldung ein Grußwort des damaligen Bau- und Verkehrsministers Dr. Peter Ramsauer angekündigt. Nun wartete Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit einer auf die Immobilienwirtschaft zugeschnittenen Rede auf. Übrigens ihre erste öffentliche Rede in dieser Funktion.

BID Jahresempfang 2014
BID Jahresempfang 2014 - Bundesministerin Hendricks
Dr. Andreas Mattner, Vorsitzender der BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deuitschland und Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, und die Bundesministerin spielten sich gekonnt die Bälle zu. Der BID-Vorsitzende präsentierte zunächste einige Zahlen, die die Immobilienbranche als wichtigen Player der deutschen Wirtschaft darstellten. "Fordern Sie uns", war seine Aufforderung an die Politik und damit ein klares Signal für eine konstruktive Zusammenarbeit.

Der Koalitionsvertrag habe der Immobilienwirtschaft so manch eine "harte Nuss" gebracht, die es zu knacken gelte. Darauf stieg Frau Dr. Hendricks ein, indem sie auf die "schokoladenummantelten Nüsse" hinwies, die man nicht mehr knacken, sondern nur noch verspeisen müsse. "Was in der Immobilienwirtschaft Rang und Namen hat, ist hier", war einer ihrer ersten Sätze und dieser Feststellung folgend, platzierte sie die Sicht der Politik auf die Immobilienwirtschaft genau an der richtigen Stelle. Sie sprach sich für seniorengerechtes Wohnen, die Mietpreisbremse und ein "Bündnis für das Wohnen" aus.

Beim anschließenden Networken stellte einer der Gäste fest, dass Bundesministerin Hendricks ja eine erhebliche Ressortbreite von Bau bis Reaktorsicherheit zu bedienen habe, und es eine beachtliche Leistung sei, sich darin zu behaupten.

Da die BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland unter anderem auch der DDIV, der BVI, der BFW und der IVD angehören, trafen wir an diesem Abend auch die Schlüsselpersonen dieser Verbände wieder.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Moderner Staat - 17. Fachmesse und Kongress

Open Data, Open Knowledge, Open Source - der Öffentliche Dienst schließt sich den technologischen Trends der Zeit an. Die Stadt Köln setzt sogar Server mit SuSE Enterprise ein. Gerade das Beispiel Köln zeigt, dass findige Bürger die Initiative ergreifen und sich eigene Tools für die bessere Handhabung ohnehin veröffentlichter Daten der Ämter zu bauen.

So erwachsen die zielführenden Ideen gar nicht so oft aus den theoretischen Überlegungen von Arbeitskreisen, sondern aus den formulierten Bedürfnissen der Praxis. Laut Dirk Blauhut von der Stadt Köln freut sich so manch ein Beamter darüber, dass "seine" Daten endlich auch mal gebraucht werden.

Moderner Staat
Moderner Staat - 17. Fachmesse und Kongress
Allerdings sollten Open Data und Big Data nicht verwechselt werden. Open Data sind allgemein zugängliche Daten und Big Data beschreibt große Datenmengen, die durchaus vertrauliche Informationen enthalten können. Mit dem Handling von Big Data beschäftigte sich auch Heiko Hartenstein vom Fraunhofer FOKUS. Es müsse Metadaten, Kontextualisierung und Standardisierung geben, so dass sinnvolle Muster in extrem heterogenen Datenstrukturen erkennbar werden und sinnvoll genutzt werden können. Eines der Ziele sei es, diese Daten dann automatisch in Wertschöpfungsketten zu integrieren.

Dr. Johannes Loxen von SerNet zeigte die Vorteile von Open Source auf, die unter anderem in Wiederverwendbarkeit und breiter Entwicklungsfähigkeit bestehen. Damit liegt er mit uns auf einer Wellenlänge bezüglich Einsparung von Lizenzgebühren und Nutzung weiterer Kosteneffekte.

Die 17. Fachmesse mit begleitendem Kongress "Moderner Staat" fand gestern und vorgestern im Estrel Convention Center an der Sonnenallee statt.

Neben technisch orientierten Fachvorträgen ging es auch um allgemeine Fragen der Kostenoptimierung im öffentlichen Bereich. Das Wort "Nachhaltigkeit" wurde ganz groß geschrieben und mit entsprechenden Inhalten gefüllt. So komme der Begriffsursprung aus der Forstwirtschaft und sei auch im neuen Koalitionsvertrag in genau diesem Kapitel zu finden.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion "Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor" waren sich einig, dass der Wandel in den Köpfen beginne. Die sogenannte "Silo-Mentalität" sei in den Behörden noch weit verbreitet und hindere innovative Ansätze wie das Shared Government. Laut Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für nachhaltige Entwicklung, habe sich der regelmäßige Nachhaltigkeitsbericht vom Reputationsmittel zum Steuerungsinstrument gewandelt.

Reflexion und Evaluierung tue der Verwaltung gut und helfe dabei, ihre wichtigsten Ressourcen, nämlich Legitimation und Vertrauen, zu erhalten und zu fördern.

Auf dieser 17. Fachmesse "Moderner Statt" stellten auch viele namhafte und kleinere Unternehmen ihre thematisch passenden Produkte und Leistungen vor. Darunter war auch das ITDZ aus Berlin, mit dem wir seit einiger Zeit in Kontakt stehen.

Autor: Matthias Baumann

Montag, 25. November 2013

Frühstück mit dem Wehrbeauftragten des Bundestages

Es ist schon traurig, wenn man an die Erosion Europas im weltpolitischen Kontext denkt. Nicht nur, dass sich die Bevölkerungszahl ausdünnt. Auch wirtschaftlich legen insbesondere die asiatischen Länder so zu, dass Volker Tschapke, den wir bereits im Foyer des Hiltons trafen, von seiner Chinareise berichtete: "Die haben uns nicht eingeholt. Die haben uns schon überholt."

Wehrbeauftragter Hellmut Königshaus
Wehrbeauftragter Königshaus im Hilton am Gendarmenmarkt
Das herrliche Wetter und das gute Frühstück konnten die Stimmung deutlich verbessern, und so waren wir gespannt, was der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Hellmut Königshaus (FDP) zur Zukunft der Bundeswehr zu sagen hatte.

Der Wehrbeauftragte stellt die parlamentarische Kontrollinstanz der Bundeswehr dar. Unangemeldet darf er die zivilen und militärischen Einrichtungen besuchen und seine eigene Meinung zu wehrpolitischen Themen einbringen.

Diese Meinung korreliert nicht immer mit der des Verteidigungsministers, so dass ihm schon entgegengehalten wurde: "Der nervt".

Hellmut Königshaus ging in seiner Rede auf die präventiven Qualitäten von Drohnen, die Truppenstärke und demographische Herausforderungen ein. Auch das Thema Qualifikation in Breite und Tiefe spielte eine Rolle. Besonders bewegt war er über die soziale Situation in der Truppe mit einer hohen Rate an Scheidungen und sogar Suiziden. Die Truppe fungiere letztlich als eine Art Ersatzfamilie, da schon aus rein zeitlichen Gründen kaum soziale Kontakte zu Sportvereinen, Kirchenchören oder anderen Netzwerken möglich seien.

Wehrbeauftragter Hellmut Königshaus
Volker Tschapke und Hellmut Königshaus
Was den Verteidigungshaushalt betrifft, liegen Deutschland und die anderen EU-Staaten weit unter dem durch die NATO vorgesehenen Limit. Allein Polen setze konsequent den verfassungsmäßig festgeschriebenen Anteil am Bruttoinlandsprodukt für Verteidigungsausgaben ein.

Interessant war auch die Zusammensetzung des Publikums dieses durch die Preußische Gesellschaft organisierten Unternehmerfrühstücks. Es saßen diverse europäische und südamerikanische Militärattachés den Teilnehmern aus der Wirtschaft gegenüber. Der Militärattaché Polens freute sich über das Lob seines Landes und reihte sich in die anschließende Fragerunde ein.

Das Format dieses Unternehmerfrühstücks ermöglichte dann jedoch eine zügige Rückkehr in die Büros und die vor uns liegende Arbeitswoche.

Autor: Matthias Baumann

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Uni trifft Wirtschaft im Auswärtigen Amt

Am Lichthof des Auswärtigen Amtes fahren wir oft vorbei, wenn wir zu Kundenterminen oder anderen Meetings unterwegs sind. Heute Abend war er das Ziel unseres Besuches.

Der DFWK Deutsch-Fanzösische Wirtschaftskreis hatte zusammen mit der DFH Deutsch-Französischen Hochschule und den CCEF Französischen Außenhandelsräten zu einem "Dialog mit der Wirtschaft" eingeladen.

Ungewöhnlich an dieser Veranstaltung war die Präsenz vieler junger Leute, die offensichtlich Studenten der DFH waren und schon einmal Kontakte für Ihre zukünftige Karriere knüpfen wollten. Und genau das war ja auch das Anliegen dieses Abends.

DFWK Auswärtiges Amt DFH CCEF
DFWK, DFH und CCEF im Auswärtigen Amt
Nach einigen Reden in Französisch und Deutsch ging es in die Podiumsdiskussion über, die ebenfalls zweisprachig ablief. Die Damen und Herren auf dem Podium konnten sich in der jeweils anderen Sprache fließend verständigen und auch das Publikum kam weitestgehend ohne Simultanübersetzung zurecht.

Neben dem Präsidenten der DFH Deutsch-Französischen Hochschule Prof. Dr. Patrice Neau, der den zentralen Platz eingenommen hatte, diskutierten Eric Hanania von der Capgemini-Gruppe, Stéphanie Bauer-Paschotta von media consulta, die Juristin Pamela Stenzel sowie Wirtschaftsprüfer und Mazars-Partner Pierre Zapp über den Bedarf an akademischem Nachwuchs und Gepflogenheiten bei Bewerbungsgesprächen.

Während die fachliche Kompetenz bereits im Vorfeld abgeklopft werde und schlichtweg Voraussetzung für eine Einladung zum Interview sei, komme es bei der Begegnung zwischen Bewerber und Personalentscheider darauf an, die in Schriftform avisierte Person auch bei der persönlichen Begegnung authentisch zu transportieren. So gäbe es Fälle, wo sich ein in bestem Deutsch verfasstes E-Mail beim Treffen des gewähnten Verfassers als Plagiat herausstellt.

Überhaupt sei gerade bei international tätigen Unternehmen ein hohes Maß an Sprachkompetenz unentbehrlich, da auch in regionalen Büros auf Deutsch, Englisch oder Französisch kommuniziert werde. Hier ließ Stéphanie Bauer-Paschotta ihre Erfahrungen einfließen. Die Frage, wie sie sich denn beim initialen Berwerbungsgespräch gekleidet und gegeben hatte, wurde von verschiedenen Teilnehmern dahingehend beantwortet, dass es auf Authentizität ankomme und nicht auf einen irgendwie aufgesetzten Kleidungsstil. Allerdings müsse beim Auftreten und auch bei der Kleidung eine gewisse Sozialkompetenz erkennbar sein.

Pierre Zapp machte letzteres anhand möglicher Begegnungen mit Kunden deutlich, bei denen eine unpassende Ansprache oder Kleidung den Interessen des eigenen Unternehmens entgegenwirken können.

Wirtschaftsprüfer Zapp plädierte für die Nutzung von Praktika. Bei Mazars seien diese auf sechs Monate ausgelegt und hätten schon so manch einen guten Mitarbeiter gewonnen.

Pamela Stenzel ging auf die Vorteile eines kundennahen Arbeitsumfeldes ein. Gerade als Jurist stehe man in der Gefahr, zu viel Abstand von den tatsächlichen Befindlichkeiten des Mandanten zu haben. Wie der Mandant tickt, lerne der Jurist am besten, wenn er eine gewisse Zeit im direkten Wirtschaftsumfeld arbeite. Sie habe das praktiziert und damit eine erhebliche  Bereicherung ihrer Leistungskompetenz erfahren.

Wir freuten uns auch, Klaus Rüdiger, Vorstandsmitglied des DFWK, wieder getroffen zu haben. Die letzte Begegnung gab es beim Sommerfest der internationalen Wirtschaftsvereinigungen im Châlet Suisse.

Autor: Matthias Baumann